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Nähtechnik: Arm- und Halsausschnitt verstürzen


Strickforums-frieda

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Ein beliebtes und im Forum immer wieder aufkommendes Thema ist das Verstürzen von Hals- und Armausschnitten, ohne dabei getrennte Belege zu verwenden. Gerade jetzt in der nahenden Sommerzeit ist das ja durchaus aktuell, das ist schon eine praktische Sache, wenn man z.B. ein ärmelloses Kleid nähen möchte.

 

Das Problem ist nur, wie mache ich das am besten, ohne allzuviele oder ohne überhaupt Handnähte anbringen zu müssen?

 

Ich möchte Euch hier meine Vorgehensweise für dieses Problem vorstellen.

 

Ich gehe hier aus von einem ganz einfachen Schnitt, bei dem das Vorderteil und das Rückenteil komplett gedoppelt werden sollen. Zugeschnittene Teile

© frieda

Jetzt werden als allererstes beide Vorderteile und auch die Rückenteile am Halsausschnitt und an den Armausschnitten aufeinander genäht. Dabei ist darauf zu achten, dass man wirklich nur bis zur geplanten Schulternaht respektive Seitennaht näht. Alle anderen Nähte sind noch offen! Die Nähte werden beschnitten und an den Rundungen eingeknipst Ausschnitte genäht und eingeknipst

© frieda

Dann bügele ich die Nähte aus, ein Bügelamboss ist dabei hilfreich, man kann aber auch eine schmale Holzleiste oder ähnliches (z.B. Holz-Kochlöffel) verwenden. Nach dem Ausbügeln wird das Vorderteil (oder generell das Teil mit dem tieferen Ausschnitt) gewendet. Das andere Teil bleibt ungewendet. Ausgebügelt und ein Teil gewendet

© frieda

Das gewendete Teil wird jetzt in das ungewendete Teil gesteckt. Dabei sollte man genau darauf achten, dass die Aussenseiten beider Teile rechts auf rechts aufeinander zu liegen kommen. Ebenso die Innenseiten.Bei unterschiedlichen Stoffen ist das nicht schwierig. Enden durchstecken

© frieda

Wenn die Teile ineinander stecken, dann kann man einfach die Schulternähte an den Außen- und Innenseiten schließen. Auch hier darauf achten, dass man genau bis zum geplanten Ende der Naht näht und nicht darüber hinaus! Schulternaht genäht

© frieda

Wenn die Schulternähte geschlossen sind, kann man die beiden Teile wieder auseinanderziehen. Die Schulternähte ausbügeln. Es fehlen jetzt nur noch die Seitennähte. Teile auseinander gezogen

© frieda

Die Seitennähte schließt man dann im nächsten Arbeitsgang indem man jeweils die Innenseiten und die Außenseiten rechts auf rechts aufeinander legt und steppt. Seitennähte nähen

© frieda

Das Werkstück wird wieder zugeklappt, und schon ist man fertig. Noch ein wenig zurechtbügeln, das war es schon. Und fertig!

© frieda

 

Hallo,

danke für die wirklich tolle Beschreibung. Das hat mir gefehlt. Hatte mich damit immer schwer getan.

LG

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Vielen vielen Dank für die tolle Beschreibung!

Ich habe die Suchfunktion bemüht und einiges lesen müssen, das hinterher doch nicht für mein Projekt passte, aber endlich habe ich dies gefunden und es ist wirklich wie für mich gemacht.

Und so schön übersichtlich! Eine handwerklich super gemachte Anleitung.

:super:

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Vielen Dank für die tolle Beschreibung. :super:

Habe ich sofort abgespeichert und wird an einem Stück Probestoff ausprobiert.

Das Verstürzen ohne separate Belege finde ich gerade für einfache Sommershirts toll - sieht viel besser aus. Diese Nähtechnik wurde auch schon mal bei Great British Sewing Bee gezeigt aber ich hatte sie nicht wirklich verstanden. Aber jetzt denke ich ist der Groschen gefallen. :D

 

Liebe Grüße

Adepte

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Herzlichen Dank dafür!! Ich versteh aber leider nicht wie du die Schulternähte schliesst.. hast du da noch ein Bild? Denn rechts auf rechts aufeinanderlegen und durchrattern müsste doch falsch sein ..

