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Hundehalsband und 'Zweibeiner-Set'


Xenta

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Hallo zusammen,

 

leider bin ich nicht oft hier im Forum vertreten, da meine Werke im Vergleich zu vielen hier eher stümperhaft sind und ich vor allem meine Hunde ‚einkleide’. Weil ich aber nicht nur Ideen oder Tipps ‚abstauben’ will, versuche ich, einen kleinen Beitrag zu leisten, auch wenn es vielleicht nur für eine kleine Gemeinde ist.

 

Ich nähe für meine Hunde Halsbänder und Geschirre. Daher bin ich in einem speziellen Hundesachen-Forum angemeldet und habe dort die folgenden, leicht abgewandelten, Anleitungen eingestellt. Ich fasse sie in einen Thread zusammen.

 

Zunächst die Anleitung für ein verstellbares Halsband mit Fütterung und Zier’borte’. Da meine Hunde ziemlich groß sind, nähe ich Halsbänder mit 4 cm breitem Gurtband. Die Fütterung, in diesem Fall Fleece (man kann auch Leder, Kunstleder oder Neopren verwenden) schaut dabei nicht hervor. Bei schmalerem Gurtband kann man die Polsterung auch sichtbar lassen, dann kann man, bei farblicher Abstimmung auf die Borte, sehr schöne, edle Teile herstellen.

 

Benötigt werden:

- ausreichend langes Gurtband (auf die Längenberechnung gehe ich mal nicht genauer ein; ich rechne zur Mindestlänge 20 cm für Längenverstellung und Umschläge hinzu, bei einem kleineren Halsband wird es entsprechend weniger sein)

- ggf. Borte oder Stoff zur Verzierung; bei Stoff nehme ich immer die gewünschte Breite doppelt und versäubere die Längskanten, damit nichts ausfranst, anschließend bügle ich auf die gewünschte Breite um. Von der Länge her nehme ich immer 2 cm mehr als das Gurtband und schlage die Enden einfach über das Gurtband-Ende. Diesmal habe ich echten Uniformstoff verwendet, also reißfestes Cordura, so konnte ich mir das Umschlagen und Versäubern sparen.

- Leder, Fleece oder Neopren (gewünschte Breite doppelt nehmen)

- Clickverschluß

- D-Ring

- Verstellschieber

- Nähmaschine, richtige Nadel durch Probieren herausfinden. Ich verwende normalerweise 100er Jeansnadeln, bei Neopren Superstretch-Nadeln

- farblich passende Garne; ich verwende extra reißfeste Garne, da die Sachen bei uns einiges aushalten müssen

- ausreichend große Stecknadeln oder noch besser Haarklammern (verwende ich am liebsten)

- Feuerzeug zum Abflämmenen der Gurtband-Enden

- Schere und Maßband

 

Dann wolln wir mal:

 

1. Borte/Stoff aufnähen.

 

schritt1.jpg

 

2. Verstellschieber aufstecken und mit Knopflochstich annähen.

 

schritt21.jpg

schritt22.jpg

 

3. 'Männliche' Seite (sorry, diese Begriffe habe ich mir aus der Elektrotechnik abgeguckt, wo bei Steckern von 'male' und 'female' gesprochen wird) des Clickverschlusses aufziehen, anschließend das Gurtband wieder durch den Verstellschieber ziehen.

 

schritt3d.jpg

 

4. Am anderen Ende erst den D-Ring, dann das 'weibliche' Teil des Clickverschlusses aufs Gurtband schieben.

 

schritt4.jpg

 

5. Gurtband mit ausreichend Überlappung (ich rechne immer mit ca. 4 cm) umschlagen, zusammen mit dem Fleece zwischen Verschluß und D-Ring mit Knopflochstich festnähen; ich nähe immer so, dass das Fleece unten ist und die Borte oben. So habe ich bessere Kontrolle, wie die Naht aussieht.

