Zum Inhalt springen
Partner:
Babylock Overlock Bernina Nähmaschinen Brother Nähmaschinen Janome Nähmaschinen Juki Nähmaschinen
Werbung:
Folhoffer Stoffe Kurzwaren Nähzubehör

Pfaff 130: Baubeginn ab 1920 - ein Mythos?


det

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Pfaff-Freunde,

immer wieder lese ich, dass Pfaff das Modell 130 von 1920 bis 1954 gebaut hat.

 

Daran hege ich nun Zweifel und vermute, dass der Baubeginn der 130 etwa im Jahr +/- 1934 war.

 

Wie komme ich zu dieser wahnwitzigen Vermutung?

 

1. Im Nähmaschinenfachmann von Renters, 8. Auflage, Band 3 aus dem Jahre 1957 steht auf Seite 4:

"Praktische Vorschäge für eine einfache und preiswerte Universal-Zickzacknähmaschine machte zuerst der Berliner Mechanikermeister Handschuh. Auf seine Anregung hin brachte die Mundlos AG in Magdeburg im Jahre 1925 eine solche Zickzacknähmaschine auf den Markt."

 

Wenn es 1925 schon die Pfaff 130 gegeben hätte, dann hätte Herr Renters davon bestimmt etwas geschrieben, die Markteinführung hat er wahrscheinlich mitbekommen.

 

2. im kleinen Technik-Forum hat Ralf C. einen Link zu einem tollen Archiv gepostet, der mich zum Nachdenken brachte.

Das Archiv ist ANNO - AustriaN Newspapers Online. Dort gibt es die Ausgaben der Österreichischen Nähmaschinen- und Fahrradzeitung von 1904 bis 1938 online. Eine ganz tolle Quelle wie ich finde.

 

In der Ausgabe vom 10. Januar 1933 wird die Pfaff 38 vorgestellt, die laut Renters "die Firma Pfaff im Jahre 1934 dem schneidernden Handwerk zur Verfügung stellte" (Der Nähmaschinen-Fachmann, Seite 136, Band 3, 8. Auflage)

Das passt also ziemlich genau.

Im selben Artikel wird beschrieben, welcher Pfaff-Motor für welches Modell geeignet ist. Dort wird die 130 mit keinem Wort erwähnt, dafür die 30, 31, 103, 150 usw.

Wenn es die 130 zu dem Zeitpunkt schon gegeben hätte, wäre sie doch aufgeführt worden, oder?

 

Die erste Erwähnung der Pfaff 130 in dieser Zeitung erfolgt (wenn ich richtig geguckt habe, bitte um Korrektur) am 30. November 1934 in einer Werbeanzeige.

Eine Vorstellung der neuen Universalschnellnähmaschine für die Berufsnäherin findet sich in der Messeausgabe vom 5. März 1935.

 

Nach dieser Liste und o.g. Überlegungen dürfte es keine Pfaff 130 geben, deren Seriennummer kleiner als etwas 2.800.000 ist.

 

Also meine Frage:

Hat schon jemand eine Pfaff 130 gesehen, die vor 1934 gebaut wurde bzw. eine Seriennummer kleiner 2.800.000 hat?

 

Vielen Dank für die Mithilfe

Detlef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 38
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • det

    11

  • Katis

    8

  • Pfaffsammler

    4

  • Ralf C. Kohlrausch

    3

Top-Benutzer in diesem Thema

Veröffentlichte Bilder

Hallo Detlef,

 

wenn Du mir nicht zuvorgekommen wärst, hätte ich einen derartigen Thread gestartet. Auf das Archiv der Österr. Nationalbibliothek bin ich ja eigentlich gestossen, als ich versucht habe, über K&K Langschiffmaschinen zu recherchieren.

 

Aus Zufall bin ich dann auch auf diesen Messebericht vom März 1935 gestossen, in dem die 130 als Neuheit vorgestellt wurde.

 

Ich habe mich schon länger gewundert, daß sich Singer Co. etwa 15 Jahre Zeit gelassen haben sollte, ihre 206, die in Konzeption und Features der 130 ja sehr ähnlich ist, auf den Markt zu bringen.

 

Ich bin schon gespannt, ob diese Frage auch solche Emotionen wecken wird, wie die Wittenberge-Angelegenheit.

