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nowak

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Zwei haben wir schon gesehen, hier kommt die Vorstellung des dritten der hier verlosten Schnitte.

 

Beim Kleid Lucy handelt es sich um eine schlichte, gerade Form mit kleinem Wasserfallausschnitt vorne, der aber durch die vielen Teilungsnähte interessante Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Erhältlich ist der Schnitt als Mehrgrößenschnitt in den Größen XS bis 3XL.

 

Vorgenommen hat sich den Schnitt Nähmatode.

 

Hier ist ihr Bericht:

 

Da die Glücksfee mir hold war :) (oder für weniger romantische Seelen: der Zufallsgenerator von Marion ;)), durfte ich das genannte Schnittmuster für das Forum testen. Für „die Öffentlichkeit“ zu nähen statt nur für sich selbst war eine echte Herausforderung, die mir insgesamt aber riesigen Spaß gemacht hat – zumal ja glücklicherweise keine Video-Dokumentation verlangt wurde, denn die hätte man nachträglich wohl zensieren müssen... :p Aber fangen wir vorn an:

 

Marion hatte mir nach der Auslosung das Schnittmuster sehr schnell zugeschickt – und netterweise auch noch ein bisschen Nervennahrung dazu gepackt, als hätte sie geahnt... Doch dazu später.

Schnittmuster Lucy

 

Bild: Nähmatode


Die Aufmachung des Schnittmusters gefiel mir gut, der Schnittbogen ist übersichtlich und die Anleitung auf den ersten Blick gut strukturiert und mit klaren Zeichnungen versehen. Dass das Schnittmuster bereits 1 cm Nahtzugabe enthält, kam meinen persönlichen Vorlieben sehr entgegen, wobei ich mir im Nachhinein doch sehr gewünscht hätte, eine Nahtlinie auf dem Stoff zu haben. :rolleyes:

 

Glücklicherweise entspricht die Größe L fast exakt meinen Maßen (wenn Ihr’s nicht weitersagt :D: Oberweite 99, Taille 82, Hüfte 104 - Schnitt Größe L: 98, 82, 107), sodass ich todesmutig nicht abgepaust, sondern aus dem Original-Schnittbogen ausgeschnitten habe.

Teile Schnittmuster Lucy

 

Bild: Nähmatode


Nächste Hürde war die Stoffwahl – ich wollte kein Nessel-Probemodell nähen, mich aber auch nicht in Unkosten stürzen, falls das Ergebnis untragbar werden würde. Somit habe ich mich für das Rockteil für einen leinenähnlichen Stoff aus meinem Fundus entschieden und für das Oberteil eine weichfließende Poly-Viskose gekauft, schwarz mit Strukturstreifen.

Stoffe

 

Bild: Nähmatode


Bei einem ärmellosen Kleid erwartet man nicht unbedingt 13 verschiedene Schnittteile – jedenfalls nicht als bekennender Jersey-Fan wie ich. :o Aber mit Belegen, Vlieseline, Rückenteilung kommt eben einiges zusammen – also habe ich mich an den Zuschnitt gemacht. Dabei habe ich zum ersten Mal meine Stoffwahl verflucht, da der schwarze Stoff nur direkt unter der Lampe jeweils seine Ober- und Unterseite erkennen ließ. Trotzdem geschafft!

Stoffteile Schnittmuster Lucy

 

Bild: Nähmatode


Nachdem die Vlieseline aufgebügelt war, ging es endlich ans Nähen, bzw. zuallererst an das Versäubern einzelner Schnittkanten nach Anleitung. Man beginnt dann mit dem Rock, der mit vier Saumabnähern, einem Schlitz und einem Saumbeleg gut zu bewältigen und recht schnell fertig gestellt ist.

