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Travaux des Dames? - ein Ausstellungsbericht aus Paris


nowak

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Collier von Jacomijn van der Donk, 1994, Bild Les Arts Décoratifs
Collier von Jacomijn Van der Donk, 1994
Spitze aus oxydiertem Silber
Bild: Les Arts Décoratifs, Paris / Jean Tholance



Einfach nur Handarbeit oder doch Design? Der Frage geht eine kleine Ausstellung im Pariser Museum les Arts décoratifs nach. Und zeigt, daß den weiblichen Künstlern und Designern durchaus bewusst war, daß sie sich mehr anstrengen mussten, als ihre männlichen Kollegen, um ernst genommen zu werden.

Der Ausstellungstitel "Travaux des Dames" ist daher auch ein wenig schwer zu übersetzen, den "travaux" sind ganz generell Arbeiten oder Werke, aber der Begriff "Travaux des Dames" steht gleichzeitig für die "weiblichen Handarbeiten".


Kleid Squelette von Elsa Schiaparelli, 1937, Bild Les Arts Décoratifs
Skizze für Kleid "Squelette" von Elsa Schiaparelli, 1937
Bild: Les Arts Décoratifs, Paris / Jean Tholance



Doch die Frauen wollten als Künstlerinnen ernst genommen werden und so gründeten sie bereits 1895 ein "Comité des Dames" innerhalb der Institution der Arts décoratifs und daraus erwuchs eine Ausbildungsstätte nur für Frauen, die bis 1988 in Betrieb war. Als umstürzlerische Feministinnen haben sich die Gründerinnen offensichtlich nicht verstanden, gerne präsentierte man für die Weltausstellung 1890 die Gestaltung eines Kinderzimmers. Doch wollten sich auch damals schon ihre Werke nicht "nur" als ein bißchen Handarbeit verstanden haben.

Präsentiert werden auf drei Räume etwa 200 Werke, die mehr oder weniger chronologisch vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit führen.

Die Themen der weiblichen Designer sind durchaus weitgefächert, natürlich wurden Tapeten entworfen, Stoffen designt und gewebt und Kleidung darf natürlich ebenfalls nicht fehlen, genauso wenig wie Schmuck aus verschiedenen Materialien. Doch genauso sind Möbel oder Keramik vertreten und bei Weitem nicht jedes Werk hat den Anspruch, in irgendeiner Form nützlich oder "gebrauchbar" zu sein, viele verstehen sich ganz selbstbewusst als Kunst.


Esszimmerstuhl von Sonia Delaunay, 1923, Bild Les Arts Décoratifs
Esszimmerstuhl von Sonia Delaunay, etwa 1923
aus Holz, besticktem Wollstoff, Velours
Bild: Les Arts Décoratifs, Paris / Jean Tholance



Etliche der gezeigten Künstlerinnen kennt man durchaus. Elsa Schiaparelli, Sonia Delaunay, Niki de Saint-Phalle oder Matali Crasset sind keine Ubekannten. Andere Namen sind weniger geläufig, die Werke aber nicht weniger interessant. Und an der einen oder anderen Stelle gibt es Überraschungen. So war mir ja nicht so bewusst, daß Rei Kawakubo, die hinter Comme des Garcon steht, eine Frau ist. (Und das Mobiliar für ihre Boutiquen auch gleich selber entworfen hat.)

Die Ausstellung läuft noch bis zum 17. September 2017 und ist ganz sicher einen Besuch wert.

Besonders, da der Eintritt im normalen Museumseintritt inbegriffen ist und gerade falls man ohnehin für die große Dior Ausstellung hin geht, sollte man sich diesen kleinen Umweg gönnen. ;)

(Nur zu finden war sie nicht einfache... hinten oben und da zu meinem Besuch einige Stockwerke für Umbauten geschlossen waren, war es ein kleiner Irrgarten durch andere Abteilungen. Zum Glück bin ich nicht so leicht abzuschrecken, denn es zu verpassen, wäre Schade gewesen.

Weitere Informationen (auf Französisch) gibt es hier



Ausstellung Travaus des Dames?
Musée des Arts décoratifs
107, rue de Rivoli
75001 Paris
Dauer: 08.03.2017 - 17.09.2017
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, 11.00 - 18.00 Uhr, Donnerstag bis 21.00 Uhr
Eintritt (Museum und Ausstellungen) 11,00 EUR, ermäßigt 8,50 EUR
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Ooooh, das würde ich aber gerne sehen! Hoffentlich schaffe ich es diese Jahr mal nach Paris...

 

Man sollte einen Hobbyschneiderinnenausflug machen :)

 

Viele Grüße,

Anke

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