 

lG Helmut

Bearbeitet von Hosenkürzer
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Helmut,

schön, dass du dich einbringst.

Ich habe mich schon länger gewundert, daß sich Singer Co. etwa 15 Jahre Zeit gelassen haben sollte, ihre 206, die in Konzeption und Features der 130 ja sehr ähnlich ist, auf den Markt zu bringen.

Die sehr ähnliche Phoenix 29 wurde nach dieser Quelle 1932 oder 1933 eingeführt. Die Gritzner SZ kam wohl noch etwas früher heraus, wenn man dem Renters glauben darf (Seite 89: "um 1930").

Hast du denn genauere Infos zum Baubeginn der Singer 206?

 

Ich bin schon gespannt, ob diese Frage auch solche Emotionen wecken wird, wie die Wittenberge-Angelegenheit.

Es gibt ein Youtube-Video einer 206D, angeblich aus dem Jahre 1929, das ist dann wahrscheinlich wieder die Wittenberger Zählung ;)

 

Gruß

Detlef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Morgen Detlef,

 

ISMACS spricht von 1937 für die 206K. Bei der 206G ist kein Datum angeführt.

 

Meine 206G hat die SN 3037782 (Bj. 1927 laut V.K.e.K - Liste).

 

In dieser Liste ("Wertschätzungen"):

 

http://home.arcor.de/veritasklub/appreciation/seite03_singer.htm

 

und hier:

 

http://home.arcor.de/veritasklub/werksmuseum/seite01_01_singer.htm

 

schreibt der gleiche V.K.e.K. von "1934 - 1943 (1944)" als Baujahr für die 206D1.

 

Der Widerspruch dieser Daten zu seiner eigenen hochgepriesenen "C" - SN Liste scheint den V.K.e.K nicht zu stören (und wird auch nirgends kommentiert).

 

lG Helmut

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt so einige Widersprüche in nachträglichen Recherchen der Nähmaschinengeschichte, selbst Wikepedia u.a. dokumentieren / verarbeiten Texte und Daten verschiedenster Verfasser.

 

Von daher wird es sehr schwierig 100% genau Festlegungen zu treffen.

Ich möchte auch erwähnen das bezüglich der Geldwertfestlegungen ( Singer- Veritas ) hier viel persönliche Meinungen eingebracht wurden. Hinzu kommt das Sammlerwerte auch Schwankungen unterliegen.

 

Tendenzen kann man im Vintage der 50er und 60 er sehr gut beobachten, denn die wenigen Unikate dieser Zeit werden immer begehrter. Natürlich steigt auch hier der vermeintliche 'Kaufpreis' unumstritten.

 

Es dürfte recht aufwendig werden die These Pfaff 130 wurde ab 1920 gebaut, nachweislich zu fundieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Martin,

Tendenzen kann man im Vintage der 50er und 60 er sehr gut beobachten, denn die wenigen Unikate dieser Zeit werden immer begehrter. Natürlich steigt auch hier der vermeintliche 'Kaufpreis' unumstritten.

Es geht mir in diesem Thread nicht um den materiellen Wert der Maschinen.

 

Es dürfte recht aufwendig werden die These Pfaff 130 wurde ab 1920 gebaut, nachweislich zu fundieren.

ich möchte diese These widerlegen, da ich sie, nach allem was ich bisher gelesen habe, für falsch halte.

 

Insbesondere die Pfaff 130 mit dem alten Zickzack-Steller (ohne die Möglichkeit, die Stichlage einzustellen) sind extrem selten. Die Umstellung ist wohl Ende der 1930er Jahre gewesen.

Wenn die 130 schon ab 1920 gebaut worden wäre, dann müssten eigentlich viel häufiger solche Maschinen angeboten werden, es sind aber echte Raritäten.

 

Eine solche Maschine hat eine 2.950.xxx er Seriennummer und dürfte damit 1935 gebaut worden sein.

 

Gruß

Detlef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Martin,

Es geht mir in diesem Thread nicht um den materiellen Wert der Maschinen.

 

 

ich möchte diese These widerlegen, da ich sie, nach allem was ich bisher gelesen habe, für falsch halte.

 

Insbesondere die Pfaff 130 mit dem alten Zickzack-Steller (ohne die Möglichkeit, die Stichlage einzustellen) sind extrem selten. Die Umstellung ist wohl Ende der 1930er Jahre gewesen.

