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Sommermantel aus gewachster Baumwolle


SonnenscheinAC

Empfohlene Beiträge

So ihr Lieben... ich bewundere immer eure super sorgfältigen und umfangreichen WIPs, jetzt stürze ich mich auch mal da rein. Ich bitte euch um Nachsicht, wenn ich irgendwelchen WIP-Fehler mache. Haut mir da gerne auf die Finger!

Ich möchte mir einen Mantel nähen und jetzt hat alles zusammen gefunden.

 

1) Das Schnittmuster

Vor Monaten als es erschienen ist, habe ich das Schnittmuster Eisblume von Die wilde Matrossel bewundert und angestaunt.

Man kann es als Parka oder als Mantel nähen. Ich habe mich für den Parka entschieden. Für mich ist aber alles, was länger als eine Jacke ist, ein Mantel. Deswegen bleib ich bei dem Begriff. :)

 

2) Der Stoff

Ich habe im Lagerverkauf von Lana im Frühjahr einen gewachsten Baumwollstoff gesehen, aber nicht mitgenommen, da ich nicht wusste, was ich damit machen soll. Im August war ich wieder dort und der Stoff noch zu haben. Diesmal hab ich zugegriffen.

 

3) Der Anlass

Mir fehlt ein gut sitzender Sommermantel. Na, wenn das mal kein Grund ist! Und ich möchte mir für den Winter einen Wollmantel nähen, da ich keinen habe, in den ich mit Murmel reinpasse. Da kommt es mir ganz gelegen für meinen ersten Mantel überhaupt mit einem etwas günstigeren Stoff zu üben.

 

Wenn ich irgendwas nähen will, dann muss immer sicher gehen, dass ich wirklich den perfekten Plan habe. Obwohl ich mich quasi schon für ein Schnittmuster entschieden habe, habe ich alle meine Zeitschriften und das WWW gewälzt, ob ich nicht noch etwas besseres finde. Aber es ist dabei geblieben.

Um mich ein bisschen über den Stoff zu informieren, habe ich ebenfalls das WWW gewälzt und habe schon einiges gelernt. Vor allem hat mir das WIP von Rosenrabbatz weiter geholfen. Mein Stoff ist deutlich leichter und auch weniger stark gewachst. Aber das zeige ich euch später in einem separaten Beitrag.

 

Ich hoffe, dass die ein oder andere hier mal vorbei schaut und mir wenn nötig auf die Finger haut. Wenn nicht, sorg ich durch die Dokumentation vielleicht wenigstens dafür, dass ich sorgfältig arbeite.

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Der Schnitt und ich.

 

Die erste aller Regeln lautet ja, seine eigenen Maße mit der Maßtabelle zu vergleichen. Die wilde Matrossel gibt in der Tabelle in der Anleitung für mich ungewöhnliche Werte an, den Brustumfang, den Oberarmumfang und die Schulterbreite am fertigen Kleidungsstück (soll an einer gut sitzenden Jacke gemessen werden). Der Hüftumfang ist wahrscheinlich nicht so relevant, da der Mantel eine leichte A-Linie hat.

Mein Brustumfang ist aktuell 102 cm, mein Oberarmumfang 29 cm. Eine gut sitzende Jacke besitze ich nicht, also habe ich meine letzte selbst genähte Bluse ausgemessen und komme dort auf 46 cm. Verglichen mit der Größentabelle müsste ich eine Mischung aus 42 (Brust), 38 (Oberarm) und 44 (Schultern) nähen. Ich weiß aus meinen bisherigen Erfahrungen, dass ich einen schmalen Rücken, eine kräftige Oberweite (70H, könnte man als kräftig bezeichnen…) sowie durchaus Po vorhanden habe.

