Paspelknopfloch in fertiges Kleidungsstück

Hallöchen,

ich habe am Wochenende einen Blazer fertiggestellt, den ich nächste Woche brauche. Da ich keine passenden Knöpfe zu Hause hatte, hab ich mich erstmal nicht um die Knopflöcher gekümmert.

Nun wollte ich gestern Abend die Knopflöcher nähen, und meine Maschine macht das nicht mit (2 Lagen dünner Jeansstoff plus Vlieseline).

Gut, hab ich gedacht, machste die Knopflöcher halt von Hand. Aber das schaut auch nicht sooo gut aus.

Ich bin dann letzten Endes bei den Paspelknopflöchern gelandet. Passt ja, der Blazer hat auch Paspeltaschen. Ansich also kein Problem. Aber ich hab hier im Forum jetzt gelesen, das der Beleg erst hinterher gegengenäht wird.

Jetzt ist der Blazer aber wirklich schon fix und fertig. Gefüttert, gesäumt und abgesteppt.

Kann ich die Knopflöcher dann einfach durch Oberstoff UND Beleg durchpaspeln? Und was mach ich am besten, das die Rückseite dann auch noch einigermaßen ansehnlich aussieht?

Auftrennen möchte ich das Futter nicht mehr, hat mich nen halben Tag meditatives Handarbeiten gekostet und sieht aussnahmsweise mal gut aus...

Ich habe mal ein einem ganz alten Handarbeitsbuch gesehen, dass dort Paspelknopflöcher gemacht wurden bei denen die Paspelstreifen.. *wie soll ich das beschreiben?* sowas ähnliches wie ein breiterer Schnürsenkel waren ( nicht die runden sondern diese breiten . die waren genau so breit das dann innen nach dem "Umklappen" nur noch eine recht schmale kante da war, die ja auch nicht franst. Nur an den Ecken des Knopflochs wurde dann noch mit Handstichen Versäubert.

Vielleicht gibt es ja so schmales Köperband ? ( so ca 1,5 cm breit ? Hängt natürlich auch von der Breite der Paspel ab die man haben will.. ich denke mal "fertige Paspelbreite am Knopfloch" X 2 + etwas zugabe da man es ja noch festnähen muss.

LG

Julia

Also wenn Du durch alle Lagen paspelst sieht man das in jedem Fall auf der Rückseite mit den kleinen Ecken und so. Kannst Du nicht das Futter an einer Naht vorne aufmachen?

Bei Paspelknopflöchern wird alles fertig gemacht, der Beleg genäht und dann mit Stecknadeln das Knopfloch markiert, also durch Knopfloch und Beleg durch. Dann den Beleg vorsichtig zwischen den Nadeln einschneiden bis ein Stückchen vor die Knopflochbreite. Den Rest schräg bißchen schneiden. Dann unterschlagen und mit der Hand von innen festnähen.

Ist also praktisch wie ein kleiner Saum von innen unter dem Knopfloch, sonst würde der Beleg ja durch das Einschneiden ausfransen.

Ich würde, wenn der Blazer wirklich schön aussieht, jetzt nicht irgendwie pfuschen. Ärgerst Dich nur ein Leben lang drüber. Eine Naht vorne aufmachen bzw. unten vielleicht auch noch ein Stückchen, ist doch nicht die Welt . . .

Ach und bei der Einfassung mit Köperband hast Du auch das Problem mit dem inneren Beleg, wenn Du das nach innen umschlägst, sieht man es dann auch. Es verschwindet dann nicht unter dem Beleg, wie bei der Methode, wenn man den Beleg einschneidet und unterfaltet.

hallo,

da es sich um einen jeansblazer handelt, würde ich drucker nehmen. es gibt doch so schöne. ich denke, dass das nachträgliche paspeln nicht schön aussehen wird.

gruß marion

Drücker gehen leider nicht mehr. Ich Hirn hatte die Löcher für die handgestickten Knopflöcher schon aufgeschnitten...

Drücker gehen leider nicht mehr. Ich Hirn hatte die Löcher für die handgestickten Knopflöcher schon aufgeschnitten...

Hm, dann mach doch über die Löcher eine Applikation, entweder was geometrisches, je Loch vielleicht sogar was anderes, oder was verspieltes. Dann kannst du da die Drücker rein machen.

Dann würde ich mir Zeit nehmen und ganz in Ruhe und konzentriert die Knopflöcher von Hand machen. Aufgeschnitten ist ja eh schon.

grüße

Adam

Hm, dann mach doch über die Löcher eine Applikation, entweder was geometrisches, je Loch vielleicht sogar was anderes, oder was verspieltes. Dann kannst du da die Drücker rein machen.

