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Wie kann die Handarbeit ihr angestaubtes und schlechtes Image loswerden?


Vanilia

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Ist zwar jetzt OT, aber ich finde die Kochshows ätzend. Versetzen jeden in eine passive Lage und wer dann für seine Familie was aus Supermarktprodukten kocht, soll sich mies fühlen, weils nicht das Biolamperl und das handgeknetete Olivenöl war.

 

Und die Drecksarbeit beim Kochen - nämlich einkaufen, Kartoffeln schälen, Töpfe schrubben und Herd putzen - werden sowieso nicht gezeigt.

 

Und auch nicht das Gemaule der Familie.

 

I.

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Ist zwar jetzt OT, aber ich finde die Kochshows ätzend. Versetzen jeden in eine passive Lage und wer dann für seine Familie was aus Supermarktprodukten kocht, soll sich mies fühlen, weils nicht das Biolamperl und das handgeknetete Olivenöl war.

 

Nicht zu vergessen: Gesalzen wird mit Salz aus der Kalahari!!!

 

Da lob ich mir echt das Nähen und kann wunderbar mit, für mich unnützen Kurzwaren Gimmiks leben. Die machen zumindest, wenn auch im weitesten Sinne, Sinn, ohne eine andere Vorgehensweise abzuwerten.

.

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Und auch nicht das Gemaule der Familie.

 

:hug:

 

Lass dich nicht zu sehr ärgern. Das hört auf, wenn die erst einmal selber sehen müssen, wo sie bleiben.

 

Was die Näherei / das Kochen usw., also das Selbermachen betrifft, ist das Vorbild der Familie extrem wichtig, auch wenn man es nicht gleich bemerken sollte. Irgendwann erinnern die Kinder sich daran und und folgen mit großer Wahrscheinlichkeit dem Vorbild der Eltern. Kann aber wirklich dauern!

 

Gruß

 

Raaga

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Weil's gerade zum Thema passt, hier ein Ausstellungstipp ab Ende des Monats im Museum für Kommunikation in Frankfurt.

Do it yourself: die Mitmachrevolution.

 

P.S. Und am 25. August gibt's dann pünktlich zur Eröffnung einen Strick-Flashmob. Mehr Infos hier.

 

Gruß aus dem verstaubten Nähzimmer, ;)

denn das ist das einzige, was an meinem Hobby verstaubt ist. :D

 

Aficionada

Bearbeitet von Aficionada
P.S. hinzugefügt
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Hallo,

Es muß doch auch nicht jeder nähen oder andere Handarbeiten als Hobby haben. Wäre schlimm wenn jeder das selbe Hobby hat. Ich Versuche mir gerade vorzustellen wenn mich ein Angler versuchen müßte zu überzeugen das ich anfange zu Angeln. Oh neee.

Wobei ich schon finde das man es in den SChulen wieder verstärkt in den Unterricht mit einbezieht das gilt aber genaus fürs Werken. Den so ein paar kleine Dinge, wie Knopf annähen Nagel in die Wand schlagen sollte man schon können. Wenn man mehr daraus macht super. Nicht jeder bekommt es ja von zuhause aus mit.

Ich bin jadenfalls Stolz auf meine genähten und gestrickten Sachen. Ich koche und backe auch schon gern und zwar schon lange bevor es die Kochsendungen gab. die ich auch nicht haben muß. Wenn man sich die anschaut dann doch im Wohnzimmer und hinterher habe ich die hälfte vergessen oder nicht mitbekommen, den damit das nicht zu langweilig ist würde ich dabei stricken. Oder kocht man da zu hause gleich mit.:confused:

Christina

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Das was ich allerdings nicht wirklich mag, obwohl ich weiß, dass es ein Kompliment ist:

"Das sieht ja aus wie gekauft!"

Das ist als Kompliment gedacht - und grenzt Dich von denen ab, deren Sachen wie typisch selbst genäht aussehen, das sind nämlich die mit den schiefen Nähten, komischen Zusammenstellung usw.

Also nicht drüber nachdenken sondern einfach glücklich grinsen und "Ja!!!" sagen.

 

Zum Glück war ich damals schlagfertig genug ganz ruhig zu antworten, dass ich das nur mache damit die Enkelkinder der Fragerin auch noch jemanden finden können, der ihnen zeigt wie das früher einmal gemacht wurde! Darin sehe ich schon eine Problematik, dass das Wissen um die Techniken des Handarbeiten nur noch in Nischen präsent ist.