 

schritt5.jpg

 

6. Eine weitere Naht mit Knopflochstich hinter dem D-Ring, dabei ebenfalls das Fleece mit annähen.

 

schritt6.jpg

 

7. Anfangend von der Naht hinter dem Ring, Fleece bis zur gewünschten Länge, also bis zu der Stelle, an der der Verstellschieber bei Mindestlänge sitzen soll, annähen; am Ende mit Knopflochstich quer nähen, dann auf der anderen Seite zurück.

schritt71.jpg

 

schritt72.jpg


 

Das wars schon, fertig ist das gute Stück.

 

fertig1x.jpg

 

fertig2c.jpg

 

Da ich immer eine Menge Zeugs mit mir rumschleppte, wenn ich mit den Hunden spazieren gehe, war ich lange Zeit auf der Suche nach dem perfekten ‚Transportmittel’. Leider hat mir nichts wirklich zugesagt, also hieß es ‚selbst ist die Frau’. Ergebnis ist ein ‚Zweibeiner-Set’. Das besteht aus einem Gürtel, der mit einem Leckerli- und einem Kottüten-Beutel bestückt werden kann, dazu gibt es einen Schlüsselanhänger sowie ein Halsband-Täschchen für Hundemarken. Das Ganze kann man natürlich passend zum o.g. HB nähen und dazu evtl. noch eine Leine machen. Dann heißt das ‚Sechsbeiner-Set’ :D. Die Sachen habe ich mit wasserfestem Nylon genäht, aber ich denke, mit Leder oder Kunstleder würde es noch schicker aussehen, vor allem der Leckerlibeutel war etwas schwierig zu nähen. Also wenn ich Nylon schreibe, kann das durch Leder ersetzt werden. Ich bitte euch, nicht so genau auf die Nähte zu gucken. Wenn man experimentiert, achtet man nicht auf saubere Verarbeitung (ich zumindest nicht), ausserdem war ich zu faul, das grüne gegen schwarzes Garn auszutauschen. Während des Nähens sind mir noch ein paar Verbesserungen eingefallen, die ich beschrieben habe, die man aber teilweise auf den Fotos nicht sieht.

 

Für den Gurt habe ich keine separate Beschreibung gemacht, da er genauso genäht wird wie ein Halsband. Ich habe dafür 4 cm breites Gurtband genommen, 5 cm sind vielleicht noch besser. Man sollte ausreichend Verstellmöglichkeit berücksichtigen, damit er sowohl über leichter Sommerkleidung, als auch über einer dicken Winterjacke passt. Ich habe noch einen Karbiner extra mit eingenäht. Für den Schlüsselanhänger ist wohl auch keine Anleitung nötig.

 

Der Kottüten-Beutel

 

Benötigt werden ein Streifen Nylon mit den Maßen 10x28 cm, wobei hier die Aufteilung 10,5/10,5/7 (Deckel) cm ist, 1 Stück Gurtband 2,5 cm, 1 Stück Borte, 1 Stück Klett, 1 Karabiner.

 

1. Außenkanten umnähen, dabei am Deckel gleich das Klett und an beiden Seiten die Borte mit annähen.

 

kottasche2.jpg

 

kottasche3.jpg

 

2. Borte festnähen, an der Rückseite Gurtband festnähen (am besten sieht es aus, wenn die Borte das Gurtband ein wenig überlappt, damit man die abgeflämmten Enden des Gurtbandes nicht sieht, habe ich hier leider noch nicht gemacht). Das Gurtband muss ausreichen, damit der Beutel auf den Gürtel gezogen wird, d.h. es muss über die Schnalle passen. Verbesserung: ich habe nachträglich noch einen Karabiner mit eingenäht, damit der Beutel auch z.B. an einer Gürtelschlaufe befestigt werden kann.