Ob es wohl geht, einen Maschinen-Gesticktes Knopfloch über den Schnitt bzw. die Schnitte zu applizieren?? *rumnuschel*

Das ist jetzt ein unehrenhafter Vorschlag: Was ist wenn Du zu einer Schneiderin oder jemand Professionellem gehst, der eine Maschine hat, die normale Knopflöcher durch die 4 Lagen Stoff machen kann? Kann doch nicht die Welt kosten, die paar Löcher.

Nach dem Motto: Der Klügere gibt nach???

Das ist jetzt ein unehrenhafter Vorschlag: Was ist wenn Du zu einer Schneiderin oder jemand Professionellem gehst, der eine Maschine hat, die normale Knopflöcher durch die 4 Lagen Stoff machen kann? Kann doch nicht die Welt kosten, die paar Löcher.

 

Nach dem Motto: Der Klügere gibt nach???

Das sähe wohl doch noch am besten aus.... Hab das Teil gestern erst mal beiseitegelegt und mich meiner Steuererklärung gewidmet... Eine Straße weiter haben wir eine Änderungs-Schneiderei, vielleicht machen die das ja....

Und für den nächsten Blazer merk ich mir: Direkt paspeln *notier*

Äh...ich glaube die wenigsten Schneidereien haben eine Knopflochmaschine rumstehen. Die machen das m.E. von Hand oder auch mit ner Haushaltsmaschine.

Und ob die da Knopflöcher reinkriegt wenn deine Maschine streikt...

adam

Ich würde es mal bei der Änderungsschneiderei versuchen oder bei einer richtigen Schneiderin bei Dir am Ort (gelbe Seiten). Oder die Änderungsschneiderin oder auch richtige Schneiderin nach einer Lösung fragen, die haben vielleicht auch Ideen.

Oder sie wissen meist jemanden, der so eine Maschine hat, die dickeren Stoff nähen kann. Es gibt doch diese Maschinen von Singer/Pfaff (weiß nicht so genau), die hier schon diskutiert wurden, die "wie Butter" durch viele Lagen Stoff nähen. So eine Maschine müßte das doch hinbekommen.

Habt Ihr keinen größeren Händler am Ort, wenn alle Stricke reißen? Vielleicht könnte man auch dort mal fragen, ob man so eine Maschine mal 10 Minuten oder so benutzen darf - sozusagen mieten gegen bißchen Geld, weil man halt wissen möchte, ob die so was nähen kann, evtl. für späteren Kauf oder so.

Wenn Du was dafür bezahlst, wird Dich der Händler sicher nicht nur 1 Knopfloch probieren lassen. Bei uns in karlsruhe gibt es die Hauptniederlassung von Pfaff. Die haben auch Singer und alle möglichen anderen Maschinen. Die sind soooooo nett, die würden das sicher erlauben, wenn man in so einer Notlage ist, vor allem wenn man noch was dafür bezahlt.

Ich mein 4 Lagen Jeansstoff ist doch nicht die Welt . . . .

Oh . . . nur 2 Lagen Jeansstoff plus Vliseline. Soooo dick ist das doch nicht? Oder geht das wegen der Vliseline so schlecht?

Gib aber mal bitte Bescheid, wie Du das Problem gelöst hast. Würde mich interessieren

Oder sie wissen meist jemanden, der so eine Maschine hat, die dickeren Stoff nähen kann. Es gibt doch diese Maschinen von Singer/Pfaff (weiß nicht so genau), die hier schon diskutiert wurden, die "wie Butter" durch viele Lagen Stoff nähen. So eine Maschine müßte das doch hinbekommen.

Es geht aber doch gar nicht darum, Nähte zu machen, sondern um Knopflöcher. Mit einer Profigradstichmaschine ist das nicht möglich, dafür benötigt man eine Knopflochmaschine. Adam hat das ja schon auf dem Punkt gebracht. Und die wenigsten Änderungsschneideien haben so etwas.

Hat man allerdings einie 'richtige' Schneiderei vor Ort, ist das bestimmt ein guter Anlaufpunkt. Und in München gibt es z.B. einen Knopfladen, der auch anbietet, Knopflöcher zu machen. So etwas gibt's bestimmt auch andernorts.

Es geht aber doch gar nicht darum, Nähte zu machen, sondern um Knopflöcher. Mit einer Profigradstichmaschine ist das nicht möglich, dafür benötigt man eine Knopflochmaschine. Adam hat das ja schon auf dem Punkt gebracht. Und die wenigsten Änderungsschneideien haben so etwas.

Hat man allerdings einie 'richtige' Schneiderei vor Ort, ist das bestimmt ein guter Anlaufpunkt. Und in München gibt es z.B. einen Knopfladen, der auch anbietet, Knopflöcher zu machen. So etwas gibt's bestimmt auch andernorts.

