Grundstellungen Nadeln/Greifer bei Overlock

Mich beschäftigt gerade ein Thema, auf das ich durch einen Hilferuf einer Nachbarin aufmerksam geworden bin.

In aller Kürze:

Sie hat die viel gescholtene Medion 10685 Overlock und nach dem Versuch eine dickere Jeansnaht zu versäubern ging nichts mehr. Nach kurzen Studium einiger Beiträge hier (Danke Peterle und Josef) war es die verstellte Nadelstange. Geht jetzt auch wieder (und hoffentlich auch noch länger).

Beim Durchlesen der diversen Beiträge zeichnet sich klar ab, das dies ein häufig auftretendes Problem ist, sprich nach übermässiger Beanspruchung und/oder mangelnder Qualität der Maschine stimmt die Einstellung der Greifer zu Nadel bzw. das Timing nicht mehr.

Googelt man danach schweigt sich das www da aus.

Macht man gleiches für eine normale Steppstich bekommt man sehr wohl Anleitungen (Schlingenhub, Stellung Nadelöhr etc.)

Ok, eine normale Nähmaschine ist sicher einfacher im Aufbau, aber ich denke eine Art "Wenn Nadel(n) oben im OT dann sollen die Greifer bei XY stehen, bzw. wenn Nadel(n) im UT bzw am Greifer dann Abstand XY.

Das würde denke ich vielen hier helfen, denn das ist ja wohl eine der häufigsten Ursachen für ein mangelndes Nahtbild bzw. fehlende Verschlingung.

Mir geht es nicht um eine "Einstellanleitung" (Dafür gibt es Garantie oder den Fachmann) sondern um eine Beschreibung der Funkionsweise wann/was/wo passiert. Das sollte doch markenunabhängig ein änhliches Prinzip sein. Kann ich beim laangsaaaamen durchlaufen erkennen, das da was schon nicht mehr passt nach einem Crash wie oft hier beschrieben, kann ich mir dann die 100fachen versuche des Neueinfädelns sparen und das Teil zur Reparatur geben.

Bei mir war es Gott sei dank nur eine Korrektur der Nadelstange wie hier beschrieben. Aber zu verstehen wie eine Overlock "tickt" würde hier vielen Helfen, einen Fehler schneller selbst zu erkennen. Das beheben ist in der Regel dann ohnehin ohne professionelle Hilfe nicht mehr möglich.

Wer traut sich sowas zu. Mich würde das alleine schon technisch ungemein interessieren.

Jetzt bin ich mal gespannt...

Das ist leider nicht so ganz einfach, da es sehr stark modellabhängig ist.

Es gibt für jedes Modell oder Serie auf dem Markt andere Einstellungen, aber selten welche, die auf alle übertragbar sind.

Für das von Dir angesprochene Modell gibt es offiziell überhaupt keine Angaben, was die vollständige Einstellung einer Maschine selbst für einen versierten Experten zu einem Abenteuer werden läßt. Irgendwann, kriegt er das sicherlich irgendwie hin, aber reproduzierbar ist das nicht so ohne weiteres.

Du brauchst allgemein gesprochen bei einr Overlock mininmal Angaben über:

• Nadelstangenhöhe
  
• seitliche Totpunkte der Greifer
  
• Umkehrpunkte der Greifer
  
• Schlingenhub für Untergreifer
  
• Radius für Untergreifer
  

Den Rest kannst Du dann etwas kreativer gestalten, fehlt Dir von den obigen Punkten auch nur einer, wird es ziemlich schwammig.

Ich habe zwar Kollegen, die machen das alles immer "aus Gefühl", aber reproduzierbar ist so ein "Gefühl" dann leider nicht und so sind auch die Ergebnisse.

Hallo Peterle;

dann hatte ich ja wohl offensichtlich viel Glück bei der Korrektur der Nadelstange

Schade, mit Deiner Antwort wird klar, dass es wohl doch nicht so einfach zu erkennen ist. Naja einen Versuch war es ja wert, aber Overlock ist dann wohl wirklich komplizierter.

Gruß Jenser

Hallo zusammen,

bin neu im Forum und möchte erst mal ein großes Kompliment für dieses Forum loswerden.

Ich hatte ein großes Problem mit meiner Overlock und habe hier wesentliche Infos gefunden. Nun habe ich sie wieder perfekt zum Laufen gebraucht!

Hat jemand hier Erfahrung mit so einer Reparatur?

