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Jacke Burda 10/2007 110 A - wie ändern?


Quiltbee

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Hi,

 

mit "Fit for Real People" und meterweise Bomull ist es mir in den letzten Monaten gelungen, meine Passformprobleme aufgrund meiner krummen Schulterpartie ganz gut zu beheben. Jetzt habe ich mir eine Jacke ausgesucht, deren Schnitt nicht dem "normalen" Schema entspricht, und jetzt bin ich ein bißchen ratlos, wie ich die notwendigen Änderungen hier vornehmen soll. Ich habe schon ein Probemodell genäht, und ohne Änderungen geht es nicht.

 

Die wichtigste Änderung ist im oberen Rücken-/Schulterbereich, der immer zu eng für meine krumme Haltung ist. Das mache ich normalerweise so (schwarz ist der Originalschnitt, rot die Änderungen):

 

1022388212_RoundBack.jpg.583e1767602ccd81dc52b7aa4b029849.jpg

 

Jetzt hat die Jacke aber oben diese runde Passe. Zuerst dachte ich, ich klebe die Schnitteile von Rücken und Passe einfach aneinander, führe die Änderung durch und schneide sie wieder auseinander. Aber dann habe ich einen Abnäher in der Passe, und ich weiß nicht, ob das so sinnvoll ist.

 

Palmer/Alto schlagen bei einer Passe die Änderung so vor:

 

614485244_Passe1.jpg.4eb2201e03ab7c8637571919d96e6b1a.jpg

 

Der Schnitt hat aber eine runde Passe. Hat jemand eine Ahnung, ob ich das dann entsprechen ändern kann, ungefähr so:

 

1269702688_Passe2.jpg.b687bcb13c806624f733df6f5d3867ff.jpg

 

Dann muss ich immer noch den Bereich um die Schulternaht ändern, und zwar zum einen nach vorn verschieben und zum anderen die Änderung für hängende Schultern vornehmen:

 

531281204_SlopingShoulders.jpg.c2843531d06574d7ee60c1d86306268e.jpg

 

Ich frage mich jetzt, ob ich das bei dem Jackenschnitt auch so umsetzen kann. Ich habe hier ja keine "normale" Schulterkugel, sondern die Passe geht an der Schulter in den Ärmel über, und die Schulternaht ist bei dem Probeteil deutlich länger, als es auf der technischen Zeichnung aussieht. Die Passe bildet in natura quasi den oberen Teil des Ärmels. Und merkwürdigerweise sitzt bei dem Probeteil die Schulternaht der Passe halb auf dem Rücken und nicht auf der Schulter. Ich denke, ich muß hier die komplette Naht nach vorn verschieben.

 

Wenn ich jetzt also für die hängenden Schultern die Naht nach unten verschiebe und dafür das Armloch unten verlängere, bekomme ich dann Probleme, weil die Schulternaht durch die Passe weiter in den Ärmel reinragt als normalerweise?

 

Ich hoffe, es versteht überhaupt jemand, was ich meine :o Ich bin für jeden Tipp dankbar.

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Hallo,

 

ich habe mir das Teil in der ANleitung mal angesehen und es sieht so aus, als würden Passe und Rückeneil genau aufeinander passen (also so, als hätte man eine große Fläche durchgeschnitten) - falls das wirklich so ist, kannst Du die Teile auch aneinanderkleben und eine gerade Passe daraus machen, die Du dann nach Deiner Anleitung änderst.

Von solchen Änderungen habe ich sonst gar keine Ahnung und kann Dir somit für den Rest nicht weiterhelfen...

 

Viele Grüße,

 

Nadine

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Hallo Beatrice,

ich bin auch von ähnlichen Schulter-/Rücken-Passformproblemen geplagt und habe daher auch schon so einige Erfahrungen in diesem Bereich gemacht :), bin aber weit davon entfernt, ein Experte für Passformfragen zu sein.

 

Leider habe ich genau diese burda nicht gekauft und kann jetzt nicht genau sehen, wie die Teile geschnitten sind.

Vom Prinzip her ist der Schnitt aber ein Raglan-Schnitt, bei eine Passe eingesetzt ist, d.h. Teile des Ärmels und des Vorder-und Hinterteils wurden zu einer vorderen und hinteren (runden) Passe zusammengefügt.

