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Welche Mindestknieweite?


Luthien

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Hallo!

Es geht mal wieder um einen selbsterstellten Hosenschnitt. Und zwar würde ich gern wissen, um wieviel die Knieweite mindestens weiter sein muss, als der Umfang des gebeugten Knies. Der Schnitt soll für nicht dehnbare Stoffe geeignet sein.

Ich möchte mir gern eine Bootcut-Hose (so eine mit ab dem Knie nach unten weiter werdenden Beinen) machen und bin unschlüssig, wie eng sie am Knie werden sollte. Leider habe ich eine sehr breite Hüfte (Umfang 103cm, locker gemessen). Meine Oberschenkel haben einen Umfang von 55-56cm, und mein ganz gebeugtes Knie ca. 44cm.

Sind bei diesen Maßen 46cm Knieweite zu eng? Die Hose sollte schon noch sehr bequem sitzen. Wichtig ist mir, dass die Oberschenkel schlanker aussehen.

Wenn Ihr Erfahrung mit verschiedenen Knieweiten habt und mir eventuell Tips geben könntet, würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße und jetzt schon danke für Eure Antworten

Luthien

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Ich hab's zwar schnitttechnisch auch noch nicht umgesetzt, aber hast du schon mal probiert, ein Maßband so um dein Knie zu legen, dass dieses möglichst eng anliegt, aber in deiner Hand flexibel bleibt (Öffnung oben auf dem Knie)? Wenn du dann das Knie ganz stark beugst, so als wenn du in die Hocke gehst, und das Maßband dabei festhältst aber in der Weite rutschen lässt, dann sollte man ja eigtl. sehen, wie weit der Stoff am Knie sein sollte, ohne zu spannen. Oder?

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Ja, wenn ich so messe, sind es 44cm. 46cm fühlt sich auf die Art am Knie ganz gut an, aber die Knieweite beeinflusst ja auch die Oberschenkelweite, deshalb weiß ich nicht so richtig, was richtig ist. Reinpassen würde ich wahrscheinlich in eine 46er Knieweite, aber sieht es auch gut aus? Trägt es sich insgesamt bequem?

Hat vielleicht schon mal jemand eine Bootcut-Hose konstruiert und kann mir bitte Tips geben? Wichtig ist, dass ein dehnbarer Stoff nicht unbedingt notwedig ist.

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Hallo,

Du hast ja schon Erfahrung mit Schnitterstellung. Ich habe mir mal folgende Links abgespeichert für Änderungen an der Beinweite, vielleicht hilft Dir ja die Anregung bei Deinen Überlegungen zur Anpassung des Schnittes.

An der Knieweite würde ich mit 46 cm arbeiten, wenn Du das als ausreichend empfindest und genügend Nahtzugabe mit geben, damit Du evtl. 1 cm zugeben kannst.

Boot cut Änderung der Beinweite

Verschmälerung der Beinweite

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Das ist ja das Problem: Empfinde ich 46cm als ausreichend? :D

Früher habe ich mal eine Schlaghose mit 47cm Knieweite gemacht, allerdings frei nach Systemschnitt, nicht nach Müller (das System benutze ich heute) und habe sie am Oberschenkel als zu weit empfunden. Heute habe ich eben diese Hose nochmal analysiert und festgestellt, dass das Knie mindestens 6cm unter meinem richtigen Knie sitzt, die Hose also am Knie eigentlich weiter ist als 47cm. Tja, damals hatte ich noch nicht so den Plan vom Schnittzeichnen :D

Es sieht wohl so aus, dass ich um ein Folienmodell nicht herumkomme. Wenn mir jemand gleich sagen könnte: "waaaaaah, 46cm! Bist Du wahnsinnig?", könnte ich mir gleich sparen, den Schnitt zuende zu zeichnen, aber so muss ich es wohl einfach mal ausprobieren.

Hach, warum muss selbstdesignen nur immer so viel Nerven kosten?

