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Die Handtasche "Mondfisch"


Strickforums-frieda

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Ab und an habe ich mal Ideen zu einigen Taschenschnitten, vielleicht habt Ihr ja auch Freude daran, oder mögt sogar mal ein Modell nacharbeiten. Ich möchte allerdings vorab schon mal sagen, dass ich bisher noch keine Erfahrung damit habe, Schnittmuster zur Verfügung zu stellen, das hier ist tatsächlich mein erster Versuch, bitte seid nicht zu streng mit mir, wenn nicht alles perfekt ist ... :o

 

Dies hier ist die erste Tasche, um die es sich handelt:

 

12_kugelfisch_fertig.jpg

© frieda

 

Der Witz an der Tasche ist, dass sie nur auf einer Seite einen Henkel hat, der durch den Griff auf der anderen Seite der Tasche gesteckt wird um sie zu schließen, dieser Henkel ist lang genug, um die Tasche über der Schulter zu tragen. Die Tasche ist groß genug, um meinen alltäglichen Kram mit mir rumzuschleppen, wahrscheinlich reicht sie auch für Euren aus.

 

Der Name "Mondfisch" ist natürlich der Form geschuldet ...

 

Was brauchen wir zum Nähen der Tasche?

 

erst mal das Schnittmuster, das liegt hier:

Schnittmuster Mondfisch ca. 4 MB groß

 

Der Schnitt enthält eine Übersicht der Teile und dann die Teile selber zum Zusammenkleben. Ich hoffe, dass das selbsterklärend genug gehalten ist, sonst fragt einfach ...

 

Dann die physischen Zutaten:

1. Außenmaterial, ca. 60 cm X 140 cm, ich habe hier ein nicht ganz dünnes Kunstleder genommen.

 

2. Taschenfutter, 40 cm X 140 cm, Futtertaft reicht, man kann auch festeren Taft verwenden, wenn man das Innenleben der Tasche robust haben möchte.

 

3. dünnes Volumenvlies, 50cm X 90 cm z.B. Vlieseline Volumenvlies 280, das von mir verwendete war ungefähr 5 mm dick

 

4. Ein Seil, ca. 1 cm Durchmesser und 80 cm lang

 

5. Schnur für die Paspel (optional, aber gepaspelt sehen Taschen mMn einfach professioneller aus), ca. 1 m lang, 3mm Durchmesser

 

6. passendes Garn (ich habe schnöden Poly-Allesnäher in Stärke 100 verwendet) und eine geeignete Nadel (für Kunstleder nehme ich gerne eine 100er Jeansnadel)

 

7. Wenn gewünscht, ein magnetischer Taschendruckknopf, der ist aber nicht zwingend erforderlich

 

Der Zuschnitt erfolgt, wenn nicht anders angegeben, mit 1cm Nahtzugabe.

 

Als erstes wird der Henkel vorbereitet. Das Kunstleder wird um das 10mm starke Seil gelegt. Das Seil sollte man nicht stumpf abschneiden, sondern entweder angeschrägt oder so, dass man den Kern des Seils ausdünnt. Das gibt eine bessere Form für den Abschluss des Henkels. Wenn man das Ende des Seils mit einem Feuerzeug abgeflammt hat, damit es sich nicht auflöst, kann man das auch mit einem Hammer ein wenig platt klopfen. Die kurze Kante wird verstürzt (nur bis zur fertigen Trägerbreite nähen, sonnst kriegt man Probleme bei Einschlagen der langen Kante), damit dort die offene Kante nicht sichtbar ist. Ebenso wird die lange Kante eingeschlagen, da es sich um Kunstleder handelt, dessen offene Kanten am Henkel nicht gut aussehen würden (die Ecken zur kurzen Kante hin schräg abschneiden, damit da nicht zuviel Material stört). Zum Fixieren verwende ich hier Dokumentenklemmen, die hinterlassen keine Stecknadelspuren. Wichtig ist, dass das Seil nicht bis zum Ende des Henkels durchgeht, sonst hat man kaum noch eine Möglichkeit, ihn danach noch an die Tasche zu nähen. Lasst am besten auf beiden Seiten gut 4-5 cm ohne Seil. Wenn der Henkel soweit vorbereitet ist, wird die lange Seite zugesteppt Ich wähle hierfür eine längere Stichlänge, und benutze den Reißverschlussfuß dafür, da man damit gut direkt neben dem Seil nähen kann. Ich habe die Kante zweimal abgesteppt. Einmal direkt neben dem Seil und einmal dicht an der äußeren Kante. Der Träger wird vorbereitet