Ich hatte eh vor, ein Probemodell aus Bomull zu machen, also hab ich komplett eine Größe 42 zugeschnitten. Wäre es eine Jacke im Laden, würde ich wahrscheinlich sagen, passt. Tatsächlich fehlt vorne jedoch jede Menge Stoff über der Brust und wenn ich den Mantel zu ziehe, habe ich Falten überm Po. Die Schultern sind aktuell leicht überschnitten. Aber Bomull neigt ja dazu, etwas auszuleiern und ich will ja auch noch einen dünnen Pulli unter den Mantel anziehen können, also werde ich das erstmal lassen. Die Ärmel sind außerdem zu lang, aber das ist ja leicht zu kürzen.

 

Die Hauptänderung ist also erstmal eine FBA (full bust alternation). Da sich dadurch ein Abnäher von 9 cm ergibt, muss ich den dringend teilen. Ich will ja schließlich niemanden erstechen. Also habe ich die Hälfte des Abnähers ins Armloch gedreht, die andere Hälfte bleibt waagerecht zur Seite. Zwei Brustabnäher sehen in meinen Augen immer so komisch aus. Deswegen habe ich mich kurzerhand dazu entschieden, den einen Abnäher in eine Teilungsnaht abzuändern. Mein Mantel bekommt also Wiener Nähte, die vom Armloch bis zur Teilungsnaht auf der Empirelinie gehen.

Ist das dann überhaupt noch eine Wiener Naht, wenn sie nicht bis unten geht?

Die Mehrweite, die sich in der Taille ergibt, lasse ich stehen. Eine Taille werd ich in den nächsten Wochen und Monaten eh nicht haben.

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Hier kommen jetzt die Fotos vom Probemantel. Nicht über den fehlenden Stoff am Unterteil wundern, das habe ich nicht angepasst nach der FBA.

Unter dem Mantel trage ich ein Poloshirt und eine dünne Strickjacke. Das wäre für einen kühlen Sommerabend oder einen warmen Herbsttag durchaus realistisch für mich.

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Verbesserungsfähig wären in meinen Augen die Schulterlinie, meine fallen nach vorne ab, und die Kapuze, die könnte hinten ein wenig kürzer sein. Aber ich denke, ich lass das so. Die Ärmel schneide ich ein bisschen kürzer zu. Aber die endgültige Länge leg ich ja eh erst beim Säumen fest.

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Bearbeitet von SonnenscheinAC
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Der Stoff

 

Ich habe oben ja schon erwähnt, dass ich einen roten gewachsten Baumwollstoff habe. Er ist dünner und leichter als ich Wachsjacken kenne, hat aber durchaus Stand. Auf der rechten Stoffseite erkennt man eine ganz feine diagonale Struktur. Ich würde also sagen, dass es ein Gabardine ist.

 

Hier auf dem Foto wird die Farbe am besten wieder gegeben:

P1010832.jpg.ec135123ee61dd4bc5b8a2b0874df480.jpg

 

Den Stand kann man hier am besten sehen:

 

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Die Wachsschicht fühlt man nur ganz minimal. Deswegen denke ich, dass ich keine Probleme beim Nähen haben werde.

Verarbeitungstests stehen noch aus. Ich weiß zum Beispiel noch nicht, ob ich Bügel-Vlieseline nutzen kann oder ob ich den Stoff überhaupt bügeln kann. In dem schon erwähnten WIP von Rosenrabbatz hat sie gezeigt, dass man auch ohne Bügeln saubere Nähte hinbekommt. Ich bin da also zuversichtlich.

 

Ursprünglich sollte der Mantel ein dünnes Futter bekommen, das ist auch in der Anleitung so vorgesehen. Aber ich denke, dass es ohne Futter besser ist, wenn ich ihn mal nachwachsen muss.

Da die Nähte dann sichtbar sind, möchte ich sie schön haben. Ich schwanke zwischen einer Kappnaht und einer Versäuberung mit Schrägband. Das zweite finde ich schöner, aber ich weiß nicht, was für einen Stoff ich dafür nehmen soll, also rein Farb- und Design-mäßig. An der Stoffauswahl scheitert es auch, die Kapuze zu füttern. Ich denke, das wäre eigentlich schöner, aber ich kann mir im Moment keine Farbkombination vorstellen.

