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Zeitschriftenschau Knipmode April 2016


corvuscorax

Empfohlene Beiträge

Manchmal, wenn ich die Knip durchblättere oder hier vorstelle, denke ich "euch fällt wohl gar nichts Gescheites mehr ein". Aber die letzten Ausgaben haben mich dann doch etwas zuversichtlicher werden lassen, dass es wieder bergauf geht. So auch die neue Ausgabe, nunmehr auf Niederländisch zu haben, bald auch auf Deutsch.

 

Knip04/2016

klick auf das Bild für die Großansicht, © corvuscorax

 

Ein ganzes Heft mit Vintageschnitten der 50er und 60er Jahre. Nach dem Trend zu neuen Sackigkeit, der der Häresie der Formlosigkeit frönt, dürfen Frauen nun wieder ihre Kurven (falls vorhanden) hübsch verpacken.

Aber ein bisschen wundere ich mich doch, dass man so gerne in die 50er und 60er Jahre zurückgeht, wenn es um sehr feminine Mode geht.

Und was fällt einem spontan ein, wenn man an Fifties denkt? Vermutlich Petticoat, Wespentaille und Caprihose. Die Idealfigur der Zeit. Wenn man sich alte Schnittmusterhefte ansieht, scheint es nichts anderes gegeben zu haben (der "Kostümkram" hat eine schöne Sammlung alter Hefte aus den 50ern, es lohnt sich, dort mal zu stöbern, aber ich darf keine Shoplinks setzen). Was machten da Frauen wie Trude Herr, die kleinen Pummel mit Apfelfigur und ohne Taille? Denn auch die "Vollschlanken" entsprachen in der Gesamtsilhouette der bevorzugten X-Figur, nur eben überall etwas mehr. Etwas diskriminierend war das ja schon, insofern haben wir es heute in mancher Hinsicht besser. Ein kurzer, interessanter Artikel zur Mode von Jugendlichen und Erwachsenen ist hier und hier zu finden.

Aber nun zur Knip, die in den "Fifties Vibes" genau mit den Klassikern Petticoat und Caprihose aufwartet (Wespentaille bitte selbst mitbringen ;)) Der weite Midirock (6) im modernen Klecksmuster (früher hießen sie Polkadots), bekommt mit Petticoat das nötige Volumen. Dabei ist er nicht der typische Tellerrock, stattdessen sind viele, viele Falten am Bund vorn und hinten, die die Stoffmasse auf Figur bringen. Dazu trägt Frau stilecht eine taillenkurze Wickelbluse (4) mit kurzen Ärmeln und klassischem Reverskragen.

Genauso kurz ist das bunte Sweatshirt (2) zur Caprihose (1), mit der obligatorischen Naht / Paspel vorn und hinten am Bein, die insgesamt streckend wirkt.

 

Knip04/2016

klick auf das Bild für die Großansicht, © corvuscorax

 

Die Hose ist aus Stoff mit Vichykaro - was sonst? Statt Sweatshirt kann man auch eine kurze Tricotjacke (3) mit 3/4-Ärmeln und Bindeband am Hals dazu tragen. Für den sommerlichen Zwiebellook eine gute Wahl.

Im Schnitt der Caprihose ähnlich ist die Jeans (25) mit Reißverschlusstaschen vorn, dabei etwas länger und nicht ganz bis zur Taille reichend. Dazu ein schulterfreies Shirt (18), sehr kurz mit kurzen Ärmeln.

Mag jemand ein Kleid (8)? Es hat ein Corsagenoberteil, eigentlich keine Ärmelchen, eher überschnittene Schultern und einen weitschwingenden Rock. Vorn geknöpft und einen Gürtel in der Taille. Im Heft wird außerdem erklärt, wie man einen Stoffgürtel herstellt.

Damit keiner friert, gibt es noch eien kurze Jacke (5) mit vielen Reißverschlüssen, hat ein bisschen was von einer Bikerjacke und sieht zu dem weiten Rock sehr verwegen aus, nicht wie die perfekte Lady, die Frau in den 50ern sein sollte.

