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Pfaff tipmatic 1051 "Pulloverstich" falsch herum?


Schmuckstückchen

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Hallo,

 

ich wollte einen Jersey mit einem "Pulloverstich" zusammennähen. Dieser Stich (Einstellung "H" nach Stichtabelle) sieht in meiner Mustertabelle ungefähr so aus:

 

^^^^^^

=======

 

wobei die Zacken immer wie ein Dach auf einem Doppelstich sitzen. Laut Maschinenhandbuch soll die Nadel in der rechten Stellung knapp neben dem Material ins Leere stechen, um zu versäubern.

 

Ich habe erwartet, daß die Zackenspitzen ins Leere zeigen und der doppelte Geradstich die eigentliche Naht bildet, also daß die Naht im Uhrzeigersinn gedreht aussieht. Aber das ist genau andersherum.:confused:

Die ganzen Geradstiche landen neben dem Stoff, die Naht selbst erzeugt genau die (unschöne) Zackenkante, die ich auch bekomme, wenn ich die elastische Naht mit einem schmal eingestellten Zickzack nähe.

 

Meine Alternative ist ein Overlockstich (Einstellung "K"), der ebenfalls eine gerade Kante hat und schräge Zusatzstiche. Aber dieser Stich liegt richtig herum. Die gerade Kante bildet die Naht und die schrägen Stiche versäubern die Kante.

 

Für die akute Problemlösung würde ich den Overlockstich benutzen, aber grundsätzlich würde ich diesen komischen Stich gerne verstehen. Kann ja nicht sein, daß ich nur bei diesem Stich das ganze Material durch den Durchlaß schieben muß...oder doch?

 

Liebe Grüße und danke für Eure Zeit!

Simone

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Ich habe meine Gebrauchsanleitungen leider unauffindbar gut aufgehoben, aber ich kann mich erinnern, dass unter den elastischen Stichen einer war, der "verkehrt herum" funktionierte. Was immer sich die Erfinder dabei gedacht haben mögen. In der Praxis habe ich für Jersey und Strickstoff meistens den "Overlock"-Stich verwendet, also den, wo immer 2 oder 3 Stiche gerade aus genäht werden und dann kurze Stiche zum rechten Rand und zurück. (Sieht aus wie ein schiefes F.)

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Okay, dieser Overlockstick ist genau der, den ich nutzen werde. Danke, jetzt weiß ich immerhin, daß meine Maschine nicht mal irgendwann zu heiß gebadet wurde.

 

Liebe Grüße,

Simone

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@Josef: Das ist witzig, in meiner Anleitung sieht das so aus:

 

Hier bin ich auf den Pulloverstich gestoßen:

 

attachment.php?attachmentid=235553&stc=1&d=1509551805

 

So sieht er in meiner Anleitung aus (und ja, das ist der "gedrehte"). Und bei Dir heißt er einfach "Kantenstich"...:confused:

attachment.php?attachmentid=235554&stc=1&d=1509551819

 

Und der von Dir vorgeschlagene heißt auch bei mir "Hahnentritt für Ziernähte". Den hätte ich definitv nicht benutzt.

attachment.php?attachmentid=235555&stc=1&d=1509551825

 

Wie kommt bitte sowas?

 

Liebe Grüße

Simone

Bild1.jpg.a8ac05c91bada2347ec11bd4bd1fce6d.jpg

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Bild3.jpg.1d19d9a0e3d7a775932fae94257cc6db.jpg

Bearbeitet von Schmuckstückchen
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Hallo,

 

ich wollte einen Jersey mit einem "Pulloverstich" zusammennähen. Dieser Stich (Einstellung "H" nach Stichtabelle) sieht in meiner Mustertabelle ungefähr so aus:

 

^^^^^^

=======

 

wobei die Zacken immer wie ein Dach auf einem Doppelstich sitzen. Laut Maschinenhandbuch soll die Nadel in der rechten Stellung knapp neben dem Material ins Leere stechen, um zu versäubern.

 

Ich habe erwartet, daß die Zackenspitzen ins Leere zeigen und der doppelte Geradstich die eigentliche Naht bildet, also daß die Naht im Uhrzeigersinn gedreht aussieht. Aber das ist genau andersherum.:confused:

Die ganzen Geradstiche landen neben dem Stoff, die Naht selbst erzeugt genau die (unschöne) Zackenkante, die ich auch bekomme, wenn ich die elastische Naht mit einem schmal eingestellten Zickzack nähe.

 

Meine Alternative ist ein Overlockstich (Einstellung "K"), der ebenfalls eine gerade Kante hat und schräge Zusatzstiche. Aber dieser Stich liegt richtig herum. Die gerade Kante bildet die Naht und die schrägen Stiche versäubern die Kante.

 

Für die akute Problemlösung würde ich den Overlockstich benutzen, aber grundsätzlich würde ich diesen komischen Stich gerne verstehen. Kann ja nicht sein, daß ich nur bei diesem Stich das ganze Material durch den Durchlaß schieben muß...oder doch?