Bei den Taschenbeuteln habe ich das gleiche Problem. Da könnte ich mir aber vorstellen, dass ich den Hauptstoff nehmen kann. Ich glaube nicht, dass er zu steif ist.

 

Ihr seht, ich bin grundsätzlich Feuer und Flamme, loszulegen. Bei den Details bin ich mir mit mir selbst noch nicht ganz einig.

P1010834.jpg.183ea28bea99201036727e2cb442eefa.jpg

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ich kann mir gut was schwarzgrundiges als Kapuzenfutter und Schrägband vorstellen, das Material verträgt Kontrast

 

könntes das auch gechinzte BW sein?

Bearbeitet von knittingwoman
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Vielleicht wäre ein mit RV rein- und rauszippbares Futter eine Idee? Wenn Du einen leichten RV findest. Gewachstes Material auf der Haut ist eher unangenehm kühl. Das ist sicher aber auch vom individuellen Empfinden abhängig.

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Willst du wirklich den Brustabnäher an der Seite zusammen mit der Wiener Naht lassen? Eigentlich besteht der Trick bei Wiener Nähten doch darin, dass man den Abnäher zulegt, vorn erweitert und das gegenüberliegende Teil anpasst.

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Vielen Dank für eure Anregungen. Wie das so ist, ergeben sich aus Fragen natürlich immer Gegenfragen...

 

ich kann mir gut was schwarzgrundiges als Kapuzenfutter und Schrägband vorstellen, das Material verträgt Kontrast

 

Ich hatte an zuerst dunkelblau gedacht, das geht ja in die gleiche Richtung. Vielleicht wäre aber auch eine weiche Farbe besser, um die Schärfe rauszunehmen. Da ich den Stoff nicht vorwaschen kann/will, hab ich aber auch Angst, dass ich dann Abfärbungen bekomme. Ach schwierig, schwierig, da muss ich nochmal in mich gehen. Wenn ich eine schöne Lösung für die Nähte finde, dann tendiere ich dazu, es wegzulassen.

 

könntes das auch gechinzte BW sein?

Ich habe leider nur eine sehr knappe Beschreibung "Baumwolle, gewachst". Die Damen aus dem Verkauf wussten auch nicht mehr, nur dass es wohl mal Regenjacken aus dem Stoff gab.

Gibt es eine Methode das auszuprobieren? Bzw. was würde das für einen Unterschied für den fertigen Mantel oder die Verarbeitung machen?

 

Vielleicht wäre ein mit RV rein- und rauszippbares Futter eine Idee? Wenn Du einen leichten RV findest. Gewachstes Material auf der Haut ist eher unangenehm kühl. Das ist sicher aber auch vom individuellen Empfinden abhängig.

Mit dem Zipper klingt in der Tat gut. Da muss ich mir dann nur wirklich sehr gut ansehen, wie das funktioniert und wie ich dann das Futter und die Belege machen muss. Das Schnittmuster selbst sieht auch überhaupt keine Belege vor.

Ich müsste einen Mantel mit eingeknöpftem Futter haben, da könnte ich ja mal nachsehen.

 

Die Haptik auf der Haut wäre wahrscheinlich nur ein geringes Problem. Wenn das Wetter so ist, dass ich einen Mantel anziehe oder mitnehme, dann hab ich auch langärmlige Sachen an.

 

Willst du wirklich den Brustabnäher an der Seite zusammen mit der Wiener Naht lassen? Eigentlich besteht der Trick bei Wiener Nähten doch darin, dass man den Abnäher zulegt, vorn erweitert und das gegenüberliegende Teil anpasst.

 

Ich hatte die Variante gewählt, da normale Abnäher ja so tütig werden, wenn sie zu groß sind. Ist das bei Wiener Nähten nicht der Fall? Das ist mein erstes Mal mit Wiener Nähten.

