Fadenspannung im Allgemeinen

Hallo,

Meine Frau hat seit neustem eine Toyota OV. Sie ist eigentlich ganz zufrieden damit. ausser dass das Messer nicht so richtig geschnitten hat, aber ich glaube das haben wir in Griff bekommen...

So aber jetzt zum Problem.

Sie näht einen Sofaüberzug aus Jeansstoff (Patchwork). Klappt eigentlich ganz gut, ausser dass öfters mal der Faden reisst. Könnte dies mit der Fadenspannung zusammenhängen?

Gibt es irgendwo eine Verständliche Anleitung zum Thema Fadenspannung, da die Bedienungsanleitung der Toyota von einem Japanisch-Deutschen Legastheniker geschrieben und von jemandem mit einer Saustarken Brille Illustriert (will sagen halbverständliche Texte und kaum erkennbare Illustrationen.)

Oder eine Tabelle für Fadenspannungen. Irgendwie so was.

Keine genauen Werte... nur Richtwerte.

Danke

Stefan

Hallo Stefan!

Mit den Richtwerten ist das so eine Sache, da die Maschinen total unterschiedliche Ausgangsspannungen haben können, selbst innerhalb einer Marke.

Was Du machen könntest: Nimm mal 4 verschiedenfarbige Fäden, fädel die ein und guck Dir die Naht dann ganz genau an.

Die Verschlingung der Greiferfäden soll genau auf der Stoffkante liegen, bei den Nadelfäden ist es eigentlich wie bei einer Nähmaschine, Verschlingung im Stoff, also nicht auf der Ober- oder Unterseite.

Fadenreißen kann aber auch andere Gründe haben:

-Nadel ist defekt

-es ist falsch eingefädelt

-Garn ist schlecht

-es ist irgendwo ein Grat, wo der Faden sich aufreibt

-Faden verheddert sich unter der Kone

Mehr fällt mir jetzt spontan nicht ein.

Welcher Faden reißt denn? Immer in derselben Führung? Habt ihr die Fäden mal ausgwechselt? untereinander ausgetauscht?

Bei meiner Toyota Ovi hat Fadenriß fast immer diese zwei Gründe:

- minderwertiges Nähgarn,

- falsch eingefädelt.

Die Fadenspannungen hängen ab von: 3 oder 4-fädig nähen, Stichlänge, Schnittbreite, Stoff ... Mondphase, Laune

dashier ist ein absolut empfehlenswertes Buch:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0935278583/ref=pd_sim_dp_2/028-6727982-9679740

Viel Erfolg,

Lilly

auch noch mein senf dazu:

erstmal komplett neu einfädeln und auch die nadeln wechseln.

dann die fadenspannungen alle auf den ausgangswert zurückstellen, das ist bei mir zwischen 2 und 4, also nehm ich 3.

auf einem reststück stoff (von dem, den du auch nähen willst) nähen.

die naht gut anschauen. der tip mit den verschiedenfarbigen fäden ist super, um zu sehen, welcher greifer und welche nadel für welchen teil der naht zuständig sind.

fadenspannungen korrigieren:

bei der vierfadennaht sollte die oberseite so aussehen, dass die nadelfäden als kurze stiche zusehen sind, und der obere greiferfaden durch die nadelfäden gehalten wird. die schlingen des oberfadens liegen genau an der stoffkante.

von der anderen seite sind die nadelfäden nur als kleine punkte sichtbar. vor allem der linke nadelfaden soll sich nicht auf die linke seite durchziehen.

der untergreiferfaden wird von den nadelfäden gehalten und die schlingen liegen genau auf der stoffkante.

wenn die nadelfäden zu fest sind, kräuselt sich der stoff.

wenn die nadelfäden zu locker sind, werden sie auf die linke seite durchgezogen und bilden dort kleine schlaufen.

wenn die greiferfäden zu fest sind, wird die kante zusammengezogen bzw. der untergreiferfaden wird nach oben oder der obergreiferfaden nach unten über die stoffkante gezogen.

wenn die greiferfäden zu locker sind, stehen sie über die stoffkante bzw. der obergreiferfaden wird nach unten oder der untergreiferfaden nach oben über die stoffkante gezogen.

hier einige bilder:

http://www.hc-hamburg.de/Overlock/Ovnaht/ovnaht.htm

hope this helps,

yasmin