 

kottasche4.jpg

 

3. Klett-Gegenstück annähen (wo, hängt davon ab, wo der Deckel endet).

 

kottasche5.jpg

 

4. Seitennähte schließen (ups, bisschen unscharf), umdrehen, fertig.

 

kottasche6.jpg

 

Das HB-Täschchen

 

Die Vorgehensweise ist fast identisch mit dem Kottüten-Beutel, allerdings habe ich es mit Fleece gefüttert, damit mehrere Marken nicht klappern.

Benötigt werden ein Streifen mit den Maßen 6,5x16 cm genommen. Die Unterteilung war ca. 6/6/4 (Deckel) cm, 1 Stück Gurtband 2,5 cm, 1 Stück Borte, 1 Stück Klett

 

1. Außenkanten umnähen, dabei am Deckel gleich das Klett und die Borte und am anderen Ende die Borte und das Fleece mit annähen.

 

hbtasche2.jpg

 

2. Das weitere Vorgehen ist wie beim Kottüten-Beutel. Die Länge des Gurtbandes hängt von der Halsband-Breite bzw. der Schnalle ab. Alternativ kann man auch Gummiband verwenden.

 

Der Leckerlibeutel

 

Als Vorlage habe ich einen alten, zerfledderten Leckerliebeutel genommen. Es gibt sicher einfachere Varianten, denn ich muss gleich sagen, es lässt sich nicht so einfach nähen, da man um Ecken nähen muss; Einschneiden der Nahtzugabe an den heiklen Stellen erleichtert die Arbeit. Bei Leder dürfte es einfacher sein, mit Nylon war es recht umständlich. Allerdings hat diese Form m.M.n. den Vorteil, dass der Beutel konisch ist und nach außen etwas schräg geschnitten, so dass man leichter reingreifen kann. Sieht man hier am fertigen Modell von der Seite:

 

leckerliebeutel12.jpg

 

Ich hatte mir vor längerer Zeit schon mal eine Art Schablone mit Kunstleder gemacht, daran sieht man die Form, die Maße und auch die Vorgehensweise besser. Die Maßangaben sind jeweils ohne Nahtzugabe.

 

Benötigt werden ein Trapez und ein Rechteck aus Nylon, ein Stück Borte, ein Stück Kordel bzw. Gummizug, 1 Kordelstopper, 1 Stück Gurtband, 1 Karabiner (nicht abgebildet), ausserdem habe ich diesmal die Durchzuglöcher für den Gummizug genietet. Normalerweise hätte ich mit Gurt- oder Schrägband eingefasst, hatte aber nichts Passendes da.

 

1. Teile zurechtschneiden wie abgebildet (das Rechteck sollte sicherheitshalber länger sein, kann man anschließend abschneiden).

 

leckerliebeutel2.jpg

 

2. Unterkante zusammenheften (s. Bild oben).

 

3. Um die Ecke weiter zusammenheften.

 

leckerliebeutel3.jpg

 

4. Längskanten zusammenheften.

 

leckerliebeutel6.jpg

 

5. Das Ganze zusammennähen.

 

leckerliebeutel7.jpg

 

6. Beutel wenden.

 

leckerliebeutel8.jpg

 

7. Von hier ab kann man entweder als Abschluß ein Gurt- oder Schrägband annähen, durch das dann die Kordel geführt wird, oder aber folgendermaßen vorgehen (Achtung: wenn der Durchzug mit Ösen gemacht wird, sollte man eine Gummizugnadel besitzen, denn sonst bekommt man die Kordel bzw. den Gummizug nicht durch).

 

8. Ösen einsetzen mit der Nietenzange.

 

leckerliebeutel9.jpg

 

9. Rand umstecken, dabei Oberkante Borte mit befestigen. Rand und Borte festnähen (oder eben ein Abschluß mit Gurtband oder Schrägband). Kordel/Gummi durchziehen, Kordelstopper drauf, Enden verknoten (oder Kordelende draufsetzen, sofern vorhanden).