Schlitzverarbeitung

 

Bild: Nähmatode


Die Herausforderung zeigte sich beim Oberteil, da die ungewöhnliche Kragenlösung doch einiges Mitdenken erfordert. Hier hätte ich mir deutlich mehr Erläuterungen gewünscht, auch die im Internet verfügbare Foto-Anleitung ließ – zumindest bei mir – noch Fragen offen. Und so habe ich das Rückenteil zweimal falsch an das Vorderteil mit dem Kragen geheftet, bevor ich es endlich begriffen hatte. An diesem Teil ist die Nervennahrung von Marion (zuzüglich diverser Schokostückchen, hüstl) ihrer Bestimmung zugefallen.

lucy_06_bild_naehmatode.jpg

 

Bild: Nähmatode


Da ich mir keine Nahtlinie angezeichnet hatte und die Nahtzugabe durch das teilweise Versäubern mit der Ovi nicht mehr einheitlich war, hatte ich an einigen Stellen Schwierigkeiten mit dem Zusammensetzen der Teile, weil der Webstoff ja nur wenige Millimeter Abweichung verzeiht, ich aber offenbar nicht exakt genug gearbeitet hatte. :rolleyes: Die entsprechende Anpassung durch Auftrennen und Neunähen einiger Nähte war nicht sonderlich kompliziert, hat aber Zeit gekostet.

 

Umso erfreulicher war es, dass der in der Anleitung als am schwierigsten beschriebene – und dementsprechend gefürchtete – Part sich dann als fast schon ZU einfach herausstellte. Ich war kurz davor, die Naht wieder aufzutrennen, weil ich dachte, das könne es doch nicht gewesen sein! :D Allerdings sah das Ergebnis gut aus, somit war das offenbar wirklich geschafft.

Abschließend mussten nur die Seitennähte verschlossen und das Rockteil an das Oberteil genäht werden – beides anfängertaugliche Schritte ohne Herausforderung.

 

FAZIT:

Ausgeschrieben ist das Schnittmuster für „fortgeschrittene Hobbyschneiderinnen oder Mittelstufen-Näherinnen oder eine kleine Herausforderung für ambitionierte Anfänger mit ein paar Vorkenntnissen“ – wobei ich mich der dritten Kategorie zuordnen würde. Anspruchsvoll sind meiner Ansicht nach jedoch nicht die handwerklichen Anforderungen, sondern vielmehr das Verständnis der Anleitung und die Umsetzungsfähigkeit. Mit ein paar zusätzlichen Hinweisen im Text oder auch Bildern in der Foto-Anleitung wäre das Kleid sehr viel einfacher zu bewältigen, und ich würde es rein vom Nähen her nicht unbedingt als fortgeschrittenes Projekt einstufen.

Unklar ist auch, warum nur manche Schnittkanten versäubert werden sollen, andere jedoch nicht :confused: – wenn (wie offenbar vorgesehen, da alle Nahtzugaben auseinandergebügelt werden) das Kleid mit der Nähmaschine und nicht mit der Overlock genäht wird, wäre aus meiner Sicht die Versäuberung aller Schnittkanten ratsam.

Es handelt sich in jedem Fall um einen originellen Schnitt, die Kragenlösung ist ausgefallen, und auch die Taschenlösung finde ich klasse. :super: Wer eher figurbetonte Kleider mag, sollte jedoch die Finger von diesem Modell lassen, es fällt SEHR locker und schmeichelt nicht der Figur (jedenfalls in meiner Größe/mit meinen Maßen). Insbesondere von hinten macht es sehr breit, und eine Taille ist nirgendwo auch nur zu erahnen. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei sehr schlanken Frauen toll aussieht, an mir selbst empfinde ich es eher als (zugegebenermaßen sehr schicken) Sack. :o

Zudem würde ich es nur Frauen empfehlen, die halterlose BHs (oder gar keine) tragen können/wollen, da der BH-Träger (ich habe verschiedene Modelle ausprobiert) spätestens bei Bewegung doch immer wieder hervorblitzt.

 

Fehlt noch was? Achso, ja – das fertige Kleid wollt Ihr ja vermutlich auch noch sehen... :D

Lucy von vorne

 

Bild: Nähmatode


Tadaa! :)

Lucy von hinten

 

Bild: Nähmatode


hinten hätte ich nochmal bügeln können... :o

Lucy von vorne

 

Bild: Nähmatode


mit Händen in den Taschen ist es am vorteilhaftesten :D

 

Vielen lieben Dank an die Redaktion, dass ich diesen Test machen durfte :hug: – es hat mir viel Spaß gemacht, und ich werde mich auch zukünftig wieder begeistert in den Lostopf stürzen, wenn es um solche Projekte geht!