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vllt bietet sich da eine Bügelprobe an, bügeln mit einem Löschblatt das Wachs aufnehmen müsste, oder eine Brennprobe die auf die Kunstharze schließen lässt, nur meine persönliche Logik

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Nein, die werden nicht tütig. Bei Wiener Nähten hat man einen gewissen Spielraum, um den Abnäher, bzw. die Erweiterung anzupassen.

Wenn du deine Mehrweite per FBA eingezeichnet hast, ziehst du von der Mittelnaht, also der, die über den Brustpunkt geht, eine Linie zum Brustpunkt und zwar über die stärkste Stelle. Diese Linie schneidest du ein bis zum Brustpunkt. Dann klappst du die neue Linie auf und schiebst dabei den ursprünglichen Abnäher zu (vorher auch einschneiden). Du wirst sehen, dass das nur ein kleines Stück ist. Diese Mehrweite fügst du in die Gesamtrundung ein. Du kannst es erstmal stecken oder heften, und wenn es dir zu tütig vorkommt, kannst du die Rundung anpassen. Du musst nur in jedem Falle die zugefügte Weite auch gegenüber im Mittelteil zugeben. Also angenommen, du hast im Seitenteil an der NAHTlinie 1,5cm zugegeben, dann musst du das Mittelteil auch 1,5cm erweitern (verlängern). (Falls dein Schnitt mit Nahtzugabe ist, immer an der Nahtlinie messen, nicht an der Schnittlinie).

Hast du ein Buch, wo das beschrieben ist? Sonst kann ich mal nach Bildern suchen. Eigentlich sind Wiener Nähte wie gemacht für FBAs - wenn man den Dreh mal raus hat.

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So, die Vorbereitungen sind abgeschlossen, ich werd gleich alle Teile zuschneiden und dann loslegen. Mal sehen, wie weit ich heute komme.

 

Zum Stoff hat sich folgendes noch ergeben:

Ich habe Bügel- und Brennproben gemacht. Der Stoff kann gebügelt werden. Die Optik verändert sich dadurch nicht, es wird jedoch Wachs abgegeben. Ein oberflächlicher Feuchtigkeitstest (kräftig mit Wasser eingesprüht), hat jedoch keinen Unterschied gezeigt bei ungebügeltem, gebügeltem und mit Vlieseline bebügeltem Stoff.

In einer Brennprobe konnte ich keine für Baumwolle untypischen Eigenschaften feststellen. Ich denke also, dass es kein Kunstharz oder -wachs is.

 

Beim Schnitt habe ich dank dem Kommentar von corvuscorax noch den Abnäher verlegt und die Wiener Naht abgeändert. Der Blick in den Hofenbitzer hat mir noch gesag, dass die Naht 1-2 cm neben dem Brustpunkt verlaufen sollte, also hab ich das auch noch angepasst.

Bearbeitet von SonnenscheinAC
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Uff... gut dass ich nicht WIP im Titel geschrieben habe. Das ganze ist viel eher ein LIP (Learning in Progress)...

 

Aktueller Stand ist, dass ich die Kapuze fertig habe. Aber Schritt für Schritt:

Bevor ich anfange, möchte ich euch meinen Nähplatz vorstellen. Da ich abgesehen von den Knopflöchern ausschließlich gerade Nähte an dem Mantel haben werde, habe ich mich dazu entschieden, mein Schätzchen dafür zu benutzen. Wir sind noch dabei uns kennen zu lernen. Außer ein paar Probenähten, habe ich bisher nur eine Bluse mit ihr genäht (und selbst da habe ich mit Zick-Zack-Versäuberung mit meiner Computer-Maschine gecheated).

Ich habe bisher nur eine einzige Unterfadenspule, sodass ich meine Faulheit überwinden und den Faden wechseln musste. Aber es macht einfach so viel mehr Spaß!

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Ich hab mir zunächst nochmal angesehen, wie man Kappnähte richtig macht und zwei Varianten gefunden:

1) Links auf Links zusammen nähen, die breitere NZG um die kürzere herum schlagen und feststeppen.

2) Rechts auf rechts zusammen nähen und dann analog wie 1.