Stricken ist ja gerade wieder hipp, mit dicken Garn, dicken Nadeln und schnell fertig - wie man es in unserer schnelllebigen Gesellschaft nicht anders erwarten durfte. Meiner Großen habe ich die Grundbegriffe beigebracht und sie hat sich einen Pompom-Wolle-Schal gestrickt (und für einen weiteren Schal haben wir Garn bestellt). Da meinte letztes eine Mutter, dass sie es toll findet, dass ich den Kinder so Dinge zeigen kann, sie könne das nicht. Etliche Mädels haben dann wohl geäußert auch Schals haben zu wollen, aber nach dem meine Kleine erzählt hat wie ätzend das Stricken ist (ihren Schal hat jemand anders zu ende gestrickt), kam dann doch kein Teenie-Strick-Club zustande.

 

Ein Erlebnis der besonderen Art hatte ich letzte Woche Montag. Meine Freundin braucht immer eine riesige Handtasche, also habe ich ihr eine genäht, die sie abgöttisch liebt. Kürzlich erzählte sie mir dann, dass ihre Nachbarin das Geschenk damals gesehen hat und kürzlich fragte, ob meine Freundin so ein "komisches Teil" denn überhaupt benutzen würde - und erntete Gelächter. Ich denke, das ist wirklich eine Generationen-Frage, die Nachbarin wird bald 60. Aber wenn man bald 50 wird, kennt man halt etliche, die in dem Alter sind und Isebill ist ja sogar schon 50+ - die Chancen, dass wir "solche Leute" kennen sind m.E. höher als bei 30jhrigen. Und für die hat nähen eben immer noch diesen Geruch des Müssens.

 

LG Rita

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...höher als bei 30jhrigen. Und für die hat nähen eben immer noch diesen Geruch des Müssens.

LG Rita

 

Hm, ich bin jetzt 32 und nähe und stricke (und nicht mit dickem Garn und dicken Nadeln;)) aus voller Überzeugung und weil es mir Spaß und Entspannung bringt. Ich muss nicht, ich könnte genauso gut shoppen gehen, aber genau DAS bringt mir überhaupt keinen Spaß. Zig mal aus- und anziehen - da bleibe ich lieber zuhause...

 

Aber zugegeben, in meinem näheren Umfeld kenne ich niemanden in meinem Alter, der handarbeitet. Manchmal fühle ich mich schon etwas als 'Sonderling'.

(Ich habe eine Freundin, die hat mal vor Jahren gestrickt - nur Schals:), aber das war vor ganz vielen Jahren, als ich zu sowas überhaupt keinen Draht hatte.)

Bearbeitet von Anmasi
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Hallo zusammen,

 

ich habe mich durch alle :eek: Posts dieser interessanten Diskussion gelesen und denke, es gibt einerseits die Position:

- ich möchte, daß "Nähen" und damit ich als Näherin nicht als verschroben und irgendwie von vorgestern gilt

 

und andererseits:

- ich möchte, daß Nähen als Hobby - das heißt die NäherInnen - genauso als kaufkräftige interessante Lobby gelten wie z.B. Autotuning.

 

Ich sehe die notwendige Diskussion eher im zweiten Ansatz. Was andere von mir und meinem Hobby halten, kann ich ja einigermaßen beeinflussen, zur Not, in dem ich mir andere Freunde suche...

Aber auf das Angebot im Hobbymarkt, im Kaufhaus, im Stoffgeschäft habe ich leider keinen Einfluß.

Dadurch, daß z.B. der Stoffmarkt sich weiter in Deutschland ausbreitet und auch die süddeutsche Welt merkt - he, tausende von begeisterten Menschen kloppen sich an den Ständen, um ihr Geld auszugeben für coole Stoffe - wirds langsam besser. Naja, langsam, immerhin hat der "Eulentrend" in meinem Stoffgeschäft einzug gehalten. Wenn der Trend (zu modernen Stoffen und Mustern) anhält, profitiere ich vielleicht auch mal davon (bin aus dem Eulenalter halt schon raus)...

 

Mein Problem ist einfach, daß ich relativ wenig Auswahl in der "analogen" Welt habe. Klar kann ich alles im Internet bestellen, aber für mich ist schon oft die genaue Farbe von Blau oder Rot entscheidend, ob ich was cool oder angestaubt finde. Will es einfach life sehen. Bänder, Troddeln, Knöpfe, Stoffe, Reißverschlüsse, Transferfolien...

