Melli rockt - Oder: Burda 8176 Rock - Chaos

Moin Moin.

von nun an breche ich mein Schweigegelübde belästige euch mit meinen ersten Gehversuchen. Zum einen weil ich hoffe anhand einer Doku beim nächsten Mal ein paar Fehler weniger zu machen, evtl. ein paar Tipps bekommen und zum anderen weil meinen Gatten das Thema "Rock" unverständlicherweise nicht zu fesseln vermag. Der Hund hört mir zwar zu aber besonders viel sachdienliches Feedback kommt da irgendwie auch nicht.

Ich habe mich, als absoluter Burda-Anfänger, für diesen Rock entschieden und hoffe in nicht allzu ferner Zukunft dafür diesen und diesen Stoff verwenden zu können. Zunächst malträtiere ich aber alte Bettwäsche mit der wir selbst das Hundekissen nie bezogen haben.

Als erstes habe ich mich vermessen und mir vom Göga Malerfolie mitbringen lassen (und natürlich vergessen ihm zu sagen er soll die dicke nehmen *g*) und den Schnitt kopiert. Sämtliche Versuche dies auf dem Fußboden zu erledigen (ich bin ein riesiger Bodenfan) scheiterten daran dass der Hund sich sofort auf alles legt was man vor sich hat. Also ab auf den Esstisch.

Das Taillenmaß lag zwischen 34 und 36 und so hab ich die Linie zwischen beide Größen gezogen und zur Hüfte hin in 36 auslaufen lassen. Ich gebe zu, ich war sehr überrascht dass mir sogar das Kopieren des Schnittes, das Ausschneiden und Zeichnen der Nahtzugabe Spaß gemacht hat. Damit hätte ich nicht gerechnet. Außerdem habe ich festgestellt dass sich dieser Teil der Näharbeit gut mit dem Bauzeichnerberuf vereinbart.

Etwas Angst vor der Anleitung war auf jeden Fall da, weil ich mich bei allen Anweisungen die nichts mit Technik zu tun haben immer anstelle als hätte ich einen IQ von 10. Erstaunlicherweise finde ich aber dass diese Anleitungen ganz gut verständlich sind.

Und so habe ich bis jetzt die Teile ausgeschnitten, die Passen an die Rockbahnen genäht, dito die Seitennähte geschlossen, den Reißverschluss reingefriemelt (sieht grauenvoll aus *g*) und immer jeweils nach dem Steppen sofort die Nahtzugaben gekürzt und versäubert. Eigentlich bin ich in allem immer ein „Hauruck“-Typ, bin aber über meinen Schatten gesprungen weil ich nicht schludern möchte. Sogar dem Versäubern konnte ich etwas abgewinnen.

Nachdem der RV drin war hab ich erstmal gemerkt dass das Ding doch arg weit war und noch etwas weggenommen, jetzt ist’s oben wie 34 und irgendwie immer noch sehr hüftig, was mir aber gut gefällt. Beim RV hab ich gemerkt dass ich das auf jeden Fall erstmal üben muss und noch ein weiteres Probeteil machen werde, weil der Stoff vom Bettlaken etwas dehnbar ist und ich noch eine weiße Tischdecke habe, die ich niemals benutzen werde (sie diente bisher nur als Umzugsschutz für Glas). Ich nehme bei allen Probeteilen schwarzes Garn, damit kann man schön sehen wo man geschlampt hat und sollte es wider Erwarten ganz gut werden, kann man das Teil färben und auch anziehen.

So, für den Moment hab ich erstmal genug Romane geschrieben und gehe mal weiter basteln. Wenn Göga kommt muss er mal ein Foto machen, damit ich die üble Bettwäsche mal zeigen kann.

P.S. Vorsicht, ich vergaß, neige zum Schwafeln...

Grüßle, die Melanie

neige zum Schwafeln

.... und zu einem tollen Schreibstil.

Bin gespannt auf Dein Röcksken, mach mal weiter und zeig vor allem die Bettwäsche, die Du liebenswürdigerweise Deinem Wuff vorenthalten hast.