 

 

leckerliebeutel10.jpg

 

10. Gurtband mit Karabiner festnähen. Das Gurtband muss so lang sein, dass es über die Schnalle des Gürtels paßt.

 

leckerliebeutel11.jpg

 

Und hier ist das gesamte Set, das mich fast einen ganzen Tag Tüfteln und Nähen und Wiederauftrennen und Neunähen gekostet hat; es ist leider ohne die Tasche, dazu hat bisher die Zeit nicht gereicht.

 

komplettset.jpg

 

Die Gurttasche.

 

Leider kann ich hier die Anleitung nur anhand einer bereits vorhandenen Tasche beschreiben, hoffe aber, dass es trotzdem einigermaßen verständlich ist (ist auch kein Hexenwerk, ich habe sie ohne Vorlage ‚frei Schnauze’ genäht, und ich bin kein Profi). Meine Tasche besteht aus Uniformstoff, andere Materialien wie Leder sind sicher genauso gut geeignet. Folgende ‚Zutaten’ werden benötigt (alles Circa-Maße ohne Nahtzugaben):

1 Rechteck von 23x17 cm für die Vorderseite

1 Rechteck von 23x29 cm für die Rückseite inkl. Deckel

1 Streifen von 5x57 cm für den Einsatz

3 Rechtecke à 23x13 cm für die Aufsatztaschen

2 Gurtbandstücke als Laschen für den Gürtel (Länge hängt von der Gurtbandbreite bzw. der Schnalle des Gürtels ab)

2 Schnallen oder ein Stück Klettband oder ein passender Reißverschluß zum Verschließen, je nach Geschmack. Es gibt auch spezielle Aufsatzschnallen für Taschen. Sinnvollerweise sollten die weiblichen Teile so befestigt werden, dass sie nicht runterklappen können.

4 Gurtbandstücke oder Streifen des verwendeten Stoffes/Leders zum Befestigen der Schnallen. Breite abhängig von der Schnallenbreite (ich habe 2,5 cm Schnallen verwendet).

 

1. Nachdem alle Teile zugeschnitten wurden, werden auf den Streifen, der später die äußeren Aufsatztaschen bildet, die Gurtband- oder Stoffstreifen für die Schnallen aufgenäht (obere Naht). So soll das am Ende aussehen:

 

tasche8.jpg

 

2. Auf das Vorderteil wird jeweils von außen und von innen ein Streifen für die Aufsatztaschen angeheftet und mit einer Mittelnaht festgenäht (Unterkanten abschließend).

 

tasche5.jpg

tasche4.jpg

 

3. Ein weiterer Streifen wird innen auf das Rückteil genäht (ebenfalls Unterkante abschließend).

 

4. Am Rücken werden die Gurtbandstreifen festgenäht.

 

tasche2e.jpg

 

5. Vorder- und Rückteil werden jeweils mit dem Streifen zusammengesteckt und genäht. Dabei werden am Vorderteil auch die Gurtband- bzw. Stoffstreifen für die weiblichen Teile der Schnallen, welche natürlich vorher draufgesetzt werden, mit gefasst. Beim Festnähen des Streifens muss mehrfach über Eck genäht werden, das erfordert ein wenig Übung bzw. Fingerspitzengefühl. Wenn man an den Stellen die Nahtzugabe des Streifens vorher einschneidet, geht es besser.

 

tasche6.jpg

 

6. Die männlichen Teile der Schnallen werden am Deckel festgenäht. Da kann man beim Umnähen der Kante mit machen.

 

 

Und das war’s auch schon. Tasche umdrehen, mit allen notwendigen Utensilien vollstopfen,

 

tasche7.jpg

 

an den Gürtel hängen und auf geht’s zum Adventure-Trip mit den Wuffs.

 

tasche1.jpg

 

tasche9.jpg

 

Man kann natürlich an der Tasche noch je nach Gusto alle möglichen Ringe, Karabiner oder sonst was befestigen, das habe ich für meine Zwecke nicht gebraucht.

