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Mittelalterkleid mit Höllenfenster nach Burda 7977


Bärenjunges

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hm, also wird einfach nur ein Knoten um die Stoffschlaufe geschlungen, einmal oben und einmal unten. War immer irgendwie der Meinung das die Beiden Bandenden zusammengeknotet werden müssen :rolleyes:

Auf jedenfall vielen Dank für die Darstellung der Spiralschnürung. Hatte bisher immer nur die Kreuzschnürung bei Kleidern gesehen (selbst auf den Märkten).

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Das was da gezeigt wird ist aber nur der halbe Schlag. ...

Grüßlis,

 

frieda

 

...und dann auch noch umgeklappt. ;) Aber bislang hat das gut gehalten.

 

Salat

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hm, also wird einfach nur ein Knoten um die Stoffschlaufe geschlungen, einmal oben und einmal unten. War immer irgendwie der Meinung das die Beiden Bandenden zusammengeknotet werden müssen :rolleyes:

Auf jedenfall vielen Dank für die Darstellung der Spiralschnürung. Hatte bisher immer nur die Kreuzschnürung bei Kleidern gesehen (selbst auf den Märkten).

 

tja, was man auf Märkten sieht sollte man besser nicht im Kopf unter "Mittelalter" ablegen, noch am Ehesten was man in den Lagern der Reenactors so sieht, wobei es da auch nicht alle gleich genau nehmen.

 

Ich wollte dir noch einen Tipp für das obere Gewand dalassen: Ich würd das Obergewand füttern weil man an den riesigen Armausschnitten so gut hineinsieht.

Recht Mittelalterlich wäre es zum Beispiel, das Obergewand mit einer dritten Farbe zu füttern, damit das Futter auch schön heraussticht.

Zu deinem Rotbraun und Grün wäre mein erster Gedanke gebrochenes Weiss/Creme/Hellbeige gewesen, etwas das einerseits auffällt und mit deinen Farben harmoniert, ihnen aber nicht die Schau stiehlt. Diese Art Obergewänder wurden meistens gefüttert :)

 

Ich wünsch dir noch viel Erfolg!

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Mich würde auch sehr das fertige gewand mit dem Oberkleid interessieren...

Ich habe ja auch schon Stoff hier liegen um mir ein neues gewand zu nähen, mein Erstes!

Dein Unterkleid sieht auf jeden Fall schon sehr schön aus!

Lieben Gruß,

Girly

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  • 2 Monate später...
"Höllenfenster" :confused: ist das der Armausschnitt im Überkleid? So hab ich's jedenfalls bei google verstanden!

 

liebe Gypsy-Sun, das hast Du richtig verstanden. Höllenfenster heißen die Armausschnitte , weil man das Unterkleid sehen kann. Nach damaligen Vorstellungen in der Moral war das unzüchtig. Die Unterkleider wurden darauf hin mit Borten usw. verziert, so daß man Ablenkung vom Busen der Frau hatte und man " einen schönen Grund" vorweisen konnte für die großen "Fenster".

Kostümchen

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Es geht weiter!

 

Dann sind die Ärmel dran: Einstecken, Heften (Bild 08), Anprobe.

 

08_aermel_heften_ma_kleid.jpg

Hui, ein Glück, dass ich bei der Länge ein paar Zentimeter dazugeschnitten habe, denn sonst wären die Ärmel zu kurz, sie gehen gerade übers Handgelenk. Sonst passt alles, also einnähen, Heftfaden raus, Nahtzugaben zurückschneiden, endeln. Juchui! :) Dann der Ärmelsaum: einrollen und stecken, dann mit Heftfaden sichern. Nähen, Heftfaden rauspfriemeln – Fertig! Dann Anprobe: Fühlt sich toll an! Der Stoff fällt weich und ist an den Seiten nicht zu schwer. Die Heftnähte am Kragen habe ich wieder aufgetrennt, jetzt liegt er flacher an. Mal sehen, wenn ich die Borte drauf hab, ob ich dann noch etwas ändern muss.

 

Jetzt geht es an die Rückenschnürung. Ich stecke es mal so ungefähr, wie ich es mir vorstelle (Bild 09 + 10).

 

09_rueckenschnuerung_gesteckt.jpg 10_rueckenschnuerung_gesamtansicht_gesteckt.jpg

Dann Anprobe und Korrekturen (etwas nach oben und seitlich weiter auseinander). Dann schneide ich aus ein paar Stoffresten die Einzelteile für die Schlaufen (Bild 11).