 

Warum können Autoschrauber jedes erdenkliche Teil in jeder Farbe kaufen, aber ich muß echt echt echt laaaaaaange suchen? Das schränkt mich schon ein in meiner Kreativität! Und das ist für mich das eigentliche Problem am schlechten Image des Nähens.:banghead:

 

Was tun? Vielleicht eine Aktion: In jedem Geschäft, in dem mir das Angebot zu dürftig ist, eine Wunschliste abgeben? Warum sie diese schönen Dinge alle nicht anbieten?

 

Grüße aus der niederbayerischen Diaspora :cool:

hopfenstange

(ja, noch im Herbst soll wieder Stoffmarkt am Flughafen München sein, ...)

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Öh - und die Autoschrauber haben das Geschäft in jedem Kaff um die Ecke und der hat das dann auch alles da vor Ort liegen?

 

Ganz bestimmt! Deshalb fahren die auch kilometerweit durch die Gegend für irgendein bestimmtes Schräubchen, bestellen im Ausland, u.s.w.

 

Der Vergleich hinkt leider ein wenig. Hier, Großraum Köln, gibt es zumindest weitaus mehr Versuchungen für das Näh-Tuning, als im Autobereich.

.

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Auch die gute Aenne Burda war sich zum Nähen zu fein. Es gibt ein altes Interview mit ihr, da sagt sie das mit einem gewissen koketten Unterton ..sie könne garnicht nähen...

 

und zwischen den Zeilen: UND DAS HABE ICH AUCH NICHT NÖTIG.....ÄTSCH.

 

Sie konnte nicht nähen, aber das zwischen den Zeilen stimmt mit Sicherheit nicht. Wenn sie eines nicht war, dann überheblich.

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...tja, hier zwischen AU*i und B**W gelegen ist das leider nicht ganz so...

vielleicht habe ich aber auch einen einäugigen Blick und sehe nur mein eigenes Leid ???

:nix:

Grüße, hopfenstange

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Gast Doro-macht-mit
...tja, hier zwischen AU*i und B**W gelegen ist das leider nicht ganz so...

 

ist deine Tastatur kaputt? (so viele ***)

 

jedenfalls verstehe ich dich nicht

 

Grüße Doro

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Gast Doro-macht-mit

Danke jadzia*.

 

Bei der Wunschliste von hopfenstange denke ich immer an unseren Laden hier. Ich habe auch manchmal seltsame Wünsche, aber die gehen pleite, wenn sie jedes mal den Fünfer- oder Zehnerpack beim Großhändler ordern müssen, ich sowieso nur eins brauche und sich das im Laden stapelt.

 

Und einen Stoffmarkt brauche ich wohl wirklich nicht. Normaler Stoffladen vor Ort und einen Fabrikverkauf mit hochwertigen Stoffen. Dann einmal im Jahr zu Folhoffer und gut ist's. Der Schnickschnack läuft mir über den Weg, wenn ich auswärts bin. Ich habe vielzuviel hier zuhause.

 

Grüße Doro

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ein wenig off-topic, aber wenn es Fernseh-Shows über's Nähen hierzulande gäbe, würde ich doch glatt zum Fernsehgucker mutieren und hätte nicht mehr so viel Zeit für's Nähen. Schade, dass die Sandra Betzina Shows hier nicht ausgestrahlt werden. Für die Project Runway Sendungen bin ich trotz Frau Klum und ihre ätzende Stimme immer spät wach geblieben, lief glaube ich erst kurz vor Mitternacht.

 

Das mit der Technik an die nächste Generation weitergeben ist so ein Thema für sich. Ich finde es auch schade, dass es doch ein Stück weit verloren geht. Die Frauen in meiner Familie haben auch genäht, bzw. tun es noch. Leider zeigt meine eigene Tochter so gar kein Interesse an meinem "langweiligen" Hobby.

Aber ab und an fällt mir auf wie manche ihrer Freundinnen neugierig rüber linsen wenn ich an der Maschine sitze. Die eine stürzt sich auch ganz gerne auf meine Burdas und findet Schnitte cool die mir so gar nicht aufgefallen wären.

In meinem Arbeitsumfeld kommt selbstgenähtes überraschend gut an, bei den wenigen die es überhaupt wissen. Eine Kollegin hat mir sogar mal superschönen Stoff geschenkt, da sie mal nähen lernen wollte und dann doch nichts draus wurde.

