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Mittelalteriches Pavillion Zelt


Toking

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Hallo zusammen,

es passt zwar nicht wirklich zu dem, was sonst an Projekten hier ist, aber vielleicht findet es ja auch bei dem ein oder anderen Interesse.

 

Mein Projekt ist das Nähen eines mittelalterlichen Pavillionzeltes. Nicht ganz authentisch besteht es aus Baumwollstoff, da Leinen einfach zu teuer für mich ist. Des weiteren nähe ich mit der Maschine und nicht mit der Hand.

 

Nun erstmal zu meinen Vorüberlegungen. Bei so einem Projekt ist schließlich Planung das A und O, denn es sind ja nicht wenige Meter Stoff, die da verarbeitet werden wollen und es gibt ein paar Grundentscheidungen zu treffen.

 

Mein Ziel war es möglichst wenig verschnitt zu haben und so habe ich erstmal eine Kalkulation aufgemacht um das optimale Verhältnis aus Anzahl der Ecken (gleichbedeutend mit den Stoffbahnen) der Höhe der Seitenwand (gleichbedeutend mit der Kopffreiheit) und der Masthöhe, zu ermitteln.

 

Die entstandene Excel-Datei kann ich gerne zur Verfügung stellen.

 

bitte dazu PM an mich, da ich Excel-Dateien hier nicht in die Galerie laden kann.

 

Nach diesen Überlegungen liegt nun schon der Stoff bei mir (insgesamt 44 m) in zwei Farben, das Seil ist bestellt ...

Stoffmuster03.jpg

 

 

 

Damit ich mir alles besser vorstellen kann habe ich auch noch ein 3D-Modell des Zeltes gemacht und bin mit den Dimensionen soweit zufrieden.

 

zelz3d_021.png

 

zelt3d_011.png

 

 

Es steht nun die vorläufige Materialliste:

  • 44m Zeltstoff, Baumwolle 300g/qm in 1,06m Breite
  • 2000m Nähgarn Rasant 75nm
  • 12 Stangen a 1,8m für das Speichenrad
  • 12m biegsames Holz für das Rad
  • 3,5m Zeltmast
  • 24 Holzheringe
  • 60m Hanfseil
  • Holzkugel für die Zeltspitze

 

Soweit nun zur Einleitung meines WIP.

Bin gespannt, ob sich jemand dazusetzt...

 

Toking

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Da setzte ich mich doch auch mal mit meinem Kaffee dazu und schau dir über die Schulter.

 

Deine Materialliste sieht ja eindrucksvoll aus. Mit was für einer Maschine nähst du das Zelt? Ein Freund von uns hat vor ein paar Jahren sein Marktzelt selbst genäht. Dabei ging eine Maschine drauf.

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@ trijim

habe mir zu diesem Zweck eine gebrauchte Pfaff Industrienähmaschine (463) gekauft, weil ich Bedenken hatte meine einfache Haushaltsmaschine damit zu überfordern.

 

Grüße

Toking

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Na das ist doch mal ein schönes Projekt. Werde das gespannt mitverfolgen.

 

Blöde Frage zu dem Baumwollstoff: was genau nimmst Du da? Irgendeine "normale" Canvas? Oder ein speziell ausgerüstetes Material? Ich denke da insbesondere an wasserabweisende Imprägnierungen einerseits und das Schimmel-Problem andererseits.

 

Wie willst Du die Stoffbahnen untereinander vernähen? Werden das parallele Geradstichnähte, ggf. mit eingenähten Verstärkungen, oder willst Du Segelmachernähte nähen? So 'n großes Zelt, was insbesondere nicht auf Aerodynamik optimiert ist, kann ja ganz ordentlich im Wind hängen...

 

Hast Du ansonsten schon irgendeine Idee, wie/wo das Zelt zusätzlich abgespannt werden soll? Oder gehst Du eher von einem Einsatz nur bei sehr ruhigem Wetter aus und davon, dass Zentralstange und "Speichenrad" das Zelt vollständig tragen können? (Mir mulmelt dabei etwas, zusätzliche Abspannungen würde ich auf jeden Fall vorsehen, selbst wenn es eine reine Schönwetter-Konstruktion werden soll.)