Bisher sieht meine Zeichnung erschreckend kurvig aus, aber wenigstens weiß ich, dass mir Schlaghosen stehen, dann sollte ich deswegen vielleicht nicht gleich in Panik geraten. Meine Lieblingsschlaghose (Ronja von Streetone) kann ich leider nicht als Vorbild benutzen (die ist am Knie noch enger), weil gerade der sehr enge Oberschenkel mir wegen einer gebrochenen Hüfte jetzt Schmerzen macht. Deshalb ist es auch wichtig, dass der Schnitt für nicht dehnbare Stoffe geeignet ist, weil jeder kleine Zug auf dem Bein mir Schmerzen macht. Aber die Hose sollte schon annähernd so sexy aussehen, wie die Ronja, weshalb sie dann doch nicht zu weit werden sollte. Hach ist das alles schwierig...:rolleyes:

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Oft wird übersehen, dass das Knie der Hose im Sitzen ca. 5-6cm höher am Oberschenkel sitzt als im Stehen

 

Das kann man nachmessen, wenn man im Stehen eine Stecknadel auf Kniehöhe anbringt. Wenn man sich dann hinsetzt, sieht man dass sie nicht mehr auf der Kniescheibe sitzt, sondern höher am Bein.

 

Was ich damit sagen will ist, dass Du eigentlich diesen unteren Oberschenkelumfang messen müsstest und dann diesen Wert als als Knieweite nehmen kannst.

 

Es kommt oft vor, dass modische Knieabnäher an Hosen zu hoch eingenäht sind. Im Sitzen sind die dann irgendwo hoch am Oberschenkel, was blöd aussieht.

 

LG Ursel

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@ muschka

ups. jetzt weiß ich, warum meine Hosen am Oberschenkel spannen:rolleyes:

Das werde ich gleich mal für meine Hose ausmessen, die ich gerade in Arbeit habe. Beim Prototyp hatte ich mich schon darüber gewundert, denn die Oberschenkelweite ist reichlich, wird aber offensichtlich zu schnell eng.

Da werde ich wohl die Nahtzugabe etwas verkleinern müssen......

 

Danke für den Tipp!

gundi

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Oft wird übersehen, dass das Knie der Hose im Sitzen ca. 5-6cm höher am Oberschenkel sitzt als im Stehen ...

Es kommt oft vor, dass modische Knieabnäher an Hosen zu hoch eingenäht sind. Im Sitzen sind die dann irgendwo hoch am Oberschenkel, was blöd aussieht.

Ich bastele auch mal wieder an einer Hose, diesmal aber ohne Schlag, unten eher gerade, klassisch! Irgendwann stand ich dann vor dem Problem: wie komme ich von einem wirklich dicken Oberschenkel zu einem normalen Hosenbein - und beim ersten Stecken ist mir genau das passiert. Ab dem Knie war die Folie schmal und beim Bücken ist die Folie gerissen, weil die Hose hochgerutscht ist und es dann eben zu schmal war ...

 

Und die Erfahrung mit den knie-Abnähern habe ich auch gemacht und das Ganze gemittelt - im Stehen etwas zu tief, im Sitzen etwas zu hoch.

 

LG Rita

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mir ist bei meine Hosenschnittkonstruktionen schon immer aufgefallen, das die Knielinie nicht am Körper nachgemessen wird, sondern sie wird ermittelt. Entweder als Mitte zwischen Saumlinie und Hüftlinie oder zwischen Schrittlinie und Saumlinie bzw. Bodenlinie + 6 cm o.ä. nach oben. Es wurde auch mal angegeben, dass die Knieweite bei engen Hosen = gemessene Weite + mind. 4 cm sein muß und oberhalb des Knies hin- und her zu schwingen sein muß.

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Danke Muschka! Du brigst mich immer auf die besten Ideen.

Den Test mit der Stecknadel habe ich gerade mal gemacht und dabei herausbekommen, dass der Umfang an der Oberschenkelstelle, wo die Stecknadel bei fast bis zur Schulter hochgezogenem Knie stehenbleibt, 44cm beträgt (allerdings mit dicker Wollhose drunter. Aber lieber zuviel messen als zu wenig). Dann sollten meine 46cm eigentlich ein ganz gutes Maß für die Knieweite sein, weder zu weit noch zu eng.

Kniehöhe genau in der Mitte zwischen Saum und Schritt kommt bei mir nicht hin. Das Knie liegt nach der Formel, die ich im Schnittkurs gelernt habe, 1/2 Schrittlänge minus 1/10 Schrittlänge unter dem Schritt. Das kommt bei mir auch genau hin. Im Stehen verläuft die so berechnete Knielinie genau über meinem Knie.

