Zeitschriftenschau - Ottobre 3/2015

Dieses Mal haben mich die offensichtlich bestehenden Versandprobleme verschont, so dass meine Ausgabe schon seit einer Woche bei mir ist. Im Handel sollte sie, so sie dort ohne Versandprobleme hingefunden hat, inzwischen auch erhältlich sein.Hier geht's zur Schnittübersicht.
Und hier zum Blättern durchs Heft.

Irritiert war ich zunächst über die enthaltenen Erwachsenenschnitte, erinnerte das doch an alte Zeiten, als es noch keine reinen Woman-Hefte gab, die vier Ausgaben im Jahr aber neben der Kinderkleidung auch immer ein paar Damenschnitte enthielten. Und ganz hin und wieder wohl auch Herrenschnitte.Ein kurzer Blick ins Editorial verrät, was Sache ist: Umsetzung von Kundenwünschen nach Partnerlook-Kleidung für die ganze Familie. Nun ja, ich sag mal so: Ich war's nicht.Macht aber nix, die Erwachsenenschnitte sind schnell abgehandelt: Für den Herren gibt es Bermudashorts mit vielen Taschen und ein T-Shirt mit vorne "normal" und hinten Raglanärmeln, beide Schnitte gehen bis Gr. 56. Für die Damen von Gr. 34 bis 48 gibt es ein Jerseykleid mit relativ hoch eingesetztem Taillenstreifen und leichten Einkräuselungen darüber und darunter. Das gefällt mir ganz gut. Runder Halsausschnitt und Raglanärmel sind aber nichts für mich.Jetzt zum wesentlichen Inhalt: Ein Teil der Modelle ist vom Thema Tropen und Dschungel inspiriert und wird vor entsprechend grünem Hintergrund präsentiert. Die ersten beiden Doppelseiten gehören den Jungs. Die kleineren (Gr. 92 bis 128) tragen eine Kombi aus schlichten Shorts und einer Weste mit vielen Taschen. Dazu ebenfalls das lustige T-Shirt mit unterschiedlicher Vorder- und Rückseite, vorne normal, hinten Raglan.

Für die größeren (104 bis 146) gibt es ein ärmelloses Top sowie eine 3/4-Hose und ein Safarihemd, die beiden wieder mit vielen Taschen.Die Mädels von Gr. 86 bis 116 tragen die üblichen luftigen Kleider und Tuniken mit Leggings oder Leinenhose. Modell 10 z.B. ist eine Leinentunika, vorne mit Biesen, hinten mit Reißverschluss. Sie hat kleine angeschnittene Ärmel. An dem Modell auf Seite 9 sieht es leider aus, als würden die Ärmel an den Oberarmen kneifen, während der Halsausschnitt zu weit ist. Nichts für mich, schon wegen des Reißers im Rücken. Modell 12 direkt daneben überzeugt mich auch nicht. Schon die Schnittzeichnung hat was von Omas Nachthemd. Die Stoffwahl macht diesen Eindruck dann perfekt.Nach dieser Doppelseite sind schon wieder die Jungs dran. Modell 20 (Gr. 92-128), ein Kapuzenshirt mit kleinen angeschnittenen Ärmeln, hat eine gefütterte Kapuze. Wahrscheinlich ist sowas Geschmackssache. Aber ich kann damit nichts anfangen. Wenn es so warm ist, dass Kind quasi ärmellos unterwegs ist, braucht es sicher keine gefütterte Kapuze für den Kopf. Könnte man aber vielleicht zum Drüberziehen über ein Langarmshirt nutzen. Dazu gibt es Shorts, die durch Stoffkombi und Applikationen am Hinterteil ein Haifischmaul aufweisen.Dann wieder was für Mädchen. In Gr. 116 bis 158 gibt es für die ein ärmelloses Jerseytop und eine ärmellose Bluse mit Kragen. Die Bluse ist mir zu hoch geschlossen, aber die Raffung mit Bindeband im Rücken ist nett. An dem Top gefällt mir die Ausschnittpasse. Ottobres Stoffwahl bei beidem sagt mir aber gar nicht zu. Zu den Oberteilen trägt Mädchen übrigens die gleiche 3/4-Hose, die weiter vorne schon die Jungs hatten, nur ohne die Taschen über den Knien.Auf der nächsten Seite kommt der Jerseyoverall. Den gibt es von Gr. 92 bis Gr. 128. Sieht an der 3jährigen im Heft süß aus, keine Frage. Würde ich meinen Damen aber nicht nähen, weil es im Alltag einfach zu unpraktisch ist.