Wenn die 130 schon ab 1920 gebaut worden wäre, dann müssten eigentlich viel häufiger solche Maschinen angeboten werden, es sind aber echte Raritäten.

Eine solche Maschine hat eine 2.950.xxx er Seriennummer und dürfte damit 1935 gebaut worden sein.

 

Gruß

Detlef

 

Hallo, Detlef, würde Deiner These allgemein zustimmen wie auch der Schlussfolgerung, dass dann die Maschinen mit dem alten Zickzacksteller ohne Stichlagenverstellung häufiger auf dem Markt sein müssten.

Meine gestern erworbene Maschine mit Automatik ('coffee grinder') ist von 1937 hat schon den Zickzacksteller mit Stichlagenverstellung.

 

Im Technikforum hat doch Merilinka eine solche Pfaff 130 ohne Stichlagenverstellung. Man könnte sie ja mal wegen der Seriennummer befragen - vielleicht gibt das ja dann schon weiteren Aufschluss bzgl. der Baujahre.

In dem Thread meint sich übrigens Josef zu erinnern, dass die Stichlagenverstellung 1934 gekommen sei...

 

Gruß

Karin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Karin,

Hallo, Detlef, würde Deiner These allgemein zustimmen wie auch der Schlussfolgerung, dass dann die Maschinen mit dem alten Zickzacksteller ohne Stichlagenverstellung häufiger auf dem Markt sein müssten.

Meine gestern erworbene Maschine mit Automatik ('coffee grinder') ist von 1937 hat schon den Zickzacksteller mit Stichlagenverstellung.

danke für die Info, kannst du die Seriennummer posten (gerne um die letzten 3 Stellen gekürzt)?

 

Im Technikforum hat doch Merilinka eine solche Pfaff 130 ohne Stichlagenverstellung. Man könnte sie ja mal wegen der Seriennummer befragen - vielleicht gibt das ja dann schon weiteren Aufschluss bzgl. der Baujahre.
Schon geschehen, s.o.

In dem Thread meint sich übrigens Josef zu erinnern, dass die Stichlagenverstellung 1934 gekommen sei...

Ich glaube ja inzwischen, dass 1934 die 130 auf den Markt gekommen ist, die Stichlagenverstellung kam später. Werbeanzeigen aus dem April 1936 zeigen noch den alten Zickzack-Steller.

 

Bezüglich weiterer Zickzack-Maschinen habe ich im 'ANNO' gefunden:

Phoenix 29: Vorstellung am 25. März 1933

Adler 87: Vorstellung am 25. März 1935

Vesta ZZ302: Werbeanzeigen ab September 1936

 

Freue mich auf weitere Infos

Detlef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Karin,

danke für die Info, kannst du die Seriennummer posten (gerne um die letzten 3 Stellen gekürzt)?

 

Schon geschehen, s.o.

 

Ich glaube ja inzwischen, dass 1934 die 130 auf den Markt gekommen ist, die Stichlagenverstellung kam später. Werbeanzeigen aus dem April 1936 zeigen noch den alten Zickzack-Steller.

 

Bezüglich weiterer Zickzack-Maschinen habe ich im 'ANNO' gefunden:

Phoenix 29: Vorstellung am 25. März 1933

Adler 87: Vorstellung am 25. März 1935

Vesta ZZ302: Werbeanzeigen ab September 1936

 

Freue mich auf weitere Infos

Detlef

 

Das sind ja offenbar tatsächlich sehr interessante Quellen (habe bislang dort noch nicht recherchiert, habe ja momentan Anderes zu tun ;)), aber, wie gesagt, teile ich Deine Meinung nach den bisherigen Erkenntnissen. :)

 

Die Seriennummer meiner Maschine ist 3 120 727, die Maschine dürfte dann schätzungsweise im Januar oder Februar 1937 gebaut worden sein (Seriennummern für 1937 laut 'needle bar' 3 116392 - 3 266741).

 

LG Karin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Karin,

danke für die Info!

 

Dann vermute ich, dass die Umstellung auf den Zickzack-Steller mit Stichlagenverstellung zwischen Mai 1936 und Januar 1937 erfolgt sein dürfte.