Diese modischen Knieabnäher finde ich sowieso schrecklich und würde mir soetwas nie in die Hose nähen. Das sieht immer nach ausgebeulten Knien aus.

@Cira: Meinst Du mit der gemessenen Weite die Weite bei gestreckten oder gebeugtem Knie? Das ist nämlich ein riesen Unterschied.

@Rita: Zieh am besten zunächst von Deinem Schrittpunkt und von der Hüfte aus eine ganz gerade Linie zu Deiner gewünschten Fußweite. Dann gehst Du an der Knielinie auf jeder Seite 1cm nach innen. Das gibt einen schönen, harmonischen und auch passenden Übergang vom Oberschenkel zum Unterschenkel. Irgendwie sind wir immer zur selben Zeit dabei, einen Hosenschnitt zu konstruieren :D

 

Danke für alle Eure Anregungen! Ich glaube das wird hier wieder sehr interessant.

P.S.: Nochwas zu den Knieabnähern: werden die nicht eigentlich gemacht, damit die Hose bei gebeugtem Knie nicht nach oben rutscht? Die Beinvorderseite ist doch dadurch länger.

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P.S.: Nochwas zu den Knieabnähern: werden die nicht eigentlich gemacht, damit die Hose bei gebeugtem Knie nicht nach oben rutscht? Die Beinvorderseite ist doch dadurch länger.

 

Das stimmt schon. Die Abnäher sollen im vorderen Bein mehr Länge und damit mehr Bequemlcihkeit geben. Das ist gut für Kinderhosen oder auch für Outdoor, wo es schon beim Bergaufgehen komfortabler ist.

 

Die Mehlänge liegt meistens zwischen 2 und 5 cm. Beim Hinsetzen oder noch mehr beim In-die-Hocke-gehen rutscht die Hose aber weiter nach oben.

 

Bei mir war mal der Fall, dass beide Knieabnäher dann sehr hoch am Oberschenkel saßen, was dann keine Bequemlichkeit mehr war, sondern eher gestört hat. Die Mehrlänge saß als Beule auf dem Oberschenkel.

Bei den meisten Kaufhosen sitzen die Knieabnäher zu hoch.

 

Bei dem vermessen von vielen Hunderten von Kunden habe ich festgestellt, dass die Knie auf unterschiedlicher Höhe sitzen. Es gibt Menschen mit kurzen und langen Unterschenkeln oder kurzen oder langen Oberschenkeln und das kann zu den verschiedensten Kombinationen führen.

 

In den Schnittsystemen unter Grafis, mit denen ich arbeite, sind in der Regel die Knie zu hoch angesetzt, weshalb dann die Abnäher wie oben angemerkt zu hoch sitzen.

 

LG Ursel

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P.S.: Nochwas zu den Knieabnähern: werden die nicht eigentlich gemacht, damit die Hose bei gebeugtem Knie nicht nach oben rutscht? Die Beinvorderseite ist doch dadurch länger.

 

Das denke ich auch. Eigentlich kommen die von Cargo- und Outdoor-Kleidung, soweit ich weiss. Und beim Klettern, Knien etc. ist so etwas vorgeformtes bestimmt bequemer, weil man nicht ständig quasi gegen den Stoff "ankämpft" und ihn nach oben wegschieben muss, und bei gebeugtem Knie ist der Unterschenkel immer noch ausreichend vor dem Wetter etc. geschützt durch die Mehrlänge. :)

 

Bei sportlicher Motorrad-Kleidung sind z.B. auch die Arme und Knie konstruktionsbedingt leicht angewinkelt, weil das beim Fahren eben der Haltung entspricht. Sieht nur eben im normalen Gehen ein bissel doof auf... :p

 

Liebe Grüße

Kerstin

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...Die Abnäher sollen im vorderen Bein mehr Länge und damit mehr Bequemlcihkeit geben. Das ist gut für Kinderhosen oder auch für Outdoor, wo es schon beim Bergaufgehen komfortabler ist.

 

Die Mehlänge liegt meistens zwischen 2 und 5 cm. Beim Hinsetzen oder noch mehr beim In-die-Hocke-gehen rutscht die Hose aber weiter nach oben.