 

Viel Spaß beim Nachnähen.

 

Gruß, Kerstin

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Hallo zusammen,

 

tja, da bin ich nun auch irgendwie überfragt. Ich werde versuchen, die Fotos noch mal reinzuholen, aber habt bitte etwas Geduld, denn ich bin nicht so der Forums-Spezialist. Ich weiß nur, dass die Bilder anfangs zu sehen waren. Irgendwie sehen die Links merkwürdig aus. Da ich den Post nicht mehr editieren kann, werde ich wohl oder übel alles noch mal neu einstellen müssen. Bevor ich mir die Arbeit mache, habe ich erst mal den Support um Hilfe gebeten. Vielleicht kann man die Bilder wiederherstellen.

 

EDIT: ich glaube, das Forum läßt keine Bilder aus ImageShack zu. Es wird mir also nichts anderes übrigbleiben, als die Bilder woanders hochzuladen :(

 

LG Kerstin

Bearbeitet von Xenta
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Hallo,

 

ich habe jetzt alle Bilder hier in die Galerie geladen, und wenn es jetzt nicht funktioniert, dann gebe ich auf.

 

Das Halsband

 

1. Borte/Stoff aufnähen.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25821

 

2. Verstellschieber aufstecken und mit Knopflochstich annähen.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25820

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25819

 

3. 'Männliche' Seite (sorry, diese Begriffe habe ich mir aus der Elektrotechnik abgeguckt, wo bei Steckern von 'male' und 'female' gesprochen wird) des Clickverschlusses aufziehen, anschließend das Gurtband wieder durch den Verstellschieber ziehen.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25818

 

4. Am anderen Ende erst den D-Ring, dann das 'weibliche' Teil des Clickverschlusses aufs Gurtband schieben.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25817

 

5. Gurtband mit ausreichend Überlappung (ich rechne immer mit ca. 4 cm) umschlagen, zusammen mit dem Fleece zwischen Verschluß und D-Ring mit Knopflochstich festnähen; ich nähe immer so, dass das Fleece unten ist und die Borte oben. So habe ich bessere Kontrolle, wie die Naht aussieht.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25816

 

6. Eine weitere Naht mit Knopflochstich hinter dem D-Ring, dabei ebenfalls das Fleece mit annähen.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25815

 

7. Anfangend von der Naht hinter dem Ring, Fleece bis zur gewünschten Länge, also bis zu der Stelle, an der der Verstellschieber bei Mindestlänge sitzen soll, annähen; am Ende mit Knopflochstich quer nähen, dann auf der anderen Seite zurück.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25814

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25813

 

Das wars schon, fertig ist das gute Stück.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25812

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25811

 

Da ich immer eine Menge Zeugs mit mir rumschleppte, wenn ich mit den Hunden spazieren gehe, war ich lange Zeit auf der Suche nach dem perfekten ‚Transportmittel’. Leider hat mir nichts wirklich zugesagt, also hieß es ‚selbst ist die Frau’. Ergebnis ist ein ‚Zweibeiner-Set’. Das besteht aus einem Gürtel, der mit einem Leckerli- und einem Kottüten-Beutel bestückt werden kann, dazu gibt es einen Schlüsselanhänger sowie ein Halsband-Täschchen für Hundemarken. Das Ganze kann man natürlich passend zum o.g. HB nähen und dazu evtl. noch eine Leine machen. Dann heißt das ‚Sechsbeiner-Set’ . Die Sachen habe ich mit wasserfestem Nylon genäht, aber ich denke, mit Leder oder Kunstleder würde es noch schicker aussehen, vor allem der Leckerlibeutel war etwas schwierig zu nähen. Also wenn ich Nylon schreibe, kann das durch Leder ersetzt werden. Ich bitte euch, nicht so genau auf die Nähte zu gucken. Wenn man experimentiert, achtet man nicht auf saubere Verarbeitung (ich zumindest nicht), ausserdem war ich zu faul, das grüne gegen schwarzes Garn auszutauschen. Während des Nähens sind mir noch ein paar Verbesserungen eingefallen, die ich beschrieben habe, die man aber teilweise auf den Fotos nicht sieht.