11_rueckenschnuerung_schlaufen_zuschnitt.jpg

Zur leichteren Handhabung werden sie gebügelt und geheftet. Schließlich die Platzierung auf dem Kleid (Bild 12).

12_rueckenschnuerung_schlaufe_gesteckt.jpg13_rueckenschnuerung_schlaufe_genaeht.jpg

 

Nach kurzem Check aufheften und zwei wieder runtertrennen (die mittleren sind zu weit zusammengerückt). Aufnähen, Heftfaden raus. Sitzt, passt und hat Luft :p (Bild 13).

 

Also schnell eine Probeschnur eingefädelt und ein Foto gemacht, jetzt fehlt nur noch die Länge (Bild 14).

14_ma_kleid_ohne_borte.jpg

 

Meine Mutter hilft mir bei der Längenberatung und beim gleichmäßigen Abstecken, dann überschüssigen Stoff abschneiden, heften, Probe, kleine Korrekturen, nähen. Uff! Jetzt ist das Kleid an sich soweit fertig, als nächstes kommen die Borten dran. Aber nicht mehr heute, ich bin hundemüde. Dann gibt’s auch weitere Fotos. Ich wünsch noch einen schönen Abend!

 

LG, Bärenjunges

 

PS: Ihr müsst es sagen, wenn es zu detailreich ist! Ich will euch ja nicht langweilen :).

 

Liebes Bärenjunges,

ich bin noch nicht lange in diesem Forum und heute habe ich mir Deine Doku angesehen. Wunderbar, wie Du das machst. Ich habe einen Tipp für Dich! Wenn Du bei der Anprobe feststellst, daß der Rücken bzw. das Oberteil insgesamt zu breit ist, dann ist es besser die Rückennaht nochmal abzunähen, in der Breite wie nötig. Dann ggfs. Überschuß abschneiden. Das ist zwar etwas mehr Arbeit, aber es sieht besser aus als einfach eine Falte zu nähen. Dann ist mir aufgefallen, daß Du die Ärmel mit einer großen Nahtzugabe gesteckt hast. So ist es zu erklären, daß die Ärmel dann zu kurz werden. Hier ist eine Zugabe von 1,0 cm ausreichend. Nach dem Einnähen zusammen versäubern. Dann ist es perfekt. Wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Nähen. Kostümchen

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liebe Annette61Be,

nein, ich meine nicht die Rückenfalte, sondern die kleine Falte am Halsaus-schnitt, die wegen "zuviel Stoff" im Nacken gemacht wurde. Wenn das Kleid geschnürt ist, fällt es natürlich nicht mehr auf, aber auf dem Foto war es zu sehen. Und das man Mittelalterkleider nicht mit Reißverschluss näht ist selbstverständlich.

 

liebe Grüße Kostümchen aus Köln

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  • 3 Monate später...

Hallo Bärenjunges,

ich bin nachdem ich meine frage gesgellt hatte erst auf deine seite gestossen.

hattest du keine probleme mit dem zu langen godet, oder was hat es damit auf sich daß da steht: besatz b und das muss man dann abschneiden. ich verstehe diesen teil nicht so richtig.

dein unterkleid ist ja toll geworden, ich glaube ich hole mir auch noch ein schöne borte. vom oberkleide hab ich jetzt aber nichts mehr gefunden. gibt es dafür einen grund.

liebe grüße und danke im voraus für eventuelle hilfe

ewe

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Hi! OH MEIN GOTT! Ich hatte total verdrängt, dass ich noch das Oberkleid online stellen wollte! Es tut mir so leid! *Asche auf mein Haupt* Sobald ich die Bilder verkleinert hab, stell ich sie hier ein!

@ewe: Kannst du mir vielleicht etwas genauer beschreiben, was du mit "hattest du keine probleme mit dem zu langen godet, oder was hat es damit auf sich daß da steht: besatz b und das muss man dann abschneiden. ich verstehe diesen teil nicht so richtig" meinst? Oder hat sich deinen Frage in deinem Thread schon geklärt?

 

@alle: Vielen Dank für eure Rückmeldungen und netten Kommentare zu meinem Unterkleid! :hug: Leider hatte ich in den letzten Monaten mehr Stress in der Arbeit, als einem gut tut, deshalb ist der Thread etwas ins Hintertreffen geraten. Ich bitte euch nochmals um Verzeihung!

LG, Bärenjunges

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Hallo Bärenjunges, ich habe mich gerade mit viel Vergnügen durch deinen Thread gelesen. Deine Darstellung ist echt klasse! Danke für die vielen Bilder.