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Hallo dan,

 

also eine reine Schönwetterkonstruktion soll es nicht werden. Als Stoff habe ich speziellen Zeltstoff gekauft, der ist imprägniert und gegen Schimmel ausgerüstet. Es ist Leinwand, also Kette und Schuss aus dem gleichen Material und sehr dicht gewebt. Leider unterscheiden sich der gelbe und der rote Stoff derzeit sehr im Griff, aber ich vermute mal, dass sich das nach einiger Zeit im Einsatz angleichen wird.

 

Die Nähte werden Kappnähte. Zusätzliche Verstärkungen habe ich nicht eingplant.

 

Abgespannt wird das ganze an allen 12 Dachnähten. Dort wird mit den Seilen in Richtung boden gespannt. Als Seil kommt hier 6mm Hanfseil zum Einsatz. Das sollte die Kräfte gut aufnehmen können.

Außerdem werden die Seitenwände mit Heringen gesichert. Damit sollte sich aus meiner Sicht die Windlast in den Griff bekommen lassen.

Es versteht sich, dass bei so einem Zelt nicht die kleinen Heringe zum Einsatz kommen :)

 

Grüße

Toking

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Das klingt interessant! Ich setz mich auch dazu!

 

Ich frag mich, wie Du die Massen von Stoff, die ja sicherlich auch ein ordentliches Gewicht haben, verarbeiten bzw. durch die Nähma bekommen willst.

 

LG

 

Itha

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Ich würde mal vermuten, dass das eigentliche Vernähen das geringste Problem darstellen dürfte. Eine für sowas taugliche Maschine ist ja wohl vorhanden. Damit dürften die Nähte ratz-fatz gemacht sein. Erst immer Zweierpaare an Stoffbahnen, dann die Zweierpaare zusammen usw., dann liegt auch nicht so viel Material auf dem Tisch.

 

Aber die sonstigen konstruktiven Dinge aus Holz, die stell' ich mir anspruchsvoll vor.

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Hallo Toking,

 

willst du die Stoffteile alle, bis auf den Eingang, vernähen? Also Dach und Seitenteile? Das stelle ich mir dann recht schwierig vor mit dem Aufstellen.

Ich kenne das von den Pfadfindern, die Jurten haben ja einen ähnlichen Grundriss, nur wenn da die Zelthaut aus nur einem Stück bestünde, wären die kaum aufzubauen. Vielleicht googelst du mal nach Jurte, oder Schwarzzelt, da gibt es einige interessante Dinge zu sehen, auch wie man die einzelnen Teile verbinden kann.

 

Gruß

 

Daniel

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:D das Projekt wird bestimmt interessant.

Am Anfang dachte ich : Wieso tut man sich das an so ein Zelt selbst machen zu wollen, ist doch eine Heidenarbeit und dann noch den ganzen Stoff und Zubehör kaufen ist auch nicht ganz billig. Ganz zu schweigen sich noch extra eine Maschine dafür zuzulegen. :cool: Dann hab ich gerade mal gegoogelt..... Ok, wenn man auf die Preise für die fertigen Zelte schaut kann man es nachvollziehen :rolleyes: um die 1000€ wäre mir dann für ein kleines Rundzelt (ca. 6 Pers.) auch zuviel. Außerdem ist es bestimmt reizvoll ein derartigens Projekt selbst auf die Beine zu stellen .

 

Ich bin also gespannt was du zauberst und wie du es umsetzt.

Die zu kaufenden Zelte bestanden übrigens immer aus einem Dach und 2 Seitenteilen. Waren also nie an einem Stück :)

Bearbeitet von lanora
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Hallo zusammen,

 

weiter geht es mit dem WIP.

Im folgenden ein paar Zeichnungen zu Details und die Planung der Schnitte.

Fangen wir doch mal am Dach an.

Damit ich wenig Verschnitt habe schneide ich die Dachelemente gemäß der folgenden Skizze,

Kreise zeigen die Schnittkante und Vierecke die Webkante an.

Es gäbe ja zwei Alternativen diese zusammenzunähen,

[*]Webkante an Webkante und Schnittkante an Schnittkante

[*]immer Webkante an Schnittkante

In der ersten Variante ist aber der Winkel zwischen den Fadenverläufen bei jeder zweiten Naht sehr extrem.

