Knopflochprobleme mit Bernina Dressmaker

Ich habe gestern Abend versucht, in eine Strickjacke Knopflöcher mit meiner Dressmaker einzuarbeiten. Nach dem zehnten Probeknopfloch habe ich es aufgegeben.

Der Fehler ist, dass bei der ersten Raupe ständig Stiche ausgelassen wurden. Bei der zweiten nicht oder jedenfalls deutlich weniger.

Ohne Erfolg blieben folgende Maßnahmen:

Erhöhung des Füsschendrucks

Veränderung der Stichdichte

Reduzierung und Erhöhung der Fadenspannung (beider)

Wechsel von Jersey zur Normalnadel.

Ich muss dazu sagen, ich habe diese Strickjacke nicht selbst genäht. In den Beleg war keine Einlage eingearbeitet. Mir schien es so, als sei in diesem Material ein ziemlich kräftiger Nylonfaden eingearbeitet. Heute Nacht habe ich dann sinniert, ob ich wohl eine Microtexnadel hätte ausprobieren sollen. Die Jacke ist allerdings schon auf der Reise - ohne Knopflöcher vorerst.

Mir ist das bei einem meiner Teile auch schon mal passiert, aber bisher nur bei höchstens mal einem Knopfloch.

Kennt jemand das Problem und hat einen besseren Rat ?

Isebill

Meine Tipps, der Reihe nach:

Soluvlies oder Avalon unten und oben,

Quiltingnadeln, bei eingestrickten Gummifäden auch Stretchnadeln,

ausreißbares Stickvlies als Unterlage.

Prinzipiell: ehe ich lange rumprobiere, mache ich Knopflöcher von Hand. Eventuell mit weit gestelltem Zickzack ein Maschinenknopfloch, bei dem in Gottes Namen mal Stiche ausgelassen werden, und dann Handknopflöcher drüber. Wird gleichmäßig, hält bombig und ist fast genauso fix.

LG

Inge

Soluvlies würde ich auch probieren.

Und folgende weitere Varianten:

Dünneres Garn oder Maschinenstickgarn, das Stretchknopfloch nehmen, Sticknadel für Jersey benutzen. Organ Superstretch Nadel benutzen (es ist selten, aber gelegentlich packt die, was die Schmetz Stretchnadel nicht packt), das Knopfloch zwei Mal mit geringerer Stichdichte nähen, an der Raupenbalance spielen, Knopfloch manuell mit der Maschine nähen, Knopfloch von Hand nähen.

Vermutlich würde ich schnell bei letzterem landen... da geht es mir wie Minga, bevor ich zwei Stunden probiere, mache ich es lieber in einer halben Stunde von Hand.

was ich in so einem Fall oft mache:

Beleg ohne Einlage: ich bügele ein Stück Vlieseline dort unter, wo die Knopflöcher hin sollen. Groß genug, daß das Füßchen bei allen Richtungswechseln genügend Vlies drunter hat. Wenn das Knopfloch fertig genäht ist, weiche ich mit Dampf die Vlieseline wieder an und popele um das Knopfloch herum die Vlieseline weg. Vorteil für mich: das Knopfloch bleibt durch den Rest unter der genähten Raupe dauerhaft stabil, aber nicht so starr wie beim mitführen von Gimpe.

Knopflochwahl Nähmaschine: meine hat auch Jerseyknopflöcher. Die sind etwas weiter im Stich als die normale relativ dichte Raupe. Ich nähe notfalls - abhängig vom Gestrick - ein zweites Mal drüber.

Hat Deine Maschine Jerseyknopflöcher?

Garn und Nadel: haben Marion und Minga ja schon beschrieben.

Generell für Maschinenknopflöcher: Maschinenstickgarn verwenden. Meist reicht das 50er BW-Stickgarn. Die Raupe wird schöner als mit Nähgarn, das Stickgarn ist weicher, legt sich schöner.

Mir reicht fast immer eine Jerseynähnadel.

Zu Soluvlies und Avalon: wie Minga - Soluvlies auf der unteren Seite. Es ist nicht transparent (ein Vlies eben) und hilft den Transportzähnchen beim transportieren des Gestricks. Avalon untendrunter ist fast ein bisschen zu glatt, meine 1530 mag's untendrunter nicht gar so gern.

Avalon legst Du oben auf's Gestrick unter's Füßchen. Es ist transparent, Du siehst also Deine Knopflochmarkierungen und kannst Dich danach richten. Bei Soluvlies oben müsstest Du Deine Markierungen nochmal darauf anbringen.

Zum entfernen von Soluvlies und Avalon: wenn das Knopfloch fertig ist, reiße die beiden Vliese vorsichtig ab. Du kannst auch das Gestrick vorsichtig dehnen, meist reißen Vlies und Folie (Avalon) dann schon an der Raupe ab. Übrig bleibende Fitzelchen tupfst Du mit einem angefeuchteten Wattestäbchen ab. Beide sind wasserlöslich, den Rest macht die nächste Wäsche.