 

Und falls sich von Euch jetzt jemand in das fertige Kleid verliebt haben sollte, würde ich es (gegen Porto) gern verschenken – ich bin sicher, dass ich es so gut wie nie tragen würde, weil es einfach nicht zu mir passt. Aber für eine Schrankleiche finde ich es eindeutig zu schön! :o Die Größe/Maße findet Ihr oben im Text, also bei Interesse gern eine PN an mich... :)

 

Sonnige Grüße

Ulrike

 


Wir danken der Firma so! pattern für den zur Verfügung gestellten Schnitt.

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sehr schön. ich finde, nähmatode sollte nur den rock um ein paar cm hinaufsetzen (sprich: das oberteil kürzen). dann fällt es vermutlich gefälliger. bei solchen kleidern mit rock-und-oberteil-optik macht das imo viel aus.

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Vielen Dank für diese herzerfrischende, humorvolle Vorstellung des Schnittes! Ich habe beim Lesen mit Dir gelitten und zum Schluss mit Dir triumphiert und fühlte mich absolut gut informiert.

 

Viele Grüße, haniah

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Hallo Nähmatode,

 

vielen Dank für die Vorstellung dieses tollen Schnittes. Deine Stoffauswahl gefällt mir sehr gut, ich kann deine Bedenken aber auch verstehen. Ich selber mag solche Kleider, die nicht so figurschmeichelnd sind sehr gerne. :D Allerdings würde mich hier eher die Kragenlösung abschrecken. Wie du schon geschrieben hast, die BH-Träger.

 

Alles in allem aber trotzdem ein schickes Teil, danke für deine tolle Bewertung des Schnittes.

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Danke, Ihr Lieben - es hat wirklich Spaß gemacht! :)

Rocabeth, die Taschen verstecken sich zwischen Oberteil und Rock, dort Länge herauszunehmen geht also nicht so einfach. Zumal dann (für mich) auch die Gesamtlänge nicht mehr stimmen würde.

Ich denke, man muss den lockeren Sitz einfach mögen - und die sichtbaren Bh-Träger! ;)

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Beim Bild von vorne dachte ich - sieht doch klasse aus. Von hinten kann ich deine Selbst-Kritik verstehen. Kannst du die Teilungsnähte nicht noch etwas abnähen damit der Rücken etwas taillierter fällt?

 

Toller Bericht, vielen Dank dafür :)

 

LG

Adam

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Auch wenn es nicht Dein Kleid ist, ich finde es steht dir gut :super: ... und von hinten siehst Du Dich

doch nicht ;)

Ach und übrigens Deine Version ist definitiv passender als das Modell auf der Webseite. Da stützelt das

Kleid so dermaßen auf den Hüften auf, das es überhaupt nicht gut fällt.

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Ich finde auch, dass dieses Kleid ihr wirklich sehr gut steht. Allerdings bin ich Adams Meinung, es hätte auch gerne eine Nummer kleiner sein dürfen. :) :hug:

 

Vielen Dank für die Vorstellung des Schnittes.

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Vermutlich war es ein Fehler, dass ich die Differenz an der Hüfte zwischen dem Schnittmaß und meinem eigenen nicht ausgeglichen habe - ich hatte gedacht, dass "die paar Zentimeter" bei einem weiten Schnitt nicht so relevant sind. Wenn sich kein Abnehmer für das Kleid findet, werde ich das im Frühjahr vielleicht nochmal versuchen anzupassen. Denn auch wenn ich mich selbst nicht von hinten sehe :D, fühle ich mich mit diesem optischen Elefantenhintern nicht wohl.

Corvuscorax, ja, H200 wird empfohlen, die habe ich auch verwendet.

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Ich finde es toll, was Du, Nähmatode, aus diesem Schnitt herausgeholt hast.