 

Für den Gurt habe ich keine separate Beschreibung gemacht, da er genauso genäht wird wie ein Halsband. Ich habe dafür 4 cm breites Gurtband genommen, 5 cm sind vielleicht noch besser. Man sollte ausreichend Verstellmöglichkeit berücksichtigen, damit er sowohl über leichter Sommerkleidung, als auch über einer dicken Winterjacke passt. Ich habe noch einen Karbiner extra mit eingenäht. Für den Schlüsselanhänger ist wohl auch keine Anleitung nötig.

Der Kottüten-Beutel

 

Benötigt werden ein Streifen Nylon mit den Maßen 10x28 cm, wobei hier die Aufteilung 10,5/10,5/7 (Deckel) cm ist, 1 Stück Gurtband 2,5 cm, 1 Stück Borte, 1 Stück Klett, 1 Karabiner.

 

1. Außenkanten umnähen, dabei am Deckel gleich das Klett und an beiden Seiten die Borte mit annähen.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25784

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25785

 

2. Borte festnähen, an der Rückseite Gurtband festnähen (am besten sieht es aus, wenn die Borte das Gurtband ein wenig überlappt, damit man die abgeflämmten Enden des Gurtbandes nicht sieht, habe ich hier leider noch nicht gemacht). Das Gurtband muss ausreichen, damit der Beutel auf den Gürtel gezogen wird, d.h. es muss über die Schnalle passen. Verbesserung: ich habe nachträglich noch einen Karabiner mit eingenäht, damit der Beutel auch z.B. an einer Gürtelschlaufe befestigt werden kann.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25787

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25790

 

3. Klett-Gegenstück annähen (wo, hängt davon ab, wo der Deckel endet).

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25788

 

4. Seitennähte schließen (ups, bisschen unscharf), umdrehen, fertig.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25789

 

Das HB-Täschchen

 

Die Vorgehensweise ist fast identisch mit dem Kottüten-Beutel, allerdings habe ich es mit Fleece gefüttert, damit mehrere Marken nicht klappern.

Benötigt werden ein Streifen mit den Maßen 6,5x16 cm genommen. Die Unterteilung war ca. 6/6/4 (Deckel) cm, 1 Stück Gurtband 2,5 cm, 1 Stück Borte, 1 Stück Klett

 

1. Außenkanten umnähen, dabei am Deckel gleich das Klett und die Borte und am anderen Ende die Borte und das Fleece mit annähen.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25781

 

2. Das weitere Vorgehen ist wie beim Kottüten-Beutel. Die Länge des Gurtbandes hängt von der Halsband-Breite bzw. der Schnalle ab. Alternativ kann man auch Gummiband verwenden.

 

Der Leckerlibeutel

 

Als Vorlage habe ich einen alten, zerfledderten Leckerliebeutel genommen. Es gibt sicher einfachere Varianten, denn ich muss gleich sagen, es lässt sich nicht so einfach nähen, da man um Ecken nähen muss; Einschneiden der Nahtzugabe an den heiklen Stellen erleichtert die Arbeit. Bei Leder dürfte es einfacher sein, mit Nylon war es recht umständlich. Allerdings hat diese Form m.M.n. den Vorteil, dass der Beutel konisch ist und nach außen etwas schräg geschnitten, so dass man leichter reingreifen kann. Sieht man hier am fertigen Modell von der Seite:

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25801

 

Ich hatte mir vor längerer Zeit schon mal eine Art Schablone mit Kunstleder gemacht, daran sieht man die Form, die Maße und auch die Vorgehensweise besser. Die Maßangaben sind jeweils ohne Nahtzugabe.

