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Langschiff-Nähmaschine, Hersteller: A&C? A&G? C&A?


haca

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Hallo,

 

kürzlich ist mir eine alte Langschiff-Nähmaschine in die Hände gefallen. Ich wollte mir eh schon länger anschauen, wie die Dinger funktionieren. Ziemlich verdreckt, aber bis auf einen kleinen eher optischen Schaden (abgebrochene Schmierluke vorne) nicht so schlecht erhalten. Das Schiffchen war schon eingefädelt. Für mich faszinierend: Oberfaden nach Gefühl eingefädelt, losgenäht, passt. Und das bei dem spartanischsten Oberfadenspanner, den ich je gesehen habe. :cool:

 

Wer kennt den Hersteller? Gefunden habe ich die Maschine in Wien. Das Logo des Herstellers ist auf der Messingplakette zu sehen: zwei Buchstaben, ich identifiziere ein „A“ und ein „C“, könnte auch ein „G“ sein, dazu ein „&“ und unten „Co“, wohl für „Company“. Umrahmt ist das Ganze von einem stilisierten Gürtel.

 

Das A liegt über dem C/G, insofern würde ich „A & C“ annehmen, könnte aber auch umgekehrt sein. Habe nach dem Studium der Vintage-Nähma-Seiten leider nichts gefunden. Kann natürlich auch aus den diversen Ländern der alten Monarchie kommen, sprich: Böhmen, Ungarn, Kroatien usw.

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Servus,

 

eine schöne Maschine. Renters listet in seiner 8. Auflage vom "Nähmaschinenfachmann" (1957)

 

"A. Gregor & Co".

 

als Nähmaschinenfabrik in Wien.

 

Mehr steht da nicht. Mehr weiß ich nicht :confused:

 

Mit besten Grüßen vom

Pauli.

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Super, vielen Dank! :hug:

 

Dem werde ich nachgehen. Aber ich fürchte, viel werde ich nicht herausfinden. Vor hundert Jahren dürfte es in Wien eine ganze Reihe an „unbedeutenden“ kleinen Nähmaschinenfabriken gegeben haben, die einfach ein populäres Modell nachgebaut haben. Der Logo-Schriftzug lässt sich auch unten in der Bodenplatte wiederfinden, insofern ist es tatsächlich ein Hersteller und kein Händler. Riesengroß steht in der Bodenplatte auch „PATENT“ – wobei die Frage offen bleibt, wessen Patent ... Die Nähmaschine schaut aus wie hundert andere der Zeit, bis ins Detail, vermute ich.

 

Übrigens erstaunt mich doch, wie fest die Dreckschicht eines Jahrhunderts kleben kann – erinnert wohl nicht zufällig an Ofenruß. :rolleyes:

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Hallo haca!

 

 

Übrigens erstaunt mich doch, wie fest die Dreckschicht eines Jahrhunderts kleben kann – erinnert wohl nicht zufällig an Ofenruß. :rolleyes:

Das ist halt noch Qualitätsdreck!

Nicht wie der moderne Schmutz, den man schon mittels Ata entfernen kann! ;)

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

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Das ist halt noch Qualitätsdreck!

 

:D

 

Zu A. Gregor habe ich bisher nichts gefunden, aber in Punkto Reinigung bin ich schon schlauer geworden:

 

Nachdem ich fast mein gesamtes Arsenal an Reinigungsmitteln aus Baumarkt und Drogerie getestet hatte, bin ich schließlich darauf gekommen, dass das optimale Mittelchen zur Beseitigung der Ruß-Dreck-Schmier-Staubverbindung in jedem Supermarkt zu finden ist: Backofenreiniger!

 

Kaum hatte ich das Zeug unten testweise aufgesprüht, sog der Schaum schon das ganze üble Zeug weg – wirkungsvoller als Aceton! Für das Gehäuse ist der Backofenreiniger aber leider nicht zu empfehlen, sofern man auf die Erhaltung der Goldverzierungen Wert legt ... :rolleyes:

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Die Reinigung macht Fortschritte, allerdings mit Verlusten. Die schwarze Farbschicht scheint oben widerstandsfähiger als unten zu sein, dort hat der Backofenreiniger inzwischen einiges (optisch) verwüstet. Aber dies ist ja mein „Testobjekt“. :rolleyes: Relativ gut funktioniert auch die Reinigung mit einem „Entfetter auf wässriger Basis“ aus dem Baumarkt, ist eine Art Super-Spüli, greift aber nach einiger Zeit auch die Goldverzierungen an. Bisher habe ich den Eindruck, die schonendste Methode, den alten „Qualitätsdreck“ zu entfernen, wäre es, die Maschine komplett in ein Petroleum-Bad zu geben, 1 x pro Woche gut umzurühren und nach einem Jahr zu schauen, was noch da ist.

