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Babylock EA-605 Timing bei Kettenstich


HAD

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Hallo Overlock-Technikexperten,

 

ich brauche Euren Rat. Einige kennen mich ja schon als Altertümchen-Liebhaber. Ich habe es, trotz Warnung hier im Forum vor den eingeschränkten Möglichkeiten dieses eigentlich unverwüstlichen Oldies, gewagt eine Babylock EA-605 Baujahr 1971 bei Ebay zu ersteigern. Sie wollte für 25€ Mindestgebot einfach keiner mehr haben, da musste ich zuschlagen. Da Lidl kürzlich Overlockgarn, 2500m für 99 Cent, im Angebot hatte, wurde das Verlangen noch bestärkt. Ein Vermögen will ich ja nicht ausgeben. Der Fußanlasser fehlte, da ich aber noch einen leistungsmäßig passenden übrig hatte, war das kein Problem. Zudem sucht meine Tochter eine Overlock, da konnte der Papa als Hobbymechaniker nicht wiederstehen. Einen Link für eine kostenlose Betriebsanleitung konnte ich durch einen Thread hier auch finden.

 

Die recht gut erhaltene Maschine läuft extrem leise, was ideal für meine Tochter mit Kleinkindern ist. Diffizile Technik schreckt mich und auch sie nicht. Es ist mir auch wider Erwarten schnell gelungen die Maschine einzufädeln und einen brauchbaren 2 Faden-Overlockstich zu erzeugen. Das Herantasten an die notwendige Fadenspannung von ganz lose bis notwendig fest war eigentlich recht easy. Das Nahtbild zeigt ja, was noch fehlt.

 

Als nächster Schritt sollte die Doppelkettenstichnaht, die ja als Option einzeln oder als Sicherheitsnaht zur Overlocknaht genäht werden kann, ausprobiert werden. Das schlug aber fehl. Die Maschine legt einen schön geraden, losen Faden auf und unter den Stoff oder verheddert sich komplett. Dabei wird stets der Nadelfaden aus dem Öhr herausgezogen und teilweise noch einmal um die Nadel geschlungen. Ab und zu kommen am Anfang ein paar Kettenstiche zufällig zustande.

 

Ich schließe daraus, dass was mit dem Timing zwischen Nadel und Greifer für den Kettenstich nicht stimmt. Der Greifer lässt sich auf seiner Welle mit einer Klemmverschraubung lösen und einstellen. Die Frage ist; wie muss er in Relation zum Nadelöhr stehen? Er fährt ja abwechselnd hinter und vor der Nadel durch und sollte wohl dabei Schlaufen des Nadelfadens aufnehmen und nach unten ziehen.

 

Ich habe mal ein paar Photos vom Greifer in verschiedenen Stellungen gemacht. Dazu musste ich das Untermesser abschrauben. Die Fäden für den Overlockstich habe ich teilweise herausgezogen damit sie nicht ins Getriebe geraten. Die Nadel ist nicht eingefädelt.

 

Im voraus schon mal danke!

 

Harald

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Irgendwie sind alle in Urlaub, sonst ist doch in Minuten oft jemand da, der Bescheid weiss.

 

Nun ja, im Augenblick ist es unterm Dach, wo das Maschinchen steht, auch unerträglich heiß. Vielleicht will sie einfach nicht;)? Ich habe mir die Sache mit "Handbetrieb" aber nochmal genauer angeschaut und bin mir gar nicht mehr so sicher ob es am Greifer liegt. Der fädelt eigentlich schön abwechselnd in die Schlaufen hinter und vor der Nadel ein. Nur werden die eingefädelten Schlaufen bei Nadelaufwärtsbewegung nicht festgezogen sondern mit dem nächsten Stich mit infolge des Stofftransports längerer Schlaufe nochmals aufgefädelt. Nach 2-3 Stichen wird das Schlaufenknäuel so dick, dass es den Oberfaden vor der ersten Schlaufe in Nadelöhr reißen lässt. Da der Oberfaden aber noch m Schlaufenknäuel hängt, wird er wie auch der nur durch dieses Schlaufenknäuel gefädelte Unterfaden durch den Transporteur mitgezogen, die Nadel sticht nur noch Luftlöcher. Das sieht man aber erst, wenn man es nicht von unten beobachtet, wenn der Stoff hinter dem langen Nähfuß frei sichtbar wird. Bei eingebauten Untermesser ist der Blick unten verstellt.

