arthos Geschrieben 18. April 2017 Teilen Geschrieben 18. April 2017 Über ebay-Kleinanzeigen bin ich an drei alte Nähmaschinen sehr günstig gelangt. Zwei davon sind die "Mausgrauen" Pfaff 9 bzw. Pfaff 97. Bei der 97er war unter anderem - wie schon oft beschrieben- die Kurvenscheibe für die Motorentlastung gebrochen. Es gibt seit einiger Zeit in Netz eine Info mit Software, so dass man mit einem 3D-Drucker dieses nicht mehr erhältliche Teil herstellen kann. Ich wohne jedoch im ländlichen Raum, habe keinen Zugang zu solch modernem Equipment und stand nun vor dem Problem eine andere Lösung zu suchen. Ein 89jähriger Freund von mir ist gelernter Feinmechaniker, verfügt über eine Hobby-Drehmaschine und nahm sich meinem Wunsch eines von mir erdachten Adapters an. Den recht simplen Umbau will ich hier mit einigen Bildern und einer laienhaften Zeichnung erklären: Oberhalb des weißen Original-Ausrückhebels wird ein 5mm Loch in den seitlichen Körper der Nähmaschine gebohrt und anschließend ein 6 mm Innengewinde hineingeschnitten. Mittels Schraubensicherungskleber wird der 35mm lange Adapter in dem Loch festgeschraubt. In das Innenloch wird ein etwa 33-34 mm langes und 3mm starkes Carbon-Rundmaterialstück gesteckt ( wegen der Isolierung zwischen Motor und Maschinengehäuse muss es ein nichtleitendes Material sein) . Anschließend wird die angefertigte M4-Rändelschraube mit einer Gewindelänge von 15 mm ( die mit abgebildete Sechskantmutter und der Metallstift werden nicht benötigt) in das rechts außen befindliche M4-Gewindeloch hineingedreht. Der Gummipulley des Motors wird durch den Druck des Carbon-Stiftes auf den Motorhebel somit bei eingedrechter Schraube etwa 3-5 mm vom Handrad abgedrückt und kann sich nicht durch den Druck der Andruckfeder des Motors während längerem Stillstands verformen. Um wieder den normalen Antrieb zu bekommen, muss die Rändelschraube etwa vier Umdrehungen herausgeschraubt werden. Der richtige Moment ist auch daran zu spüren, dass die Schraube ab einen bestimmten Punkt sehr leichtgängig wird. Hier nun die von mir angefertigten Bilder. Nachbau erwünscht und genehmigt. LG Michael (arthos) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tapferes Geschrieben 19. April 2017 Teilen Geschrieben 19. April 2017 Oder Du klebst und stützt die vorhandene Abhaltevorrichtung. Habe ich schon verschiedene Male gemacht, klappt auch sehr gut (ohne der Maschine weh zu tun ;-). Schau mal im Verzeichnis unter Pfaff 90, da habe ich Bilder dazu hinterlegt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
der holländer Geschrieben 19. April 2017 Teilen Geschrieben 19. April 2017 Deine lösung gefällt mir sehr, und auch schön gemacht. Nür eine kleine zusatz, carbon ist auch ein leintendes Material. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
arthos Geschrieben 22. April 2017 Autor Teilen Geschrieben 22. April 2017 Als reiner Kohlenstoff sicherlich, diesen Stab habe ich aus einem ausrangierten Lenkdrachen gewonnen. Vielleicht habe ich die Bezeichnung Carbonstab nicht richtig benannt. Ein elektrischer Widerstand von Ende zu Ende in einem Messbereich von 20 MegOhm war nicht messbar. Darüber hinaus dürfte sich im Defektfall lediglich ein Ableitstrom im Mikroamperebereich oder darunter bewegen und ist somit ungefährlich Aus einer Website entnommen: Kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK) sind Hochleistungswerkstoffe, die extrem leicht und gleichzeitig stabil sind. Sie sind daher besonders attraktiv für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrttechnik. Jedoch wird dort häufig eine elektrische Leitfähigkeit verlangt – eine Anforderung, die CFK üblicherweise sehr schlecht erfüllt. Fraunhofer IST Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
freedom-of-passion Geschrieben 18. Mai 2017 Teilen Geschrieben 18. Mai 2017 (bearbeitet) Das wäre mir nun wirklich zu aufwendig... Aber immerhin ein Versuch zur Lösung dieses permanenten Problems. Ich baue das Distanzstück/ Motorabstanshalter nach und achte dabei auf eine 'sanftere' Steigung. Allerdings muss man hierfür mit etwas Geschick fräsen. Die Fummelei lohnt sich ;-) Bearbeitet 18. Mai 2017 von freedom-of-passion Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 19. Mai 2017 Teilen Geschrieben 19. Mai 2017 Oder Du klebst und stützt die vorhandene Abhaltevorrichtung. Habe ich schon verschiedene Male gemacht, klappt auch sehr gut (ohne der Maschine weh zu tun ;-). Schau mal im Verzeichnis unter Pfaff 90, da habe ich Bilder dazu hinterlegt. das mach ich auch so Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tapferes Geschrieben 19. Mai 2017 Teilen Geschrieben 19. Mai 2017 Ich nehme dafür diesen 2-Komponentenkleber von JB Weld, die wird eisenhart und lässt sich sogar noch etwas nachfeilen, falls etwas nicht passt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
freedom-of-passion Geschrieben 23. Mai 2017 Teilen Geschrieben 23. Mai 2017 Das Distanzstück bekommt man nachgefertigt über die Oase... Da braucht man sich nicht mit Kleben behelfen. Das Problem liegt in der Steigung dieses Kunststoffteiles. Es wird auch geklebt immer wieder punktuell extrem belastet. Grüsse Martin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 23. Mai 2017 Teilen Geschrieben 23. Mai 2017 (bearbeitet) kann gelöscht werden Bearbeitet 24. Mai 2017 von josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
freedom-of-passion Geschrieben 24. Mai 2017 Teilen Geschrieben 24. Mai 2017 Dann bricht der Bedienknopf. Man hätte in dieses Teil keine Sollbruchstelle einbauen müssen. Für solche Aktionen fehlt mir jegliches Verständnis, zumal sich Pfaff ja immer rühmte mit der hochwertigen Qualität. Das Problem solcher misslungenen Konstruktionen, die wie du so schön woanders als 'China- Barock' bezeichnest, ist ebenfalls der Gummireibkegel des Motors. In Ermangelung eines vernünftig konstruierten Motorabstandshalters drückt sich der nicht entlastete Gummikegel platt. Spätestens dann erinnert die Geräuschkulisse an eine alte Trambahn und erreicht Lautstärken die mustergültig sind. Man kann sich im Übermut und leichtfertige Verschaukelei der Kunden den Ruf ruinieren- mit den 90er Klassen ist das selbst Pfaff schon perfekt gelungen. Zum Glück kam man dann zur Einsicht solch fehlerhafte Mechanik nicht weiter zu produzieren. Unter uns uns gesagt hätte man das auch nicht ernsthaft vertreten können. Es ist mal wieder typisch, das auf die Kunden abwälzen zu wollen ( mit der Begründung der Hebel würde sehr oft überdreht ). Die schönen 90er Baureihen von Pfaff verlieren an Bedeutung mit diesen Fehlern. Deshalb meide ich sie tunlichst, auch wenn ich kaputte Distanzstücke durch bessere 'Eigenanfertigungen' ersetze. Grüsse : Martin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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