Es gibt wohl auch noch eine doppelte Kappnaht, bei denen die NZG ineinander greifen und dadurch von beiden Seiten gleich aussehen. Aber das fand ich nicht nötig.

 

Die erste Version mit rechts auf rechts nähen kam mir richtiger vor und somit habe ich das auch gemacht. Außerdem hat man dann auch zwei sichtbare Nähte außen ohne nochmal drübersteppen zu müssen. Das finde ich eigentlich schöner.

Was passiert, wenn man eine gerundete NZG in einem recht steifen Stoff einschlagen will? Genau es gibt Falten! Das Ergebnis ist grausam, aber ich will es euch nicht vorenthalten. Geht ja schließlich um den Prozess und nicht das Ergebnis, das wie von Zauberhand entstanden ist.

Das Foto gibt die Details leider gar nicht so gut wieder. Aber näher dran hat meine Kamera bei der Farbe nicht mitgespielt. Die eingeschlagene Kante ist faltig und hat nicht gerade.

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Ich bin dann nochmal in mich gegangen bzw eigentlich in die Kapuze. Von innen sah das Ergebnis nämlich gar nicht so sonderlich schlimm aus. Also habe ich die Entscheidung gefällt, doch die Variante 2 für alle Nähte zu machen und brav die Kapuzenteile wieder aufgetrennt. Der zweite Versuch hat zwar immer noch Handmade-Charakter, ist aber für mich definitiv tragbar.

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Da der Stoff beim Bügeln Wachs abgibt, vermeide ich es, wo es geht. Entsprechend hab ich hier auch bisher nirgends nachgeholfen.

Bearbeitet von SonnenscheinAC
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...

Ich hab mir zunächst nochmal angesehen, wie man Kappnähte richtig macht und zwei Varianten gefunden:

1) Links auf Links zusammen nähen, die breitere NZG um die kürzere herum schlagen und feststeppen.

2) Rechts auf rechts zusammen nähen und dann analog wie 1.

Es gibt wohl auch noch eine doppelte Kappnaht, bei denen die NZG ineinander greifen und dadurch von beiden Seiten gleich aussehen. Aber das fand ich nicht nötig.

...

 

Ja, über dem Thema "Kappnähte" kann man sich die Köpfe heißreden, manchmal bis zur Beleidigung :rolleyes:. ANGEBLICH gibt es nur eine Kappnaht und das ist die Doppelte. Hast Du unter eins beschrieben. Alles Andere ist zusammengenäht und abgesteppt. Aber ich lass mich gerne anders informieren.

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ältere Schneiderinnen verwenden auch mal den Begriff "falsche Kappnaht",

 

verschiedenen Termini führen gern mal zu Missverständnissen und dass man andeinander vorbeiredet, dazu tragen auch schlechte Übersetzungen bei,

 

letztendlich zählt das saubere, haltbare Nähergebnis

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Knittingwoman, Du bist echt wundervoll. Ich finde Pragmatik soooo lebenserleichternd. Der Begriff "falsche Kappnaht" hat mich in der Diskussion fast den Kopf gekostet! Ich fühlte mich wie von einer Dampfwalze überrollt :rolleyes:.

Bearbeitet von Gypsy-Sun
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Kappnahtbezogen will ich nicht mitreden, aber ein oder zwei wichtige Tipps für gewachste Baumwolle:

Nicht im Auto hinter der Scheibe liegen lassen! Nie! Nicht im Sommer, nicht im Winter, nicht im Frühling und nicht im Herbst!!!

Nicht im heißen Kofferraum liegen lassen, ganz besonders nicht, wenn darunter etwas anderes liegt!

Nicht an den warmen Ofen hängen, etwa zum Trocknen und nicht die Sonne draufknallen lassen ...