 

Benötigt werden ein Trapez und ein Rechteck aus Nylon, ein Stück Borte, ein Stück Kordel bzw. Gummizug, 1 Kordelstopper, 1 Stück Gurtband, 1 Karabiner (nicht abgebildet), ausserdem habe ich diesmal die Durchzuglöcher für den Gummizug genietet. Normalerweise hätte ich mit Gurt- oder Schrägband eingefasst, hatte aber nichts Passendes da.

 

1. Teile zurechtschneiden wie abgebildet (das Rechteck sollte sicherheitshalber länger sein, kann man anschließend abschneiden).

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25792

 

2. Unterkante zusammenheften (s. Bild oben).

 

3. Um die Ecke weiter zusammenheften.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25793

 

4. Längskanten zusammenheften.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25795

 

5. Das Ganze zusammennähen (bitte den Materialfehler ignorieren, von außen ist er nicht zu sehen).

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25796

 

6. Beutel wenden.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25797

 

7. Von hier ab kann man entweder als Abschluß ein Gurt- oder Schrägband annähen, durch das dann die Kordel geführt wird, oder aber folgendermaßen vorgehen (Achtung: wenn der Durchzug mit Ösen gemacht wird, sollte man eine Gummizugnadel besitzen, denn sonst bekommt man die Kordel bzw. den Gummizug nicht durch).

 

8. Ösen einsetzen mit der Nietenzange.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25798

 

9. Rand umstecken, dabei Oberkante Borte mit befestigen. Rand und Borte festnähen (oder eben ein Abschluß mit Gurtband oder Schrägband). Kordel/Gummi durchziehen, Kordelstopper drauf, Enden verknoten (oder Kordelende draufsetzen, sofern vorhanden).

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25799

 

10. Gurtband mit Karabiner festnähen. Das Gurtband muss so lang sein, dass es über die Schnalle des Gürtels paßt.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25800

 

Und hier ist das gesamte Set, das mich fast einen ganzen Tag Tüfteln und Nähen und Wiederauftrennen und Neunähen gekostet hat. Auf dem zweiten Bild sieht man noch weitere Teile, die ich nachträglich noch gemacht habe (Halsband, Leine und ein Armband in Form eines kleinen Zugstopp-Halsbandes als Clicker-Halter). Geplant sind noch eine gepolsterte Handytasche, eine Gurttasche wie nachfolgend beschrieben und evtl. noch eine spezielle Halterung für die Futtertube, wobei mir da noch die zündende Idee fehlt.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25730

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25786

 

Die Gurttasche

 

Leider kann ich hier die Anleitung nur anhand einer bereits vorhandenen Tasche beschreiben, hoffe aber, dass es trotzdem einigermaßen verständlich ist (ist auch kein Hexenwerk, ich habe sie ohne Vorlage ‚frei Schnauze’ genäht, und ich bin kein Profi). Meine Tasche besteht aus Uniformstoff, andere Materialien wie Leder sind sicher genauso gut geeignet. Folgende ‚Zutaten’ werden benötigt (alles Circa-Maße ohne Nahtzugaben):

1 Rechteck von 23x17 cm für die Vorderseite

1 Rechteck von 23x29 cm für die Rückseite inkl. Deckel

1 Streifen von 5x57 cm für den Einsatz

3 Rechtecke à 23x13 cm für die Aufsatztaschen

2 Gurtbandstücke als Laschen für den Gürtel (Länge hängt von der Gurtbandbreite bzw. der Schnalle des Gürtels ab)

2 Schnallen oder ein Stück Klettband oder ein passender Reißverschluß zum Verschließen, je nach Geschmack. Es gibt auch spezielle Aufsatzschnallen für Taschen. Sinnvollerweise sollten die weiblichen Teile so befestigt werden, dass sie nicht runterklappen können.