Die zweite wesentliche Veränderung an der Pfaff 130 war die Verlagerung des Stichlängenhebels von außen in den Ständer, der erfolgte ca. 1940, glaube ich.

 

Achja, weitere Zickzackmaschinen im ANNO:

Adler 88: Werbeanzeigen im April 1929

Gritzner SZ & SSZ: Werbeanzeigen im April 1929

Das sind aber reine Profimaschinen.

Davor gab es schon Anzeigen der Mundlos 222 ZL, bin aber lange noch nicht durch mit der Sichtung der Ausgaben.

 

Gruß

Detlef

Bearbeitet von det
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

es würde mich überraschen, wenn Pfaff bereits im Jahr 1937 die 130 als Coffee Grinder gebaut hätte.

 

Die 130 Automatiks (Coffee Grinder) die ich kenne, sind alle späte Modelle der 130 mit Goldrandverzierung und letzte Ausführung der 130, Seriennummer im Bereich über 5 Millionen.

Das würde bedeuten die wurden so ca 1954 -1955 gebaut. Also sehr spät für die 130, das es da ja bereits die 230 gab.

 

Vielleicht hat einfach jemand eine Automatik an eine ältere 130 nachgerüstet:

 

Würde mich aber gern anhand von Fotos mit Seriennummern überzeugen lassen dass es die 130 Autm. schon früher gab.

Bitte ein paar Bilder von der Maschine zeigen...

Grüße

Alfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na da habt ihr euch mächtig etwas vorgenommen !

Das mit den Decals kann ich bestätigen, genauso wie der Pfusch im schwarzen Lack... der offensichtlich mehrmals aufgetreten sein müsste.

 

Viel Erfolg dabei ;-)

Bearbeitet von freedom-of-passion
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

es würde mich überraschen, wenn Pfaff bereits im Jahr 1937 die 130 als Coffee Grinder gebaut hätte.

 

Die 130 Automatiks (Coffee Grinder) die ich kenne, sind alle späte Modelle der 130 mit Goldrandverzierung und letzte Ausführung der 130, Seriennummer im Bereich über 5 Millionen.

Das würde bedeuten die wurden so ca 1954 -1955 gebaut. Also sehr spät für die 130, das es da ja bereits die 230 gab.

 

Vielleicht hat einfach jemand eine Automatik an eine ältere 130 nachgerüstet:

 

Würde mich aber gern anhand von Fotos mit Seriennummern überzeugen lassen dass es die 130 Autm. schon früher gab.

Bitte ein paar Bilder von der Maschine zeigen...

Grüße

Alfred

 

sd10.gif im Forum

 

ich kenne den "angeblichen" Baubeginn 1920/22 der Klasse 130 auch nur vom Hörensagen aus meiner Lehrzeit

vielleicht war damit auch der "Konstruktionsbeginn" gemeint

mit Sicherheit lagen die Konstruktionspläne bereits lange vor 1934 in den Schubladen, genau wie auch von der Freiarmversion klasse 330

dafür spricht die Tatsache, dass es vor der Serienfertigung sicher Versuchs-Reihen gegeben haben muss

auch heutige Konstrukteure schütteln sich auch nicht ein neues Modell nicht einfach so aus dem Ärmel (vergleiche Automobilbranche - Erlkönige)

 

dass in der zeit nach dem kriege bis zur Währungsreform keine guten lacke zu bekommen waren ist eine Tatsache und hat mit Pfusch nix zu tun

 

die coffee-grinder wurden zuerst als Nachrüstbausätze über die Händler angeboten

das könnte so etwa um 1950 gewesen sein

zu dieser Zeit waren aber auf den Fachausstellungen bereits die 230-er-Modelle vorgestellt

 

daher wurden die 130-automatic nicht forciert verkauft

Bearbeitet von josef
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

welches Problem mit dem Lack ist genau gemeint?

 

Ich kenne das der schwarze Lack vom Werk teilweise mit Läufern oder Nasen aufgetragen wurde und dann gibt es noch den gekräuselten Lack.

Dieser tritt meiner Meinung nach mehr oder weniger bzw. evtl. auch gar nicht auf durch die Lagerung und Pflege der Maschine.

Was aber die Ursache für die Kräuselung ist bin ich mir nicht sicher... Evtl. Sonne, Benzin zum Reinigen oder andere scharfe Flüssigkeiten usw.