 

Vom "Catwalk in den Kleiderschrank" zeigt, dass neben den weiten Tellerröcken auch schmale Bleistiftröcke (11) den Look der Fifties bestimmten. Dazu eine leicht taillierte Bluse (23) mit kurzen Ärmeln. Die besondere Mischung kommt durch die Stoffe zustande: Afrikansich gemustert die Bluse, japanisch inspiriert der Rock. Ein echter global Player. Den japanischen Stoff kann bestellen.

 

"So Sixties" entführt uns in die 60er Jahre. Da konnten die Frauen schon mal wieder tiefer durchatmen, denn die Taillen werden weiter, die Rücke werden schmaler (und kürzer), neben Kleidern kommen Kostüme in Mode, die mehr Abwechslung in der Kombination zulassen. Wer Inspiration im Original sucht, dem sein auch hier die schöne Sammlung bei Kostümkram empfohlen (nein, ich bekomme keine Tantiemen).

Der weite Rock (6) bleibt uns Anfang der 60er noch erhalten, aber das Muster ist schon ein anderes. Mit der schlichten Bluse (15) mit Raglanärmeln und Stehkragen geradezu das gepflegte Büroensemble für unscheinbare Damen. "

".

Wie gesagt: Die Röcke werden kürzer. Auch der weite Allrounder ist noch mal 12cm kürzer zu haben: Rock (7). Dazu ein Blüschen (16), wiederum mit Raglanärmelchen und Bindeschleife am Hals.

Sehr adrett ist auch das Blaue Kostüm mit etwas längerer Jacke (9) und Bleistiftrock (10). Allerdings gehört diese Form doch eher in die 50er Jahre, in den 60ern waren die Jacken eher gerade und schon etwas kürzer und auch die Röcke waren oft nicht mehr so schmal. Und muss man das ohne Strümpfe mit Sandaletten tragen? Egal, ich finde es sehr hübsch. Das Besondere daran sind die vielen Paspeln, die das ganze längs und quer ein bisschen unterteilen.

Darf's noch eine Hose sein? Keine Caprihose, keine Skinnyjeans, nein, die gute alte Marlenehose (14) hat hier ihren Platz. Betont schlicht, mit seitlichem Reißverschluss und nur vorne Taschen.

Zu guter Letzt ein Sommerkleid (12), mit gewickeltem Oberteil, breitem Band in der Taille und ohne Ärmel, dafür mit breiten Trägern (für alle, die noch was darunter tragen).

 

Der "Twinfactor", jetzt für Mutter und Tochter, ein Jumpsuit, wahlweise kurz und blumig (22) oder lang und zweifarbig (21), was wie Bluse und Hose aussieht und aussehen soll. Geht natürlich auch umgekehrt.

 

"Prächtig in XL" Einige Modelle noch einmal speziell an kurvigeren Frauen getestet. Moneypennys Sommerkleid (12) sieht auch in einfarbig Lila gut aus. Bleistiftröcke (10) kann man auch mit Rundungen anziehen, wobei die Raglanbluse (15) dazu allerdings eher unaufgeregt wirkt. Bürotauglich eben. Ein Hingucker ist dagegen die Kombi aus Marlenehose (14), Strickjäckchen (3) und einem nicht näher bezeichneten Shirt darunter, alles in verschiedenen Rottönen.

 

Als "Must Have" angepriesen und mit ausführlicher Bilder-Nähanleitung versehen ist der leicht ausgestellte kurze Rock (20) mit doppelter Paspel vorn.

 

"Lente Bloeiers" (Frühlingsblüher)

Hier macht der Stoff die besondere Optik aus. Blumenbordüren angewandt auf eine Variante des Bleistiftrockes (11), mit breiten Gürtel und Reißverschluss hinten durchlaufend, ansonsten geradezu leinwandhaft schlicht.

Knip04/2016

klick auf das Bild für die Großansicht, © corvuscorax

 

Das Bustierkleid (8) statt mit Karos mit üppigen Rosenblättern.

Und natürlich ein Jerseykleid (19), auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so aussieht. Kniekruz, insgesamt eher schmal, mit ausgestelltem Rock und durchgeknöpftem Oberteil, wirkt zusammen wie Rock mist Bluse, zumal das Blumendesign heir nur im Rockteil ist.