 

Ich habe genau dieses Kleid auch vor etwa zwei Jahren für meinen ersten Mittelaltermarkt genäht. Inzwischen habe ich es aber ausgemusterst, weil es nicht A (authentisch) genug war und es auch nicht in den Kleiderstil passte, auf den wir uns jetzt in unserer Reenactmentgruppe nach und nach geeinigt haben. I

 

Zur Zeit habe ich hier den Stoff für ein neues Kleid liegen, das diesmal allerdings komplett per Hand genäht werden soll mit den damals gängigen Stichtechniken.

 

Welche Zeitperiode willst du denn darstellen? Davon hängt viel ab, z.B. ob mit oder ohne Schnürung, Höllenfenster oder nicht, weite oder enge Ärmel ...

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Mittelalterkleid Überkleid:

Hier also die versprochenen Bilder! Eines vorneweg: Dieses Überkleid ist kein „Höllenfensterkleid“ im richtigen Sinne. Ich habe vor, noch eines zu machen, aber dieses hier wurde eine Art „Edelschürze“ (gibt’s das Wort überhaupt? ;)). Das hat folgenden Grund: Als ich die Stoffteile nach dem Ausschneiden zum ersten Mal zusammengeheftet und probeweise drübergezogen habe, verschwand das Unterkleid beinahe komplett darunter. Das tat mir irgendwie leid, weil ich mir so eine Mühe gegeben habe und es richtig schön geworden ist. Deshalb ließ ich die Seitenteile weg, um auch etwas vom Unterkleid zu zeigen.

 

Von der Entstehung des Überkleides gibt es leider kaum Fotos, weil damals alles relativ schnell gehen musste.

Als erstes habe ich zugeschnitten, dann geheftet. Dann kam der erste Schnürtest, wo ich mir die Seitenschnürung ungefähr vorstelle (Bild 20).

20_ma_ueberkleid_schnuertest.jpg

 

Dann kam es über das Unterkleid, und da ist mir aufgefallen, dass es total darunter verschwinden würde. (Bild 21) Deshalb hab ich die Godets weggelassen und auch die unteren „Ecken“ der Seitenteile, wo die Schnürung aufhört, etwas abgeflacht.

21_ma_ueberkleid_test.jpg

 

Hier seht ihr das fertige Ergebnis! Auf diesen Fotos trägt meine Freundin das Kleid, da es ihr von der Statur wesentlich besser passt (also eigentlich hab ich das Kleid für sie genäht ;)). Es ist immer noch mit Kreuzschnürung geschnürt, weil ich noch nicht ganz hinter das Prinzip der anderen Schnürung gestiegen bin (Sorry!). Die Schürze ist ab dem Becken gerade hinunter geschnitten, wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich die Godets weglasse, hätte ich es trapezförmig geschnitten, damit unten ein bisschen mehr Weite ist.

22_ma_ueberkleid_oberteil.jpg 23_ma_ueberkleid_stehend.jpg 24_ma_ueberkleid_sitzend.jpg

 

Ich hoffe, ich hab euch nicht zu sehr enttäuscht! :)

 

Für weitere Detailfotos stehe ich euch gern zur Verfügung, sagt, was ihr sehen wollt.

 

@trijim: Als nächstes möchte ich ein Mittelalterkleid nähen, das gezaddelte (Über-?)Ärmel hat. Leider habe ich noch überhaupt keinen Schnitt dafür, also werde ich mir wohl selbst etwas zusammenzaubern müssen. Und dementsprechend wird es vermutlich nicht annähernd so authentisch, wie ich es vielleicht möchte, vor allem, weil ich die Zeitperiode etc. nicht weiß. Auch ein Gugel ist geplant, da kann ich wegen der Authentizität wenigstens nicht so danebenhau'n.

Ich freue mich auf eure Meinungen und wünsche euch noch einen schönen Abend!

LG, Bärenjunges

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Wow, das sieht klasse zusammen aus! Nach dem Schnitt würde ich sage, es ist ein Kleid, das eine lebenslustige junge Hofdame im 13. Jahrhundert trug, die es nicht scherte, wenn die alten Leute und die Pfarrer über ihre skandalöse Kleidung wetterten. ;) Mit Sicherheit sieht es viel authentischer aus als so manches, was man auf Mittelaltermärkten so sieht. Ich denke da z.B. an kurze Lederschürzchen mit Glöckchen am Fußgelenk ... :rolleyes:

 

Jetzt fehlt dir zu dem tollen Kleid nur noch das passende Schapel. Hast du noch Stoffreste über? Dann könntest du dir eins flechten und vielleicht ein paar Blumen reinstecken.