4 Gurtbandstücke oder Streifen des verwendeten Stoffes/Leders zum Befestigen der Schnallen. Breite abhängig von der Schnallenbreite (ich habe 2,5 cm Schnallen verwendet).

 

1. Nachdem alle Teile zugeschnitten wurden, werden auf den Streifen, der später die äußeren Aufsatztaschen bildet, die Gurtband- oder Stoffstreifen für die Schnallen aufgenäht (obere Naht). So soll das am Ende aussehen:

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25809

 

2. Auf das Vorderteil wird jeweils von außen und von innen ein Streifen für die Aufsatztaschen angeheftet und mit einer Mittelnaht festgenäht (Unterkanten abschließend).

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25806

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25805

 

3. Ein weiterer Streifen wird innen auf das Rückteil genäht (ebenfalls Unterkante abschließend).

 

4. Am Rücken werden die Gurtbandstreifen festgenäht. Die Streifen müssen so lang sein, dass die Tasche auf den Gürtel passt (man sieht hier, dass ich nachbessern musste)

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25804

 

5. Vorder- und Rückteil werden jeweils mit dem Streifen zusammengesteckt und genäht. Dabei werden am Vorderteil auch die Gurtband- bzw. Stoffstreifen für die weiblichen Teile der Schnallen, welche natürlich vorher draufgesetzt werden, mit gefasst. Beim Festnähen des Streifens muss mehrfach über Eck genäht werden, das erfordert ein wenig Übung bzw. Fingerspitzengefühl. Wenn man an den Stellen die Nahtzugabe des Streifens vorher einschneidet, geht es besser.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25807

 

6. Die männlichen Teile der Schnallen werden am Deckel festgenäht. Da kann man beim Umnähen der Kante mit machen.

 

Und das war’s auch schon. Tasche umdrehen, mit allen notwendigen Utensilien vollstopfen,

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25808

 

an den Gürtel hängen und auf geht’s zum Adventure-Trip mit den Wuffs.

 

picture.php?albumid=2629&pictureid=25803

picture.php?albumid=2629&pictureid=25810

 

Man kann natürlich an der Tasche noch je nach Gusto alle möglichen Ringe, Karabiner oder sonst was befestigen, das habe ich für meine Zwecke nicht gebraucht.

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  • 7 Monate später...

Der letzte Beitrag ist zwar schon älter, aber ich antworte einfach mal.

Ich kann die Bilder im ersten Post sehen, im letzten aber nicht.

Die Anleitung ist perfekt vielen Dank dafür @Xenta. Ich habe bisher drei Stück genäht und hier sind die Fotos als Dankeschön.

dqosxi.jpg

dltjmd.jpg

33upy0w.jpg

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  • 1 Monat später...

Hallo! Was kann man machen um den D-Ring an seinem Platz zu behalten? Dichter rannähen klappt nicht. Vllt. was um den geraden Teil rumlegen? Wenn der Hund nur ein bisschen an der Leine zeiht, rutscht der gerade Teil aus der Naht.

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Hallo,

 

@Tierchen, die sehen super aus, und die Fellnasen sind total hübsch :) Vielen Dank für die Fotos. Wie zufrieden bist du denn mit den Plastik-D-Ringen? Die finde ich klasse, weil sie vor allem bei breiten Halsbändern leichter sind. Aber kann man denen wirklich trauen?

 

@Carl1, du könntest, wenn deine Maschine das kann, die Nadel weiter an den Rand setzen. Oder du benutzt einen Reißverschluß-Fuß, damit kannst du auch enger drannähen.

 

LG Kerstin

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@Xenta: Dankeschön!. Ich hab die Plastik-D-Ringe auch nur als Alternative gekauft, weils die Anderen grad nicht gab. Bis jetzt halten sie eigentlich ganz gut. Der Helle auf den Fotos springt auch gern mal nem Hasen oder Reh hinterher (natürlich nur an der Leine), und das halten die bis jetzt aus.

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