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Produktvorstellung: Selbsteinfädelnde Nadeln von Clover (Self-Threading Needles)


nowak

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Den Faden in ein Nadelöhr einzufädeln gehörte ja zum Horror meiner ersten Nähjahre. Wie sehr hätte ich mir da eine andere Lösung gewünscht! Doch da Übung hier wirklich den Meister macht, kann ich das inzwischen problemlos. Zumindest so lange die Nadel nicht allzu winzig ist und der Faden von guter und nicht ausfransender Qualität.
Als ich dann vor einigen Jahren das erste Mal von "Self Threading Needles" las, war meine Neugier trotzdem geweckt. Wie soll das gehen? Wenn da ein "Loch" im Nadelöhr ist, rutscht da der Faden nicht gleich wieder heraus? Als ich dann die Möglichkeit bekam, diese Nadeln von Clover zu testen, habe ich natürlich gerne zugegriffen...

Clover Self Threading Needles - Bildrechte Clover Nadeln in der VerkaufseinheitBild: Clover

Die Nadeln kommen als Set von fünf Nadeln. Die Verpackung ist minimalistisch und zweckmäßig. Die Nadeln selber stecken in einem Streifen Styropor (oder so) und nach unten verhindert ein zweiter Streifen, daß sich die Spitzen durch die Plastikfolie bohren können und Schaden anrichten. Das ganze klebt auf einer Pappkarte, die alle nötigen Informationen enthält. Das meiste davon in vier Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. All das steckt in einem Plastikbeutelchen mit Klebelasche als Verschluss. Damit Händler die Nadeln auch hängend präsentieren können, gibt es oben eine Lasche mit Öffnung für einen Haken des Displays oder Pegboards.
Die Verschlusslasche läßt sich etliche Male neu schließen (wenn auch nicht ewig) und man kann die Nadeln sehr häufig in ihr Loch im Styropor zurückstecken, bis es anfängt, auszuleiern. Da ich mir nicht sicher bin, ob die Nadelspitzen nicht auf Dauer leiden, wenn man immer neue Löcher in den Schaumstoff sticht, habe ich versucht, das zu vermeiden und immer die gleichen Löcher genommen. Mir gefällt, daß die Verpackung mit einem Minimum an Plastik auskommt und auch leicht in ihre Bestandteile zerlegt werden kann. Dem Recycling steht also nichts im Weg. Es handelt sich klar um eine Verkaufsverpackung, wer die Nadeln viel nutzt, wird sie früher oder später ohnehin in sein eigenes Nadelbüchlein oder Nadelkissen umsiedeln.

Einfädelanleitung Bildrechte Clover Einfädelanleitung Bild: Clover

Auf der Rückseite des Pappkärtchens finden sich Informationen über die Nadeln sowie eine kurze Einfädelanleitung.
Die Beschreibung der Nadeln ist nur auf Englisch, aber daß die dünneren für leichte und transparente Stoffe, die dickeren für schwerere Stoffe sind kann man sich dann doch denken. Für leichte Stoffe sind zwei Nadeln im Päckchen, beide scheinen den gleichen Durchmesser zu haben, eine ist "short" (34,9 mm) und zum Nähen gedacht, die andere "long" (42,5 mm) und zum Heften. Die drei Nadeln für schwerere Stoffe scheinen auch etwas unterschiedliche Durchmesser zu haben und kommen in drei Längen zwischen 36,5 mm und 42,5 mm, "short" und "medium" zum Nähen, "long" zum Heften.
Die Einfädelanleitung ist nicht weiter kompliziert, sie weist noch daraufhin, daß man nicht versuchen soll, den Faden in das zweite Loch durchzuziehen. Wozu das zweite Loch ist weiß ich allerdings nicht. Ob das einfach ein Produktionsartefakt ist oder eine Funktion hat... keine Ahnung? :confused: Man könnte es vermutlich verwenden, einen zweiten Faden einzuziehen, für dekorative Effekte. Aber den müßte man dann wieder konventionell durchfädeln.