Deshalb habe ich mich für die Variante Webkante an Schnittkante entschieden. Ich erhoffe mir,

dass sich dadurch das Zelt beim Verspannen nicht unregelmäßig verzieht.

 

Schnitt_Dach.jpg

 

Die Seitenwände werden einfach der Länge nach mit Nahtzugabe aus dem Stoff geschnitten. Ich möchte die Seitenwand in einem Stück nähen und nur den Eingang offen lassen.

 

Interessanter ist die Frage der Zaddeln. Diese gibt es in unterschiedlichen Formen auf verschiedenen

Darstellungen, deshalb habe ich mir die Freiheit genommen diese nach dem geringsten Stoffverbrauch zu planen.

Stoff war ja im Mittelalter auch nicht ohne Ende verfügbar.

Die Idee ist, dass positiv und negativ aus einem Stück Stoff geschnitten werden.

Dazu wird zunächst die Form auf beiden Seiten abgesteppt und dann die beiden Teile auseinandergeschnitten.

 

In der Zeichnung sind am anderen Ende der Zaddeln ebenfalls Einschnitte, zu deren Zweck muss ich etwas über die Dachkonstruktion zeigen.

Schnitt_Zaddeln.jpg

 

Die Idee ist es ein Speichenrad zu verwenden. Das Dach wird also aus Mittelmast und den Speichen aufgespannt.

Die Seitenwand des Zeltes ist nicht mit dem Dach vernäht, sondern wird am Rad eingebunden.

 

Meine Idee ist, die Holzstäbe für das Rad in einem "Stofftunnel" zu führen, damit diese gleichmäßig die Last der Spannung abbekommen.

Die Überlappung der Zaddeln soll diesen Tunnel erzeugen.

Hier mal eine Detailskizze der Naht von Dach und Zaddeln mit dem Holzstab im Stofftunnel.

Detail_Zaddeln_Dach.jpg

 

Damit ich einerseits die Stäbe leichter einfädeln kann und andereseits die Seitenwand direkt am Holz festgebunden werden kann sind alle

30 cm die Aussparungen im Tunnel vorgesehen. Diese Fasse ich mit Schrägband ein.

Zur Illustration nun eine Skizze der Dach-Zaddel-Konstuktion

 

Dachkonstruktion.jpg

 

Ebenfalls zu sehen ist, wie ich mir Vorstelle die Speichenenden zu gestalten. Aus starkem Leder soll eine Führung das Speichenrad halten. Gleichzeitig dient das Leder dazu den Druck der Speichen auf eine größere Stoffläche zu übertragen.

Bei Wind wird es an diesen Stellen ja zu Bewegungen kommen und ich gehe davon aus, dass Leder und Stoff nicht zu sehr scheuern.

 

Die Seitenwände, werden mit Schlaufen um die Stangen geführt und vermutlich mit einem Holzknebel gesichert.

 

Bleibt noch ein Detail zu zeigen, die geplante Eingangsverschlusslösung.

Knöpfe waren im Mittelalter eher selten, deshalb habe ich mich für einen Schlaufenverschluss entschieden.

Alle Schlaufen werden dabei aus dem Zeltstoff genäht.

Ich hoffe mal die Zeichnung verwirrt nicht zu sehr.

Die Verschlussleiste wird auf der Zeltinnenseite mit einem Windschutz versehen.

 

Konstruktion_EingangVerschluss.jpg

 

 

So weit zu den Zeichnungen, die ich für die Planung angefertigt habe.

Grüße

Toking

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Ein sehr interessantes Projekt! Da schaue ich gerne zu.

(Ich habe ein ganz anderes Zelt in noch sehr offener Planung: ein Heckzelt für meinen Kombi.)

 

Die Skizze der Dachnaht mit Zaddeln verstehe ich nicht. So ganz begriffen habe ich auch nicht, wie Du Speichen und Rand verbinden möchtest. Als sturmerprobter Camper verstehe ich vor allem nicht, warum Du das Zelt ausschließlich an der Mittelstange aufhängen möchtest. Nach Deiner Materialliste sind keine Seitenstangen vorgesehen? Oder hast Du sie nur nicht erwähnt?