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Gast dark_soul
Herzlichen Dank dafür!! Ich versteh aber leider nicht wie du die Schulternähte schliesst.. hast du da noch ein Bild? Denn rechts auf rechts aufeinanderlegen und durchrattern müsste doch falsch sein ..

 

Nee, das ist genau richtig. Weil die beiden Teile ja ineinander gezogen wurden.

 

Die Schultern liegen dann Rechts auf rechts, können genäht und dann wieder auseinander gezogen werden.

 

Beim lesen ist das nicht so leicht zu verstehen. Wenn Du das machst, wird es klarer....

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Gast dark_soul
Nee, das ist genau richtig. Weil die beiden Teile ja ineinander gezogen wurden.

 

Die Schultern liegen dann Rechts auf rechts, können genäht und dann wieder auseinander gezogen werden.

 

Beim lesen ist das nicht so leicht zu verstehen. Wenn Du das machst, wird es klarer....

 

 

 

Edit:

Hier im WIP zum Prinzessinnen-Nachthemd hat Minea das fotografiert

 

Hobbyschneiderin 24 - Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - WIP: ein Nachthemd für eine Prinzessin

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  • 8 Monate später...

Hi, danke für die tolle Erklärung. Ich hätte noch zwei Fragen bitte:

 

Das Futter wird nur mit einem Steppstich auf den Oberstoff genäht, nicht mit der Ovi, richtig? Grund ist, daß die Seitenteile ja dann noch mit der Ovi zusammengenäht werden und man sonst drei Ovi-Nähte hätte?

 

Wenn man das Futter einen cm kleiner macht und den Außenstoff einen cm größer, kriegt man dann z.B. an den Armlöchern eine saubere Bruchkante aus Oberstoff gebügelt mit dem Übergang zum Futter auf der Kleidinnenseite, oder wird das Falten werfen?

 

Danke, liebe Grüße

Chris

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Das Futter wird nur mit einem Steppstich auf den Oberstoff genäht, nicht mit der Ovi, richtig? Grund ist, daß die Seitenteile ja dann noch mit der Ovi zusammengenäht werden und man sonst drei Ovi-Nähte hätte?

Nein, die Gründe sind

  • die Dicke der Naht, die beim abketteln mit der Ovi einfach passiert - zuviel Faden an der Kante...
  • das nicht stufige zurückschneiden können - die Ovi schneidet beide Stofflagen auf max. 7 mm und mim. 4 mm zurück und zwar beide gleichbreit
  • das man auch nicht noch einschneiden kann, das der Stoff der Nahtzugabe (die Nahtzugabe ist ja weniger weit als der Halsausschnit selber) sich schön flach zwischen zwischen Oberstoff und Beleg legen kann.

 

Wenn man das Futter einen cm kleiner macht und den Außenstoff einen cm größer, kriegt man dann z.B. an den Armlöchern eine saubere Bruchkante aus Oberstoff gebügelt mit dem Übergang zum Futter auf der Kleidinnenseite, oder wird das Falten werfen?

 

Das wird Falten werfen: Du hast da unterschiedlich weite Kreise.

 

Das Armloch hat ja noch Nahtzugabe wieder dran - an der Schnittkante der Nahtzugabe hast Du weniger Umfang, als an der eigentlichen Armloch/Umbruchkante. Und 1 cm weiter innen im Teil hast Du noch mehr Umfangslänge . da muss der wenigere Stoff auf die größere länge gezogen werden - das gibt einfach Schrägfalten.

 

(Guck Dir mal die gebogenen Säume eines Kaufhemds an. Da wird ja zweimal umgeschlagen und abgesteppt: rechts und links der Seitennähte, also da, wo die Rundung deutlich ist, entstehen im Saum immer Fältchen, die auch nicht wegzubügeln sind.

Am Hemdsaum stört's nicht, das sieht keiner, steckt ja i.d.R. in der Hose.

Am Armloch z.B. einer Weste wird's automatisch zum Hingucker...)

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