Ich nähe ja immer das eine oder andere von Hand und hefte auch von Hand, wo es Sinn macht. Um die Nadeln zu testen, habe ich also einfach meine üblichen Nadeln beiseite gelegt und habe in den letzten Monaten (fast) alle nötigen Handstiche mit diesen Nadeln gemacht. Dabei waren feine und dicke Stoffe, Webstoffe und Jersey und sogar (das ergab sich so) Elastikspitze auf Handstrick. Als Faden habe ich vor allem AlterfilS in Stärke 120 verwendet, aber auch Gütermann Allesnäher.
Zusätzlich habe ich mit Fäden unterschiedlicher Stärke, Materialien und Firmen Einfädeltests gemacht.

AlterfilS 150 in Clover Self Threading Needles - Bildrechte nowak AlterfilS 150 - feines Garn in der NadelBild: Nowak

Das "Einfädeln" geht in der Tat einfach: Man legt den Faden auf das Öhr, wo man zwei kleine "Hörnchen" sieht und spürt, dann zieht man an beiden Fadenenden, bis der Faden durch einen winzigen Spalt in das Öhr rutscht. Dabei ist mir aufgefallen, daß man schon ziemlich viel Kraft in den Händen und Fingern braucht. Je nach Garn und wenn das Öhr noch sehr "frisch" ist mußte ich sogar teilweise die Nadel auf den Tisch stellen, damit ich genug "Gegendruck" hatte.
Auch fand ich persönlich es jetzt nicht so viel einfacher, die Spalte auf der Nadel zu treffen als ein gleich großes Nadelöhr. Ich kann mir aber vorstellen, daß jemand der schwer sehbehindert ist und mit dem Tastsinn mehr Übung hat, sich da tatsächlich leichter tut.

Einen Nachteil hat diese Technik: Sie ist nicht gerade nett zum Nähgarn. Sprich man erkennt oft mit bloßem Auge, wo der Nähfaden ein wenig fusselt oder gar einzelne Fasern gerissen sind.
Getestet habe ich von AlterfilS die Stärken 150, 120, 80 und 35 sowie von Gütermann den Allesnäher (der Stärke 100 entspricht), das dicke Jeans-Absteppgarn sowie das Seidennähgarn und die Knopflochseide.
Beim dünnsten Garn, dem AlterfilS150, waren leichte Schäden zu erkennen, bei den anderen sah man sie zumindest nicht mehr mit bloßem Auge, wenn man den Faden nach dem Einlegen noch mal glatt gezogen hat. Stärker sichtbar blieben die "Strubbel" im Gütermann Allesnäher. In allen Fällen blieb der Faden aber stabil genug, um damit zu nähen. Wirkliche Faserrisse, die auch sichtbar blieben, fanden sich bei den beiden Seidengarnen. Unabhängig davon, ob ich die feineren oder die gröberen Nadeln verwendet habe. Wer mit diesen Nadeln näht, sollte also jedenfalls fest gezwirntes Garn verwenden und vermutlich lieber Polyester als Naturfaser.

Einfädelanleitung Bildrechte Clover Gütermann Jeansgarn - dickes Garn in der NadelBild: Nowak

Beim Nähen sollte man auf alle Fälle einen Fingerhut benutzen, denn die kleinen "Hörnchen" der Nadel spürt man unangenehm an der Fingerspitze. Ich habe die Nadeln zuerst zusammen mit meinem neuen Lieblingsfingerhut von Clover verwendet und kam zunächst gar nicht zurecht. Als ich dann auf meinen Silikonfingerhut von Prym umstieg, funktionierte es aber wieder gut. Da ich sonst auch bevorzugt mit kurzen und feinen Nadeln nähe, habe ich hauptsächlich die feine und kurze Nadel verwendet.