 

Liebe Grüße und danke für Eure Zeit!

Simone

 

Hallo,

Der Stich ist schon richtig, wir verstehen ihn wahrscheinlich nur nicht. Diesen hatte meine Meister schon vor 45 Jahren, ebenso meine alte Pfaff. Auch bei mir stand was von Pullover zusammennähen. Der Stich macht für mich nur für Säume Sinn, der einfache funktioniert ja auch gut für Blindsäume, und den Doppelten (also deinen 37 38) kann ich mir für einen elastischen Blindsaum in Jersey oder Pullover vorstellen. Die Richtung der Zacken ergibt für mich einfach sonst keinen Sinn. ich gehe davon aus, daß es ein elastischer Blindstich ist

 

Liebe Grüße

Monika

Bearbeitet von lorella
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Hallo,

Der Stich ist schon richtig, wir verstehen ihn wahrscheinlich nur nicht. Diesen hatte meine Meister schon vor 45 Jahren, ebenso meine alte Pfaff. Auch bei mir stand was von Pullover zusammennähen. Der Stich macht für mich nur für Säume Sinn, der einfache funktioniert ja auch gut für Blindsäume, und den Doppelten (also deinen 37 38) kann ich mir für einen elastischen Blindsaum in Jersey oder Pullover vorstellen. Die Richtung der Zacken ergibt für mich einfach sonst keinen Sinn. ich gehe davon aus, daß es ein elastischer Blindstich ist

 

Liebe Grüße

Monika

 

Habe jetzt doch noch bei meiner neuen Gritzner Tipmatic nachgesehen wie dieser für mich unbrauchbare Stich dort beschrieben ist und dort steht wörtlich:

"Pulloverstich- elastische Schließ- und Versäuberungsnaht für grobe Maschenware. Der Stoff muß dabei um 180Grad gedreht werden".

Wieder was gelernt!:)

 

Monika

Bearbeitet von lorella
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Hallo Simone,

 

hast Du auch die Diener-Design Variante der Tipmatic? In unseren Büchern sieht es nämlich genau so aus und heißt auch Pulloverstich. Ich hab ebenso gerätselt, was das soll. Beide Anleitungen sind zudem ziemlich unübersichtlich aufgrund der Viersprachigkeit.

 

In der Bedienungsanleitung und auf den Tasten ist der Stich aber so symbolisiert, wie er genäht wird. Nur in diesen "Tips und Ideen fürs Hobbynähen" wurde da textlich und fotografisch etwas zusammengedichtet. Vermutlich bekam der Fotograf fertige Läppchen und der Texter hat sich nach den Fotos gerichtet. Oder es war eine Falle für Plagiateure?

 

Aber ganz ehrlich: Die Namen und Beschreibungen, die Pfaff den Stichen so mitgegeben hat, sind eh oft abenteuerlich. 46 - Zweigstich - Eine rassige Naht, zum Beispiel für Wanderkleider. Da hat wohl eher jemanden der Hafer gestochen...

 

Nachdem ich mich mit allem herumgeschlagen habe, was ich zur Versäuberung von Polsterstoff für ausprobierenswert hielt und das auch zusätzlich, wo anwendbar, mit dem sogenannten Overlockfuß, war mir klar, wir brauchen eine Ovi. Aber meine ehemalige Verlobte wollte nicht. Da musste erst eine andere Frau kommen und das sagen...

 

Echt, sowas wie 33 Overlockstich zu nennen, ist mutig. Aber das haben alle gemacht. Der Haferstich scheint mir aber eine Pfaff-Spezialität gewesen zu sein. (Vorne im genannten Zusatzbüchlein sind die Stiche übrigens namenlos und anders sortiert/durchnummeriert.)

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"Pulloverstich- elastische Schließ- und Versäuberungsnaht für grobe Maschenware. Der Stoff muß dabei um 180Grad gedreht werden".

Wieder was gelernt!:)

 

Monika

 

Dann soll Gritzner bitte mal erklären, wie man den Stoff z. B. beim Zusammennähen von Bündchen und Ärmeln (und Hosenbeinen erst!) auf dem Freiarm um 180° drehen soll - das wird etwas eng...

 

Mir scheint, da musste damals eine Erklärung her für drei Stiche, die sich aus der Mechanik ergaben, die aber nicht sonderlich brauchbar waren. Irgendwie musste sich die 48 ja "argumentieren" lassen.

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Mir scheint, da musste damals eine Erklärung her für drei Stiche, die sich aus der Mechanik ergaben, die aber nicht sonderlich brauchbar waren. Irgendwie musste sich die 48 ja "argumentieren" lassen.

 

Deine Erklärung klingt einleuchtend.