Ich würde deine normalen Änderungen so in diesen speziellen Schnitt zu übertragen versuchen:

 

1) Rückenspreizung mit Schulterabnäher:

Ich würde wirklich die Passe und das Rückenteil zusammenlegen und dann entweder so vorgehen, wie in FFRP für Raglanschnitte und runden Rücken geändert wird oder falls dein Abnäher in der Passe ziemlich genau am Passenende enden würde, dann kannst du auch wie gewöhnlich vorgehen und diesen Abnäher dann einfach zukleben, d.h. das entstehende Dreieck entfernen und die Rundung der Passe wieder ausgleichen. Evtl. wäre es auch möglich die entstehende Länge an der Schulternaht einzuhalten und dann zu verbügeln, dann hast du auch keinen Abnäher und du erhältst eine schöne Weite für deine runden Schultern.

Es kommt dabei ein bisschen darauf an, auf welcher Höhe du die Änderung brauchst und wo die untere Passenlinie verläuft. Leider weiss ich das nicht. Davon würde ich abhängig machen, welche Änderungsart ich nähme.

 

2) Änderung für nach vorne geneigte Schultern:

In der Passe kannst du das wie gewohnt machen. Du lässt einfach jemand markieren wo deine persönliche Schulterlinie verläuft. (ungefähr Mitte Ohr=Halsansatz bis Schulterpunkt)

 

3) Die Raglannaht am Ärmel (oder ist es ein Abnäher?) anpassen.

Ich nehmen mal an dass im Schnitt die Naht auf dem Ärmel auf die Passen-Schulternaht trifft. Du musst diese also auch nach vorne verlegen. Das ist in FFRP auch gut beschrieben. Evtl. kann es aber auch sein, dass dies überflüssig ist, wenn die Passe wirklich wie du beschreibst, breiter ist als auf der technischen Zeichnung.

 

4) Die abfallenden Schultern:

An der Passe vorgehen wie bei normalen eingesetzten Ärmeln und an den Ärmel vorgehen wie für einen Raglanschnitt.

vielleicht wären auch bei deiner Schulterform etwas größere Raglanpolster gut, um die Optik auszugleichen. Ich würde die Jacke auch unbedingt mit Polstern probieren, falls sie welche vorsieht.

 

Prinzipiell empfinde ich es auch als sehr hilfreich sog. "Balancierungs-Linien" auf das Nessel zu malen, bzw. in den echten Stoff zu heften.

Ich mache immer eine Querlinie senkrecht zum Fadenlauf in halber Armlochhöhe und an der Unterkante des Armlochs und zwar vorne und hinten.

Dort wo diese Linien dann weggezogen werden aus der Waagerechten, weiss man dass man ändern muss (Abnäher wegstecken bzw. Keile einfügen)

Beim Nessel kann man ja beliebig einschneiden, Keile einsetzen, Abnäher wegstecken, etc. bis es passt.

 

Viele Grüße

Barbara

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Hallo Beatrice,

 

ich denke, du könntest die Passenänderung so machen, wie du es im dritten Bild zeigst. Ich würde nur mit der Änderung schon bei den Seitennähten/Außenkanten der Passe und Rückenteil beginnen, nicht nur im unteren Stück; das könnte sonst zu einer Beule im Rücken führen. (Käme natürlich drauf an, wie dein Rücken konkret aussieht... :o )

Die Mehrweite fügst du dann verlaufend ein; also an den Seiten mit Null Mehrweite ansetzen und dann zur Mitte sanft verlaufend hin mehr einfügen.

 

Wenn die Schulternaht der Passe im Probeteil nicht auf der Schulter sitzt, sondern im Rücken, heisst das wohl, dass du im Rücken noch nicht genügend Länge hast. Die bekommst du ja dann durch die Änderung. Ich würde mit dem Verschieben der Schulternähte daher erstmal warten, und erstmal nur die Mehrlänge im Rücken einfügen und dann gucken, wo die Schulternaht sitzt. Es ist immer besser, eine Änderung nach der anderen durchzuführen, damit man diesen Effekt erstmal messen kann. Du kannst ja im Schulterbereich großzügige Nahtzugaben verwenden, damit du bei Bedarf die Schulter neu abstecken kannst am Probeteil, wenn das noch nötig ist. :)

 

Zur letzten Frage: Die Änderung an Passe und Rückenteil führt ja nicht zu einer Änderung des Armlochs; das bleibt ja in der Länge gleich. Ich würde daher deine Armauschnittänderung wie gewohnt vornehmen. Dazu legst du Passe und unteres Rückenteil so aneinander, dass die Ecken sich berühren, so wie sie es auch beim Zusammen nähen tun würden, und führst dann an beiden Teilen die bekannten Änderungen durch. Eventuell an den Seiten nochmal was nachkorrigieren, aber im großen und ganzen müsste das so gehen.