Ich habe eine Sommerhose genäht, mit der ich sehr viel Fahrrad fahre, deshalb die Knieabnäher. Bei Hosen ohne beulen die Knie eben total aus. Wenn man dann absteigt sieht beides nicht gesellschaftsfähig aus.

 

Ih habe jetzt meine Hosenbeine eben weiter gemalt, die erste Version wäre eh an der Wade gescheitert, Seitennaht in Flitzebogen-Form.

 

Mach mal weiter - eine Schlaghose steht immer noch auf meiner Wunschliste.

 

@Luthien - Du schreibst, Deine Lieblingsschlaghose Ronja kannst Du nicht anziehen, weil gerade der sehr enge Oberschenkel Dir Schmerzen bereitet. Tut sie Dir denn schon weh, wenn Du darin stehst oder erst wenn Du Dich bewegst, setzt o.ä. Über den Po muss sich ja auch Stoff hochziehen beim bewegen, besonders bei Setzen, wodurch der Stoff am Oberschenkel hochrutscht und dann auch wie ein Trichter enger wird ... Oh Gott klingt das komisch, ich hoffe, Du verstehst es trotzdem.

 

Genau da liegt nämlich auch mein Konstruktions-Problem im Moment.

 

Probeheose ist genäht, muss jetzt angepasst werden.

 

LG Rita

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Das Problem tritt hauptsächlich beim Beugen des Beines auf. Weil die "Ronja" eine Jeans mit eben dem typischen Jeansschnitt ist, also unter dem Hintern anliegend, kann der Stoff in Bewegung nicht von unten hochrutschen, sondern die Mehrlänge ist oben am Hintern. Und die Oberschenkel sind bei dieser Hose wirklich richtig anliegend, rutschen also beim Beugen auch kaum nach oben. Der elastische Stoff muss das dann ausgleichen, wodurch ein Zug auf der Oberschenkelvorderseite entsteht. Eine gebrochene Hüfte und ein aufgeschlitzter Oberschenkelmuskel sind sehr empfindlich. Jeder kleine Druck ist schon unangenehm, deshalb muss meine zukünftige Schlaghose in jeder Lebenslage ganz locker nach oben und unten gleiten können.

@Rita: Bei einer Hose muss man sich entscheiden, ob sie am Oberschenkel so weit sein soll, das sie problemlos von unten hochrutschen kann beim Bücken oder ob sie am Oberschenkel eng sein soll, dann braucht sie oben am Hintern mehr Länge. Es wird dann allerdings schwierig, die Kehrseite komplett faltenfrei zu kriegen. Genau deshalb habe ich diesen Thread eröffnet, um herauszufinden, wie weit das Knie sein muss, um in Bewegung, egal wo es da so hinrutscht, weit genug zu sein. ich hoffe wir können zusammen dieses Problem lösen. wenn es Dich interessiert, schreibe ich mal eine Art Anleitung, wie ich den Schlaghosenschnitt konstruiert habe, wenn ich damit fertig bin.

 

P.S.: Jeansstoff ist für mich zur Zeit sowieso zu hart. Der scheuert nur meine Narbe auf und bildet zu steife Falten, die im Sitzen in die Hüfte drücken könnten. Ich brauche es jetzt ganz weich :D

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Ja Luthien, über eine Anleitung von Dir würde ich mich freuen!

 

Mein Po ist recht ausgeprägt, daher brauche ich fürs Biegen sehr viel Stoff. Da ich außerdem nicht auf Rutsch-Bund stehe, habe ich mich von der faltenfreien engen Hose verabschiedet.

 

Entweder eng + Falten oder weit + faltenfrei

andere Alternativen gibt es bei meiner Figur nicht.

 

Meine Erfahrung ist, dass eine Hose erst mal hoch rutscht, bis es nicht mehr geht - die Mehrlänge im Hosenbereich kommt erst zum Tragen, wenn von unten nicht genug kommt. Deshalb habe ich Bedenken, was Deinen Plan angeht, einen unelastischen Stoff zu verwenden.

Weich + Weite + Stretch wäre mir in so einer Situation wohl das liebste.

 

Meinst Du nicht, dass ein angerauhter Elastik-Köper die beste Variante wäre, denn ansonsten brauchst Du doch recht viel Stoff fürs Biegen von Hüfte und Knie.