 

Ich würde beim Aufbau so vorgehen:

Speichen in Dachtunnel einfädeln. Randsegmente einfädeln, mit den Speichen verbinden (wie? Habe ich noch nicht drüber nachgedacht.)

Fertiges Dach mit 3 seitlichen Stangen aufstellen - das ist der einzige Schritt, wo etliche Helfer dringend gebraucht werden - und abspannen!!!

Jetzt kann die Mittelstange von unten eingefädelt werden. Weitere seitliche Stangen können nach Belieben und Wetterlage eingefügt werden und werden immer! abgespannt. (Verbindung zum Dach wie? Siehe oben :) )

 

Korrektur: Oben soll eine Kugel drauf. Also Mittelstange in Dach einfädeln, Kugel aufsetzen, Dach mittels mehrer Helfer und Seile aufstellen, provisorisch abspannen, Seitenstangen einfügen, stabil abspannen.

 

Die Seitenwand würde ich aus zwei Teilen machen. Die Aufhängung mit Schlaufen/Knebeln sieht gut aus.

Als Verbindung der Teile/Verschluss schlage ich vor, jeweils eine Handbreit vom der Kante entfernt in etwa 20 cm Abstand Ösen zu nähen (Löcher mit Knopflochstich drumrum).

Durch jede Öse einer Seite eine Seilschlaufe fädeln, Knoten bleibt draußen; zum Verschließen Seile durch Ösen der inneren Zeltwand ziehen, eine Schlaufe durch die nächste fädeln; so wie auf Deiner Zeichnung, aber Seil statt Stoffband.

Ob das A ist, weiß ich nicht, aber aus Camper-Sicht praktisch: das strapazierte Seil kann leicht ausgewechselt werden.

 

Die Seitenteile mit durch Schlaufen geführten Seilen mit den Stangen verbinden. Seitenwände unten mit Häringen sichern.

Überhaupt: Abstützen und spannen, wo es geht! So ein Zelt hat eine enorme Angriffsfläche für den Wind und ein hohes Gewicht, besonders wenn nass. Das kann man gar nicht zu gut sichern und abspannen.

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Hallo Dunkelmunkel,

 

danke fürs Mitdenken beim Zeltaubau.

Bei der Art Zelt ist es so, dass es keine Seitenstangen gab. Auf verschiedenen Märkten habe ich diese Zelte schon gesehen.

Der Aufbau erfolgt in folgenden Schritten.

Der Mast wird durch das Dach gesteckt - Kugel drauf und dann wird dieser Aufgerichtet und abgespannt.

Dann werden an gegenüberliegenden Seiten die ersten vier Schnüre vom Dach mit Abgespannt und die Speichen eingesetzt. In der Mitte ist um den Mast eine Holzscheibe mit Bohrungen.

Dann werden alle anderen Speichen eingesetzt und die Abspannungen angebracht. Die Stäbe für die Rundung werden am Schluss eingebracht. Das so stehende Zelt erhält dann seine Seitenwände.

Die Seitenwände werden mit Häringen im Boden verankert.

 

So habe ich es schon bei anderen gesehen und die Zelte haben dem Wind Stand gehalten. Ich hoffe also auch ohne Seitenstangen auszukommen.

 

Grüße

Toking

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Du willst das Speichenrad u. a. mit Lederverstärkungen an den Übergängen "Rad" zu "Speiche" aufbauen. Vermutlich kommen dann ja dort auch Lederschnüre für die Fixierung zum Einsatz.

 

Problem: Leder reagiert auf (Luft-)Feuchtigkeit.

 

Wie willst Du damit umgehen?

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Hallo Dan,

 

ich wollte für die Verbindung keine Lederschnüre nehmen, sondern einmal durch die Speiche bohren und dann mit Hanfschnur das ganze umwickeln.

Ich hoffe das hält auch bei Feuchtigkeit

 

Grüße

 

Toking

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Also Hanfschnur dehnt sich bei Feuchtigkeit. Da kannst Du regelmäßig nachspannen, wenn das Zelt mal über Nacht - selbst bei Trockenheit - stehen bleiben soll.