 

Der Fadenverlauf ist genau wie in der Betriebsanleitung beschrieben, das habe ich mehrfach überprüft. Die Fadenspannung des Nadelfadens ist schon fast am Anschlag. Der nur für den Kettenstich vorgesehene Fadenlegehebel hebt und senkt sich nach meiner Beobachtung ordnungsgemäß. Trotzdem wird immer weiter Faden von der Kone abezogen, die Nahtschlaufe im Stoff aber offensichtlich nicht angezogen. Die Nadel zieht ja den Faden der ersten Schlaufen recht kraftvoll nach oben, wenn das Fadenknäuel fest sitzt. Sonst würde er ja nicht im Öhr abreißen.

 

Das kapier ich einfach nicht. Wieso zieht die Nadel Schlaufen durch den Stoff, wenn sie nicht aus der Nadelöhr kommen? Warum reisst der Oberfaden nicht vor der Nadel ab, sondern wird nach Abriss weiter mitgezogen? Der Unterfaden wird dabei nur in Nahtlänge verbraucht.

 

Ich bin mit meinem Latein (kann ich gar nicht:mad:) am Ende:confused:

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Wichtige Orientierungspunkte beim Kettenstich sind der Abstand der Nadel in der Abwärtsbewegung zum Greifer, die darf/muß hinten am Greifer "vorbeischrammen" - der rechte Totpunkt - die Höhe des Greifers - der Abstand der Nadel in der Aufwärtsbewegung zum Greifer (siehe oben "vorbeischrammen") - die Einstellung des Schlingenhubs.

 

Da wir alle keine Ahnung haben, was da wie genau bei Dir steht, ist zielgerichtete Hilfe sehr schwierig.

 

Du kannst in der Regel davon ausgehen, daß der Schlingenhub stimmt, die Abstände kannst Du "leicht" einstellen und dann mal mit der Höhe und dem rechten Totpunkt spielen.

 

Wenn Du Glück hast, findest Du die Lösung. :)

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Danke Peterle,

 

dass das nicht banal sein würde war mir gleich klar. Schlimmer noch, der Fehler ist kaum gleichermaßen reproduzierbar, ausser, dass der Faden nach 5-10 Stichen spätestens abreisst. Auch bei Handbetrieb.

 

Hier ein paar Fotos von einem Nähversuch auf einem Stofffetzen. Zur besseren Unterscheidung habe ich den Unterfaden aus schwarzem Garn eingefädelt

 

Die ersten Foots sollen die richtige Einfädelung der Fäden demonstrieren. Die Weiteren Zeigen Stiche in Abfolge von unten. Dann der Fadenabriss im Öhr, aber nicht aus dem Stoff/Fadenschlingen.

 

Zuletzt noch das "Ergebnis" von oben und unten nach Abbruch des Versuchs, Fäden sind noch nicht von der Maschine getrennt. Man sieht, das der "Versuch" einer Kettenbildung bei ein paar Stichen von unten sichtbar ist.

 

Gruß Harald

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Ich würde Dir da gerne helfen, aber ohne das zu sehen und zu befühlen, fällt mir aktuell auch nichts anderes ein. Es sind aber oft nur winzige Unterschiede in den Stellungen!

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Hallo Peterle,

 

das kann ich verstehen, dabei ging es mir bis vorhin selbst so, dass ich die Welt nicht mehr verstand. Nach deiner Beschreibung der grundlegenden Fakten zum Timing, die ich eigentlich auch schon so angenommen hatte, habe ich ganz kleine Verstellungen am Greifer vorwärts und rückwarts gerichtet vorgenommen. Dabei stieg vorwarts die Zahl der echten Kettenstiche, aber dann gabs gleich wieder Fadensalat mit Fadenriss. Der Greifer streift schön hinten an der Nadel, gleitet berührungslos vor ihr vorbei und gibt den Nadelfaden am unteren Totpunkt auch wieder frei . Da die Schlaufe des Nadelfadens aber nicht nach oben gezogen wurde, kam die nächste einfach dazu usw.