Antje

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Also, von mir aus kann das Handarbeiten sein Image behalten. Ich bin nämlich unheimlich froh darüber, dass meine Umgebung sich nicht für mein Hobby interessiert. Dann hab ich wenigstens dabei meine Ruhe. Es würde mich außerdem unheimlich freuen, wenn um andere Hobbys ebenso wenig ein Hype gemacht würde. Das würde mir so manche Unterhaltung über Kochen, Rockmusik und Motorradfahren ersparen. :rolleyes:

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... und wenn der Lanz auch noch anfangen würde, Strick- und Nähsendungen zu moderieren, es einen Lichter der DIY-Szene gäbe ... nicht auszudenken. :rolleyes:

 

Bernina stellt dann als Füßchenspezialisten den Schubeck der Näh- sowie Patch- und Quiltfraktion. Dar hat alle dreihundertzwölfzig Füßchen und kann aus dem FF aufsagen, wofür die alles gut zu gebrauchen sind. Und in gut sortierten Supermärkten gibt es sogar spezielle "Füßchenmischungen" zu kaufen ...

 

... sorry :o, jetzt höre ich mal besser auf, Unsinn zu assoziieren ...

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Nachdem meine Gedankenexperimente zu Missverständnissen führten, jetzt im Klartext:

neben den schon erwähnten Argumenten hängt das schlechte Ansehen der Handarbeiten auch damit zusammen, dass sie rein weiblich konnotiert sind.

Kochkunst und Feinschmeckerei waren im Gegensatz dazu immer von Männern besetzt, was automatisch ein höheres Renommée bedeutet . Frauen = Alltagsköchinnen, Männer = Sterneköche, so wie Frauen = Hobbyschneiderinnen, Männer = Modezaren.

Im Gegensatz zu den weiblichen Handarbeiten hat sich beim Kochen eine überaus ehrgeizige Amateurszene mit hohem Ansehen/Status entwickelt, in der sich Private eine professionelle Küchenausstattung leisten, beim Rungis-Express einkaufen, eine Woche im "El Bulli" hospitieren, ihren Urlaub mit Touren durch die burgundischen Weingüter verbringen usw. Da ist viel Geld im Spiel. Echte Alpha-Tiere beeindrucken ihre Geschäftsfreunde eben nicht mehr nur mit dem neuesten Auto, sondern auch mit einem selbst gekochten Sternemenü.

Die Referenzmedien dazu sind übrigens "Der Feinschmecker", der "Gault-Millau" und der "Guide Michelin", jedoch kaum die Fernsehkochshows. Die sind das abgesunkene Kulturgut dieser Welle. (Bevor jemand wegen der Wortwahl protestiert: "abgesunkenes Kulturgut" ist ein terminus technicus.)

Dass sich mehr Männer ihre Maßklamotten selber machen, halte ich für ein schwieriges Unterfangen, sodass wir HobbyschneiderInnen das Ansehen unseres Hobbys eigentlich nur durch Qualitätserzeugnisse heben können. Sofern wir darauf überhaupt Wert legen.

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ich finde jetzt keinen Link dazu, aber mit dem Anstieg der Kochshows nahm das Selbstkochen ab. Man guckt Kochen, während man Fertigfutter isst.

 

Grüße Doro

 

Ist so, ja. Und mir graust's dabei. In meinem näheren Umfeld gibt's einige extrem begeisterte Koch-show-Gucker. Fiebern mit, kritisieren, "fachsimpeln" und erzählen mir dann stolz ein paar Tage später, was sie gekocht haben, wie sie gekocht haben und welche Kräuter, Gewürze und Zubereitungsarten sie verwendet haben. Alleine vom zuhören hebt's mir dabei häufig den Magen.

Das kann man nicht mal mehr "kreatives kochen" nennen ...

 

Kerstin

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Gast Wirbelwind

Och, Kerstin, ich spiele ziemlich häufig Kochduell...

 

... mit mir selbst und meinem Kühlschrank: Mal sehen, was man aus den Resten darin noch zaubern kann. :D

 

Wobei ich zugeben muss, dass ich die einfache Zubereitungsart bevorzuge.

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Hallo alle miteinander!

 

Ich denke mal das das die Akzeptanzprobleme beim Thema Handarbeiten ein gesellschaftliches ist.