 

Wobei mir direkt noch ein anderer Punkt auffällt: Belüftung. Wenn das Ding mehr sein soll als ein mobiler Marktstand, man darin möglicherweise wirklich mal "campen" möchte, dann wird man sich irgendwie Gedanken über eine regelbare Belüftung machen müssen. "Tür auf, Tür zu" ist da möglicherweise etwas zu wenig, wenn mehrere Leute da drin Platz finden sollen. Und oben im Dom brauchst Du eine Abluft-Öffnung, die idealerweise keine Feuchtigkeit reinläßt.

 

Soll in dem Zelt eigentlich auch 'ne Feuerstelle betreibbar sein? Falls ja, dann solltest Du das Thema "Luftzirkulation" vorher gut durchdenken. Sonst geht im besten Fall die Husterei los, im schlimmsten Fall gibt's Ärger mit Kohlenmonoxid.

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[...]Auf verschiedenen Märkten habe ich diese Zelte schon gesehen.[...]

So habe ich es schon bei anderen gesehen und die Zelte haben dem Wind Stand gehalten. Ich hoffe also auch ohne Seitenstangen auszukommen

Ah! Vorhin hatte ich einen Denkfehler drin: Ich dachte, die Speichen sollen schräg im Dach liegen, wie ein Schirm. Jetzt verstehe ich, dass die Speichen waagrecht liegen. Also keine Tunnel für die Speichen, nur für den Ring außen. --

 

Mit historischen Zelten habe ich mich nie befasst. Moderne Zelte habe ich aber mehrfach durchhängen, einknicken, einreißen, davonfliegen sehen.

 

Ein Verkaufspavillion für einen Markttag ist bei weitem nicht so strapaziert wie ein bewohntes Zelt. Bzw., bei widrigem Wind wird er eben nicht aufgebaut; gerade dann brauchst Du ein Zelt aber besonders dringend.

 

Dein Zelt wird nur dann sicher stehen, wenn es rundherum mit Häringen am Boden festgenagelt wird. Nicht jeder Boden erlaubt das, und nicht jeder Boden ist nach einem Gewitterguss noch so stabil wie vorher. Seitliche Unterstützung würde ich auf jeden Fall mit einplanen, bei zuverlässig schönem Wetter und idealem Boden kannst Du auf die Stangen verzichten.

 

dan hat mit der Belüftung noch einen ganz wichtigen Aspekt eingebracht! Selbst wenn es nur ein Verkaufsstand ist, sollte die Luft im geschlossenen Zelt zirkulieren können, damit Wände (und Ware) trocken bleiben.

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Hallo zusammen,

 

Zur Belüftung hätte ich da eine Frage. Bei den eingehängten seitenwänden entsteht in Richtung Dach eh ein kleiner Spalt, der umlaufend ist. Die Zaddeln verhindern, dass es dort reinregnet. Reich dieser Spalt nicht zur Lüftung?

 

Es soll kein Marktzelt sondern ein Wohnzelt sein.

 

Grüße Toking

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Bzgl. Belüftung hast Du zwei Effekte, die Du berücksichtigen solltest:

 

1. warme Luft steigt nach oben

2. Kohlendioxid ist schwerer als Luft

 

D. h. die beste Belüftung entsteht, wenn bodennah Frischluft dosiert einströmen und Abluft am höchsten Punkt wieder entweichen kann. Die "Querbelüftung" am Dachansatz ist sicher zusätzlich auch hilfreich, meines Erachtens aber nicht ausreichend.

 

Wenn Du "ganz oben" keine Abluftöffnung realisierst, dann geht die Abluft im Zweifelsfall zwar auf Höhe des Dachansatzes raus. Du bekommst dann aber im Dachbereich verstärkt Probleme mit Kondenswasser. Das ist zwar bei Baumwollstoffen nicht so dramatisch wie bei beschichteten synthetischen Zeltstoffen. Dennoch droht bei mehrtägigem Einsatz dann der Tropfsteinhöhlen-Effekt.

 

Bzgl. Frischluftzufuhr unten kann es schon helfen, wenn die Seitenwand-Bahnen nicht ganz bis zum Boden abgespannt werden. Allerdings sollte die Konstruktion schon vorsehen, dass man hier Einstellmöglichkeiten hat. Sonst gibt es nämlich den Effekt, dass entweder das Zelt insgsamt zu zugig wird (Bodenspalt zu groß), oder eben zu dicht (kein Bodenspalt).