Versteh ich jetzt nicht, was Du meinst. Sie sagt doch, ihre Maschine schafft die Knopflöcher durch die zwei Lagen Jeans-Stoff und das Vlies nicht. Also müßte es doch mit einer Maschine gehen, die "wie Butter" durch viele Lagen Stoff näht. Die müßte das dann ja auch mit Knopflöchern können. Die Maschinen, die ich meine, haben hier viele Hobbyschneiderinnen, und die wurden wegen des guten Nähverhaltens bei dicken Stoffen hier auch gelobt.

Nähen würde schon gehen. Nur Transportiert die Maschine den Stoff nicht, weil er wohl doch bißchen zu dick geraten ist.

Versteh ich jetzt nicht, was Du meinst. Sie sagt doch, ihre Maschine schafft die Knopflöcher durch die zwei Lagen Jeans-Stoff und das Vlies nicht. Also müßte es doch mit einer Maschine gehen, die "wie Butter" durch viele Lagen Stoff näht. Die müßte das dann ja auch mit Knopflöchern können. Die Maschinen, die ich meine, haben hier viele Hobbyschneiderinnen, und die wurden wegen des guten Nähverhaltens bei dicken Stoffen hier auch gelobt.

Ich und auch Wirbelwind haben dich so verstanden das du Industriemaschinen meinst. Das sind die die Schneiderein haben und die "wie Butter" duch mehrere Lagen Stoff gehen. Blöderweise nähen die nur Geradeaus, manche auch noch Zickzack aber mehr können die nicht. Wenn du mir erklärst wie man mit einer Geradtischmaschine Knopflöcher macht wär ich dir sehr dankbar .

grüße

Adam

Hallo drucilla,

ich glaube nicht, dass Dir jemand in einen bereits aufgeschnittenen Stoff ein Knopfloch macht, selbst wenn er den Superprofiknopflochautomaten hat!

Es ist nämlich schwierig das so genau zu platzieren.

Die Knopflöcher an solchen Automaten werde auch erst nach dem Nähen aufgeschnitten.

Das Paspelknopfloch ist wahrscheinlich eine Alternative, wenn auch ziemlich pfriemelig. Dü müßtest an der Naht Beleg/ Futter ein gutes Stück auftrennen, um das Knopfloch erst in den Oberstoff zu nähen und dann im Beleg auszustürzen. Ist wahrscheinlich mit dem vorhandenen Einschnitt nicht so einfach.

Viel Erfolg

dosine

hm, also ich kenn auch Knopflochautomaten, die das Knopfloch vorher aufschneiden und dann rundumnähen - voll super wenn dann doch mal der Faden abreisst aber die Automaten-Knopflöcher sehen halt schon richtig gut aus

zu diesem Fall: also ein Paspelknopfloch um ein bereits eingeschnittenes Knopfloch nähen stell ich mir auch nicht grad einfach vor

ich würde doch das handgenähte Knopfloch vorschlagen, näh halt zuerst noch ein paar Probeknopflöcher, dann hast du schnell den richtigen Schwung im Handgelenk;)

fällt mir noch grad ein - wie wolltest du denn das Knopfloch von Hand nähen? da gibts ja auch unterschiedliche - vielleicht geht ein anderes besser?

Grüsse Evelyn

Mir sind heute morgen - gleich als ich aufgewacht bin - noch zwei Sachen eingefallen (Hobbyschneiderin verfolgt mich schon im Schlaf - grins).

1. Hab ich hier irgendwo gelesen, daß man bei harte und bockigen Stoffen die Unterseite mit feuchter Seife einreiben soll. Das soll auch kein Geschmiere geben, und es näht dann besser. Vielleicht funktioniert das auch bei Dir. Ich würde es an einem Probestück ausprobieren und dort ein Knopfloch nähe.n

2. Was ist mit Seidenpapier? Würde ich auch mal probieren an einem Probestück: Seidenpapier drunterlegen, damit es besser rutscht, oder auch drunter UND drüber legen.

Bekommen wir ein Bild von dem Blazer, wenn er fertig ist?

Hi Drucilla, wie hast Du jetzt Dein Problem gelöst?

Hai, ich bin gerade erst von meinem Test zurückgekommen. War die letzten zwei Tage unterwegs.

Habe es folgendermaßen gelöst:

Mit der Maschine große Knopflöcher in einfarbigen, schwarzen Jeansstoff gemacht (einlagig klappt wunderbar). Insgesamt 6 Stück.

Dann die Knopflöcher mit engem Zickzack umstickt, damit nichts ausfranst. Die so erhaltenen Rechtecke ausgeschnitten, und über den schon eingeschnittenen Knopflöchern angenäht. Dann mit schwarzem Stickgarn nochmal die Ränder nachgestickt (mein Mittelfinger dankt es mir noch heute *autsch*).

So hab ich an dem Jeansblazer noch Designer-Knopflöcher dran....

Fotos gibts irgendwann in der Galerie *gg*

PS: Den Test hab ich übrigens mit sehr gut bestanden...