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Wohin entwickelt sich nähen?


Krümmel

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Zu meiner Zeit war Handarbeit an bayerischen Gymnasien in der 5. und 6. Klasse Pflicht. Für Mädchen. In der 5. Klasse wurde gestickt und Socken gestrickt, in der 6. eine Schürze genäht. (Was das 2. Halbjahr war, habe ich verdrängt... :o)

 

Da dadurch die Mädchen aber zwei Wochenstunden mehr hatten als die Jungs kam dann doch mal jemand auf den Trichter, daß das auch nicht so wirklich fair ist, mit der Folge, daß die "Handarbeitspflicht" abgeschafft wurde. Irgendwann in den 1980er Jahren, glaube ich.

 

Je nach Schule gab es das dann halt noch als freiwillige Neigungsgruppe.

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Dass die Kinder in der Schule nicht mehr Nähen lernen stimmt so glaube ich nicht ganz.

Im Gymnasium wurde so was, so weit ich weiß, noch nie angeboten.

 

Aber sicher gab und gibt es Nähen am Gymnasium. Bei mir nannte sich das Fach Textiles Gestalten und war eine Alternative zum Kunstunterricht.

 

Nähen an den Schulen ist allerdings seither immer seltener geworden. Von all den vielen Kindern in meinem Bekanntenkreis hat nur eines an der Schule nähen gelernt, allerdings auch nicht im Rahmen des normalen Unterrichts sondern in einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft.

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Im Gymnasium wurde so was, so weit ich weiß, noch nie angeboten.

Es besteht da eher wieder das Problem, dass im Vergleich zu früher viel mehr Schüler (v.a. Mädchen) aufs Gymnasium gehen. Grundsätzlich finde ich das sehr begrüßenswert, aber wenn man speziell aufs Nähen schaut, ist das eben negativ.

Früher ging nur ein Bruchteil der Schüler, meist männlich und in den höheren Schichten, aufs Gymnasium, und für diese "Zielgruppe" war nähen tatsächlich überflüssig. Die meisten Mädchen dagegen besuchten Volksschule, und da lernten sie nähen. Nach dem 2.WK gabs doch meines Wissens sogar noch nach den 8 Jahren Volksschule für viele Mädchen weiterführende Haushaltungsschulen (oder wie die immer hießen), in denen auch Nähen weiterunterrichtet wurde. Eine umfangreiche schneiderliche Grundausbildung war fast schon selbstverständlich.

Heutzutage gehen nur noch wenige Mädchen auf Schulen, in denen Nähunterricht angeboten wird.

(Aja, bevor hier noch wegen sowas rumgestritten wird - Schule ist Ländersache ;) Ich spreche hier mal weitestgehend für BaWü, wo ich wohne)

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Ein sehr Interessantes Thema welches ich da gerade gefunden habe :rolleyes:

 

Also ich selbst mit ja Stoff-Händler,

vor Ort ansässig in der City mit ca. 100qm Stoff-Geschäft,

und auch Online-Versender mit Shop seit vielen Jahren.

Klingt soweit ja erstmal ganz gut, aber wirklich kein Grund sich zurück zulehnen,

"Gut laufende Geschäfte" sind diese, wie Marion so schön schrieb,

wo man den ganzen Tag arbeitet und davon seine Familie dann ernähren kann...

puuuh bin ich glücklich das ich einen lieben Mann habe der mich erträgt und auch noch ernährt :D

Ich gehöre halt auch zu den Frauen, mit noch halb kleinen Kindern, die den Luxus hat nicht für sich sorgen zu müssen, und trotzdem sich "weiter-entwickeln" darf.

 

Aber zurück zu "Wohin entwickelt sich nähen?"

Also das es wirklich mehr wird, das halte ich auch für ein Gerücht.

Ich sehe das ja selbst im Geschäft, und Ihr schreibt ja auch, was alles zugemacht hat.

Die Stoffmärkte sind bestimmt eine grosse Verkaufsveranstaltung,

und könnte man glauben alle Welt näht wieder,

aber bleiben wir mal auf dem Teppich: 20 Tage pro Halbjahr, und da kauft dann ganz Deutschland ein? Wohl kaum ;)

Und online, Marion schrieb auch das sehr schön, machen viele schnell auf, und etliche wieder zu.

Und das geht mir manchmal auch so, wenn ich online rumsurfe,

man hat das Gefühl die halbe Welt näht wieder,

und dieses oder jenes wäre jetzt toooootal angesagt.

Naja, im wirklichen Leben merkt man da nicht viel von...

Ich denke auch, der Hype ist häufig eher online, bzw. hat man dieses Gefühl.

 

Zu dem "Leisten":

natürlich kann sich nicht jeder alles leisten, wer kann das schon?

Ich habe kaum "alte" Freunde die nähen, daher unterhalten wir uns darüber kaum.