Vielleicht hilft diese Beschreibung von Problem und Lösung der Reparatur dem einen oder der anderen:

Die (vielkommentierte…) Singer 14SH654 klackerte plötzlich laut im Greiferraum bei jedem Stich und produzierte Fadenriss oder keine Naht. Beim genau hinschauen lief die linke Nadel VOR das vordere schwarze Führungsblech, die echte dahinter. Die linke war verbogen und hatte vorn einen Haken an der Spitze.

Nach Nadelaustausch (Singer Originalnadeln) bemerkte ich, dass die Nadeln VOR dem Untergreifer runterkamen aber von dem vorderen Blech nach hinten gedrückt wurden und der Greifer sich dann VOR die Nadeln schob, das Klacksen war das wieder Freikommen der Nadeln, nachdem sie HINTER dem Greifer nach oben hervorkamen… In diesem Zustand kam natürlich kein Ketteln zustande. ((Hier fand ich einen Kommentar, dass sich die Nadelstange sich verstellen kann. Die ist aber in Metallguss gelagert, das einzige was man da einstellen kann ist aber die Länge (also wie tief die Nadeln in den Stoff tauchen) nicht die Neigung / Richtung. Also keine Lösung))

Ich schreibe das in diesen Thread weil ich zu dem Zeitpunkt keinerlei Info darüber hatte, wie Nadeln und Greifer zusammenwirken SOLLTEN, mir war nur klar dass es so wohl nicht stimmt. Nach langer Suche fand ich schließlich bei dem bekannten Videoportal Deine Tube

unter "how to fix Timing on server" unter dem Link:

[YOUTUBE=http://www.youtube.com/watch?v=BT6kiYyG2bw][/YOUTUBE]

, die Info darüber, wo die Nadeln und Greifer eigentlich entlang ziehen sollten und verstand nun auch das Entstehen der Overlocknaht selbst viel besser. (M.E. gehört sowas in jede Bedienungsanleitung rein!)

Kurz gesagt:

BEIDE Nadeln verlaufen immer HINTER dem Obergreifer und VOR dem Untergreifer. Nadeln und Greifer dürfen sich in keinem Moment berühren (kann man mit einem dünnsten Papierchen testen)

Wozu sind die beiden Führungsbleche? Mein Reim drauf:

Das vordere soll wohl die Nadeln weit genug nach hinten führen, dass der Untergreifer die Fadenschlaufe einsammeln kann (wichtig wenn der Mensch vor der Maschine nicht genug Stoff freigibt); das hintere Blech soll wohl verhindern, dass eben die Nadeln NICHT hinter den Untergreifer geraten.

(Bei der Bernina meiner Freundin sind beide feststehend, bei der Singer bewegt sich das hintere mit dem Untergreifer.)

ADMINS oder ExpertInnen, korrigiert mich bitte wenns nicht richtig ist.

Die Nadel schliff also erstens nur deshalb am Untergreifer, weil sie von dem vorderen Blech nach hinten gegen diesen gedrückt wurde. Und sie konnte zweitens hinter den Greifer geraten, weil das hintere Blech (schon ganz abgeschabt obwohl die - neue- Maschine vielleicht max. 3m Naht genäht hatte!) zu weit nach hinten verbogen war.

Hab auch überlegt ob der Untergreifer sich verstellt haben könnte aber die Schraube war so bombenfest gezogen und die Bleche so weich und biegsam dass mir das unwahrscheinlich erscheint - wie hier irgendwo zu lesen war, sind die Greifer ja wohl aus Stahlguss und nicht verbiegbar?!)

Für das Vordere Blech gibt es eine Einstellschraube (extrem kleiner Sechskant-Inbus, recht weit oben von vorn nach Abschrauben der Abdeckung des Greiferraums sichtbar).

Ich habe nun beide Bleche so positioniert, dass sie die Nadeln und den Untergreifer gerade NICHT berühren, und die Maschine schnurrt wieder prima. Mir scheint das allerdings eine Schwachstelle in der Konstruktion der Singer, oder hat es einen Sinn (Sicherheitsspielraum??) dass diese Bleche so elastisch sind?

Hat jemand hier Erfahrung mit so einer Reparatur?

ich hätte tolle Fotos und auch ein Video dazu, hab noch nicht rausbekommen wie man das hier einstellen kann.

Freue mich auf Eure Kommentare,

Viele Grüße

Hallo Nählöwe12!

Ich glaub ich habe mit meiner Singer Overlock ein ähnliches oder sogar das gleiche Problem wie du.