 

Ich persönlich finde, die Bilder auf der Verkaufshülle schon sehr wenig ansprechend. Dann sehe ich einen Rock, der unten Abnäher hat...und einen ziemlich weiten Rücken...Das schreit ja schon irgenswie nach Tonnenform. ..ich wüßte jetzt nicht, welcher Figurtyp sich hier wohl fühlen mag.

Oder sehe ich das zu streng?

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Guten Morgen,

 

ich finde, Du hast schöne Stoffe kombiniert und gut genäht.

 

Aber der Schnitt gefällt mir überhaupt nicht. Auf der Schnittzeichnung nicht und - sorry - auch nicht an Dir. Ich hoffe, Du bist mir nicht böse, wenn ich das hier so deutlich schreibe, das ist in keinster Weise eine Kritik an Dir, sondern am Schnitt.

Ich habe fast genau diegleichen Maße wie Du und weiß, dass ein solcher Schnitt Gift für Deine/Meine Figur ist. Da ändert auch eine andere Größe nichts; da muss deutlich mehr Taille her.

Aber im Prinzip hast Du das ja auch schon in Deiner Bewertung geschrieben.

 

Ich frage mich, wofür der Schnitt die seitlichen Nähte (Prinzess? Wiener? Ich verwechsele die immer...) hat? Eigentlich ist diese Nahtführung doch dafür gedacht, um ein Kleidungsstück auf Figur zu bringen :confused:

 

Und ich schließe mich meiner Vorschreiberin an, ich kann mir auch keine Figur vorstellen, an der dieser Schnitt vorteilhaft wirken soll :-(

 

LG Silvia

 

LG Silvia

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Liebe Nachgenäht,

 

danke für deine schöne, ehrliche Schnittkritik!

Das hilft mir immer weiter für kommende Modelle.

 

Kleine Anmerkung zur Passform: Wenn du den Rock an der Hüfte enger machst, so dass er eng sitzt, fällt das Oberteil blusig drüber und das ganze bekommt etwas Figur. Das ist vor allem geschickt, wenn man die Taille überspielen möchte ...

 

Und zu den Kanten: Kanten, die "innerhalb" liegen, braucht man nicht versäubern. Zudem liegen bei Rundungen (wie Armlöcher) die Kanten flacher, wenn sie nicht versäubert sind.

 

Beste Grüße von Stefanie // SO!

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Und zu den Kanten: Kanten, die "innerhalb" liegen, braucht man nicht versäubern. Zudem liegen bei Rundungen (wie Armlöcher) die Kanten flacher, wenn sie nicht versäubert sind.

 

Kannst du mal genauer scgreiben, wie du das meinst? Ich versäubern nur dann nicht, wenn ic absteppe, einfach weil ich nicht möchte, dass es ausfranst.

 

Vielen Dank für deine Mühe

Rita

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Auf den Innenseite eines Belegs würde ich zum Beispiel auch nicht versäubern, also da, wo er an den Ausschnitt angenäht ist. Ich denke, das ist gemeint.

 

Mir gefällt das Modell gut, vor allem, wenn es auf der Hüfte eng sitzt, so dass das Oberteil etwas locker fällt. Hätte man das vielleicht in der Anleitung erwähnen sollen, dass es so sitzen soll?

So, wie es an Nähmatode aussieht, ist es auch nicht schlecht, aber von hinten tatsächlich etwas sackig.

Der Ausschnitt gefällt mir, sehr interessant.

 

Viele Grüße,

Anke

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Ich fühl mich geehrt, hier sogar Feedback von der Schnittestellerin persönlich zu erhalten, vielen Dank - natürlich auch Euch anderen. :hug:

Das Grundproblem ist wohl einfach, dass es für mich ein ungeeigneter Schnitt ist - da ich glücklicherweise eine Taille habe :D, möchte ich diese nämlich nicht "überspielen"; es steht mir einfach viel besser, wenn ich sie betone. Aber das ist halt Typ- und Geschmacksfrage! :) (nisito, ich sehe das genau wie Du und fühle mich keineswegs angegriffen. ;))

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