.... und zu einem tollen Schreibstil.

Huh, danke! Ich schreibe allerdings auch ganz gerne. Am liebsten so wie ich rede

So, Die Passe ist fertig, der Saum versäubert, was mir jetzt schon gut gefällt, aber wir gehen nach Plan vor. Die Schlaufen werde ich aber breiter machen, weil man bei dem Camouflage- und Skullstoff gern auch mal nen richtigen Gürtel trägt.

Für die nächste Probe (jaaa, ich werde den "richtigen Stoff" erst nähen wenn ich mit der Verarbeitung richtig zufrieden bin! Seh ich das zu eng?) werde ich den Schnitt noch mal korrigieren (Weite). Da ich das hauchdünne Malerdingens beim mehrmaliger Verwendung bestimmt hassen werde trifft sich das eh ganz gut. Man kann es noch nicht mal aus Frust an die Wand schmeißen, es wiegt sich doch bloß sanft im Fall.

Für die einmalige Verwendung find ichs aber besser als erwartet. Den Schnitt werde ich mir aufs Zeichenbrett kleben und mich schamlos an unserer Transparentrolle aus dem Büro vergreifen *plan*.

Das Foto folgt, der Gatte ist noch mit der Nahrungsbeschaffung beschäftigt...

Grüßle

Huch, ich kann ja gar nicht editieren...

Dann folgt die Bildzwischendokumentation hier:

Irgendwie sieht das Bettzeugs so auf'm Foto gar nicht so schlimm aus. Aaaber der Stoff, igitt. Ist so was Bibermäßiges. *schüttel*

... to be continued...

Schönen Abend!

Naja, etwas altbacken wirkt der Stoff schon, aber rein von der Farbkombi her geht´s.

Jetzt bin ich aber schon sehr gespannt auf den richtigen Rock

Gegen auf Stoffen sitzende Hunde gibt´s übrigens kein wirksames Mittel, mit diesem Problem kämpfe ich auch des Öfteren. Man könnte dem Teckel höchstens eine Maus als Ablenkungsmannöver offerieren, aber das hilft bei einem solch flinken Gesellen auch bloß einige Minuten. Ein Beagle hingegen lässt sich durch einen mit Leckerchen gefüllten Kautschukball einige Zeit von Nähutensilien fernhalten.

Hallo liebe Leute!

Sooo, hab mir endlich etwas Zeit gestohlen und ein wenig weitergeprutscht.

Dieses Mal habe ich das Transparentpapier genommen und das funktioniert wunderbar.

Hab das ganze aufs Zeichenbrett gespannt und war begeistert wie schnell das Kopieren geht. Hab zwar mal wieder festgestellt das die biegsamen Kurvenliniale dazu genauso wenig taugen wie fürs Häuser "malen", aber sonst hat's gut geklappt. Dieses Mal hab ich den Schnitt noch etwas enger gemacht (und musste hinterher wieder etwas wegnehmen ).

Der ollen weißen Tischdecke hab ich den Garaus gemacht und bin wieder beim Reißverschluss ins Straucheln gekommen. Zwar gings schon viel besser als beim ersten Mal, aber eine Beule an der Stelle wo die Naht weitergeht blieb nicht aus. Da hilft nur üüüben...

Auch wenn ich beschlossen habe das Endprodukt (mit dem Camouflage-Stoff) ohne RV zu nähen, weils zu dem Stoff irgendwie besser mit Riegeln und Schnallen aussieht, aber lernen muss ich das ja doch mal. Gedenke zwar immer noch einen Kurs zu machen, aber bis dahin muss man ja nicht untätig rumsitzen. Die Passe ging schon im Schlaf und ist ganz ordentlich geworden. Ich glaube es ist gar nicht so schlecht das mehrmals zu machen.

Gleich werde ich das Gerät säumen und evtl. kommen heute noch Schlaufen dran, mal gucken. Auf jeden Fall werde ich dieses Probeteil wohl auch anziehen (allerdings schwarz gefärbt). *staun*

Ich hab nun einiges über RV gelesen und dank dem Forum auch eine Animation gesehen, aber der Übergang zur Naht wird überall vernachlässigt und genau der will mir nicht so recht gelingen. Ich muss das Ganze mal fotografieren.