Praktisches gibt es dafür für die Jungs von 98 bis 134 cm, nämlich einen leichten Parka aus Baumwollpopeline mit Blasebalgtaschen (Modell 28). Den man natürlich auch für Mädchen nähen kann, wie die nächste Seite zeigt. Ebenso Modell 29, die Sommerhose mit unterhalb vom Knie abknöpfbarem Hosenbein, auch wenn die Hose im Heft nicht an Mädchen gezeigt wird.Richtig gut gefällt mir Modell 15, eine Tunika für Mädels von 92 bis 128 cm, obwohl der Schnitt an sich nichts besonderes ist. Die Puffärmelchen kann man schon als Standard bei Ottobres Mädchensachen ansehen. Aber die asymmetrischen Volants und der Rückenausschnitt machen das Teil zum Hingucker.Auf der nächsten Seite werden die Modelle 34 und 35 für die größeren Mädels ab 128 cm präsentiert, eine Jerseyhose mit Bundfalten und ein lässig schlabberiges Raglanshirt. Wie ich das finde, besonders die Hose, weiß ich noch nicht. Sieht nicht schlecht aus, könnte aber um die Hüfte und im Schritt doch recht schlabbern und dann komisch aussehen. Die Fotos am Modell nähren einen entsprechenden Verdacht, taugen aber leider nur bedingt zur abschließenden Meinungsbildung.

Auch für die ganz kleinen Kinder gibt es was zum Anziehen. Die Modelle 1 und 2, ein ärmelloses Top mit niedlichen Rüschen am Halsausschnitt und ein Höschen, gehen von Gr. 56 bis 92. Sieht nett aus, für Babys meiner Meinung nach aber eher nicht zu gebrauchen, weil zu unangezogen. Da bin ich dann schon eher für Modell 3, einen Overall mit aufknöpfbaren Beinen oder Modell 6 und 7, Kurzarmkleidchen mit Leggings, für Jungs gibt es auch noch ein Hemd und eine kurze Hose, Modell 8 und 9. Und Standard, der für Jungs und Mädels taugt, ist auch vorhanden: Kurzarmshirt und Jerseyshorts (Modell 4 und 5).Fehlen noch die Sommerkleider für die größeren Mädchen. Da hat das Heft nichts besonderes zu bieten, find ich. Modell 30 für die Größen 92 bis 122, A-Linie, Puffärmel und Reißverschluss im Rücken gab es bestimmt schon öfter in den letzten Jahren. Modell 31 für die Größen 128 bis 152 hat angeschnittene Flügelärmel. Das Rockteil, was über der Brust angesetzt wird, hat vorne eine Art überschlagene Falte. Ich weiß nicht, ob sich dieser Schnitt bei Gr. 152 noch gut macht. Kommt wahrscheinlich sehr auf die Figur des Kindes an. Das Modell im Heft ist erst 8 und trägt 128. Da geht das.
Aus Jersey gibt es den Partner zum oben angesprochenen Damenmodell von Gr. 128 bis 158.Die großen Jungs von 128 bis 170 cm dürfen auch nochmal das lustige Shirt mit vorne normal und hinten Raglan anziehen. (Das heißt, Modell 17 und 37 sind im Grunde derselbe Schnitt, den es demnach von Gr. 92 bis Gr. 170 gibt. Und als Modell 39 für den Herrn, s.o.) Dazu einfache Shorts mit oder ohne Taschen und Kniefalten sowie ein schlichtes Hemd.Der Vollständigkeit halber sei hier auch die bereits bestehende Diskussion zum Heft verlinkt. Da kann man dank doris auch mal schauen, wie es bei Ottobre in Finnland so aussieht.

Danke für die Vorstellung des Heftes, Kati.

Die Ottobre scheint wieder niedliche Sachen drin zu haben, wie man es gewohnt ist.