Aber Thema Essen kommt immer wieder auf den Tisch.

Ich bin eine bekennende alte Öko-Tante *gg* Zumindestens was Essen betrifft. Dafür geben wir als Familie viel Geld aus.

Da höre ich häufig: "Wie kannst Du Dir das leisten? Wir könnten das nicht!"

Naja, alles eine Frage der Prioritäten. Wir besitzen kein Auto, wir fahren nicht in den Urlaub. Da bleibt dann Geld für anderes "über".

Die einen zahlen Ihr Haus ab, die anderen wohnen günstig zur Miete,

das macht halt jede Familie/Lebensgemeinschaft anders.

So sehe ich das auch beim Nähen.

Ich nähe sehr viel, gerade für meine Jungs, 8 & 14 Jahre alt.

Dafür gebe ich natürlich auch etliches für Stoff aus, auch schon lange bevor ich ein Geschäft hatte.

Aber ich kaufe so gut wie keine Kleidung dazu, eigentlich nur Socken o.ä.

Das spart, wenn man das näht was man wirklich auch braucht, ne Menge Geld.

Ob jemand 30 Kombis auch günstigen Stoffen näht, oder 10 aus teuren Stoffen, oder auch 30 aus sehr teuren Stoffen näht, das macht sicher jeder anders. Aber "leisten" im klassischem Sinne, kann man sich das nähen sicher.

 

Dann höre ich häufig:

"Ach, ich habe keine Zeit dafür."

Ok, es gibt wirklich einige Leute, Frauen meist, mit sehr kleinen Kindern,

am besten noch ganztags Berufstätig, die schaffen kaum noch etwas "nebenbei" zu machen. Aber dies ist ja meist nur für eine gewisse Zeit, die Kids wachsen ja ;)

Bei den ganzen "Hilfsmittelchen" die wir mittlerweile im Haushalt haben,

Staubsauger und Waschmaschine wohl fast jeder, wer kann/möchte auch noch Trockner, Spülmaschine & Co.,

da müsste doch mehr Zeit über sein als frühere Generationen?

Klar, die Ansprüche sind heute anderes, man macht mehr "dazu",

wie z.B. Sport, oder Kinderbeschäftigung, Kirchenverein oder was auch immer,

aber mehr Zeit ist prinzipiell da.

Die Prioritäten muss jeder selbst, für sich passend, setzen.

Das soll keine Wertung sein, um Gottes Willen, das muss wirklich jeder für sich entscheiden.

Ich nähe meist nur abends, weit nach 20 h, oder halt Sonntags,

anders habe ich auch kaum Zeit.

Es gibt aber auch etliche Wochen, da bin ich abends soooo kaputt, da geht nix mehr. Früher, z.B. Baby mit Mittelohrentzündung, oder andere Nettigkeiten, haben die Pausen auch schonmal ungewollt verlängert ;)

 

Ist nähen familiär vorbelastet?

Also ich denke, die Wertigkeit von Handarbeit sicher.

Meine Mutter und Oma konnten nicht nähen, meine Mutter versuchte es immer wieder an schönen Gardinenresten für Karneval, mhr war da nicht.

Aber Handarbeit an sich, hatte schon immer eine gewisse "Wertigkeit".

Wenn jemand bei uns etwas Selbstgemachtes bekam, sei es ein gestrickter Pulli, ein gehäkelter Topflappen, ein besticktes Taschentuch, selbstgemachte Marmelade, oder was auch immer,

das war da immer ein sehr besonderes Geschenk:

jemand hatte sich Zeit genommen, etwas besonders für jemanden zu fertigen.

Dieses Gefühl ist mir sehr vertraut.

Ich schenke bei weitem nicht mehr jedem etwas "Selbstgemachtes".

Meine Zeit ist mir Kostbar, viele wissen dies nicht zu Schätzen.

 

Ja, püüüh, ich glaube das war meine "Aussage" dazu :D

 

Ach ne, jemand schrieb (wer war es gleich *grübbel*),

er wäre froh, das er das Glück besähse nähen zu können.

Dies empfinde ich auch so.

Die 3 Outdoor-Hose für meinen schlanksigen Teen haben mich knapp 4 Meter wasserabweisenden Stoff gekosten. Selbst guten, Normalpreis dann knapp 60 EUR.

Aber halt keine 150 EUR für schlecht vernäht im Laden.

Und ich habe sie natürlich direkt auch passend genäht, schliesslich sollen sie beim Wandern nicht rutschen :cool:

 

Ich fände es schön, wenn nähen wieder gesellschaftsfähiger würde,

aber ich denke, solange "schnell-schnell" und "billig-viel" in Deutschland um sich schlagen, wird es dazu nicht in naher Zukunft kommen.

Näh-Cafes? Tolle Idee, aber wenn keiner kommt oder nur selten?