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Hallo zusammen,

 

das Lüftungsthema habe ich jetzt mal auf Eis gelegt, auf den Darstellungen anderer Zelte und auch bei den Zelten von Freunden sind keine Lüftungen im Dach eingebracht. Wenn es zu feucht wird muss ich halt nochmal ran und am Dach was umkonstruieren.

 

Auf jeden Fall ging es jetzt schon ans Nähen und es sind einige Meter geschafft.

 

Wie weiter oben berichtet habe ich alles mit Kappnähten genäht.

Die Idee immer erst zwei Bahnen zusammen zu nähen und diese dann zu einer großen zu kombinieren habe ich recht schnell verworfen, da bei zwei Bahnen, die unter dem Nähmaschinenarm durchmüssen auf beiden Seiten der Nadel eine Menge Stoff zu bewältigen war.

Ich habe dann weitergemacht, indem ich immer eine Bahn an die vorhandenen angenäht habe. Damit hatte ich dann einen Haufen Stoff, den ich links von der Nadel hatte und rechts davon fast nichts.

 

Stoffmanagement ist also ein großes Thema. Rund um meine Maschine habe ich mir viel Tischfläche aus Böcken und Holzplatten gebaut um den Stoff abzulegen.

Die Stoffbahn, die zum Nähen anstand habe ich in Z-Faltung zu einem Großen Haufen gelegt, den ich auf dem Schoss hatte.

Mit der Linken Hand (Arm) habe ich dann die Menge geschoben und hatte so die rechte Hand frei um die Naht gerade zu bekommen.

 

Auf folgendem Bild sieht man die Seitenwand in Z-Faltung vor dem Nähen der letzten Bahn. (7,5 Kg sind das bereits)

Stoffpaket.jpg

 

Und hier kämpfe ich mit dem Stoff beim Versuch ihn erneut zusammenzulegen.

Seitenwand.jpg

 

Um zusätzliche Löcher in der Zelthaut zu vermeiden habe ich aufs Stecken komplett verzichtet. Die Nahtzugaben habe ich immer gebügelt und damit ging es dann komplett ohne Stecken.

 

Hier jetzt das Bild des fertigen Daches:

 

Zeltdach.jpg

 

Der Eingang ist entsprechend meiner Skizze nun auch fertig.

Zunächst habe ich Bänder aus den Zeltbahnen genäht, diese dann auf den Stoff fixiert. Dazu habe ich Gewebeklebeband verwendet um wieder keine Stecknadeln zu verwenden.

Im Grunde hat das gut geklappt. Einen Fehler habe ich dabei gemacht. Beim Bügeln bin ich über das Klebeband gekommen, dass auf der Unterseite war. Die Hitze hat dabei den Kleber mit dem Stoff verbunden und er ließ sich nur noch schwer ablösen. Also aufpassen beim Bügeln, wenn man den Stoff so "heftet".

Hier der offene und geschlossene Eingang:

 

EingangGeoffnet.jpg

 

EingangGeschlossen.jpg

 

Tja bleibt zum Schluss noch der aktuelle Stand.

Es ist also Dach (2.Stapel) und Seitenwand (3.Stapel) fertig, die Zaddeln (1.Stapel) sind zugeschnitten.

Als nächstes werde ich die Zaddeln nähen und dann diese an das Dach machen.

Bänder für die Abspannschlaufen sind auch schon genäht.

 

Zeltbahnen.jpg

 

 

Herzliche Grüße

 

Toking

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Gast Schnittlos-glücklich

Sehr genial, ich schaue auch gespannt zu. Ich habe die bisherigen Beiträge erst überflogen, aber ich will mich noch genauer einlesen. Ein taugliches Zelt brauche ich nämlich auch noch... also wer weiß... :)

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Toll, ich habe solche Zelte schon auf Märkten bzw. in Lagern gesehen. Aber dass jemand die selbst näht, habe ich mir nicht vorstellen können, betrachtet man die Größe und das Gewicht des Stoffes.

 

Bin gespannt wie es weitergeht und, bevor ich es vergesse, mir gefallen die Farben. :)

 

Tamsin

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