 

Meiner laienhaften Meinung nach müsste das so funktionieren... :o :rolleyes: ;)

 

Liebe Grüße,

Kerstin

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Zunächst einmal herzlichen Dank für Eure Meinungen. Ich habe in der Zwischenzeit ein Patchwork-Blöckchen genäht und über den Schnitt weiter nachgedacht.

 

Es kommt dabei ein bisschen darauf an, auf welcher Höhe du die Änderung brauchst und wo die untere Passenlinie verläuft.

 

Mein größtes Problem sind die rausstehenden Schulterblätter. Wenn ich nicht die FFRP-Änderung, die ich oben gezeichnet habe, vornehme, habe ich eine Riesenbeule am Armausschnitt, es sieht exakt so aus wie im Buch. Die Passe endet etwa 2,5 cm oberhalb der Stelle, an der ich sonst die Änderung vornehme.

 

Ich würde nur mit der Änderung schon bei den Seitennähten/Außenkanten der Passe und Rückenteil beginnen, nicht nur im unteren Stück; das könnte sonst zu einer Beule im Rücken führen. (Käme natürlich drauf an, wie dein Rücken konkret aussieht... :o

 

Das leuchtet mir ein, mein Rücken ist zwar etwas buckelig, aber so beulig dann auch wieder nicht :D

 

Also, ich versuche es mal mit der Passenänderung, wie Kerstin es beschrieben hat, nehme großzügige Nahtzugaben im Schulterbereich und ändere die "hängenden Schultern" wie gewöhnlich, mal gucken, was dabei rauskommt. Ich sage dann Bescheid, ob ich danach völlig verzweifelt bin oder ob Land in Sicht ist. Den Schnitt der Jacke finde ich nämlich wirklich schön...

 

Nochmals vielen Dank :)

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So, heute nachmittag bin ich endlich dazu gekommen, das zweite Probemodell zusammenzunähen, und ich bin ganz zufrieden. Wie Kerstin prophezeit hatte, war es ganz sinnvoll, nicht gleich noch die Schulternaht komplett zu versetzen. An der Halsseite passt es jetzt nämlich, an der Schulterseite muss ich die übliche Versetzung nach vorn noch vornehmen.

 

Überhaupt sieht die Jacke jetzt mehr aus wie auf der technischen Zeichnung, die Passe ragt irgendwie nicht mehr so weit in den Ärmel rein.

 

Bei der Änderung für die hängenden Schultern musste ich dann aber doch improvisieren. Normalerweise versetzt man ja nur die Position des Armlochs, die Form bleibt gleich. Hier besteht der Ärmel aber aus zwei Teilen, und die Naht trifft genau auf die Schulternaht der Passe. Als ich da die Naht abgesenkt hatte, musste ich auch am Ärmel etwas wegnehmen, damit es wieder passt. Dafür habe ich dann unten den Ärmel etwas angepasst. Ich habe keine Ahnung, ob "man" das so macht, aber es erschien mir logisch, und es sitzt auch gut. Ich habe mal eine kleine Zeichnung gemacht, was ich nun geändert habe:

 

738186388_nderungen.jpg.9f740202cc4425281442dcd5ee592001.jpg

 

Jetzt sitzt der Brustabnäher auch richtig, allerdings ist die Taille jetzt zu hoch, da muss ich wohl wieder einfügen, was ich an den Schultern rausgenommen habe.

 

Alles in allem hat es sich wieder bewahrheitet, dass Burda-Schnitte vom Prinzip her gleich sind. Wenn man einmal die Änderungen hingefummelt hat, kann man sie offenbar fast unbesehen immer übernehmen (hoffe ich jedenfalls für die Zukunft :D)

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