 

Egal wie, ich drücke Dir die Daumen!

Rita

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J

 

Weich + Weite + Stretch wäre mir in so einer Situation wohl das liebste.

 

Rita

 

Ich verstehe auch nicht, warum Du keinen Stretchstoff nehmen willst. Man kann den Stretchstoff genauso weit zuschneiden, wie unelastischen Stoff. Dann profitiert man von der zusätzlichen Mehrweite des Stretches.

 

Stretchstoff heißt ja nicht zwangsläufig knalleng.:)

 

LG Ursel

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Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Stretchstoff. Zwei der Stoffe, die ich für diese Hosen vorgesehen habe, haben einen Stretchanteil. Ich möchte nur nicht auf den Stretch angewiesen sein, weil ich für die dritte Hose eine ganz bestimmte Stoffvorstellung habe. Wenn es diesen Stoff nur ohne Stretch gibt, möchte ich ihn nicht liegen lassen müssen :D

Ist der Stretch bei einer Hose nötig, gibt der Stoff auch zuviel Druck auf mein verletztes Bein.

Übrigens ist der Schnitt schon fertig, und ich habe heute Morgen eine Probehose aus Folie genäht, die auch in Bewegung sehr gut sitzt (ich kann darin mein Bein ganz nach oben ziehen). Im Stehen sitzt sie, wie die Standardhose auch, faltenfrei. Folie ist schön gnadenlos für ein Probemodell, weil sie nicht einen Millimeter nachgibt.

Vielleicht habt Ihr auch eine etwas falsche Vorstellung von meiner Hose. Sie sieht eher so aus, als könnte man sie bei Landsend verkaufen statt in einem Jeansgeschäft. Das war auch so geplant. Eine Jeans sollte es nicht werden. Vielleicht war es etwas missverständlich, dass ich von Streetone-Jeans gesprochen habe.

Trotzdem gebe ich Euch jetzt mal eine kleine Anleitung, wie ich es gemacht habe. Wenn Euch so eine Hose nicht gefällt, müsst Ihr sie ja nicht nachmachen.

Grundlage für meine Konstruktion ist die Standardhose von Müller&Sohn. Statt mit einer festgelegten Fußweite, habe ich mit einer vorgegebenen Knieweite gearbeitet. Die Hüftlinie und die Schrittspitze werden dann nicht mit dem Saum verbunden, sondern mit der Knielinie. Ansonsten habe ich alle Einstellungen genauso gewählt, wie bei meiner weiteren klassischen Hose. Bei der hatte ich Anpassungen für ein flaches Hinterteil gemacht (z.B. an der Stelle, wo man ab dem Hinterhosenbruch 1/4 Hinterhosenbreite messen muss, 0,7cm zugegeben. Hat man ein vorstehendes Gesäß, muss man an der Stelle etwas abziehen.) Bei der deutlich engeren Knieweite hat sich die Kurve am hinteren Schritt etwas verkürzt, dafür hat sich die gerade Naht im Rücken etwas verlängert. Beides passiert automatisch, wenn man die selben Einstellungen benutzt. Die Knieweite habe ich folgendermaßen ermittelt: Zuerst habe ich mein Knie ganz gebeugt und dann den Umfang gemessen. Dann habe ich nach Muschkas Methode an der schon existierenden Standardhose mal zur Probe im Stehen eine Stecknadel genau auf dem Knie festgesteckt und dann mein Bein ganz bis zur Schulter hochgezogen, um festzustellen, wie weit die Hose maximal nach oben rutscht. Dort, wo die Stecknadel zum Stillstand gekommen ist, habe ich dann nochmal den Oberschenkelumfang gemessen. Beide Messungen haben identische Werte ergeben. Zu diesem Wert habe ich nochmal 2cm hinzugerechnet und bin so auf meine gewünschte Hosenknieweite gekommen. Wie gesagt, wir sprechen hier nicht von einer knackigen Jeans. Vom Knie aus habe ich ganz senkrechte Linien zum Saum gezogen. Diese Seitennähte habe ich dann an jeder Seite 3cm nach außen gedreht. Der Saum wird auf diese Weise rund. Wieviel man die Hosenbeine ausstellt, ist reine Geschmackssache. Die Ecken an den Knien müssen jetzt nur noch mit einer schönen Kurve ausgeglichen werden. Bei der Seitennaht habe ich auch versucht, diese als schöne fliessende Kurve zu zeichnen. Dabei gibt es leider keine Regeln, an die man sich halten kann. Man muss sich dabei ganz auf sein ästhetisches Empfinden verlassen.

