Frage an die Sailrite Besitzer

Ich nähe sehr oft Taschen. Manchmal sind die Materialien sehr dick und es kommen schon einige Lagen zusammen . Bei meiner letzten Tasche (Speedwell Sling Bag) kam ich daher trotz starker Bernina 790 an meine Grenzen.

Schon länger liebäugle ich mit einer kräftigen Maschine. Die Industriemaschinen sind aber alle sehr groß und brauchen viel Platz. Den hba ich nicht.

Jetzt hab ich mich mal intensiv mit der Sailrite LSZ 1 beschäftigt. Ich denke, dass ich am Freitag zu einem Händler zu probenähen fahre.

Nun möchte ich gerne wissen, ob ihr die Maschine empfehlen könnt und ob ihr sie wieder kaufen würdet. Gibt es Gründe die total dagegen sprechen?

Ich danke euch für eure Hilfe!

..schau mal Sabine

Vorstellung: Sailrite, die Maschine für Härtefälle - Hobbyschneiderin 24 - Forum

Sini hat eine. Sie sagte was von lautstärke....

Ich hab eine. Ich würde sie schon empfehlen. Allerdings ganz sicher nicht als einzige Maschine, sondern (wie bei mir) als Zusatzmaschine für spezielle Einsätze. Da du eine große Bernina hast, wäre das bei dir wohl auch so. Die Bedienung ist sehr "achaisch" und alles an ihr (Hebel zum Rückwärtsnähen) wirkt wie für starke Männer (Segler) gemacht. Etwas stört mich, dass der Spannungsregler keine Zahlenangabe hat.. also Probelappen und probieren (ist bei den Industriemaschinen auch so). Dafür näht sie mit einem anderen Nadelsystem (glaube ich ist auch in dem post von Peterle und Ulla so beschrieben) und die sind länger und man kann auch dickere Nadeln verwenden. Genial ist auch das silberne, schwere HAndrad mit Kurbel. Damit kann man Stich für Stich nähen und das geht damit ganz leicht...völlig anders als wenn man sonst mit dem Handrad nachhilft.. liegt wohl an dem Gewicht des Rads und der "posi pin" (Patent der Firma). Habe da mal sehr dicke Lederriemen mit 15er Garn abgesteppt. Sonst finde ich leider das Fußpedal nicht so sensibel, so dass sie recht schnell losfährt (bei langen Nähten an Segeln sicher toll, bei Taschen... na ja... deshalb nehme ich die Kurbel:)). Also insgesamt: Daumen hoch

Grüße Kersten

Ach ja .. und mit dem silbernen Handrad (Monster wheel) ist sie nicht laut. Das scheint vor allem bei dem normalen (genauso großen, schwarzen, Plastikrad) zu sein. Da würde ich sie vergleichen mit einer lauteren Overlock. Sonst mit einer weniger lauten Overlock

schade, dass du keinen Platz hast für eine "richtige" Industrienähmaschine. Ich beschäftige mich aktuell auch mit diesem Thema... habe mich auch für die Sailrite mal interessiert, bin jetzt aber wieder davon weg. Unbedingt vor Ort beim Händler mit deinem Material selber nähen bzw. zeigen lassen. Preislich finde ich die Sailrite jetzt auch nicht unbedingt sooo günstig. Hat ja "nur" einen Unter -und Obertransport, da wäre z.B. eine Juki DU-1181 günstiger (Made in Japan?). Für etwas mehr Kohle gibt es dann die DNU-1541 mit Dreifachtransport inkl. Made in Japan. Oder die Dürkopp-Adler 267-373 wird ja für ca. 2000,- Euro (neu) gehandelt. Es gibt schon wirklich sehr tolle Maschinen z.B. eine M-Type von Dürkopp-Adler, muss jetzt selber demnächst noch eine Entscheidung treffen.

Ich habe meine Dürkopp Adler (67-73 mit Dreifachtransport) für knapp 700 Eur gekauft (mit Servomotor). Nur mal so als Hinweis ;-) wollte eigentlich auch eine Sailrite kaufen, aber im Endeffekt fand ich sie vom Preis-Leistungsverhältnis her ziemlich überteuert.

Die Adlermaschine ist echt genial und schafft problemlos mehrere Lagen Leder. Man muss sich zwar ein bissel in die Fadenspannung reinfuchsen, aber wenn mans raus hat, machts wirklich Spaß mit der Maschine zu nähen.

