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Arbeitsablauf Hemdbluse


Isebill

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Hallo,meine Lieben, ich beschreibe Euch hier einmal meinen Arbeitsablauf beim Nähen einer Hemdbluse nach einem erprobten Schnitt, also ohne Anprobe:

 

1. Ich schneide die grossen Teile, also alles ausser Kragen, Kragensteg und Manschette, mit 1 cm Nahtzugabe und 1.5 cm Saumzugabe zu. Die kleinen Teile schneide ich aus Vlieseline - VL - und Stoff nur ungefähr zu, sie werden später erst genauer geschnitten.

 

2. Die Arbeit beginnt mit einer Bügelprobe am Stoff, einer Nahtprobe an der Maschine und an der Overlock. Zuerst aber bügle ich VL probeweise auf einen Rest, lasse es während der Nahtprobe auskühlen, tauche es dann in heisses Wasser und suche nach "Bubbeln". Wenn es keine gibt und die VL schön klebt, dann ist sie für dieses Material geeignet.

 

3. Jetzt werden die vorderen Kanten der Vorderteile eingebügelt und mit VL verstärkt. Ich bin dazu übergegangen, nicht mehr beide Kanten zu verstärken, sondern nur noch die des rechten Teiles, wo die Knopflöcher eingearbeitet werden sollen. Ausserdem werden die Manschetten und die Kragenteile mit VL bebügelt. Flach liegend auskühlen lassen. Inzwischen die SN und Schulternähte des Rückenteiles und die Ärmelnähte overlocken. Dabei werden die Kanten, die eingefasst werden - also Halsausschnitt und untere Ärmelkante - nicht versäubert. Auch der Saum nicht.

 

4. Als nächstes die Saumkanten an den drei losen Teilen - zwei mal Vorderteil, einmal Rückenteil - mit grossen Stichen füsschenbreit absteppen. Das ist nur eine Hilfslinie auf dem flachen Stoff, der wird nämlich jetzt an dieser Kante zwei mal umgebügelt. An den Vorderteilen wird er etwa zur Hälfte, von der Kante aus, auch schon abgesteppt und zwar am wieder aufgeklappten Beleg. Das ist die erste Naht an dieser Bluse.

 

5. Jetzt werden die Belege in die endgültige Lage eingeschlagen, nochmals schön flach gebügelt und abgesteppt, je nach Modell ein bis zweimal. Zur Erinnerung: Das sind zwei lose Stoffteil, die sich schön bügeln und unter die Maschine legen lassen !

 

5. An dieser Stelle arbeite ich auch immer schon die Knopflöcher ein, wenn ich mir über den Knopf schon sicher bin.

 

6. Jetzt werden erst die Abnäher gesteppt und dann die Schulternähte geschlossen. Bügeln und auskühlen lassen.

 

7. Nun wird der Kragen und die Manschetten endgültig zugeschnitten. Der Hemblusenkragen wird gearbeitet und in Form gebügelt, dann auskühlen lassen, evtl. absteppen.

 

8. Während er auskühlt, arbeite ich den Hemdblusenschlitz.

 

9. Der Kragen wird an die Bluse genäht.

 

10. Die Ärmel werden offen eingesetzt.

 

11. Seiten und untere Ärmelnähte werden geschlossen und ausgebügelt.

 

12. Die Bluse wird fertig gesäumt. Nachdem der Saum schon eingebügelt ist, geht das ganz schnell.

 

13. Die Manschette wird angenäht.

 

14. Knöpfe annähen.

 

15. Ganze Bluse nochmal bügeln - genau eine halbe Stunde lang, ich weiss, dass das viel ist, aber so kann man alles genau kontrollieren, alle Fäden abschneiden, überlegen, was noch abgesteppt werden soll, perfekt nacharbeiten - was ist schon eine halbe Stunde, verglichen mit dem Ärger in den Umkleidekabinen .....

 

 

BEACHTEN: DAS FUNKTIONIERT NUR MIT EINEM SCHNITT OHNE ANPROBE.

 

Ansonsten müssten man alles erst heften, wenn es ein neuer Schnitt ist.

 

 

Gruss Isebill

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  • 2 Monate später...
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Top-Benutzer in diesem Thema

  • Isebill

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Top-Benutzer in diesem Thema

Guten Morgen Isebill und alle anderen,

 

Gerade habe ich eine Frage und es kommt dieses Posting wie gerufen.

Zum Punkt 5: Sind das angeschnittene Belege? (Unter Punkt 4 wird ja die erste Naht an dieser Bluse beschrieben = Saumnaht) und die Belege werden allerdings wieder aufgeklappt).

Unter 5. werden sie als lose Stoffteile beschrieben, die sich gut unter die Nähma legen lassen. - ?

 

Meine eigentliche Frage ist nun aber: verstärkt man den Oberstoff an Vorderteilen/ Verschlussleisten, Kragen und Manschetten nun an der außen zu tragenden oder der körperzugewandten Seite? Das sind ja alles Teile, die gedoppelt liegen.

An Kaufhemden beobachte ich öfter, das das Vlies nach vielen Wäschen an der Klebstelle doch eine wellige Oberfläche verursacht, so daß ich bei glatten Stoffen das Vlies lieber körperzugewandt aufbügeln würde.

 

Wie macht man es nun aber richtig/ professionell? Ich bastele mir Schnittmuster teils selber.

 

liebe Grüße

 

Dagmar

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Hallo, mit den losen Stoffteilen meinte ich das rechte und das linke Vorderteil. Ich habe die Knopfleisten angeschnitten, keine separaten Teile.

 

Was das Bügeln auf Oberstoff oder Beleg betrifft, ein - es kommt darauf an. Inzwischen bebügle ich den Oberstoff nicht mehr so unbedingt, aber manchmal muss es sein, weil sich Knopflöcher sonst nicht einarbeiten lassen. Das Problem mit der sich lösenden Einlage ist äusserst lästig. Da hilft nur, Proben zu arbeiten. Wenn es wirklich gut werden muss, dann mache ich Bügelproben und wasche und trockne die auch um zu sehen, ob die Einlage hält.

 

Gruss Isebill

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