Das Nähen ging überraschend gut, der Faden bleibt auch meistens im Öhr. Man spürt zwar in vielen Stoffen einen leichten Widerstand, wenn die "Hörnchen" durch den Stoff gezwängt werden (was nicht so überraschend ist, denn die Nadel ist dadurch hinten breiter als eine normale Nähnadel), aber sie näht beschädigungsfrei. Bei einem sehr feinen und wenig dehnbaren Jersey hatte ich Zweifel, aber auch hier gab es keine Laufmaschen und ich konnte ein Teststück unsichtbar säumen. Die Nadelspitze ist schön spitz und gleitet daher gut durch jeden Stoff.
Dennoch habe ich gemerkt, daß ich die Nadel wegen der doppelten Spitzen am oberen Ende oft etwas anders angefasst habe, als ich meine Nähnadeln sonst halte. Wenn man durch sehr feste Stoffe nähen möchte, kann es tatsächlich sein, daß die Nadel mit dem Hinterende fest"klemmt" und mit mittlerer Gewalt (und einem Metallfingerhut) weitergeschoben werden muß. So lange ein Stoff nicht zu dicht gewebt ist, kann man die Nadeln wie jede andere Nähnadel nutzen. Bei sehr dicht gewebten Stoffen (z.B. Hemden- oder Blusenpopeline) hingegen spürt man einen deutlichen Widerstand des Hinterendes und dieses gibt ein vernehmliches "Plopp" von sich, wenn es endlich durch ist. Mit der Dicke des Stoffes hat es hingegen wenig zu tun.
Was mir auch noch aufgefallen ist: Wenn der Faden kürzer wird, hat er irgendwann die Tendenz, sich aus der Nadel raus zu ziehen. (Und zwar früher als das bei einer normalen Nähnadel passiert.) Besonders leicht passiert das entweder bei dicht gewebten Stoffen oder bei solchen mit Elasthan.

Fazit: Es sind zunächst gute Handnähnadeln, mit einer feinen Spitze, die gut in Stoffe einstechen. Bei sehr dicht gewebten Stoffen wird die Einfädelerleichterung hingegen zum Handicap. Ich selber brauche sie nicht (mehr), denn inzwischen kann ich einfädeln und ich sehe auch (noch) gut genug, um ein Nadelöhr zu treffen. Wem aber dieser Schritt Probleme bereitet oder wer sich vom Einfädeln gar vom Handnähen oder -heften abhalten läßt... dem sei geraten, es einmal mit den selbsteinfädelnden Nadeln zu probieren.

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  • nowak

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Diese Nadeln habe ich mir gekauft, weil ich dachte, sie würden mir das Einfädeln erleichtern. Ich habe sie für mich für nicht tauglich befunden. Das Einfädeln braucht tatsächlich wie beschrieben, etwas Kraft und Geschick und mir ist öfters der Faden dabei gerissen oder ausgefranst. Für mich sind diese Nadeln nicht die erwartete Hilfe. Ich nutze sie natürlich, aber meist fädel ich sie wie gewohnt ein. Da hätten es auch die ganz gewöhnlichen Nadeln getan. Ich bin immer noch auf der Suche, was mir das Einfädeln erleichtern könnte, denn ich nähe gerne mit kleinen und feinen Nadeln. Aber diese Nadeln sind es definitv nicht.

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Schliesse mich dem Kommentar von Allyson an.

Aber die sind ja auch nicht neu, die gibt es doch schon sehr lange. Vielleicht nicht vom selben Anbieter.

LG

Bazi

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Sehr interessant.

Ich kann das bestätigen, was du von der Auswirkung auf den Nähfaden und vom "spitzen Ende" schreibst.

Da finde ich die "Patentnadeln" von Prym etwas angenehmer, ein ganz wenig dicker und kürzer und nicht ganz so unangenehm spitz. Und trotzdem für viele Stoffe verwendbar.

Ich hab die Nadel auf einem extra Nadelkissen an der Näma stehen und benutze sie gern, um Fadenenden in den Stoff zu ziehen. Da geht das Einfädeln auch gut, hab das inzwischen auch raus, dass ich das kurze Fadenstück unter Spannung bekomme und dann durch den Schlitz drücke, oder soll ich sagen, die Nadel um den Faden drücke.

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Diese Nadeln habe ich mir gekauft, weil ich dachte, sie würden mir das Einfädeln erleichtern. Ich habe sie für mich für nicht tauglich befunden. Das Einfädeln braucht tatsächlich wie beschrieben, etwas Kraft und Geschick und mir ist öfters der Faden dabei gerissen oder ausgefranst. Für mich sind diese Nadeln nicht die erwartete Hilfe. Ich nutze sie natürlich, aber meist fädel ich sie wie gewohnt ein. Da hätten es auch die ganz gewöhnlichen Nadeln getan. Ich bin immer noch auf der Suche, was mir das Einfädeln erleichtern könnte, denn ich nähe gerne mit kleinen und feinen Nadeln. Aber diese Nadeln sind es definitv nicht.