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Hallo haca!

 

 

Ich bin da zwar kein Profi, beim Golddekor handelt es sich aber wahrscheinlich um Blattgold.

Gold kann von allen Metallen am dünnsten ausgewalzt werden, es ist also sehr ergiebig. Diese dünnen Folien haften von selbst auf dem Untergrund. Weil kein Klebstoff o.ä. im Spiel ist, ist das Gold anscheinend recht empfindlich gegen Manipulationen.

 

Ich würde testweise - die Maschine ist ja ein Testobjekt für Dich - Petroleum oder Dieselöl auf den Schmutz streichen und das Ganze mit einem Fön erwärmen. Dann mit einem Küchentuch vorsichtig darüberwischen.

Oder eine - sehr agressive - Möglichkeit organischen Schmutz zu zerstören, ist Dan Clorix (Natriumhypochloritlösung). Ob die Maschine das aber übersteht, weiß ich nicht.

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

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Hallo Ramses,

 

ja, der Goldauftrag ist bei Reinigungsmitteln sehr empfindlich. Wird er durch zu harte Mittel abgewischt, ist bei meiner Nähmaschine eine silberfarbene Grundierungsschicht zu sehen.

 

Danklorix habe ich gerade mal getestet: zu wenig Vorteile, zu große Nachteile ...

 

Petroleum + Heißluftgebläse hatte ich schon am Wochenende probiert, die Hitze schien den Schmutz aber nicht sonderlich zu beeindrucken.

 

Ich fasse mal meine Erfahrungen bei dieser Maschine zusammen:

 

  • Backofenspray ist als Qualitätsdrecklöser extrem effektiv, ruiniert allerdings das Golddekor und kann schwache Lackschichten anlösen, so dass sie einfach abfallen. An der Unterseite habe ich es dennoch verwendet: Nach kurzer Einwirkzeit habe ich mit einer Zahnbürste geschruppt, die braune Soße mit Wasser entfernt, alles trockengetupft und mit WD-40 eingesprüht (nur als temporären Rostschutz).
     
     
  • Aceton, Nirtoverdünnung etc. bringen weniger als sie zerstören. Terpentinersatz und Spiritus zeigen kaum Wirkung.
     
     
  • Die insgesamt besten Ergebnisse habe ich mit dem „Entfetter auf wässriger Basis“ erzielt, auch wenn man beim Dekor aufpassen muss, dass man ihn dort nicht zu lange einsetzt. Ist auch im Haushalt meine Allzweckwaffe.
     
     
  • Die sicherste, aber auch langwierigste Methode ist wohl Geduld, Sorgfalt und Petroleum, ersatzweise Öl, WD-40 etc. Die Schmutzschichten kann man damit nach und nach zart anlösen und abschaben, an ungefährlichen Stellen mit einem stumpfen Messer etc., ansonsten mit einem Lappen und einem geeigneten Holzstab. Tagelanges Einweichen bzw. immer erneutes Einstreichen mit Petroleum dürfte von Vorteil sein, Erwärmung wohl auch. Der Weg ist mühsam, jeder Millimeter ist hart erkämpft, und man darf keine Fortschritte erzwingen wollen. Aber meiner bisherigen Erfahrung nach führt an dieser tagelangen Handarbeit kein Weg vorbei, wenn man die Oberfläche der Maschine mit dem Dekor erhalten möchte.

 

Eine andere Variante wäre, solche eine alte Nähmaschine nur soweit zu reinigen, bis es halbwegs ok ist, d.h. den jahrhundertealten Dreck an den Übergängen und in den Ecken einfach dort zu lassen und nur die wichtigsten Stellen zu reinigen. Mehr haben unsere Vorfahren auch nicht gemacht. :rolleyes:

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d.h. den jahrhundertealten Dreck an den Übergängen und in den Ecken einfach dort zu lassen

 

das ist kein Dreck, das ist Patina! ;)

 

lg Nähbaerchen

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das ist kein Dreck, das ist Patina! ;)

 

lg Nähbaerchen

 

Genau, das war das Wort, das mir nicht einfallen wollte. ;)

 

Ich bin diese alte Nähmaschine so angegangen wie eine X-beliebige Nachkriegsnähmaschine (für die Petroleum völlig ausreichen), aber vielleicht wäre eine altersadäquate Herangehensweise angebracht. Jetzt gegen Ende schludere ich sowieso ...