Wenn gar nichts hilft, kann man Knopflöcher auch nur mit Geradstich oder schmalem Zickzack markieren und mit hübschem passenden Band einfassen: schmales Ripsband, Satinbändchen, Tresse, feines Leder - je nach Stil und Maschengröße des Strickstücks. Einfassungen waren schon öfter meine Rettung

IrisRosenFliederGrüße

Kerstin

Vielen Dank für alle die hilfreichen Tipps. Ich hatte das Gefühl, der "Stich" wird nicht gebildet, also der Oberfaden ergreift den Unterfaden nicht. Das könnte natürlich an einer mikro-Zeitverzögerung dadurch liegen, dass die Nadel mehr als üblich gebremst wird, weil sie nicht schnell genug durch den Stoff kann, entweder weil das Garn zu dick ist oder die Nadel nicht "scharf" genug.

Bei meinen eigenen Teilen behelfe ich mir mit Handnähten. In diesem Fall habe ich zu Druckknöpfen geraten. Was anderes fiel mir wirklich nicht ein. Normalerweise macht die Dressmaker gute Knopflöcher. Ein Jerseyknopfloch hat sie allerdings nicht, was aber ja leicht simuliert werden könnte, wenn die Automatik einfach ausbleibt und man nur mit dem Zickzackstich arbeitet. So traditionell lassen sich ja auch Knopflöcher machen.

Iris nur im Nachbargarten, Rosen kurz vor dem Aufblühen, Flieder fast vorbei..

aber Maiglöckchen kann ich bieten !!

Isebill

Ne, das Jerseyknopfloch an der Virtuosa ist ein bißchen anders, nicht nur ein breiterer Zickzack. Ich habe die 160, die hat vier Knopflöcher an Bord, bei der 153 kann man die dann eventuell über das CPS noch einspielen. So man hat.

Ich habe die Virtuosa 153 und CPS - ein Jerseyknopfloch aber bislang nicht gefunden. Wenn mir jemand sagen könnte, dass es als Austausch drin ist, würde ich mich um einen Adapter von seriell auf USB bemühen. Leider kann man mit der CD nämlich nur dann etwas anfangen, wenn PC und Maschine verbunden sind.

Ich habe das damals mal gemacht und festgestellt, dass ich mit der ursprünglich vorhandenen Stichauswahl an der Maschine zufrieden bin - das war's dann. Inzwischen habe ich einen anderen PC.

LG

Inge

Ich habe das CPS gar nicht, ich habe nur so ganz dunkel im Ohr, daß mir mal jemand gesagt hat, die Nutzstiche von der 160er wären alle auch auf der CD... tut mir leid, wenn ich falsche Hoffnungen geweckt habe.

Ich habe gerade einen Blazer aus Cord genäht und hatte mit meiner Bernina Activa genau das gleiche Problem wie eingangs beschrieben (daher diesen Thread nochmal ausgegraben) - die Maschine nähte die erste Raupe des Knopflochs teilweise nur mit Geradstich!

Ich hatte aber das Gefühl, dass ich zu nah an der doch etwas dickeren Kante (4x Cord plus Einlage) anfange und die Maschine deshalb nicht richtig "greift".

Die zweite Raupe nähte sie immer tadellos. Mit der Hebamme habe ich es probiert, half aber nur sehr bedingt.

Letztendlich habe ich die Knopflöcher einfach nochmal in der Gegenrichtung nachgearbeitet und dann teilweise von Hand ausgebessert.

Kann es sein, dass Knopflöcher zu nah an der Kante sitzen und daher nicht richtig genäht werden? Dann hätte ich das Problem ja bei allen Knopfleisten in dickeren Stoffen, oder gibt es da einen Trick?

Vielen Dank für Tipps, ich lerne gerne fürs nächste Mal dazu...

....

Kann es sein, dass Knopflöcher zu nah an der Kante sitzen und daher nicht richtig genäht werden? ...

Möglicherweise, ja

....oder gibt es da einen Trick?

Vielen Dank für Tipps, ich lerne gerne fürs nächste Mal dazu...

Nähst Du mit dem Automatikfuß? Dann dürftest du das Problem öfter haben.

Nimm mal den ganz normalen Knopflochfuß für manuelles nähen.

Der Nachteil dabei: du muß jedes Knopfloch einzeln markieren, der Speicher der Maschine hilft nur bedingt.

Der Vorteil: mit dem gewöhnlichen Knopflochfuß wirst Du kaum bis keine Probleme mit Verdickungen an Nähten, Kanten und ähnlichem haben.

Kerstin

Vielen Dank für den Tipp - ich hatte schon befürchtet, dass es wohl an der Automatik liegt, weil ich schon irgendwie das Gefühl hatte er hat Probleme mit dem Ausmessen des Knopflochs.

Das nächste Mal probiere ich es also gleich mal manuell, diesmal habe ich ja auch sehr viel manuell nachgearbeitet...