 

Kein Jux, Erfahrung! Mein GG hatte eine Jacke aus gewachster Baumwolle!, sie selbst hat nicht sehrgelitten, aber ich!:D

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und wenns vor 25 Jahren schon ein Forum gegeben hätte, hätte ich über eine ererbte JAcke meines Juniors (mit ausgetrennten Etiketten) recherchieren können und sie wäre nach der ersten Wäsche nicht in den ewigen Jagdgründen gelandet

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Zu den Kappnähten:

 

Die "echte" (doppelte) Kappnaht mit den ineinandergreifenden NZs hat bei bestimmten Werkstücken bestimmte Vorteile. Wichtig ist die "richtige" Kappnaht vor allem bei Nähten, auf die starker Zug kommt, weil er bei den ineinandergreifenden NZs entlastender verteilt wird.

ABER bei Rundungen ist es extrem aufwändig bis unmöglich (finde ich), ein richtig schönes Ergebnis hinzukriegen. Und bei einer Kapuze hat man keinerlei Zug auf der Naht.

 

Schon die "falsche" Kappnaht, wo die eine NZ um die andere gelegt wird finde ich bei Rundungen wie z.B. bei der Kapuze nicht schön zu nähen, vor allem dann nicht, wenn ein komplett unelastischer, schwer bügelbarer Stoff verwendet wird.

 

Deshalb hier eine Anschlussfrage:

Du willst den Mantel ja füttern. Warum nähst du überhaupt Kappnähte? Du könntest doch die Nähte einfach absteppen und dann nachwachsen.

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Die Debatte mit den Kappnähten ist ja spannend. Ich werd mir merken nie nie nie absolute Aussagen dazu zu treffen. Ich will ja nicht gehauen werden. :-D

 

... aber ein oder zwei wichtige Tipps für gewachste Baumwolle:

Nicht im Auto hinter der Scheibe liegen lassen! Nie! Nicht im Sommer, nicht im Winter, nicht im Frühling und nicht im Herbst!!!

Nicht im heißen Kofferraum liegen lassen, ganz besonders nicht, wenn darunter etwas anderes liegt!

Nicht an den warmen Ofen hängen, etwa zum Trocknen und nicht die Sonne draufknallen lassen ...

 

Kein Jux, Erfahrung! Mein GG hatte eine Jacke aus gewachster Baumwolle!, sie selbst hat nicht sehrgelitten, aber ich!:D

 

Vielen Dank für diese eindringliche Warnung. Ich hatte schonmal den Tipp gelesen, dass man sie im Schrank nicht neben einer Wildlederjacke aufbewahren sollte und am besten gar nicht in Kontakt mit anderen Kleidungsstücken. Eine schöne Kleiderhülle ist also schon in Planung.

 

...

ABER bei Rundungen ist es extrem aufwändig bis unmöglich (finde ich), ein richtig schönes Ergebnis hinzukriegen. [...]

 

Schon die "falsche" Kappnaht, wo die eine NZ um die andere gelegt wird finde ich bei Rundungen wie z.B. bei der Kapuze nicht schön zu nähen, vor allem dann nicht, wenn ein komplett unelastischer, schwer bügelbarer Stoff verwendet wird.

 

Deshalb hier eine Anschlussfrage:

Du willst den Mantel ja füttern. Warum nähst du überhaupt Kappnähte? Du könntest doch die Nähte einfach absteppen und dann nachwachsen.

 

Ich hab die Idee mit dem Futter wieder verworfen und mich deswegen für die Kappnähten entschieden. Die Einschätzung, dass es in Rundungen mit störrischen Stoff sehr schwer wird, beruhigt mich ein bisschen. Unter den Umständen bin ich mit meiner Kapuze schon recht zufrieden.

 

 

Ich war die letzten Tage natürlich nicht untätig, sondern habe brav weiter getüftelt. Entstanden ist das Oberteil über der Empirenaht. Die Wiener Nähte waren natürlich wieder etwas knifflig, aber durch die Übung an der Kapuze ging es ganz gut. Danach dachte ich, jetzt wird es einfach, aber da hab ich mich zu früh gefreut. Für die Schulternähte musste das hintere Schnittteil nämlich etwas eingehalten werden. Die erste gerade Naht war dann also tatsächlich erst die Seitennaht. Hier hatte ich eigentlich vor, die NZG ins Vorderteil zu klappen. Aber dann würde ich mir später mit den Nahttaschen in die Quere kommen. Also habe ich sie nach hinten weg gesteppt.