Diesmal sind wieder ein paar brauchbare Schnitte fürs Kind drinnen. Ich würd mur halt mehr Mädchenschnitte bis Gr. 164 wünschen...

Westen mit Blasebalgtaschen, Kleidchen mit kurzen Ärmchen, bequeme Jerseyteile... alles bekannte Klassiker, aber das Rad wird ja auch nicht jeden Tag neu erfunden.

Wenn man genug von den alten Heften hat (ich habe hier in loser Folge Hefte von 2003 bis 2011), kann man die neue Sommer-Ausgabe eigentlich auch beim Händler liegenlassen. Die Modelle im Heft sind jedoch immer wieder schön anzuschauen, für mich ist das wie ein bunter Farbtupfer im Alltag, deshalb werde ich doch immer wieder schwach und greife zu.

 

LG, Carola

...aber das Rad wird ja auch nicht jeden Tag neu erfunden.

 

Eben.

Ich hab das Abo seit 2008 und denke bei jeder neuen Ausgabe, vieles schon mal gesehen zu haben. Aber wenn ich dann eine ganz bestimmte Vorstellung davon habe, was ich nähen möchte und meine Sammlung der Schnittübersichten durchblättere, finde ich doch oft nur einen oder gar keinen Schnitt, der ungefähr so ist, wie ich das suche.

Außerdem ist es das einzige Abo, was ich mir gönne. Und ich blättere gerne durch die Hefte. Deshalb darf es noch ein paar Jährchen bleiben.

So geht es mir auch, aber vielleicht hast Du mal in meiner HS-Galerie geguckt: Ich habe die Schnitte fast immer nach meinem Gusto verändert oder mir Details von bestimmten Schnitten auf andere Schnitte angewandt (Schulterpassen, Ausschnittrüschen, Ärmellängen oder -weiten, Taschen auf Hosen oder Röcken).

Zu diesem Zweck und weil ich beim Suchen nicht immer alle Hefte wieder zur Hand nehmen und durchblättern will, habe ich mir die Schnittübersichten eingescannt - inzwischen gibt's die ja auf der Ottobreseite als pdf - und in einem Schnellhefter abgeheftet.

 

LG, Carola

Dieses ganze Vorgehen kommt mir sehr bekannt vor.

Ich finde diese Ottobre Ausgabe mehr als gelungen - das ist für mich die beste, die ich bisher im Schrank habe.

 

Wir haben aber am Wochenende bei eine Nähtreffen festgestellt, dass das auch daran liegen kann, dass ich einen kleinen Jungen benähe. Und für die (und auch größere Jungs) ist in dieser Ausgabe einiges drin, was mir super gut gefällt.

Hallo,

Ich finde die Ottobre auch sehr gut.

Es ist generell schwer schöne Schnittmuster für Jungs zu finden.

Aber für Mädchen sind auch wieder schöne Sachen dabei.

Ich muß immer mit meinen beiden großen das Heft durchsehen und sie sagen mir dann, was sie haben wollen, nur mit dem nähen bin ich momentan nicht so schnell:D.

Ich habe sie mir heute auf dem Bahnhof gekauft und finde einiges, was mir richtig gut gefällt.

 

Zu dem Kurzarmshirt mit gefütterter Kapuze wollte ich noch sagen, dass die gar nicht so unsinnig sind,

wie es auf den ersten Blick aussieht, unsere Kinder haben die auf der See und am Strand sehr gern und oft angezogen,

wie viele andere hier in Schweden auch.

 

Oft scheint die Sonne und wärmt an den Armen wunderbar, der Wind zieht aber empfindlich in den Ohren,

da ist so eine Kapuze super. Ich habe mir bei einem Kapuzenpulli die Ärmel abgeschnitten,

um auch so etwas zu haben.

Hier kann man jeden Tag noch was lernen. Danke.

Da wir es mit Aufenthalten an oder gar auf der See nicht so haben, wäre ich auf diese Einsatzmöglichkeit des Kapuzenshirts nie gekommen.

Sehr schön finde ich das Kleid mit den 2 Volants, werde es diese WE versuchen. Das Kapuzenshirt möchte ich meinem Patenkind zur Einschulung nähen.