© frieda

So sieht der fertige Henkel aus. Der Träger ist fertig

© frieda

Als nächstes kommt die Paspel dran. Man muss zwar nicht unbedingt paspeln, wenn man nicht mag, aber es sieht meiner Meinung nach einfach professioneller aus, wie bereits oben erwähnt. Der lange Kunstlederstreifen wird, wieder mit dem Reißverschlussfuß, um die dünne Schnur mit 3mm Durchmesser genäht. Diesmal braucht man die Kanten nicht einschlagen, da die Nahtzugabe im inneren der Tasche zu liegen kommt. Nach dem Nähen der Paspel schneide ich die Nahtzugabe auf exakt 1 cm zurück, ein Rollschneider mit Abstandshalter leistet mir dabei gute Dienste. 1cm entspricht der Nahtzugabe, die ich für die anderen Taschenteile auch verwendet habe, das macht das Zusammennähen später einfacher. Die Paspel wird vorbereitet

© frieda

Beim Zuschneiden der Einlage muss man bedenken, dass am Taschenkörper Falten eingelegt werden. Man schneidet also am besten einen Keil in das Volumenvlies, damit das ganze nicht zu dick wird. Die Spitze des Keils geht bis nicht ganz zur oberen Kante des kleineren Taschenteils, das sollte man auch beim Zuschnitt der Einlage für das größere Taschenteil bedenken, die Keile dürfen hier auch nicht größer werden. Verlängert einfach die Faltenzeichen am Taschenkörper, bis sie zusammentreffen, dann habt Ihr den Keil, den Ihr ausschneiden müsst. Die Einlage wird vorbereitet

© frieda

Die Einlage wird auf der Nahtzugabe des Taschenkörpers mit einem großen Geradstich befestigt, um die Verarbeitung der beiden Lagen zu erleichtern. Dann werden am Taschenkörper die Falten eingelegt und ebenfalls durch steppen fixiert. Die Einlage wird an der Außentasche befestigt

© frieda

Am kleineren Taschenteil wird jetzt der Henkel auf den markierten Stellen im Schnittmuster befestigt. Anschließend wird die Paspel angenäht. Da sie auf 1 cm Nahtzugabe beschnitten wurde, kann man sie einfach an der Kante anlegen. Am oberen Ende der Tasche lässt man sie aber ein wenig nach außen verlaufen, damit das Paspelende in der fertigen Tasche in der Naht verschwindet. Paspel und Träger sind an einer Taschenseite befestigt

© frieda

Jetzt werden die beiden Teile des Taschenkörpers aneinander genäht. Man kann jetzt schon erahnen, wie die fertige Tasche aussehen wird. Die Aussenteile sind zusammengenäht

© frieda

Die Futterteile werden vorbereitet. Ich habe das Futter genau wie die Außenteile zugeschnitten und am Kunstlederbeleg (bei dem ich in dem größeren Teil , im Gegensatz zum äußeren Taschenteil, die Grifföffnung schon ausgeschnitten habe!) einfach die untere Nahtzugabe umgelegt und dann flach auf dem Futter festgesteppt. Den oberen Rand des Belegs habe ich zwecks einfacherer Verarbeitung mit großen Stichen am Futter befestigt. Wer möchte, kann natürlich auch das Futter minus den Beleg zuschneiden und dann mit dem Beleg rechts auf rechts zusammen nähen. Dann legt man auch an den Futterteilen die Falten ein und näht die beiden Futterseiten als nächstes zusammen. Dabei lässt man unten zwischen den Falten eine Wendeöffnung offen. Das vorberietete Futter