Ich hoffe ich habe nichts Wichtiges vergessen. Diese Anleitung ist ohne Gewähr. Ich bin keine gelernte Schneiderin oder sonst irgendwie textiltechnisch ausgebildet. Sollte ein Profi sagen, dass meine Methode falsch ist, hört auf ihn. Wenn jemand einen Fehler entdeckt, würde ich mich freuen, wenn er mir das mitteilt. Ich möchte ja immer dazulernen.

So, und jetzt viel Spaß beim Hosenkonstruieren und nochmal vielen Dank für Eure Hilfe.

P.S.: So, wie diese Vogue-Hose müsst ihr Euch meine in etwa vorstellen

http://www.voguepatterns.com/item/V8157.htm?tab=skirts_pants_includes_designer&page=3

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Ist der Stretch bei einer Hose nötig, gibt der Stoff auch zuviel Druck auf mein verletztes Bein.

Klar! Aber ich würde meinem Bein den Stretch gönnen - und das Stretch-freie Projekt evt. zurückstellen, wenn es allerdings mit den Stretch-Hosen sehr gut klappt und Du ein gutes GEfühl hast, kannst Du es wagen.

Im Stehen sitzt sie, wie die Standardhose auch, faltenfrei. Folie ist schön gnadenlos für ein Probemodell, weil sie nicht einen Millimeter nachgibt.

Aber sie fügt sich auch nicht in die Rundungen.

Bei der deutlich engeren Knieweite hat sich die Kurve am hinteren Schritt etwas verkürzt, dafür hat sich die gerade Naht im Rücken etwas verlängert. Beides passiert automatisch, wenn man die selben Einstellungen benutzt.

Hilfe, jetzt hast Du mich verloren ...

 

Der Rest ist klar! Besonders die Knie-Anleitung!

Ich kenne aber auch die Anleitung von Müller&Sohn nicht. Kannst Du das mal an einer Skizze zeigen? Oder Deine beiden Schnittteile nebeneinader liegend fotografieren - evt. auch nur für mich (hier kann man ja immer keine großen Bilder einstellen)

Würde mich freuen.

 

LG Rita

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Hallo Rita!

Folie fügt sich nicht in die Rundungen, das stimmt, gerade deshalb kann man gut testen, ob man den Schnitt auch wirklich gut ausgearbeitet hat. dann passen die Rundungen nämlich auch mit Folie und müssen sich nicht im Stoff erst zurechtziehen.

Stretchstoff wäre schon schöner, aber ich will unbedingt eine knallrote Schlaghose aus Baumwolle. Sollte ich so einen Stoff nur ohne Stretch finden, werde ich ihn ohne Stretch kaufen. Da ich im Mai wieder operiert werde (an der Hüfte), habe ich dieses Jahr wieder nicht soviel Zeit, mir etwas zu nähen und kann nicht ewig nach Stoff suchen. Und wenn ich eine knallrote Hose will, kann ich sehr stur sein... :D

Natürlich schneide ich die Hose mit ungefähr 2km breiten Nahtzugaben zu (naja, vielleicht nicht ganz so viel :D ). Sollte es mir bei der ersten Anprobe vom Gefühl her zu eng sein, kann ich immer noch etwas weiter heften. Knacke eng wird die Hose eh nicht, eher, wie es immer so schön heißt, figurnah.

Ein Bild meiner Schnittteile habe ich Dir als Anhang hochgeladen. Aber ich bezweifle, dass Dir das hilft. Und ein Bild von mir im chicen Folienhöschen wird es im Internet garantiert nicht geben.Wenn Du Dich gern mit Schnittkonstruktion beschäftigen möchtest, kann ich Dir empfehlen, über die Fernleihe in der Bücherei das Schnittkonstruktionsbuch Müller&Sohn über Röcke und Hosen auszuleihen ( ISBN 13:978-3-9293305-08-1).