Dann waren die Ärmel an der Reihe, hier habe ich die NZG nach vorne gelegt und abgesteppt. Einerseits finde ich es schöner, wenn die Kante der Kappnaht nach hinten zeigt, außerdem habe ich dadurch in der Achsel die NZG entgegen gesetzt liegen.

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Wer mich beim Einsetzen der Ärmel beobachtet hätte, könnte denken, ich habe eine panische Faltenphobie. Ich habe nicht nur eine Naht zum Einreihen der Mehrweite gesetzt, sondern auch noch gefühlt 1000 Nadeln benutzt. Das Ergebnis hat sich dann aber sehen lassen. Beim ersten Ärmel musste ich zwei Fältchen ausbessern, beim zweiten schon nur noch eine.

 

EDIT: Hier mal ein Eindruck von der Anzahl an Nadeln. Auf dem Foto erkennt man auch recht gut, wo eine der Falten entstanden ist.

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Soweit so gut, doch dann kam die Anprobe.....

 

Selbst mit dünnem Longshirt drunter sind die Armlöcher zu klein! Es zwickt in der Achsel (aushaltbar, aber merklich) und ich habe schräge Faltenzüge, vor allem am Rückenteil.

Ich vermute, dass das Probemodell dieses Problem nicht hatte, da Bomull weicher ist und auch ein wenig ausleihern kann.

Was macht man in so einem Fall, wenn man keine Ahnung hat, also ich... das allwissende Internet fragen. Es ist ja egal, ob man bei Google sucht, oder direkt hier im Forum, man landet dann eh hier... :)

Ein Hinweis, den ich gelesen habe war, dass möglicherweise die NZG den entscheidenden Ausschlag gibt und es mit einer schmaleren NZG schon weit genug sein kann. Ich arbeite mit 1,5cm NZG, also nicht übermäßig viel, aber gut, kann ja sein, dass das reicht. In einem Thread wurde dafür empfohlen, sie wegzustecken, wie sie später liegen soll und sie dadurch aus dem Weg zu bekommen. Ich habe mich dann also daran gemacht und die NZG in Richtung Oberteil fest gesteckt. Dabei bin ich direkt auf das gestoßen, was Rumpelstilz erwähnt hat, dass es fast unmöglich ist, eine Kappnaht in (engen) Rundungen einzubauen.

Das feststecken der NZG hatte damit auch nicht den Effekt, dass ich in der Achsel mehr Platz habe, sondern eher, dass sich die Seitennaht und der Stoff vom Oberteil hoch ziehen und dadurch noch mehr Falten entstehen.

 

Ist eine Kappnaht im Armloch also nur bei flachen Armkugeln möglich? Bei Blusen und Hemden habe ich das nämlich schon häufig gesehen.

 

Ich fürchte fast, dass ich nicht drum herum komme, das Armloch größer zu schneiden. Oder habt ihr noch andere Ideen??

Wie ich die Änderungen am Loch selbst mache ist mir klar. Jedoch weiß ich nicht, was ich am Ärmel zu tun habe. Muss ich den auch erweitern, indem ich NZG aus der Ärmelnaht auslasse? Wie viel kann ich da maximal raus holen? Die NZG sind ja nur noch 1,5 und ca. 0,6 cm breit.

 

Mir ist klar, dass man ohne Bilder nur grobe Vermutungen anstellen kann. Ich werde morgen Fotos nachreichen. Ich hab hier einfach nicht die Beleuchtungsmöglichkeiten, um jetzt noch Fotos zu machen, auf denen man auch etwas erkennt.

 

EDIT: Hier sind die versprochenen Fotos:

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Bearbeitet von SonnenscheinAC
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