 

Übrigens gibt es das Problem Lackläufer ab Werk auch bei den schwarzen 230 er Maschinen hängt also mehr mit dem Lack zusammen als mit dem Modell bzw. Baujahr der Maschine.

 

Grüße

Alfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Alfred,

welches Problem mit dem Lack ist genau gemeint?
ich meine den Zustand wie in diesem Bild, wie verdörrte Erde:

IMG_0009.jpg.94637e52470e84a33a0fffa30db81adb.jpg

Hallo Josef,

dass in der zeit nach dem kriege bis zur Währungsreform keine guten lacke zu bekommen waren ist eine Tatsache und hat mit Pfusch nix zu tun

Das obige Bild stammt von einer 4074.xxx Maschine, die laut Tabelle 1950 gebaut wurde. Die Währungsreform war da schon 1 1/2 Jahre vorbei. Wurde der Kopf evtl. schon 1948 lackiert und erst später mit einer Nummer versehen oder dauerte die Umstellung auf bessere Lackierung einfach einige Zeit?

 

ich kenne den "angeblichen" Baubeginn 1920/22 der Klasse 130 auch nur vom Hörensagen aus meiner Lehrzeit

vielleicht war damit auch der "Konstruktionsbeginn" gemeint

mit Sicherheit lagen die Konstruktionspläne bereits lange vor 1934 in den Schubladen, genau wie auch von der Freiarmversion klasse 330

dafür spricht die Tatsache, dass es vor der Serienfertigung sicher Versuchs-Reihen gegeben haben muss...

Dass es einige Vorlaufzeit mit Prototypen und Vorserienmodellen gab ist ja eigentlich klar, mir geht es um den Zeitpunkt der Markteinführung und den würde ich an Hand der mir vorliegenden Quellen auf das Jahr 1934 datieren.

 

Gruß und Dank

Detlef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Detlef,

 

ja das kenne ich leider auch. Gottseidank nicht von meiner 130, habe aber ein paar schwarze 230 die auch so aussehen. Es gab das Problem also nicht nur bei der 130 sondern auch noch später bei der 230 Produktion sofern schwarz lackiert.

 

Grüße

Alfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Detlef,

 

meine Pfaff 30 von 1950 hat das gleiche Lackproblem - und die gleiche Goldrandverzierung. Jetzt habe ich eine Begründung dafür, ich dachte schon es sei eine Folge falscher Behandlung durch einen Vorbesitzer.

 

Trotzdem ist die Maschine neben meiner Pfaff 84 die qualitativ beste, was das Nahtbild angeht bei gleichzeitger Laufruhe. Trotz CB- statt Umlaufgreifer. Meine Singer 677G und die Mercedes de Lux nähen zwar kaum schlechter, sind aber wesentlich lauter.

 

Gruß

 

Harald

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo liebe Pfaff-Freunde,

immer wieder lese ich, dass Pfaff das Modell 130 von 1920 bis 1954 gebaut hat.

 

Daran hege ich nun Zweifel und vermute, dass der Baubeginn der 130 etwa im Jahr +/- 1934 war.

 

Wie komme ich zu dieser wahnwitzigen Vermutung?

 

1. Im Nähmaschinenfachmann von Renters, 8. Auflage, Band 3 aus dem Jahre 1957 steht auf Seite 4:

"Praktische Vorschäge für eine einfache und preiswerte Universal-Zickzacknähmaschine machte zuerst der Berliner Mechanikermeister Handschuh. Auf seine Anregung hin brachte die Mundlos AG in Magdeburg im Jahre 1925 eine solche Zickzacknähmaschine auf den Markt."

 

Wenn es 1925 schon die Pfaff 130 gegeben hätte, dann hätte Herr Renters davon bestimmt etwas geschrieben, die Markteinführung hat er wahrscheinlich mitbekommen.

 

2. im kleinen Technik-Forum hat Ralf C. einen Link zu einem tollen Archiv gepostet, der mich zum Nachdenken brachte.

Das Archiv ist ANNO - AustriaN Newspapers Online. Dort gibt es die Ausgaben der Österreichischen Nähmaschinen- und Fahrradzeitung von 1904 bis 1938 online. Eine ganz tolle Quelle wie ich finde.