Noch einmal das Trägerkleid mit Wickeloptik (12). Nach Streifendesign und Univariante als drittes im Bunde eines mit Riesigen Mohnblumen im Rock und himmelblauweißem Oberteil. Schön wie gemalt. Alle Blumenstoffe sind zu bestellen.

Zu guter Letzt noch einmal das Taillierte Jäckchen (9) in aquarellbunt. Das hat definitiv nicht den Stewardessen-Charme seines blauen Zwillings. Eine schöne Ergänzung zu einfarbigen Unterteilen.

 

Wer immernoch mehr Retro haben möchte, findet noch Anwendungsbeispiele in Stoffen mit kleinen grafischen Mustern. Dazu ene Variante des Trägerkleides mit schwingendem Rock (13). Sowie das schulterfreie Shirt zum Kleid (17) verlängert.

 

Leider muss ich gerade feststellen, dass (noch) keine Schnittübersicht für April online ist :(. Dabei haben die Abonnenten bereits die Mai-Ausgabe bekommen. Wenn, dann wäre sie hier.

Aber immerhin ein bißchen Augenfutter.

Und falls ihr schon ganz hibbelig auf die Mai-Ausgabe wartet, gibt es auch dafür ein Appetithäppchen.

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Die deutsche Ausgabe gibt es mit einem Monat Verzögerung bei uns (Raum Düsseldorf) in fast jedem Zeitschriftenladen. Nennt sich "Fashion Style).

Sie erscheint im OZ-Verlag.

 

 

L. G. Ulrike

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Ja, einige sind immer im Onlineshop einzeln zu haben. Alle, die man auf der Homepage der Knipmode unter "Patronen" findet oder in der Schnittübersicht, wenn sie denn da wäre, mit dem kleinen "@" dabei.

Die Anleitung ist dann aber niederländisch. Einen deutschen Einzelschnittverkauf gibt es m.W. nicht.

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  • 3 Wochen später...

Bei mir lag die deutsche Ausgabe gestern im Briefkasten. Ich mußte erst 2 mal durchblättern, bis ich etwas gefunden habe, was mir gefällt. Dazu gehören das Titelmodell und die Wickelbluse mit Rock, Modelle 4 und 5.

Der ganze Rest ist mir entweder zu sehr auf Figur geschnitten oder so absolut nicht meins!

Den Karottenhosenschnitt des Jumpsuits habe ich in den 80er Jahren schon gehaßt und in kurz sieht er eher nach einem Sleepsuit als nach einem tagtauglichen Kleidungsstück aus.

Was ich ganz furchtbar finde, ist auch das Designstück aus der Rubrik " Vom Catwalk in den Kleiderschrank"!

Etwas Häßlicheres habe ich selten gesehen! :D

 

Und womit ich auch garnichts anfangen kann, sind diese schrecklich hoch geschlossenen Blusen, wie die von Seite 15. Wenn sie da einen Knopf aufgelassen hätten, könnte das Ensemble bestimmt netter wirken. Der Rock wirkt viel zu wuchtig daneben!

Das Modell von Seite 78, Rock mit Paspelblenden haben sie auch zu einer hoch geschlossenen Bluse kombiniert. Beides zusammen macht einen belanglosen Eindruck auf mich und wirkt irgendwie sehr bieder.

Ich würde mich darin nicht wohlfühlen!

Aber das Titelmodell und die Modelle 4 und 5 werde ich wohl nähen! :)

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Manchmal geht mir das auch so, dass ich auf den ersten Blick denke "Nicht mit mir!" aber nach einer Weile, oder nachdem ich verschiedene Modelle bei anderen gesehen habe, sozusagen im "echten Leben" habe ich eine bessere Vorstellung davon und der eine oder andere Schnitt gefällt mir dann doch.

Wieviele Knöpfe du allerdings an der Bluse schließt, ist dir überlassen ;). Zum Glück muss man nicht alles so tragen wie es auf Fotos angeboten wird (Grobstrick-Söckchen in Sandalen und andere Grausamkeiten)

Man darf nicht vergessen, dass es Vintage ist, in den 50ern waren die Kleider extrem auf Figur geschnitten.

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