 

Ich kann mich nicht erinnern, in meinen Büchern über mittelalterliche Kleidung jemals ein Damengewand mit Zaddelärmeln gesehen zu haben. Aber ich kann ja noch mal gucken, ich schaue immer sehr selektiv nur nach den Schnitten, die für mich passen und lasse alles andere links liegen. :)

 

Wenn du eine Gugl nähen willst, denk dran, dass die Damengugl vorn offen ist und nicht geschlossen. In der letzten oder vorletzten Karfunkel war ein langer Artikel darüber. Auf den Märkten sieht man ja fast nur die geschlossenen Gugln, egal ob für Männlein oder Weiblein. Allerdings sind die mit Sicherheit auch wärmer, was man auf einem durch und durch verregneten Markt schnell zu schätzen lernt. Ich sprech da aus Erfahrung! :D

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Vielen herzlichen Dank für eure lieben Worte! :hug:

@trijim: Das mit dem Schapelflechten ist eine super Idee! Muss ich doch glatt mal nachsehen, ob noch was da ist (aber bei meiner Angst, immer zu wenig Stoff zu kaufen, sollte eigentlich noch mindestens ein Meter da sein ;)). Hast du dazu eine Anleitung? Meine Freundin trug dazu ein um den Kopf gewickeltes dünnes Baumwolltuch (dreieckig auf den Kopf legen, lange Zipfel hinter dem Nacken einmal fest knoten, dann die Zipfel nach vorne holen, verdrillen und umeinander wickeln, wurde uns erklärt. Sah ziemlich mittelalterlich aus, finde ich).

 

Heißt das, ich darf keinen geschlossenen Gugel tragen (im Sinne der Authentizität)? Mir ist nämlich gerade vorne leicht kalt, wenn das Wetter nicht gerade wunderschön ist ... Aber so eine große Änderung kann es nicht sein. Statt der Naht vorne unter dem Kinn einen Verschluss (genestelt, mit Holzknopf/-knöpfen, Knebel oder so), stimmt das? Theoretisch (praktisch eigentlich auch) kann ich ja auch den Gugel mit Zaddeln machen ...;)

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Für meinen Sohn habe ich ein ganz einfaches Schapel aus Stoffstreifen mit einer Goldlitze dazwischen geflochten: Einfach mehrere Streifen nehmen, die Streifen am Anfang normal lassen und erst nach so 30 cm anfangen, sie miteinander zu verflechten. Nur so weit flechten, wie dein Kopfumfang ist, etwas weniger, und den Rest wieder ungeflochten lassen. Anschließend die ungeflochtenen Teile hinten im Nacken zusammenknoten und die Enden lang runterhängen lassen. Da der Stoff leicht elastisch war, kann er es immer wieder so aufsetzen. Das ginge bei deinem Stoff vermutlich nicht, so dass du es wieder losbinden müsstest - also Vorsicht bei dem Knoten. :)

 

Die Kopfbedeckung deiner Freundin trugen eher die einfachen Leute. Du hast aber das Kleid einer adeligen Dame.

 

Junge Leute trugen auch gern nur einen Blumenkranz. Beispiele dafür sieht man in der Manesse-Handschrift.

 

Im Sinne der Authenzitität muss die Gugl vorn offen sein, kann aber mit einem Nestelband geschlossen sein, damit es nicht so zieht und sie einem nicht von der Schulter rutscht. Finde ich auch ziemlich blöd, weil der Hals doch auf Märkten am leichtesten friert und es daher schön ist, wenn man ihn wärmen kann. Du kannst dir aber dadurch helfen, dass du die Spitze von der Gugl so lang machst, dass du sie dir um den Hals wickeln und durch Drunterstecken festmachen kannst. So wurde die Gugl nämlich windfest gemacht. Die lange Spitze ist also kein Modegag des Mittelalters, sondern einfach nur praktisch.

 

Da ich eine verheiratete Matrone darstelle, habe ich es einfach: entweder trage ich eine Gebendehaube mit Schleier oder aber einen langen Schleier aus Wolletamin ohne Haube, dessen Enden ich drehen, kreuzen und dann nach hinten werfen kann, wie ein Schal um den Hals. Wunderbar warm!

Bearbeitet von trijim
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Wenn man kein A-Papst ist, darf man die Gugel vorn auch zunähen... :mad:

So trage ich sie auch, obwohl es nicht authentisch ist.