 

In der Ausgabe vom 10. Januar 1933 wird die Pfaff 38 vorgestellt, die laut Renters "die Firma Pfaff im Jahre 1934 dem schneidernden Handwerk zur Verfügung stellte" (Der Nähmaschinen-Fachmann, Seite 136, Band 3, 8. Auflage)

Das passt also ziemlich genau.

Im selben Artikel wird beschrieben, welcher Pfaff-Motor für welches Modell geeignet ist. Dort wird die 130 mit keinem Wort erwähnt, dafür die 30, 31, 103, 150 usw.

Wenn es die 130 zu dem Zeitpunkt schon gegeben hätte, wäre sie doch aufgeführt worden, oder?

 

Die erste Erwähnung der Pfaff 130 in dieser Zeitung erfolgt (wenn ich richtig geguckt habe, bitte um Korrektur) am 30. November 1934 in einer Werbeanzeige.

Eine Vorstellung der neuen Universalschnellnähmaschine für die Berufsnäherin findet sich in der Messeausgabe vom 5. März 1935.

 

Nach dieser Liste und o.g. Überlegungen dürfte es keine Pfaff 130 geben, deren Seriennummer kleiner als etwas 2.800.000 ist.

 

Also meine Frage:

Hat schon jemand eine Pfaff 130 gesehen, die vor 1934 gebaut wurde bzw. eine Seriennummer kleiner 2.800.000 hat?

 

Vielen Dank für die Mithilfe

Detlef

 

Hallo Detlef,

 

wenn ich mein Geld auf das erste Jahr der Serienproduktion der 130 setzen müsste wäre es wohl das Jahr 1934.

 

Ich selber habe keine so alte 130 aber meine Freundin hat eine der ersten Serie 130 mit Seriennummer zweimillionen neunhunderttausendirgendwas und die hat noch die alte Verson vom Stichlagenhebel und da steht der Pfaff und der 130 Schriftzug noch ganz wo anders als später. Also ich würd sagen das waren die Anfänge.

 

Grüße

Alfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

es würde mich überraschen, wenn Pfaff bereits im Jahr 1937 die 130 als Coffee Grinder gebaut hätte.

 

Die 130 Automatiks (Coffee Grinder) die ich kenne, sind alle späte Modelle der 130 mit Goldrandverzierung und letzte Ausführung der 130, Seriennummer im Bereich über 5 Millionen.

Das würde bedeuten die wurden so ca 1954 -1955 gebaut. Also sehr spät für die 130, das es da ja bereits die 230 gab.

 

Vielleicht hat einfach jemand eine Automatik an eine ältere 130 nachgerüstet:

 

Würde mich aber gern anhand von Fotos mit Seriennummern überzeugen lassen dass es die 130 Autm. schon früher gab.

Bitte ein paar Bilder von der Maschine zeigen...

Grüße

Alfred

 

 

sd10.gif im Forum

 

ich kenne den "angeblichen" Baubeginn 1920/22 der Klasse 130 auch nur vom Hörensagen aus meiner Lehrzeit

vielleicht war damit auch der "Konstruktionsbeginn" gemeint

mit Sicherheit lagen die Konstruktionspläne bereits lange vor 1934 in den Schubladen, genau wie auch von der Freiarmversion klasse 330

dafür spricht die Tatsache, dass es vor der Serienfertigung sicher Versuchs-Reihen gegeben haben muss

auch heutige Konstrukteure schütteln sich auch nicht ein neues Modell nicht einfach so aus dem Ärmel (vergleiche Automobilbranche - Erlkönige)

 

dass in der zeit nach dem kriege bis zur Währungsreform keine guten lacke zu bekommen waren ist eine Tatsache und hat mit Pfusch nix zu tun

 

die coffee-grinder wurden zuerst als Nachrüstbausätze über die Händler angeboten

das könnte so etwa um 1950 gewesen sein

zu dieser Zeit waren aber auf den Fachausstellungen bereits die 230-er-Modelle vorgestellt

 

daher wurden die 130-automatic nicht forciert verkauft[/QUOTE]

 

 

 

@ Alfred und Josef, ich kann Eure Meinung unterstützen: Meine vor einigen Tagen erstandene 'coffee grinder' ist eigentlich laut Typenschild eine 130 - 6, also das Basismodell, Baujahr 1937, ohne den Goldrand und mit Stichlängenverstellung außen, die meines Erachtens später sowohl mit einer Biesennadelstange als auch dann mit der Automatik ausgerüstet wurde. Dafür sprechen auch unterschiedliche Erhaltungszustände und Drucktypen einerseits der O- Gebrauchsanweisung zur Maschine, andererseits der Anleitung zum Automatik-Bausatz.