Damit Du eine noch genauere Vorstellung hast, wie meine Hose in etwa aussehen wird, stell Dir die Hose aus dem ersten Link mit Leibhöhe und Bund dieser Hose vor:

http://www.voguepatterns.com/item/V7881.htm?tab=skirts_pants_includes_designer&page=4

Den Bund der ersten Hose finde ich zwar auf der Zeichnung sehr chic, aber eine richtige Hüfthose ist mir im Alltag zu unpraktisch.

Übrigens, über schlankmachen Designvorschläge würde ich mich sehr freuen. Noch kann ich ja alles ändern.

P.S.: Die Schnitteile sind erstmal taillenhoch konstruiert, dann kann man den Schnitt leichter anpassen. Die obere Kante wird später noch 4cm (oder was weiß ich, auf wieviel cm tiefer ich dann Lust habe) tiefer gelegt und bekommt einen Formbund oben drauf (geplant ist obere Bundkante=Taille). Aber wie gesagt: über andere Designvorschläge würde ich mich freuen. Ich lass mich da mal von Euch überraschen :D

Bildklein.jpg.424fc9b44619ed5b2fac0162e4ed60b5.jpg

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Heute habe ich meinen Traumstoff für die Hose erbeutet: ein richtig schön knallkirschroter Baumwollstoff mit einer Prise Stretch und einen ganz dezenten Glanz. Mit dem Stretch bin ich jetzt, was die Bequemlichkeit betrifft, auf der sicheren Seite.

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Gratulation!

Ich habe heute endlich getrennt, alle Markierungen auf den Schnitt übertragen udn dann ausgewaschen, mal sehen, ob ich morgenzu was komme.

Du hast schon recht, dass Folie gnadenlos ist, aber eben auch steif. Ich hatte in der Folie hinten unten keine Falten, aber in der Stoffversion dann doch ...

 

Allerdings werde ich noch mal das veränderte Folienbein stecken und anprobieren, vielleicht kann ich jetzt besser sehen, woran es hapert.

 

Leider werde ich keine faltenfreie Rückseite bekommen. Das geht bei meiner Figur nicht. Aber ich denke, dass eine einzige Querfalte, die den benötigten Stoff quasi beinhaltet, ausreichend sein sollte.

 

MAl sehen, was die veränderte Hosen meint.

 

LG Rita

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Welche Folie benutzt Du denn? Es gibt spezielle Schnittmusterfolie (ich glaube, Pidy oder so ähnlich heißt die), die vom Verhalten her Stoff sehr nahe kommt. Baumarkt/Malerfolie kann da nicht mithalten, die ist wirklich etweder zu steif oder zu fisselig.

Und bei der faltenfreien Rückseite möchte ich Dir Mut machen. Im Schnittkonstruktionskurs bei der VHS waren auch Frauen mit vorstehendem Hinterteil (und diversen anderen Figurproblemen). Alle haben eine gut sitzende, faltenfreie Hose hinbekommen. Ich kann mich noch an die Frau erinnern, die ich ausgemessen habe, die hatte einen sehr ausgeprägten Po, und ihre Probehose (allerdings aus Stoff, nicht, wie bei mir Geizknochen, aus Folie) saß perfekt. Keine einzige Falte war zu sehen. Rita, du schaffst das auch noch!

Ich kann Dir nur nochmal empfehlen, Dir mal über die Fernleihe ein Müller-Schnittkonstruktionsbuch zu besorgen oder, falls es das bei einer VHS in Deiner Nähe gibt, einen Schnittkonstruktionskurs mitzumachen. Bei so einem Kurs lernt man auch Dinge über die eigene Figur, mit denen man gar nicht gerechnet hat. Manchmal reicht das schon, um beim Schnittkonstruieren dann in die richtige Richtung zu gehen.

Wenn ich Dir dann irgendwie helfen kann, frag mich nur (gern auch über PN). Allerdings bin ich ja auch kein Experte, aber ein Bisschen habe ich jetzt schon dazugelernt. Wenn Du erstmal einen Grundschnitt perfekt ausgearbeitet hast, kannst Du daraus die unterschiedlichsten Hosenformen basteln. Ich habe auch lange versucht, vorhandene Hosenschnitte anzupassen und war nie mit dem Ergebnis zufrieden. Irgendwann war ich so frustriert, dass ich gar keine Hosen mehr genäht habe, weshalb jetzt in meinem Kleiderschrank ziemliche Hosen-Ebbe herrscht. Deshalb nähe ich jetzt auch soviele Hosen auf einmal.

