Eine Bitte an BURDA!

Ich habe die International immer noch, denke von Zeit zu Zeit ans Ausmisten..und kann mich einfach nicht trennen. Damals, so knapp über Grösse 44 und mit zwei kleinen Kindern und begrenzten Fähigkeiten haben sie mich einerseits begeistert, andererseits deprimiert. So gehts meinem Gretel derzeit mit den entsprechenden Blättern fürs Zielpublikum auch. Haben wollen, nicht erreichen können - warum tut Frau und Fräulein sich das eigentlich an ?

Dabei waren die Schnitte - alle sind unbenutzt bei mir - wirklich inspirierend. Aber nicht im geringsten hausfraulich, nur was für echte Fashionistas.

Ihr könnt mich hauen, aber die EAZY war was für HEUTIGE Fashionistas. Und die gibts auch schon nicht mehr.

Wenn heute der Stil der International im Heft wäre, ähnliche avantgarde wie damals, auf das Geschrei könntet Ihr Euch verlassen. Erst im Nachhinein wird erkannt, wie visionär und elegant diese Mode war.

Bin heute auf dem Weg von einem Arzt ("Sie sind der Prototyp einer gesunden 53jährigen") zum anderen ("Ihre Knochen müsste man haben..") mal in der Edelboutique gewesen um mich aufzuwärmen. Rykiel, MarcJacobs, MaxMara, Acne...

ich schwöre Euch - bei meiner Diss. (m.c.l.) - sämtliche Modelle waren als Schnittmuster in den Burdas der letzten 24 Monate. Aber wirklich sämtliche.

Macht mal das Experiment, nicht durch den Peek oder den Kaufhof usw. zu gehen, sondern in ein besseres Etablissement. Ihr findet das Burda-Imperium in Stoff auf der Stange.

Und danach war ich noch bei meinem Gruschdealer. Der hat Seidensatins in allem was das Herz begehrt derzeit für 10 EUR der Meter auch Chiffon und Baumwolldrucke in fifties .... Aber ich war stark !!

Isebill

bei uns im Provinzstädchen gibt es in den Läden die Schnitte, die es vor ca. 2-3 Jahren in Burda gab. Also wirklich genug Zeit zum nähen, sogar für den ganzen Look drumherum.

Aficionada: deine Aussage spricht mir aus dem Herzen.

Antje

Auch ich hüte meine kleine Sammlung an Burda International...

Ich habe mir neulich mal meine Schätze durchgesehen. Und mit dem Blick von heute gefragt, was denn daran tatsächlich so außergewöhnlich war. War es der Kontrast zum Angebot des Monatshefts? War es die "stylischere" Präsentation der Modelle (wieder im Vergleich zum Monatsheft). Es gab Schnitthighlights, ohne Frage. Aber es gab auch Vieles, was ich heute so auch in einem Monatsheft finde. Denke ich. Bis gestern jedenfalls.

Ich habe selbst nur ein einziges International-Heft von 1996, (noch), aber ich habe mich auch gefragt, warum das hier immer so in den Himmel gelobt wird. Die Schnitte selbst sehen nicht anders aus als das, was sonst so an Heft- oder Einzelschnitten zu haben ist. Nur die Stoffe sind teurer und die Fotos "glänzender", und es stehen ein paar große Designer-Namen drin und dran. Irgendwie außergewöhnlich fand ich das jetzt nicht... - inspirierend ja, wenn man auf sowas steht, aber nicht anders als der Rest der Schnitte. Eine Paspeltasche statt einer Eingrifftasche, aber damit erschöpfte es sich dann auch schon...

Soll kein Burda-bashing werden, ehrlich, aber viele der Modelle bewegen sich innerhalb eines Rahmens, aus dem sie nur selen fallen. Sie dürften ruhig mal öfter ausbrechen, muß ja nicht gleich Kunst am Kleid sein ...

Wie schon öfter von mir angemerkt, die Junge Designer-Schnitte, die es mal gab, waren schnitt-technisch oft ausgefallen(er). Da gab es dann hier aber regelmäßig das Geschrei, wie das denn aussähe, das könne ja keiner anziehen, ist ja total unpraktisch etc. pp. ...

Imho wollen die meisten Menschen eben nicht etwas wirklich Außergewöhnliches, sondern nur so ein kleines bisschen... Und das kriegt man mit etwas Fantasie eigentlich bei jedem Schnitt auch selbst hin; hier oder dort mal ein kleines "Couture"-Detail eingebaut, eine ungewöhnliche Stoffkombi oder Farben oder edleres Material oder oder...

Liebe Grüße

Kerstin