 

Zudem war auch wohl der recht alte Motor anfangs noch nicht dran, ist aber möglicherweise bereits früher als die o.a. Teile nachgerüstet worden, da der originale Nähmaschinenschrank, im Stil 'Spät Art deco', noch die Trittvorrichtung hat und an mehreren alten Lederriemen erkennbar ist, dass die Maschine anfangs noch per Muskelkraft betrieben wurde.

 

@Josef: Danke für die interessanten Infos zur Automatik bzw. 230er.

 

Die Nachrüstung meiner Maschine mit den etlichen o.a. Teilen statt eines Neukaufs der 230er Anfang der 50er Jahre macht Sinn, wenn die Aussagen des Verkäufers, die Maschine habe seiner Großtante, die Schneiderin war, gehört, stimmen.

 

Also hat sie sich, anders als die 'herkömmliche' Hausfrau mit 'Standardnähanforderungen', möglicherweise auf dem Laufenden gehalten, was es jeweils Neues für 'ihre' Maschine gab und 'günstig' angesichts der 'Nähbedürfnisse der Zeit', nachgerüstet statt in eine neue Maschine zu investieren (deren Preise im Vergleich zum durchschnittlichen Haushaltseinkommen damals ja durchaus 'heftig' waren...).

 

Josef, hast Du irgendeine Idee, wie viel damals so ein 'coffee grinder' Nachbausatz gekostet hat?

 

@Alfred: Fotos meiner Maschine findest Du hier: http://www.*******************************/ Thread 'Pfaff 130 Coffee Grinder' , S. 4

 

LG

karin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Josef, hast Du irgendeine Idee, wie viel damals so ein 'coffee grinder' Nachbausatz gekostet hat?

 

Moin,

 

ich bin zwar nur der Ralf, aber ich habe irgendwo ein Foto (IIRC) von einer Rechnung gesehen mit dem Betrag 82 Mark. Ob das mit oder ohne Einbau war kann ich aber nicht sagen. Also gut ein Zehntel einer neuen Pfaff-Nähmaschine mit Zierstichautomatik.

 

Gruß

Ralf C.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also meine Pfaff 130-115 hat schon die Stichlagenverstellung, sowie den Goldrand und die Seriennummer 4872104 . Sollte also eine der neueren Pfaffs sein .

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moin,

 

ich bin zwar nur der Ralf, aber ich habe irgendwo ein Foto (IIRC) von einer Rechnung gesehen mit dem Betrag 82 Mark. Ob das mit oder ohne Einbau war kann ich aber nicht sagen. Also gut ein Zehntel einer neuen Pfaff-Nähmaschine mit Zierstichautomatik.

 

Gruß

Ralf C.

 

sd15.gif

 

das deckt sich mit meinen Erinnerungen

 

die Automatic für die 230 und auch später für die 260 oder 262 wurden damals immer für 100 DM Mehrpreis verkauft

 

gleichgültig ob für Flachbett oder Freiarm-Versionen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moin,

 

ich bin zwar nur der Ralf, aber ich habe irgendwo ein Foto (IIRC) von einer Rechnung gesehen mit dem Betrag 82 Mark. Ob das mit oder ohne Einbau war kann ich aber nicht sagen. Also gut ein Zehntel einer neuen Pfaff-Nähmaschine mit Zierstichautomatik.

 

Gruß

Ralf C.

 

Ralf, Du bist mir mit Deinen qualifizierten Infos, wie z.B. der oben, natürlich genauso lieb wie Josef!!!!:hug:

 

 

sd15.gif

 

das deckt sich mit meinen Erinnerungen

 

die Automatic für die 230 und auch später für die 260 oder 262 wurden damals immer für 100 DM Mehrpreis verkauft

 

gleichgültig ob für Flachbett oder Freiarm-Versionen

 

Danke - dann machen meine spekulativen Überlegungen von oben (Schneiderinnenmaschine) ja Sinn. Gerade Anfang der 50er Jahre war das Zehnfache von 80 - 100 DM für eine neue Maschine ja nicht mal eben aus der Portokasse zu löhnen...