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ich reinige mit reinem Alkohol, 96 V% aus der Apotheke... ich werde zwar jedesmal gefragt, was ich damit vor habe, weil ich den Fusel gleich Literweise kaufe. Aber damit zerstört man am Wenigsten. Und Dreck, der jahrelang zum Aufbauen gebraucht hat, verschwindet auch nicht in 5 Minuten...also schön brav schrubben :D

 

lg

Dracherl

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Hallo Dracherl,

 

sehr lobenswert, dass du deinen Apotheker unterstützt, aber 96%igen Alkohol bekommst du auch im Baumarkt (= Spiritus), noch reineren Alkohol (96-99%) neben Apotheken auch in guten alten Drogerien (Isopropylalkohol, technischer Alkohol) – du musst halt nur auf die Apothekerpreise verzichten. :rolleyes:

 

Bei meinem Beuschelreißer-Kohleofendreck war Alkohol leider recht wirkungslos, dafür hat es den Lack und die Verzierungen angegriffen. Wenn du bei deinem anstehenden eigenen Projekt schrubben möchtest, empfehle ich Petroleum. Aber es hat natürlich nicht jeder solch einen Qualitätsdreck daheim wie ich ...

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Hallo Haca,

da muß ich glatt widersprechen: Apotheker - Alkohol und Spiritus sind nicht das gleiche... Spiritus wird billig hergestellt, also aufs Reinheitsgebot schaut da keiner. Dann kommen noch Zusätze rein, damit man den Fusel nicht trinkt. Und beim Arbeiten stinkt das Zeug, daß dir fast die Nase abfällt. Und obendrein gibt es auch Schlieren von den Inhaltsstoffen (der Dreck aus dem Spiritus wird auf dem zu reinigenden Gegenstand verteilt, reagiert auch noch chemisch und brennt sich in die Oberfläche). Spiritus ist zum Anzünden..

 

Der Alkohol aus der Apotheke ist eben rein hergestellt, klar kostet er mehr, aber dafür macht er mir auch nichts kaputt und mein Naserl freut sich (ok, völlig geruchsneutral ist Alkohol auch nicht).

lg

Dracherl

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Hallo Forum!

 

 

Der Alkohol aus der Apotheke ist eben rein hergestellt, klar kostet er mehr, aber dafür macht er mir auch nichts kaputt und mein Naserl freut sich (ok, völlig geruchsneutral ist Alkohol auch nicht).

Das ist aber ein SEHR teurer Spaß! Soweit mir bekannt ist, kosten 100 ml rund 10 Euro. :eek:

Hat aber den Vorteil, daß man bei der Arbeit auch mal einen Schluck nehmen kann! ;) :D

Der Preisunterschied ergibt sich nicht aus einer billigen oder teuren Herstellung, sondern weil auf den Apothekenalkohol Branntweinsteuer fällig wird. Und diese ist erheblich.

Spiritus dagegen ist vergällt (mit Bitterstoffen versetzt). Um zu verhindern, daß daraus trinkbarer Alkohol hergestellt wird, was sich wirklich lohnen würde, hat das Vergällungsmittel einen sehr ähnlichen Siedepunkt, so daß eine Destillation wirkungslos bleibt.

Apothekenalkohol würde ich nicht zum Reinigen verwenden. Der ist eher zur Herstellung von Likören u.ä. bestimmt.

Wenn es ums Reinigen geht und gleichzeitig gewissermaßen "Lebensmittelechtheit" gewährleistet werden muß, dann würde ich mir Isopropylalkohol (aus der Apotheke) besorgen. Der ist sehr viel billiger als Ethanol und hat zudem auch eine höhere Lösungswirkung - jedenfalls bekommt man damit zumindest Kleber von Etiketten besser ab.

Wegen der Steuerfreiheit wird er in der Medizin auch anstelle von Ethanol verwendet.