 

Dem kann ich mich nur anschließen. Ausnahme: ich benutze sie nicht mehr:o

 

LG Renate

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Diese Nadeln verbrachten auch bei mir lange Zeit in der hintersten Ecke einer Schublade. Einmal ausprobiert und dann zum Nähen nicht wieder verwendet.

 

Inzwischen bin ich zum freien Maschinenquilten gekommen und da erweisen sie mir gute Dienste beim Fäden vernähen. Ich versenke erst die Nadel in den Stoff, so dass der Nadelkopf direkt am Fadenende liegt und die Spitze an einer mir genehmen Stelle wieder herauskommt. Dann erfüllt der offene Nadelkopf seinen Zweck. Mit ein bisschen Übung bekomme ich den Faden jetzt problemlos von oben in das Öhr gezogen. Das ist besonders bei kurzen Fadenenden sehr praktisch.

 

Eine dieser Nadeln steckt immer im Nadelkissen und wird ausschließlich zum Vernähen genutzt. Durch das goldene Köpfchen ist sie immer gut zu erkennen und schnell zur Hand.

 

Manches Utensil muss eben erst gut ablagern um endlich seine Bestimmung zu finden.:rolleyes:

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Ich habe die Nadeln auch schon ausprobiert, aber für mich sind sie nichts. ich verwende wahrscheinlich zu viel Kraft beim Durchzeihen des Nähgarns, das es mir schon des öfteren gerissen ist.

 

Eigentlich wollte ich die Nadeln für Kinder benutzen, die noch nicht so gut einfädeln können, aber das lass ich lieber.

 

Meine Tochter scheint mit den nadeln nicht so auf Kriegsfuß zu sein wie ich, sie kommt damit super zurecht und daher habe ich sie ihr geschenkt.:)

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Diese Nadeln habe ich mir gekauft, weil ich dachte, sie würden mir das Einfädeln erleichtern. Ich habe sie für mich für nicht tauglich befunden. Das Einfädeln braucht tatsächlich wie beschrieben, etwas Kraft und Geschick und mir ist öfters der Faden dabei gerissen oder ausgefranst. Für mich sind diese Nadeln nicht die erwartete Hilfe. Ich nutze sie natürlich, aber meist fädel ich sie wie gewohnt ein. Da hätten es auch die ganz gewöhnlichen Nadeln getan. Ich bin immer noch auf der Suche, was mir das Einfädeln erleichtern könnte, denn ich nähe gerne mit kleinen und feinen Nadeln. Aber diese Nadeln sind es definitv nicht.

 

ich erleichtere mir das Einfädeln, indem ich die Nadel mit dem Öhr vor einen hellen Hintergrund halte. So kann ich das Öhr viel besser erkennen. Bei der Nähmaschine halte ich ebenfalls etwas Helles hinter die Nadel, das klappt gut!

 

liebe Grüße

Lehrling

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Ich bräuchte gerade bei Seidenfäden etwas, was das Einfädeln des relativ dicken Fadens erleichtert. Das war wohl dann leider nicht dafür geeignet. Dann gehe ich wieder auf der Suche nach Nadeln mit grossem Öhr.

 

MfG

CG

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Naja, wenn du das Stück Faden, was beim Einfädeln ausfranst abschneidest müßte der Rest ohne Probleme nähen...

 

Oder du schaffst es, den Faden vorsichtiger rein zu bekommen... Vielleicht gibt es einen Weg?

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Ich hatte die Nadeln geschenkt bekommen und hab erst mal die gleichen Erfahrungen wie die meisten hier gemacht. Hatte auch nie Probleme beim "normalen"einfädeln, aber mittlerweile greif ich doch nur noch zu den neuen. Hab mich einfach dran gewöhnt und geht bei mir mittlerweile schneller, als mit herkömmlichen Nadeln. Das ausfransen des Garns stört auch nicht mehr, da ich nur mit 2-3cm länge einfädle. Wenns mich stören würde, würde ich des Stückerl abschneiden.

 

Lg Bea

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Naja, wenn du das Stück Faden, was beim Einfädeln ausfranst abschneidest müßte der Rest ohne Probleme nähen...

Ich hatte das so verstanden der Verschleiss käme beim Nähen, wenn der Faden ständig mit der kleinen Spalte im Nadelöhr in Kontakt kommt, und nicht (nur) beim Einfädeln.

 

MfG

CG

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