Ach, Viktor hat wieder fleißig geholfen

Schönen Abend und viele Grüße, Melanie

"Chaos" nennst du das? Dann weiß ich nicht, als was man meine ersten Gehversuche bezeichnen könnte *Kopfkratz*

Die Stoffe sind schön (von dem Skull-Stoff hab ich auch noch ein ääh "bisschen") und der Schnitt ist auch toll.

Ich benütz auch so Transparentpapier für meine Schnitte (Architekt als Vater ist praktisch manchmal) und kann nur bestätigen, dass Katzen beim Zuschneiden auch nicht praktischer sind :-)

Erfolgreiches Nähen wünsch ich dann mal und ich bin auch optimistisch, dass du den RV bald bezwingst (und ich schau auch bestimmt bald wieder rein *droh*)

Hallo!

Danke für die ermutigenden Worte. Sie haben scheinbar genützt.

@Martina: Das mit dem RV hat tatsächlich geklappt Ich weiß zwar nicht wieso, aber er saß sofort nahezu perfekt! Wollte schon am gleichen Tag hier davon berichten, aber man soll das Fell ja nicht teilen bevor der Bär erlegt ist… *g*

@Kleines Schwarzes:

Das mit den Architektenvätern kann wirklich äußerst praktisch sein. Vor allem auch dann wenn es um Handwerker geht die einem mal eben für lau irgendwas an der Behausung machen *fg*

Soo, der Rock ist tatsächlich fertig und er gefällt mir sogar!

Keine Beule am RV und er passt perfekt.

Allerdings hat mir die Fadenspannung auf der Nase herumtanzen wollen. Schlingen auf der Unterseite und den Unterfaden konnte man rechts auch etwas sehen. Ich hab rumgebastelt bis zum Abwinken und fast alles ausprobiert, es half nix. Fadenspannung hin und her getestet, Dünnere Nadel, anderes Garn, Unterfadenabwicklungsrichtung überprüft, Schraube gesucht, allerdings saß die so fest dass ich daran nicht doktern wollte (am Ende ist die bloß dazu da die Maschine zusammenzuhalten)… Hab dann die Fadenspannung auf 9 (!!) stehen lassen, damit gings immer noch am besten. Den Saum hab ich dann lieber von rechts genäht.

Die Passe habe ich auch nach dem Umschlagen nicht „in der Passenansatznaht festgenäht“ wie beschrieben. Erstens gefiel mir diese Naht eh nicht, und zweitens wäre das mit der Spannung auch nicht so schick geworden. Sie ist nun an der Seite und dort wo die Schlaufen sind angenäht, das muss schließlich reichen.

Soo, das war’s mit dem Rock, ich hab die Nase noch nicht voll, im Gegenteil, nun folgt mein erstes T-Shirt.

Danke fürs Lesen und viele liebe Grüße aus dem Ruhrpott!

Melanie

Edit/PS:

Stimmt, Chaos war das doch nicht, am Anfang hatte ich das aber erwartet!

Hab dann die Fadenspannung auf 9 (!!) stehen lassen

Als meine Nähma nur noch mit dieser Einstellung vernünftige Stiche produzierte, musste sie zum Nähma-Doc, da bei einem Fadenriss ein Stück Faden in den Einfädelschlitzen der Maschine hängen geblieben war...

Als meine Nähma nur noch mit dieser Einstellung vernünftige Stiche produzierte, musste sie zum Nähma-Doc, da bei einem Fadenriss ein Stück Faden in den Einfädelschlitzen der Maschine hängen geblieben war...

Hallo, an so etwas dachte ich auch schon. Aber bei dem Sweatshirt-Stoff den ich vorher und nachher verwendet habe war das Problem nicht. Müsste das dann nicht immer sein?

Falls das immer wieder auftaucht bringe ich sie aber wirklich mal in die Notaufnahme, danke für den Tipp!

Grüßle, die Melanie