Der Witz dabei ist, daß reiner Isopropylalkohol bei meiner Apotheke sogar günstiger ist als verdünnter 70%iger, weil für die Angestellten der Apotheke angeblich die Mischarbeit nicht anfällt. In einer anderen Apotheke habe ich dagegen fertige Flaschen mit 70% erhalten.

Für meine Zwecke ist reiner besser geeignet, in der Medizin dagegen ist reiner dagegen ungeeigneter, weil er die Haut zu stark reizt. 70%iger stellt einen Kompromiß dar, weil er noch genügend Keime abtötet.

 

Da denn prost!

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

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Wenn es ums Reinigen geht und gleichzeitig gewissermaßen "Lebensmittelechtheit" gewährleistet werden muß, dann würde ich mir Isopropylalkohol (aus der Apotheke) besorgen. Der ist sehr viel billiger als Ethanol und hat zudem auch eine höhere Lösungswirkung - jedenfalls bekommt man damit zumindest Kleber von Etiketten besser ab.

 

Bei heiklen Reinigungsproblemen verwende ich hin und wieder Isopropylalkohol, verdünnt habe ich damit früher auch Schallplatten gereinigt (lang, lang ist’s her). In Österreich gibt es einige alte „echte“ Drogerien, die all solches Zeug noch führen, anmischen usw.

 

Was Dracherl mit dem „unguten“ Spiritus meint, könnte vielleicht Brennspiritus sein. Der hinterlässt in der Tat leichte Schlieren. Allerdings riecht für mich eigentlich jeder Alkohol ok ... :cool:

 

Bei einer solchen Grobreinigung einer Nähmaschine – möglichst ohne die Oberfläche zu beschädigen – scheinen mir ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger Reinheitsgehalt etc. unwesentlich, möglicherweise würde auch 80%iger Stroh-Rum funktionieren.

 

Was ich jedoch meine festgestellt zu haben: Die Nähmaschine reagiert jetzt teils anders auf bestimmte Lösungsmittel als am Anfang der Reinigung. Möglicherweise sind Oberflächen schon unmerklich angelöst, oder es liegt an der fehlenden schützenden Schmutzschicht: Jetzt beschädigen Mittelchen das Dekor, die am Anfang kaum besser als Wasser gewirkt haben. Ist zumindest mein Eindruck, leider habe ich den Versuchsaufbau zu unwissenschaftlich angelegt.

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Ich zahle für 1 Liter ca 13 Euro, das find ich nicht so tragisch. Mit 1 Liter kommt man schon ziemlich weit. Und für mich ist es einfach das beste und schonendste Reiniungsmittel. Ich muß oft Kleberreste von empfindlichen Kunststoffen lösen, ohne etwas zu beschädigen. Und bei den Goldplättchen auf der Nähmaschine denke ich, daß sie reinen Alkohol am besten vertragen. Backofenspray kostet ja auch was..am Ende zum Geld auch noch Nerven..

 

Und naja, ich hab mir nicht die Mühe gemacht, die genauen chemischen Zusammensetzungen zu suchen, da darf jeder gern selber suchen, gibt umfassende Seiten im Netz. Der Baumarktspiritus hat halt leider Zusätze, die die Oberfläche zerstören.

lg

Dracherl

 

PS: schöne Maschine übrigens!

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Hallo Forum!

 

 

Ach du liebe Güte!

Ich diskutiere mit Österreichern über deutsche Branntweinsteuer! :D

 

Was Dracherl mit dem „unguten“ Spiritus meint, könnte vielleicht Brennspiritus sein. Der hinterlässt in der Tat leichte Schlieren. Allerdings riecht für mich eigentlich jeder Alkohol ok ... :cool:

Wenn das Zeug alt wird, so war das zumindest früher bei uns, dann riecht es absolut widerlich!

Im frischen Zustand ist es nicht unangenehm - kommt wohl aber auch auf die Sorte an.

 

Ich zahle für 1 Liter ca 13 Euro

In Deutschland macht schon die Branntweinsteuer über 13 Euro aus.

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

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Hallo haca

Erstmal möchte ich dich zu der schönen Näma beglückwünschen . Bei uns auf dem Dorfe ist es seltenst , an so schöne Stücke zu kommen .