 

Wie weit man mit der Authentizität gehen will, muss jeder für sich entscheiden. Fakt ist, dass wir längst nicht so abgehärtet sind wie die Menschen im Mittelalter. Und wir müssen Rücksicht darauf nehmen, dass wir am Montag wieder arbeiten müssen. Also müssen wir uns zwangsläufig schön warm halten, damit wir nicht nach jedem Markt "ausfallen". Das macht schließlich kein Chef lange mit. Also muss man einen Kompromiss finden zwischen Authentizität und unserer Lebensweise. Mir sagte mal jemand auf einem Markt, er mache GNI= Geschichts Nahe Interpretation. Das klingt für mich sehr vernünftig. Persönlich versuche ich, möglichst geschichtsnah zu sein, ignoriere die Vorgabe aber auch, wenn es gegen die Gesundheit geht. Z.B. habe ich auch einen dicken Schlafsack und eine bequeme Luftmatratze statt Strohsack und Decke ... :D

 

Wenn vor lauter Authentizität die Freude dran verloren geht, was hat man dann?

 

Warme Skiunterwäsche unter dem Gewand? ;)

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Wenn vor lauter Authentizität die Freude dran verloren geht, was hat man dann?
Halsweh, wäre meine Antwort ;).

 

Aber ihr habt schon recht. Ich versuche es sowieso immer Richtung "GNI" hinzubringen, denn 100% authentisch wird es sowieso nie. Das fängt ja schon bei den Stoffen an - mit der Hand gesponnen, gewebt etc... braucht viel Zeit und/oder Geld. Außerdem: wenn ich zwar ein supertolles authentisch wirkendes Kleid hab, das mir dann aber wegen dem Schnitt etc. nicht gefällt, dann zieh ich es vermutlich auch nicht an. Also wär die ganze Arbeit umsonst.

 

Heute ist wieder mal ein Besuch im Stoffgeschäft geplant, gestern hab ich Schnitte bestellt, das Chaos geht in die nächste Runde... :cool:

LG, Bärenjunges

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Und ich nähe mit der Maschine - pfui :cool: - aber die sichtbaren Nähte von Hand.

 

Mache ich auch so.

 

@Bärenjunges: Stimmt, halbwegs authentische Stoffe kosten ein Heidengeld. Handgewebte und pflanzengefärbte Stoffe sind absolut unerschwinglich. Wer kann schon für den Stoff allein über hunderte Euro ausgeben? Aber selbst, wenn man auf der Suche nach reiner Wolle/Leinen/Seide ist, ist die Sache noch teuer genug. Ich sag lieber nicht, was ich letzten Herbst auf dem Markt an Geld für Stoffe ausgegeben hab ... :o

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  • 4 Jahre später...

Hallo Bärenjunges,

 

erstmal vielen Dank für deinen WIP! Die Kleider sind superschön geworden! :super:

 

Ich möchte mir das Unterkleid als Bluse nähen und hätte eine Frage zu deiner Schnürung: hast du für die Schnürung mehr Stoff als im Schnitt angegeben genommen oder hast du tatsächlich nach Schnitt geschnitten und es war so viel Stoff für die Schnürung übrig?

 

Viele Grüße

Chriss

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Hi! Es freut mich, dass mein WiP immer noch gelesen wird :)!

 

Zu deiner Frage: Ich glaube mich daran zu erinnern, in der Mitte insgesamt ca. 4-6 cm mehr Stoff dazugeschnitten zu haben (meist berechne ich die Nahtzugabe großzügig und nähe dann doch wieder bloß einen Zentimeter^^).

Vermutlich wäre ich auch ohne diese paar Zentimeter mit der Schnürung ausgekommen, aber da ich mal zu- und mal abnehme, kann man hier gut variieren. Wie du siehst, kannst du auch beim Aufnähen der Schnürungspunkte gut ausgleichen: wenn du zu viel Stoff hast - Punkte weiter auseinander; zu wenig Stoff - Punkte näher zusammen.

Grundsätzlich ist ja eine andere Art von Schnürung angegeben, deshalb nehme ich ein paar Zentimeter zusätzlich dazu. Im "schlimmsten" Fall näht man halt die Rückennaht etwas enger nochmals ab und endelt wieder. Der allerschlimmste Fall ist aber, wenn man "zu eng" zugeschnitten hat ;).

 

Ich hoffe, diese Angabe hilft dir :-). Viel Spass beim Nähen :super:!

 

Für weitere Fragen steh ich gern zur Verfügung!

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Vielen Dank, Bärenjunges!

 

Dann lasse ich mal 2 cm mehr Stoff auf jeder Seite und probiere deine Schnürung aus :)

 

Sandfarbener Ramie ist angekommen und gewaschen, der Boden ist auch geputzt (mein Tisch ist zu klein zum zuschneiden....) - jetzt kann's losgehen!

 

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Chriss

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