Pfaff 130, schwerer Gang

Hallo, an alle die mit einer so alten Pfaff nähen,

ich bin hier neu und heute ziemlich verzweifelt. Ich habe diese Nähmaschine vor 20 Jahren geerbt und komme auch ohne Motor gut damit klar. Leider will sie nicht mehr. Ich habe ganz normal genäht und es wurde immer schwieriger und anstrengender, bis es schließlich gar nicht mehr weiterging. Wenn man das Handrad lößt, so als würde man Unterfaden aufspulen ist alles ganz normal und alle daran beteiligten mechanischen Teile laufen auch. Wenn ich das Handrad wieder reindrehe, so daß die Nadel vorne wieder Stiche macht geht das nur mit viel Kraftanstrengung, als wäre etwas verhackt oder blockiert. Ich habe alle mir bekannten Stellen durchgesehen, ob irgendwo Fadenreste sind. Auch der Keilriehmen ist in Ordnung. Meine Hände sehen aus wie nach einem Tag in der Autowerkstatt. Aber ich möchte die Maschine nach dieser langen Zeit nicht einfach so entsorgen. Aber um was handelt es s ich hier und gibt es noch Leute, die sowas reparieren?

Hallo 20Hardy09!

Hauptverdächtiger Nr.1 wäre für mich der Greifer!

Schauen, ob sich darin etwas vertüdelt hat, auf jeden Fall ölen!

Und es gibt Leute, die soetwas reparieren, sie nennen sich Nähmaschinenmechaniker.

Alles Gute!

Ramses298.

Hi,

wurde die Maschine immer ordentlich geölt?

Ölen, entharzen, ...

.. wenn sie nicht immer geölt wurde, hat man überall Metallabrieb, dann werden die Finger auch schön dunkel.

Bis denn

Foxi

ich denke, daß du erst mal reinigen, ölen und nähtest machen solltest :

PFLEGE der Nähmaschine

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wo genäht wird, gibt es Staub und Fusseln.

Da es auf unserem schönen blauen Planeten Schwerkraft gibt, gibt es auch Reibung

Dagegen hilft nur :

1. ölen fetten schmieren

oder

2. abnutzen lassen

Grundsätzlich: erst saubermachen, dann ölen

REINIGUNG:

1. ALLE Fäden raus (also auch Spule mit Kapsel entfernen)

2. Nadel entfernen

3. Stichplatte runter

4. ALLE Deckel und Klappen auf

5. mit Pressluft mindestens 8 bar (an der Tankstelle) von allen Seiten auspusten.

Ersatzweise mit Pinsel (alte Zahnbürste) und Staubsaugerschlauch arbeiten.

ÖLEN:

!!! SALAT-ÖL, BIO-ÖL und sonstige schmackhafte Sachen haben im Umkreis von 10 Metern um Nähmaschinen ABSOLUT NICHTS ZU SUCHEN !!!

Eventuelle Speisekammertüren in der Nähe sind sorgfältig verschlossen zu halten, damit sich die Maschinen nicht in selbstmörderischer Absicht selbst bedienen können

Nähmaschinen-öl muss klar und dünnflüssig sein, außerdem harz- und säure-frei !!

1. Greifer pro 20 Nähstunden 1 Tropfen Öl in die Greiferlaufbahn (vorher spule raus!)

Maschine kurz laufen lassen, damit sich das Öl verteilt

ALLE PFAFF-Modelle seit 1968 werden nur am Greifer geölt

Auch wenn der Verkäufer behauptet, dass NIE geölt werden muß, verlängert hier

1 gelegentliches Tröpfchen Öl die Lebensdauer von Verschleißteilen ( oder mit einem ölfeuchten Wattestäbchen durchwischen)

2. andere Ölstellen pro 60 Nähstunden je 1 tropfen Öl

3. Gebrauchsanweisung beachten!

neuere Maschinen haben weniger Ölstellen, weil SINTERTEILE verwendet werden

4. Schnurketten, Antriebsriemen, Zahnriemen, Keilriemen, Gummiteile (Spulergummi, Reibräder, …)

dürfen auf gar keinen fall geölt werden

NÄHTEST

1. unbedingt eine frische Nadel einsetzen und 20 cm probenähen.

2. Der Nadelfaden soll beim ZZ-Stich auf der Unterseite des Stoffes eben erkennbar sein.

3. Dann mit Geradstich vor- und rück-wärtsnähen. Soll gleichmäßig aussehen.

das wär’s im Allgemeinen

Rückfragen am besten im Forum stellen, dann haben alle was davon.

Erstelldatum 19.05.2005 06:35

Aktualisiert 01.12.2011 09:59

im zweifelsfall, wenn das nix hilft, wurde ungeeignetes öl in die maschine gekippt

oder die "schnurkette" wurde dummerweise mit öl versifft

(das würde aber das totale zerlegen der maschine bedeuten und so ein klinikaufenthalt wird nicht gerade billig)

gruß josef