Alle paar Zentimeter, und eher am Ende der Naht kracht.die Maschine sehr laut.

Habe nachgeschaut und der Untergreifer fährt in die Nadeln, wenn die dann wieder zurückspringen kracht es.

Habe vorher das Problem gehabt dass die Naht Stiche ausgelassen hat, nachdem ich Super Stretch Nadeln in die Maschine getan habe ist die Naht super, nur eben jetzt dieses Krachen.

Könntest du mir bitte weiterhelfen?

ich buddel mal diesen alten Thread aus, weil ich das identische Problem habe.

Maschine Silvercrest K4300

Nadel schlägt am tiefsten Punkt an den Greifer (den vorderen)

Habe jetzt das vordere Führungsblech etwas anders positioniert.

Dabei fiel mir auf, daß die Befestigungsschraube des Greifers sich gelockert hatte.

Nähprobe:

Ohne Stoff macht sie, was sie soll, mit Stoff wird keine Naht genäht, nur ab- und zu ein,zwei Stiche, das wars.

Greifer in der Höhe ein wenig verändert, immer 10tel Millimeterweise, ohne Erfolg.

Vorderes Führungsblech ein wenig verstellt, auch ohne Erfolg.

Wo ist mein Denkfehler?

Ohne Stoff unter der Nadel funktioniert alles korrekt...

der Greiferabstand zur Nadel ist - durch axiales Verschieben des gelockerten Greiferarms nach hinten- zu gross geworden;

Einstellung des Greifers bzw. des Greiferarms =

als ersten Punkt beide Nadelableitführungen -die vordere und hintere - lösen, etwa 1-max. 2 mm Abstand zu der/den Nadel/n lassen und vorläufig wieder mässig festziehen)

1. der Greifermuss im linken Umkehrpunkt einen Abstand zur LINKEN Nadel von 3-5mm haben und gleichzeitig bei dieser Justierung muss

2. der Spalt zwischen Greiferspitze und beiden* Nadeln idealerweise fast Null sein, max. jedoch 1/20 mm und danach wird

3. die Greiferhöhe so justiert, dass die Greiferspitze der LINKEN Nadel mindestens 0,5mm, jedoch max. 1 mm über dem Nadelöhr steht bzw. hintendran vorbeifährt und sich dabei die Fadenschlinge greift;

das alles muss bei gutem Licht und demontierter Stichplatte geschehen;

erst DANACH werden die Nadelableitführungen so knapp wie möglich eingestellt,

jedoch ohne dass die Nadel/n und Führungen sich berühren (dabei sicherstellen, das die Nadel/n beim Eintauchen -zwischen die Führungen- durch die Führungen nicht gebogen wird Maschine laufenlassen und hören, obs "klingelt"...

* ist der Nadel - Greiferspitze Abstand bei den Nadeln unterschiedlich, muss die Nadelstange minimal verdreht werden:D

und evtl. danach nochmal der Greifer-Nadelabstand...

jettaweg, danke für die Erklärung, allein ich habe Probleme, das auf meine Maschine zu übertragen, weil:

der Greiferabstand zur Nadel ist - durch axiales Verschieben des gelockerten Greiferarms nach hinten- zu gross geworden

Der vordere Greifer verstellt sich nur in der Höhe, die Schraube löst sich ständig.

Axial bewegt sich der Greifer nicht (außer durch die Bewegung der Pleulstangen)

Ich kann mir nicht vorstellen, daß da etwas verstellt ist.

als ersten Punkt beide Nadelableitführungen -die vordere und hintere - lösen

Zwei??????? ich sehe nur eine, die vordere...

Ich merke schon, es ist schwierig, Beschreibungen allein werden nichts bringen.

Jettaweg,

wenn Du Dir das bitte morgen mal anhand von Bildern anschauen könntest? Bei Tageslicht kann ich alles nötige fotografieren.

Vielleicht verstehe ich auch was nicht?

Hier nun die Bilder

Die Schraube für die Platte der Nadelführung, es scheint die vordere Führung zu sein.

Wo ist dann die hintere Nadelplatte? Ich konnte keine als solche erkennen...

Die Schraube am Greifer (1) löst sich ständig im Betrieb, egal, wie fest man sie anzieht. Und ich war da sehr vorsichtig, weil ich das Gewinde nicht überdrehen wollte.

2=Vordere Nadelplatte (Führung)

Nadel am tiefsten Punkt