Meine Kindheit lag zum größten Teil in den 70´er Jahren. Ich bin mit einer strickenden, häkelnden und nähenden Mutter aufgewachsen und habe immer gerne die entstandenen Kleidungsstücke getragen. Da die Mütter aus dem Bekanntenkreis alle gleich viel gehandarbeitet haben gab es einfach auch eine Ausgrenzung unter den Kindern und auch nicht in der Erwachsenenwelt.;)

Meine Jugend hab ich in den 80´er Jahren erlebt. Geprägt waren wir eh durchs Elternhaus und zusätzlich gab es einen guten Handarbeitsunterricht in der Schule. Wir duften im Unterricht stricken und an die Handarbeitsstunden mit meinen Freundinnen mit Tee und Räucherstäbchen erinnere ich mich noch heute gerne.:D

In den 90´er Jahren wars auf einmal vorbei. Da strickte keiner mehr, da wurde vielleicht nochmal ein Flicken aufs Hosenbein genäht und das wars auch schon.

Gerade aber in dieser Zeit (späten 80´er inclusive) sind viele Kinder geboren die heute selber Familie haben und gar nicht mehr vom "selbermachen" geprägt wurden.

Dazu kommt der familiäre Wandel der letzten Jahrzehnte. Die Familienstruktur in der ich groß geworden bin, also Papa geht zur Arbeit und Mama ist Hausfrau, gibt es so einfach nicht mehr (häufig). In meinem Umfeld gehen die Kinder ganztags in den Kindergarten oder werden nach der Schule in Horten betreut weil Mama und Papa ganztägig berufstätig sind. Ich kann verstehen das die meisten dann nach Feierabend keine Lust mehr haben an der Nähmaschine zu sitzen um sich Kleidung zu nähen.

Schade bloß das somit wieder eine Generation ranwächst die keinen Bezug zum handarbeiten hat.:(

 

Ein weiterer Faktor warum das Nähen hinterherhinkt ist sicherlich auch das es teuer ist sich eine Grundausstattung anzuschaffen. Günstige Nähmaschinen die dazu noch ordentlich nähen sind kaum zu kriegen. Dazu kommt das Stoffgeschäfte rar gesät sind und somit bei vielen gar nicht der Wunsch nach selbernähen aufkommt.

Beim Stricken ist das deutlich einfacher. Man braucht ein Knäul Wolle, Strick- oder Häkelnadel und schon kann es losgehen. Die Wolle bekommt man im Zweifelsfall sogar im Drogeriemarkt. :rolleyes:

Man hat keine Platzprobleme, man kann Strick-oder Häkelzeug überall mit hinnehmen und mit den entsprechenden Promis hat man tolle Vorbilder.

Das geht oder gibts alles beim Nähen nicht.

 

Ich hatte im letzten Schuljahr eine nette Diskussion darüber mit den Handarbeitsleherinnen unserer Gemeinschaftsschule. Ich bin in der Fachkonfernz textiles Werken gewählt und einige Lehrerinnen kenne ich noch aus meiner eigenen Schulzeit.

Glaubt mir!!! Die Lage ist verzwickt. Die Schüler ab Klassenstufe 5 können nicht mal einen Faden in eine Nadel fädeln geschweige denn eine Masche anschlagen. Die Schule kann eine Grundausbildung nicht leisten und ich wurde inzwischen schon auf Knien angefleht bloß nicht im Elternbeirat aufzuhören.:D

 

Ich hoffe mal das ich als Vollzeithausfrau meinen Kindern zumindestens Grundlagen mitgeben kann. Mein Mann hat es gegenüber seiner Mutter mal auf den Punkt gebracht als sie sich mukierte das ich nicht berufstätig bin.

Er sagte: "Wir sind zu arm als das wir es uns leisten könnten das Andrea arbeiten geht! Sie näht, sie strickt, sie kocht, macht den Haushalt und versorgt die Kinder und hält mir den Rücken frei. Das kann kein Arbeitgeber bezahlten!" :ja:

 

Hab ich euch erzählt das ich meinen Mann liebe???? ;)

 

In dem Sinne

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Das hast Du gut beschrieben, Andrea, den gesellschaftlichen Aspekt was Nähen und Handarbeiten betrift.

Alles ist geprägt vom Zeitgeist. In den letzten 50 Jahren hat hier eine enorme Veränderung stattgefunden. Economische, politische und u.a. gesellschaftliche Faktoren spielen hierbei eine grosse Rolle und Prioritäten jeder Einzelner liegen woanders. Ich glaube, ein Hobby intensief zu betreiben ist heutzutage ein Luxus.

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