Achtet ihr bei der Frage und den Antworten zum Taschennähen darauf, ob man dafür vielleicht einen Freiarm braucht oder nicht.

Das steht und fällt mit den Schnitten der Tasche und der Fertigungsweise.

Nur so als Hinweis. Wenn ihr das im Hinterkopf habt, ist es gut.

Guten Morgen

Eine Bernina hat schon viel Kraft, ggf. sollte man dann die Konstruktion der Tasche überdenken

Griselda von Machwerk hat ihre Pfaff 335 in ihrem Blog vorgestellt

machwerk: Pfaff 335: Eine Ledernähmaschine mit alternierendem Dreifachtransport

Freiarm ist super beim Taschennähen.Wenn ich mich entscheiden müsste würde ich jetzt eher eine Freiarmmaschine nehmen als den großen Tisch. Das hätte ich vorher nicht gedacht.

Viel Erfolg beim Finden des passenden Werkzeugs

Achtet ihr bei der Frage und den Antworten zum Taschennähen darauf, ob man dafür vielleicht einen Freiarm braucht oder nicht.

Das steht und fällt mit den Schnitten der Tasche und der Fertigungsweise.

 

Nur so als Hinweis. Wenn ihr das im Hinterkopf habt, ist es gut.

Ich nähe auch kleine Teile auf der Adler (gerade für Feintäschnerarbeiten habe ich sie gekauft). Sie ist, wie die Sailrite auch, eine Flachbettmaschine - den Freiarm habe ich bisher nicht vermisst (Taschen und Geldbörsen).

Die reinen Ledernähmaschinen mit Freiarm sind meistens noch sehr teuer (wie auch die Maschine von Frau Machwerk). Alte Polstereimaschinen sind da ein guter Kompromiss, denke ich.

Kommt halt auch auf die Taschenkonstruktion an, denke ich. Ich fände manchmal Freiarm auch gut, aber ohne kommt man auch zurecht, wenn man entsprechend plant beim Schnitt und beim Nähen. Die Sailrite ist halt in dem stärkeren BEreich (Nadeln dicker als 110, Faden stärker als 30) die EInzige, die noch tragbar ist (theoretisch - ich möchte den KOffer tatsächlich nicht weit tragen). Damit kann man sie aber gut in einen Schrank verpacken, was mit den Industrietischen nicht geht. Gerade, wenn man so eine Maschine selten braucht, dann ist es von Vorteil, wenn sie nicht die ganze Zeit im Weg steht (und in den Wohnbereich integrieren sich diese Industriearbeitsplätze nur mühsam - da müsste man schon z. B. eine Nische haben, die man mit Vorhang oder Rolladen verkleiden kann....).

Grüße Kersten

Vielen Dank euch allen für die Ratschläge.

Wie halt bei allem gibt es Vor- und Nachteile. Ich werde die Maschine am Freitag Probenähen und dazu ein paar Teile mitnehmen. Wenn sie mir zusagt, werde ich sie kaufen.

Ich werde berichten!

Ich habe auch eine. Als Zusatzmaschine finde ich sie toll. Als einzige Maschine möchte ich sie von der Lautstärke her nicht haben;) , und für alles filigranere sollte man seine Arbeitsschritte so planen, dass man mit der Sailrite wirklich nur die dicken Lagen mit möglichst wenig Kurven machen muss. Aber vielleicht fehlt mir auch nur die Übung... Ich nutze sie da 1x im Jahr:rolleyes:, aber dann bin ich froh um das, was sie kann!

Sie geht durch dicke Schichten Material wie durch Butter, z.B. gepolsterte Rucksackträger mit Zusatzbändern versehen ist damit ein Kinderspiel. Oder 8 Schichten Kunstleder.... Und man kann mit ihr sehr dickes Garn verarbeiten( habe ein 20er für Ziernähte da, das macht bei Jeanstaschen gut was her!)

Viel Spaß beim Testen und eine sinnvolle Entscheidung!

Danke Sini, ich werde berichten!

und haste am Fr. die Sailrite getestet? Gleich mitgenommen oder ohne Maschine wieder nach Hause gefahren?

Getestet und ohne Maschine wieder heimgefahren! Aber heute kam sie hier an. Die hatten keine mehr auf Lager.

Nun bin ich sooooo gespannt, hatte heute nur keine Ruhe zum ausprobieren. Werde mich wohl morgen oder spätestens an WE dran setzten.

Dann werde ich berichten!