Ist es den überhaupt aufgelegtes Blattgold ? Ich kenne solche Verziehrungen nur als Lackauftrag , ganz früher von Hand mit Schlepppinseln aus Marderhaar aufgetragen , später mit Schablonen lackiert .Ich würde auf jeden Fall von scharfen Chemikalien abstand nehmen und auf Poliermittel setzen , da kann man jederzeit den Arbeitsfortschritt kontrollieren und bei auftretenden Schäden an z.B. Verziehrungen sofort abbrechen .

Mein Malermeisteronkel , der so was noch von Hand lackieren konnte , mischte Schlemmkreide mit Leinöl ( Schlemmkreide auch bekannt aus Zahnpasta ) zu einer relativ zähen Paste , um solche Teile zu reinigen . Der Vorteil , keine Lösungsmittel , dadurch gibt es keine ungewollten Ablösungen von zu erhaltenden Bereichen . Mit dieser Paste kann man den Generationendreck vorsichtig abpolieren . Unter Zuhilfenahme von Bwlappen , Watte und Q Tips kommt man auch in alle Ecken .

Ich hab mal von einem Autolackierer eine Dose Rot Weiß bekommen , das Zeug heißt wirklich so . Das ist eine lösungsmittelfreie Polierpaste , mit der man sehr sensibel kleine Kratzer und ähnliches auspolieren kann. Ich weiß aber nicht , ob es das Zeug immer noch gibt und wenn ja , ob es immer noch lösungsmittelfrei ist .

Durch Polieren kann man auch gewollte , fein abgestufte Übergange zwischen sauberen Stellen und evt. Gewünschter Patina schaffen .

Viel Erfolg bei deiner Arbeit und liebe Grüße vom Dorfe

Andreas

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Hallo Calenberger,

 

Danke, richtig schön sieht sie aber nur von Ferne aus, die Nähmaschine hat schon deutliche „Schlaglöcher“ im Lack. Stören mich aber nicht, sie hat halt „Charakter“.

 

Mit Hand sind die Verzierungen (leider) nicht aufgebracht, es ist im Prinzip eine billige 08/15-Maschine der Zeit. Sehr interessante Reinigungstipps, denen werde ich nachgehen! :) Auch wenn diese Maschine derzeit (für mich) schon sauber genug ist. Als nächstes muss ich mal schauen, ob sie noch genauso gut näht wie vor der Prozedur ...

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Hallo Haca,

 

ich habe nun einen Chemiker gefragt, was er von meiner Alkoholreinigungsidee hält... nun ja, ich sitz beim Schreiben ganz im Winkerl und schäm mich... er hat mir diese Idee, gelinde gesagt, um die Ohren gehauen... alle Säuren oder oxidativen Putzmittel zerstören den Lack und grad Alkohol löst ihn wunderbar auf.

 

Aber er hat auch Vorschläge gemacht:

Für alte Staub/Fettgemische, wie sie auf den alten Maschinen sind, eignet sich am besten ein alkalisches Putzmittel. Der pH - Wert soll über 7 liegen. Starke Laugen und niemals eine Säure. Er hat folgende Möglichkeiten genannt:

 

Eine Seifenlauge herstellen, aus einer Hartseife, deren pH -Wert über 7 liegt. So eine eignet sich halt nicht zum Händewaschen, aber das hat man ja nicht vor.

 

Dann fertig zu kaufen gibt es Ajax Professional Edelstahlglanz. Das ist ein Ammonikareiniger. Der Lack wird davon aber auch angegriffen und man hat nur einen sehr kleinen Spielraum von "Dreck entfernen" und "an der Lackschicht angekommen". Da empfiehlt er, schön vorsichtig zu putzen und immer wieder zu kontrollieren, ob man schon am Lack ist. Dann sofort aufhören und abspülen. Der Vorteil dabei ist, daß Messingplaketten oder echter Goldaufdruck erhalten bleiben und diese Metalle nicht angegriffen werden.. Goldlack ist mit Vorsicht wie jeder andere Lack zu behandeln.

 

Blue Star Schimmelentferner ist ein alkalisches Tensid mit Hypochlorid (hoffentlich schreib ich das richtig...) und eignet sich auch gut. Auch hier immer wieder kontrollieren, wie weit man durch den Dreck vorgedrungen ist.