Nähkurse? Klar, aber warum finden viele wegen mangeltem Interesse nicht statt? Und as hier in Aachen, eine Grossstadt?

Schade, aber da muss man dann halt Realist bleiben.

 

Liebe Grüsse

Silvia

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Nähkurse? Klar, aber warum finden viele wegen mangeltem Interesse nicht statt? Und as hier in Aachen, eine Grossstadt?

 

die Frage kann ich beantworten *seufz*

Hier gibt es im Herbst folgende Uhrzeiten: 15:00-17:30 - der Kiga macht um 17 Uhr zu.

Und dazu noch 19:00 - 21:15 - toll, ich kann mich nunmal nicht drauf verlassen, daß mein Mann Punkt 18:45 hier vor der Tür steht und mit Babysitter wird´s dann erstens schon eher teuer (nochmal 10Euro/Abend mindestens, da kann ich mir fast schon 1m Stoff kaufen von und bei zwei Abenden ein Buch zum Thema, nur vom Babysitterverdienst, die VHS-Gebühr gar nicht miteingerechnet) und zweitens kann ich mich nicht 100% drauf verlassen. Dann wurschtel ich doch selber rum und bin auf niemanden angewiesen, der vielleicht nicht kann oder unpünktlich ist und die VHS muß auf meine Teilnahme verzichten, obwohl ich gerne einen Kurs mitgemacht hätte. Okay, ich hab das schon mal gelernt, ich müßte nur auffrischen - aber warum gibt´s keine Angebote zu akzeptablen Uhrzeiten?

Ah ja, es gibt noch einen Wochenendkurs/Halbjahr, zu blöd, daß ich an dem Wochenende schon einen wichtigen Termin hab. Entweder die Nachfrage ist so gering oder die Kurse werden absichtlich so gelegt, daß sich keine Teilnehmer finden, keine Ahnung.

 

Liebe Grüße

elaine

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ich sehe es momentan so, dass die Konfektion aus Fernost gefertigt, immer minderwertiger wird, so dass man keinen Kaufimpuls mehr empfindet. Auch die "Labels" werden dem angepasst. Ich sehe das bei Schuhen - es klebt irgendein Label drauf, aber der Schuh ist aus "Kunstleder!!!". Ja, das habe ich neulich erst an der Kasse bemerkt - Wahnsinn! Man merkt es fast nicht - es riecht sogar wie Leder. Aber beim Tragen - Schweißfußeffekt! Schrecklich.

Deswegen nähe ich nach langer Pause wieder, die Konfektion interessiert mich einfach nicht mehr.

Schuhe muß ich suchen - wo sind die schönen italienischen Schuhe geblieben?

Ich sehe jetzt nur so scheußliche Modelle, wie sie in den 80er Jahren in USA verkauft wurden. Damals haben mich sogar Gepäckträger am Flughafen dort angesprochen, was ich für Schuhe hätte - und ob man dies in Europa trägt! Ein Witz! Diese Schuhe von damals in USA gibt es heute bei allen Schuhgeschäften. Bald müssen wir uns die Schuhe auch noch selber machen.

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die Frage kann ich beantworten *seufz*

Hier gibt es im Herbst folgende Uhrzeiten: 15:00-17:30 - der Kiga macht um 17 Uhr zu.

Und dazu noch 19:00 - 21:15 - toll, ich kann mich nunmal nicht drauf verlassen, daß mein Mann Punkt 18:45 hier vor der Tür steht und mit Babysitter wird´s dann erstens schon eher teuer

...

Ah ja, es gibt noch einen Wochenendkurs/Halbjahr, zu blöd, daß ich an dem Wochenende schon einen wichtigen Termin hab. Entweder die Nachfrage ist so gering oder die Kurse werden absichtlich so gelegt, daß sich keine Teilnehmer finden, keine Ahnung.

 

Liebe Grüße

elaine

 

Hmm ja, das mag bei Euch so sein.

Da ich natürlich selbst auch Kinder habe, und auch berufstätig bin, kenne ich natürlich diese Problem sehr gut ;)

Unsere Kurse gehen von 19:30-21:30 h. Auch mein Mann arbeiten oft lange,

aber an den beiden Tagen in der Woche (ich gebe 2 Kurse pro Woche) muss er halt bis dahin da sein. Das klappt auch, ist halt wichtig.

Und ich bekomme das bei den anderen Müttern ja auch mit, da klappst meist auch.

Wochendekurse bieten wir zur Ausahl 2-3 Termine pro Halbjahr.

Im letzten Halbjahr ist 1 Kurs mit 2 Teilnehmer "zustande" gekommen... mehr muss man wohl nicht dazu sagen.

Und ich bin hier ja nicht der einzige Kurs-Anbieter, es gibt ja noch einige mehr.

Aber auch da scheint das Interesse begrenzt zu sein, oder die Zeit oder wie auch immer.

Schwierig.

 

Liebe Grüsse

Silvia

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