Hast Du vielleicht irgendwo einen Thread mit Deinem aktuellen Hosenproblem eröffnet, wo ich mir mal Fotos ansehen kann?

P.S.: Danke für die Gratulation, aber die ist noch verfrüht. Es kann ja immer noch sein, dass die Hose aus Stoff nicht so vorteilhaft aussieht, wie ich mir das vorstelle. Aber der Stoff ist wirklich rattenscharf :D Man hat richtig das Gefühl, dass die von Karstadt mich belauscht hätten, als ich meinem Mann sagte, was für Stoff ich will, und ihn dann schnell ins Regal gepackt haben :D

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  • 2 Wochen später...

So, mal ein kleiner Zwischenbericht:

Die Hose ist zusammengenäht, noch ohne Verschluss und Bund. An der Hüftrundung musste ich noch ein wenig wegnehmen, weil sie im oberen Bereich zu weit und rund war.

Ziehe ich die Hose jetzt an, zeigen sich auf der Oberschenkelrückseite diffuse leichte Knitter. Falten sind nicht da, nur diese Knitter.

ist das a) ein Schnittfehler?

b) bei steifem Baumwollstoff, der nicht fällt, sondern steht, unvermeidlich?

Oder geht das eventuell weg, wenn der Bund angesetzt ist und die Hose in der Taille besseren Halt hat?

Testweise habe ich mal den Oberschenkel auf der Vorderseite weiter gemacht, weil ich weiß, dass eine Hose an der Oberschenkelrückseite Falten bekommt, wenn die Oberschenkel vorn zu weit vorstehen und sich deshalb den Stoff von hinten holen. Das hat leider nur dazu geführt, dass unter dem Hintern wirkliche Falten auftauchten, weshalb ich diese Änderung natürlich sofort rückgängig gemacht habe.

Hat jemand eine Idee?

Schon mal im Vorraus danke für Eure Hilfe!

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Hi,

das kann schon sein, dass ein Baumwollstoff solche Ergebnisse zeigt. Hast Du den Stoff vorher abgedämpft od. gewaschen, damit er nicht so steif ist? Hast Du mal ein Gummiband bzw. Gürtel als Bundersatz ausprobiert, um den Stoff in die endgültige Lage zu bringen, evtl. steht er auch am Boden auf, weil Du noch nicht den Saum umgenäht hast. Ich hatte solche Knitter auch mal an einer Baumwollhose, die gingen aber weg, als ich den Bund dran hatte.

BTW ich beobachte Deine Versuche mit Müller&Sohn schon eine geraume Weile und muss sagen: Hut ab, Du bist eine wahre Perfektionistin.

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:o Danke! Da werd ich ja ganz rot.

Vorgewaschen ist mein Stoff natürlich, sonst könnte ich die fertige Hose ja nicht in die Waschmaschine schmeissen. Gebügelt habe ich ihn hinterher natürlich auch. Der Stoff ist ein etwas festerer Baumwollsatin mit einem kleinen Elasthananteil. Nicht so steif wie Denim, aber eben doch mit Stand, nicht fallend.

Ein Gummiband als Bundersatz zum Anprobieren ist eine gute Idee. das werde ich nochmal ausprobieren.( Hm, hab ich überhaupt Gummiband da? *grübel*) Mein Mann meint nämlich auch, dass in der Kreuznaht ein paar Millimeter zuviel Länge sind und die Knitter daher kommen. Gleichzeitig ist er aber auch der Meinung (wie ich auch), dass ich die Naht nicht mehr kürzen sollte, weil dann die Länge zum Bücken fehlt. Meinem Mann gefällt die Hose übrigens schon mal gut, und er ist da absolut ehrlich. Er hat mir den Schnitt schon für einen anderen Stoff vorgeschlagen. Das würde er ja nicht tun, wenn er die Hose nicht mögen würde, weil ich eine andere Form habe, die er mag.

Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, welcher Stoff zu welcher Hose werden soll.

Cira, konstruierst Du eigentlich auch Schnitte?

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