 

Bei allen Möglichkeiten warnt er aber davor, daß es wirklich lang dauert, dafür aber schonend ist und man immer wieder überprüfen kann, ob man den Lack beschädigt oder nicht. Der Lack wird immer angegriffen und es liegt - im wahrsten Sinn des Wortes - in der Hand der Putzfee, ob der Lack gut erhalten bleibt.

 

Alle anderen handelsüblichen Reinigungsmittel eignen sich nicht, sprach der Chemiker. Denn die haben Zusätze, die sich nicht eignen oder sind auf Oxidation aufgebaut und dann oxidiert der Lack und ist schön abgeputzt. Die Maschine schaut dann halt anders aus, nähen würde sie vermutlich noch genauso wie vorher.

 

Und auf seine Nase sollte man ebenfalls gut achten, denn das ganze Zeug stinkt fürchterlich...

 

So, hoffentlich hab ich nun keine Forenregeln gebrochen, weil ich Produknamen nenne. Sollte das der Fall sein, dann bitte ich jetzt schon um Verzeihung, ich hielt es in diesem Fall für notwendig.

 

lg

Dracherl

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Hallo Dracherl,

 

vielen Dank für die Infos! Einiges werde ich testen, aber auch die Tipps von Calenberger habe ich ja noch nicht umgesetzt, „Wiener Kalk“ habe ich bei mir allerdings schon gefunden (= Schlämmkreide). Derzeit kümmern mich gerade andere Projekte ...

 

Deine Erkenntnis, dass Alkohol nicht für alles gut ist, freut mich, ich hätte ansonsten seelenruhig abgewartet, bis du dich damit an deine Maschine gemacht hättest. :D Spiritus/Alkohol löst nach meinen Tests (siehe Posting 12) ja den damals verwendeten Lack an bzw. auf, wie der Chemiker richtig gesagt hat.

 

Letztlich habe ich bisher zwei Erkenntnisse gewonnen:

1. Alles zuerst vorsichtig an verdeckter Stelle testen.

2. Die sichersten Mittel und Methoden brauchen am meisten Zeit.

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Ich zahle für 1 Liter ca 13 Euro, das find ich nicht so tragisch.

 

Nur nochmal kurz zu dem Thema Alkohol: dabei handelt es sich um Alkohol, der für äußere Anwendung bestimmt ist, jedenfalls nicht zum Verzehr.

 

Der zum Verzehr, also z.B. zur Likörherstellung bestimmte Alkohol wird i.d.R. als Weingeist bezeichnet, hat einen Alkoholgehalt von 96% und wurde mir in der Apotheke mit 5,40 Euro für 125ml berechnet. Somit wären wir dann bei 43,00 Euro pro Liter!

 

lg Nähbaerchen

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Hallo,

 

bei Wilhelm Peter, Alte Nähmaschinen gibt es ein Kapitel über Östereich, Ungarn u.s.w., leider hab ich mein Exemplar nicht im Zugriff. Ich schau aber heute abend mal nach. Die Langschiff Maschine scheint so zwischen 1885-1900 zu liegen und ist vermutlich ein Singer B Nachbau (Schiff quer zur Nährichtung, rechteckige Grundplatte).

Die "Bemalungen" waren zu dieser Zeit schon Aufkleber, die vor dem Klarlack (Endlackierung) aufgebracht wurden. Es gab etliche Firmen die nur solche Aufkleber hergestellt haben. Vielleicht hilft das bei der Reinigungsstrategie.

 

Mein persönlicher Favorit bei der Grundreinigung meiner alten Maschinen ist der Radierschwamm (gibt es manchmal bei Aldi als Postenware). Also vorsichtig mit feuchtem Radierschwamm abrubbeln. Da wo die oberste Lackschicht weg ist läßt man am besten alles so wie es ist. Alle Chemieversuche waren bisher irreparabel. Am wenigsten schlimm ist noch Petroleum.

 

Gruß Klaus

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Hallo Peterle,

 

tja, was ist ein Radierschwamm. Wie soll ich das erklären?

Das sind Schwämme, die sich beim benutzen abnutzen, weil sie ähnlich wie bei einem Radiergummi beim Wischen Teile an sich binden und dabei eigene Substanz verlieren. Die Dinger brauchen sich also auf und nehmen den Dreck dabei mit.

 

Hier noch ein Link:

***NUR HERSTELLERLINKS NACH MÖGLICHKEIT - DANKE***

 

Gruß Klaus

Bearbeitet von peterle
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