 

Meine spontane Erklärung wäre gewesen: Der Product-Manager/die Geschäftsleitung wollten einen "Pulloverstich", weil es den beim Mitbewerb auch gab. Ein brauchbarer Pulloverstich (Steppnaht links, Zacken rechts) war aber entweder technisch nicht möglich (weil kein Platz bei den Kurvenscheiben oder wwi) oder durch fremde Patente verbaut. Daher hat man dieses obskuren Stich genommen und musste den dann wirgendwie erklären.

 

Alternative Erklärung: ein Abteilungsleiter oder Direktionsmitglied hatte eine Idee für einen neuen Stich. Die Konstrukteure und die Näher_innen in der Testabteilung greifen sich an den Kopf. Aber weil die Idee von einer wichtigen Person kam, wird sie verwirklicht. Die Verfasser der Gebrauchsanleitung haben dann die lustige Aufgabe, diesen Stich zu begründen und erklären.

(Beide Varianten habe ich in meinen fast 10 Jahren im F&E mehrfach erlebt.)

 

Da wir die damaligen Entscheidungsträger nicht mehr fragen können, werden wir den wahren Grund wohl nicht mehr erfahren.

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"Pulloverstich- elastische Schließ- und Versäuberungsnaht für grobe Maschenware. Der Stoff muß dabei um 180Grad gedreht werden".

 

Tja, der Satz fehlt bei mir. Würde aber deutlich mehr Sinn machen! Auf jeden Fall danke für's Nachschlagen!

 

hast Du auch die Diener-Design Variante der Tipmatic?

 

Ob das diese Variante ist, weiß ich nicht. Die Maschine habe ich vor ca. 20 Jahren warm geerbt.

 

Ich glaube, ich gehe mal nach "rassigen Wanderkleidern" googlen...:lachen:

 

 

Liebe Grüße

Simone

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Das Diener-Modell hat so einen blassen Waldbeerjoghurt-Farbton und trägt am Klappdeckel rechts die Unterschrift "H. Diener" über "design praxis diener ulm". Professor Horst Diener ist ehemaliger HFGler und im Bewahren des Erbes der HfG involviert (club off ulm). Man kann diese Modelle also gewissermaßen als ideelle Nachfahren der Pfaff 80/90 ansehen (Hans Gugelot, Herbert Lindinger, Helmut Müller-Kühn)

 

Im Handbuch der tiptronic 6230 (und tipmatic 6110, -20, -50), das aus der Bedienungsanleitung und den früheren "Tips und Ideen fürs Hobbynähen" zusammengesetzt wurde, stand dann immerhin schon zum Pulloverstich

"Beachten Sie dabei, daß das Nähgut nicht links von der Nadel, sondern rechts von der Nadel geführt wird."

Der rassige Wanderkleiderstich (LEI, Zweigstich) ist da nur noch "ein elastischer Dekorationsstich z. B. für Sportkleidung", bei vielen anderen wird auf Beispiele verzichtet.

 

(Übrigens wurde die tipmatic 6150 in den iF World Design Guide aufgenommen.)

 

Ich lerne anhand der Beschäftigung mit Nähmaschinen immer mehr, dass am Marketing vieles gar nicht so neu ist, wie ich bisher dachte (es wäre erst mit embedded systems, also mit der Digitalisierung aufgekommen). Das initiale Highlight war eine Pfaff Dorina Maschine, bei der man nur einen Plastiksteg im Stichwahlknopf wegzwacken musste (Pfaff wird einen anderen Knopf mit anderer Skala montiert haben), um drei nützliche Stiche mehr zu bekommen. Die Einstellungen fürs Knopfloch wären der nächste Steg (und ein Knopflochfuß) gewesen. Es könnte also sein, dass es bei Pfaff mal einen "Programmierer" oder "Programmverantwortlichen" mit Fräse gab... Oder es wurden unterschiedlich lange Anschlagstifte ins Gehäuse (hinter dem Knopf) eingesetzt. Das hätte den selben Effekt gehabt.

 

Leider hatte ich keine Zeit mehr, festzustellen, ob die Stretch-Stiche (Transportsteuerung) auch nur blockiert waren oder ob es dafür zusätzliche Teile für Einsfuffzig gebraucht hätte (ich nehme an, ein paar Blechhebel). Bei späteren Konstruktionen hat Pfaff diese Möglichkeit des simplen "Hackens" wieder verbaut. Vermutlich war gerichtlich nicht durchzusetzen gewesen, dass man nicht benutzen durfte, was eh eingebaut war und dass man es dementsprechend als Händler auch anbieten dufte (... bei uns mit drei Stichprogrammen mehr).

Bearbeitet von Technikus
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daß der eleastikstich auch für unelastisches material verwendet werden kann habt ihr ja mittlerweile schon alle gemerkt

 

wer mitdenkt, hält sich nicht unbedingt an irgendwelche Bezeichnungen, sondern verwendet die sticharten, so wie es zweckmäßig ist

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