Gruß

Karin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

sd10.gif im Forum

 

ich kenne den "angeblichen" Baubeginn 1920/22 der Klasse 130 auch nur vom Hörensagen aus meiner Lehrzeit

vielleicht war damit auch der "Konstruktionsbeginn" gemeint

mit Sicherheit lagen die Konstruktionspläne bereits lange vor 1934 in den Schubladen, genau wie auch von der Freiarmversion klasse 330

dafür spricht die Tatsache, dass es vor der Serienfertigung sicher Versuchs-Reihen gegeben haben mussauch heutige Konstrukteure schütteln sich auch nicht ein neues Modell nicht einfach so aus dem Ärmel (vergleiche Automobilbranche - Erlkönige)

 

dass in der zeit nach dem kriege bis zur Währungsreform keine guten lacke zu bekommen waren ist eine Tatsache und hat mit Pfusch nix zu tun

 

die coffee-grinder wurden zuerst als Nachrüstbausätze über die Händler angeboten

das könnte so etwa um 1950 gewesen sein

zu dieser Zeit waren aber auf den Fachausstellungen bereits die 230-er-Modelle vorgestellt

 

daher wurden die 130-automatic nicht forciert verkauft

 

Ich habe bei weiteren Recherchen bzgl. des erstmaligen Baus der Pfaff 130 Folgendes gefunden:

 

1. In dieser Quelle: http://www.pfaff.com/de-DE/Aboutfindet sich beim Zeitstrahl unter Jahreszahl 1932 folgender Eintrag:

 

Zitat:

'Mehr Möglichkeiten durch Stichvielfalt Die berühmte PFAFF® 130 kam auf den Markt mit einem Zickzackstich für mehr Vielfalt beim Nähen. - See more at: http://www.pfaff.com/de-DE/About#sthash.wJq9WbZw.dpuf'

 

2. In dieser Quelle http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen0/firmadet5627.shtmldie folgende Angabe:

Zitat: '1933-1934 Die Geradstichmaschine Kl. 30 und die Zickzack-Maschine K 130 für den Haushaltsbereich gehen 1933/34 in Fertigung.'

 

Damit scheint klar zu sein, dass Detlef mit seiner Vermutung recht hat, auch wenn da immer noch eine Diskrepanz von ein -zwei Jahren ist, die wir wohl nicht weiter auflösen können...:rolleyes:

 

Die erste Quelle ist ja geradezu von G. M. Pfaff himself:D und auch die zweite klingt sehr solide, wenn man auf der Website unter 'Häufige Fragen' etwas mehr über den Verfasser und seine Vorgehensweise liest.

 

Dazu passt auch, dass es erstmals in der 'Österreichischen Nähmaschinen- und Fahrradzeitung' vom 25.02.1933 eine Werbeanzeige mit einem Bild der Pfaff 30 gab, vgl. hier:

[/url]

 

Oben hat Detlef erwähnt, dass die Pfaff 130 erst in 1934 in dieser Zeitung erwähnt wurde.

 

Interessant ist auch noch, dass Pfaff am 02.09.1924 unter der Nr. http://DE000000459633A ein Patent für eine Zickzack-Naehmaschine beantragt hat, welches am 10.05.1928 erteilt wurde (Kann man unter 'DPMA' mit der o.a. Nummer nachrecherchieren - dort ist das Original online verfügbar).

 

Die in den Skizzen der Patentanmeldung abgebildete Maschine sieht zwar von der Form noch nicht so aus wie die spätere 130er (sie erinnert mich an eine andere Pfaff-Maschine, weiß leider nur nicht mehr, welche) und möglicherweise sind auch etliche technische Details anders, aber das gibt Josef recht, der - s.o.- auf eine recht lange Entwicklungszeit hingewiesen hat.

 

Und Produktion ohne Patent wäre zu risikoreich gewesen, obwohl, wenn man den Quellen glauben darf, die da alle hemmungslos voneinander abgekupfert haben...Nicht umsonst sind etliche Singer- und Pfaffmaschinen fast baugleich;)

 

Schöne Grüße

Karin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.