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Nähen durch dicken Stoff bzw. Säume


siebensieben

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Ich habe hier eine alte, robuste Pfaff 138, bin nähtechnisch aber nicht der Profi, sondern eher interessierter Anfänger. Wenn ich Hosen umnähe, gibt's oft die zwei Stellen, an denen der Stoff dann mehrfach liegt. Manchmal schneide ich den "Knubbel" um umgeschlagenen Teil raus, manchmal geht's aber nicht, sodass man zweimal durch ein mächtiges Stoffpaket nähen muss. Gibt's da bestimmte Tipps? Intuitiv drehe ich das Rad an den Stellen von Hand und langsam, um "über den Berg" zu kommen, frage mich aber, ob es nicht besser ist, da in einem Rutsch und mit Schwung drüberzunähen? Manchmal ist der Zwischenraum zwischen Nähfuß und Platte auch fast zu klein. Was macht man in solchem Fall?

 

Zweite Frage: Bei dickerem Material, wenn ich segeltuchähnlichen Stoff zum Beispiel zu einer Tasche zusammennähe, ist das Material meist auch recht dick und sperrig, und der Vortrieb scheint dann von alleine nicht mehr ganz ausreichend zu sein. (Nicht umsonst gibt's ja die "Walking-Foot"-Maschinen.) Kann man bei den normalen Maschinen in solchen Fällen ein wenig von Hand und nach Gefühl nachhelfen und den Stoff weiterschieben, oder ist das schlecht fürs Nahtbild, und die Maschine ist dafür einfach nicht mehr geeignet?

 

Danke Euch für ein paar Tipps!

Gerhard

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Hallo Gerhard,

bei ganz dicken Stellen verwende ich an meiner Bernina den Jeansfuß, der den Stoff stark zusammenpresst und eine Jeansnadel.

Wenn eine dicke Stoffstelle übernäht wird, wird das Füßchen gekippt, das heißt es ist nicht waagrecht, was das Drübernähen erschwert.

Um das Füßchenkippen zu verhindern einfach hinten oder seitlich etwas unterlegen (Ausgleichsplatte von Bernina oder zusammengefalteten Stoff), damit das Füßchen waagrecht auf dem Stoff liegt.

 

Am Stoff ziehen eher nicht, höchstens vorsichtig (!) hinten anschieben, aber nicht so, dass die Nadel schief wird.

Bei ganz dicken Stellen mit Handrad nähen.

 

Gutes Gelingen!

Samba

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bei Jeansnähten kann man die dicken Stellen auch mit einem kleinen Hammer vorsichtig bearbeiten, um sie flacher zu machen.

Mit Schwung drübernähen kann die Maschine schnell ruinieren. Die Nadel muß ja erstmal durch die dicken Stoffschichten durchstechen und kann da evtl. durch eine Naht abgelenkt werden und deswegen das Stichloch verfehlen. Beim Weiterdrehen von hand bemerkst du den Widerstand und kannst reagieren, mit voller Motorkraft geht der Schlag in die Mechanik und verstellt dort.

Ebenso braucht der Faden durch viele dicke Schichten etwas mehr Zeit um bis unten zur Spule zu gelangen, wenn man die Zeit nicht läßt gibt es Fehlstiche.

 

liebe Grüße

Lehrling

Bearbeitet von Lehrling
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Intuitiv drehe ich das Rad an den Stellen von Hand und langsam, um "über den Berg" zu kommen, frage mich aber, ob es nicht besser ist, da in einem Rutsch und mit Schwung drüberzunähen?

 

Du machst das genau richtig. "Mit Schwung drüber" ist wie beim Autofahren oft der direkte Weg in die Leitplanke, bzw. den Baum.

 

Manchmal ist der Zwischenraum zwischen Nähfuß und Platte auch fast zu klein. Was macht man in solchem Fall?

 

"fast zu" => VORSICHTIG drüber, so wie Du es machst

"zu" => Du brauchst eine Maschine, die das kann

 

Kann man bei den normalen Maschinen in solchen Fällen ein wenig von Hand und nach Gefühl nachhelfen und den Stoff weiterschieben, oder ist das schlecht fürs Nahtbild, und die Maschine ist dafür einfach nicht mehr geeignet?

 

Es ist deine Aufgabe als Näher, das Nähgut so vorzuhalten, daß die Maschine das auch entsprechend von alleine transportieren kann. Das geht in so einem Fall am besten dadurch, daß man das Material gut auflegt und vorne und hinten sntsprechend entlastet. Je nach Größe und Schwere auch an der Seite und - Du merkst es schon - da können ggf. zwei weitere Hände Wunder wirken.

 

Ansonsten ist es wie oben => Du brauchst eine andere Maschine.

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Danke für die Antworten! Teilweise bin ich da auf dem richtigen Wege.

 

"Eine Maschine, die das kann...": Habt Ihr denn eine Empfehlung, nach was man auf dem Gebrauchtmarkt gucken könnte, wenn man öfters dicke Stoffe (Taschen, Sonnenschutz usw.) nähen möchte?

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Hallo,

 

meine Husqvarna Lilly -s. im Profil hat eine elektronische Stichkraftsteuerung. Wenn es fester wird, gibt sie mehr Power. Dicke Jeanssäume sind mit der "Hebamme", die dazugehörte, kein Problem. Ich habe meine seit 2000. Müßte also gebraucht erschwinglich sein, aber selten.

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"Eine Maschine, die das kann...": Habt Ihr denn eine Empfehlung, nach was man auf dem Gebrauchtmarkt gucken könnte, wenn man öfters dicke Stoffe (Taschen, Sonnenschutz usw.) nähen möchte?

 

Da solltest Du mal nach gebrauchten Industriemaschinen, Gradstich, oder so, schauen.

Die normalen Haushaltsmaschinen kommen damit zwar auch klar, aber entweder nur "ab und zu" (die billigeren) oder du musst +1kEur einplanen.

War da nicht die dicke Janome, die auch Blechdosen nähen kann??? :confused:

 

Liebe Grüße,

Lilly

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Danke für die Antworten! Teilweise bin ich da auf dem richtigen Wege.

 

"Eine Maschine, die das kann...": Habt Ihr denn eine Empfehlung, nach was man auf dem Gebrauchtmarkt gucken könnte, wenn man öfters dicke Stoffe (Taschen, Sonnenschutz usw.) nähen möchte?

 

Über deiner 138 kommst Du in den Bereich der Polsterer und dann der Sattler ... das steht und fällt dann alles mit dem tatsächlich vorliegenden Material und was Du daraus machen möchtest.

 

Eine typische Maschine aus dem Polsterbereich ist die Adler x67-x73.

Typische Maschinen aus dem Sattlerbereich sind die Adler 104/105 bzw für die ganz verwegenen die Kl. 20 oder auch 220 wenn es was breiter rechts sein darf.

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Danke für die Tipps. Da scheint aber der Markt recht leergefegt zu sein, die guten und brauchbaren Maschinen sind sicher gar nicht lange zu haben, sondern gehen privat schon an den Ersten der Warteschlange. Da braucht's viel Glück, um im richtigen Augenblick an der richtigen Stelle zu sein. Werde das mal beoachten.

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