 

Meine Beobachtung war, dass wenn ich am freien Fadenende des Nadelfadens zog, sich die Schlaufen schlossen. Es fehlt irgendwie die Fadenspannung, obwohl der Fadenspanner regelrecht angeknallt war - ich hatte aber mit fast losen Scheiben angefangen zu probieren. Dass dennoch keine richtige Spannung da war, konnte nicht sein:confused:.

 

Also habe ich den Fadenpanner zerlegt, nichts auffälliges gefunden und wieder zusammengebaut. Und siehe da, plotzlich kam Spannung auf den Oberfaden. Offensichtlich hatte sich in der losen Stellung die vordere Scheibe auf den letzten Gewindegängen verklemmt und Drehen an der Spannungsschraube hatte gar keine Wirkung mehr:banghead:. Sofort habe ich neu eingefädelt und nochmal probegenäht -HURRA :jump:- mit Erfolg. Es kommt eine schöne weisse Steppnaht auf der Oberseite und eine schöne schwarz-weisse Kette auf der Unterseite zustande.:roller:

 

Danke Peterle, für Deinen Versuch zu helfen, der dennoch durch den einigermaßen sicheren Ausschluss eines Timingfehlers zum eigentlichen Problem geführt hat. Geduld plus Try an error hilft doch, vor allem bei solchen Altertümchen bei denen man bei etwas Technikbegeisterung ohne Gewaltanwendung eigentlich nichts kaputt machen kann.

 

Anbei noch das m. E. recht saubere Stichbild der (unverstellbaren) 4mm 2-Faden Overlocknahnt mit einer Doppelkettenstich-Sicherheitsnaht 3 mm davorliegend, bei einer (einstellbaren) Stichweite von 3 mm . Ich benutze zum Einnähen auch gerne Haushaltsvliestücher, die bei hoher Festigkeit ein bisschen Volumen haben und elastisch sind, das täuscht dickere Gewebe oder Wirkwaren vor und kostet praktisch nichts. Sie flusen auch nicht so.

 

Bevor ich die Maschine meiner Tochter als Geschenk "ohne Grund" anbiete, werde ich noch ein paar Sachen wie Kissenbezüge oder Taschen probenähen, zur Sicherheit. Es sieht aber wohl gut aus.

 

Gruß, auch an alle Altertümchenliebhaber/innen

 

Harald

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Bearbeitet von HAD
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  • 7 Monate später...
Es fehlt irgendwie die Fadenspannung

 

Hallo Harald, vielen Dank für diesen Hinweis. Ich hatte auch das Problem, dass bei meiner EA 605 der Kettenstich nicht funktionierte – genauso wie Du es beschrieben hattest, riß irgendwann der Oberfaden, nachdem sich ein Fadensalat gebildet hatte.

 

Da man überall liest, man solle bei der Einstellung der Fadenspannung bei ganz geringer Spannung anfangen, hatte ich das natürlich so gemacht. Von Doppel-Stepp-Stich-Maschinen war ich es gewohnt, dass ja irgendwie ein Stich zustande kommt, auch wenn die Fadenspannung niedrig ist, daher verzweifelte ich immer, bevor ich begann die Spannung bis zum Anschlag hoch zu drehen, da der vorherige sehr lange Verstellweg ja keinerlei Verbesserung brachte.

 

Jetzt habe ich es noch mal probiert und den Oberfaden direkt voll angezogen – und siehe da, der Stich kommt wunderbar zustande – vielen Dank!

 

Und auch vielen Dank für Dein tolles Nähmaschinenverzeichnis :)

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Danke für deinen Hinweis und dein Lob,

 

nur möchte ich mich nicht mit fremden Federn schmücken: Es ist nicht mein Nähmaschinenverzeichnis, sondern das eines anderen engagierten Foristen. In ihm stellen nur unterschiedlichste Liebhaber ihre Maschinen ein. Es werden hoffentlich ständig mehr.

 

Grüße

 

Harald

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