© frieda

Nach dem Nähen des Futters wendet man es nicht, sondern steckt die gewendete Tasche in die Futtertasche, so dass die rechte Futterseite auf der rechten Taschenseite liegt. Jetzt näht man die Lagen an der oberen Kante zusammen. Tasche mit Futter verstürzen

© frieda

So sieht die Tasche jetzt aus. Sie ist fast schon fertig. (Bei meinem Probemodell sitzt der Träger aber ein wenig weiter außen als auf dem Schnittmuster eingezeichnet, nicht drüber wundern) Jetzt kümmern wir uns um die Grifföffnung. Die hatte ich ja im Belegteil schon ausgeschnitten. Ich steppe jetzt ganz knappkantig entlang der ausgeschnittenen Kante am Belegteil die Lagen zusammen und schneide anschließend auch im Außenteil die Grifföffnung aus. Das hat den Vorteil, dass man garantiert in beiden Teilen die gleiche Öffnung hat. Öffnung zum Einfassen vorbereiten

© frieda

Die Grifföffnung wird nun mit dem Schrägband eingefasst. Da das etwas sperrig ist, habe ich es zuerst an der Außenseite rechts auf rechts festgesteppt und dann möglichst glatt nach innen umgelegt und dann nicht noch einmal eingeschlagen sondern flach von außen festgesteppt. Den überschüssigen Teil des Schrägbandes habe ich anschliessend abgeschnitten. Wer nicht so dickes Material verwendet kann natürlich auch innen umlegen. Oder das Schrägband aus einem anderen stabilen Material zuschneiden. Die Öffnung ist eingefasst

© frieda

Bevor die Tasche jetzt ganz fertig ist, sind nur noch kleine Nacharbeiten nötig. Wer möchte, sollte jetzt den magnetischen Taschendruckknopf anbringen, bevor anschließend die noch offene Wendenaht im Futter geschlossen wird. Zum Schließen dieser Naht kann man entweder von Hand die Naht im Matratzenstich schließen, oder die beiden Kanten eingeschlagen knappkantig feststeppen. Ich wähle die zweite Möglichkeit, die Tascheninnenseite sieht kein Mensch mehr, wenn ich da erst mal meinen ganzen Kram drinnen habe. ;) So, schon fertig. Ich hoffe die Anleitung war so weit verständlich Und fertig!

© frieda

 

Ein paar letzte Bemerkungen: Die Tasche ist mein eigener Entwurf, das Schnittmuster ist selbst erstellt. Es gilt das deutsche Urheberrecht. Ich untersage ausdrücklich das Kopieren und weiterverbreiten dieser Anleitung, ob für private oder gewerbliche Zwecke. Das gewerbliche Nacharbeiten dieser Tasche ist nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch mich erlaubt.

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Eine wirklich tolle Tasche, die du da entworfen hast. Danke fürs Teilen!

 

Endlich weiß ich, was ich aus dem Rest Straußenleder-Optik zaubern kann :)

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Hallole,

 

na das ist ja mal ne interessante Tasche!! Vielen Dank für´s teilen!

Ich wollte schon immer mal ne Tasche machen - hab aber nie die "Richtige" für mich gefunden... DIE wird nachgemacht!! Die Idee mit den Klipsen als "Nadel" find ich auch toll! Ich glaub ich hab noch irgendwo in den Tiefen meines Kellers Lederreste...

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Die finde ich auch super und bei dem Namen Mondfisch, den ich passend finde, sehe ich vor meinem geistigen Auge eine farbenfrohe Kindermondfischtasche. Vielen Dank für die tolle Anleitung/Schnitt.

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  • 1 Jahr später...

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