Frage zu Tweed als Mantelstoff

Ein weiteres Projekt, das ich mir für diesen Herbst vorgenommen habe, ist dieser Mantel aus der Burda 11/08 (ich weiß, ich hinke der Zeit hinterher ). Empfohlen werden flauschige Mantelstoffe, für das Modell wurde Effekt-Flausch verwendet.

Flausch mag ich nicht. Aber ich habe einen Tweed entdeckt im Internet, der mir von der Farbe her sehr gefällt und der laut Beschreibung für leichte Mäntel geeignet sein soll. Er wird bezeichnet als Tweed aus 100 % Wolle, Gewicht 400 g/qm. Ich habe ein Muster hier, der Stoff ist recht leicht. Ich würde ihn mir eher für ein Woll-Kostüm (Blazer und Rock oder Hose) vorstellen.

Meint ihr, das geht? Kann man für diesen Mantelschnitt einen dünnen Wollstoff nehmen? Habe leider noch kaum Erfahrung, welcher Stoff sich für welchen Schnitt eignet.

Hi!

Sehe GAR keine Proleme beim Verarbeiten Deines etwas leichteren Tweeds bei diesem Modell.

Zu DICK wäre da schon mühsamer wegen der Riegel etc....

Achte auf eine nicht zu leichte Einlage im vorderen Kanten- und Stehkragenbereich, das fällt sonst womö. zusammen.

Das wird sicher ein sehr schöner Mantel!

Martin

Danke für dein ermunterndes Feedback, Martin. Ich muss nämlich gestehen, dass ich mich in die Farbe des Stoffs bereits verliebt habe.

Für den Flausch empfiehlt Burda in der Anleitung Vlieseline H410; das habe ich schon letztes Jahre für eine Winterjacke mit dickerem Wollstoff verwendet. Ich denke, das kann ich auch für diesen leichten Tweed nehmen. Oder gibt es da was stärkeres, besseres?

OOOPS,

vewende eher sehr wenig Vlieseline, deswegen kenne ich auch die Art.-Nummern nicht, ABER, wenn die für einen deutlich schwereren Stoff vorgeschlagen wird, dann solltest Du sie keinesfalls für den jetzt Gewählten nehmen. Meine Aussage bezog sich vorrangig darauf, daß Du vorraussichtlich mit einer leichten Einlage arbeiten wirst und dann gezielt schauen mußt, ob diese leichte Einlage in Verbindung mit dem leichten Stoff ausreichend Stabilität für eine Mantelvorderkante und einen Mantelstehkagen ergibt.

Wie will Burda denn den Mantel überhaupt verstärken?

Man kann einfach eine leichte Einlage nehmen und sie halt an den besonders zu verstärkenden Kanten/Bereichen doppelt verarbeiten. Dabei den Übergang von 'doppelt' zu 'einfach' an der Verstärkungsschicht nicht glatt abschneiden, sondern besser etwas zackig aus/einschneiden, so wirds nicht so ein scharfer Übergang, sondern geht eher ineinander über. Womö reicht auch schon Kantenband, das kommt immer sehr darauf an, wie was miteinander reagiert.

M.

Wie will Burda denn den Mantel überhaupt verstärken?

Du meinst wo? Laut Anleitung tatsächlich den vorderen Bereich der Knopfleiste, die vorderen und die Schulterpassen, den Stehkragen, die Ärmelriegel (jeweils eine Seite) und eine Kante des seitlichen Gürtelteils. Was die Art der Vlieseline anbelangt, kann ich mich auch vom Betreiber des Shops beraten lassen. Das lässt sich sicher feststellen.

Eigentlich muss ich mich auch noch betreffend des Futters schlau machen. Einfach nur Venetia ist für den Herbst bei dem dünnen Wollstoff vielleicht zu luftig.

Hm,

Du kannst natürlich etwas wärmer futtern, klar. Im Oberteilbereich könntest Du ein leichtes Steppfutter verwenden. Oder Du unterlegst Deinen normalen Futtertaft an den entsprechenden Stellen mit einem leichten Volumenvlies.

Nur nicht ZU DICK!

Dann wird der Mantel zu eng.

M.

... leichten Volumenvlies. ...

M.

guck dich mal nach Watteline um, die mit Wollanteil

Gruß

Kerstin

Klar, Watteline ist auch gut, wenn Du sie bekommst.

M.

Das gibts in der nächsten Stadt bestimmt. Es wirft aber gleich wieder neue Fragen auf. Wie näht man das in den Mantel rein? In meinem Buch steht nichts darüber. Ich muss mich auf die Suche machen, ob das hier schon erklärt wurde.

Nach meinen Burdaheften sollte man den Vorderteilen eines Tweedmantels mit Vlieseline H 410 verstärken. Sie ist ganz leicht, gibt dem Stoff aber etwas mehr halt, damit er nicht so schnell durchhängt.

Liebe Grüße, Deine Caleteu

Das gibts in der nächsten Stadt bestimmt. Es wirft aber gleich wieder neue Fragen auf. Wie näht man das in den Mantel rein? In meinem Buch steht nichts darüber. Ich muss mich auf die Suche machen, ob das hier schon erklärt wurde.

Das kommt darauf an, wie groß die Teile oder Bahnen werden. Bei großflächigem Unterlegen (ganzes Rückenteil ohne Teilungsnähte z.B.) kann man es z.B.aufsteppen (Linien, Karos), bei schmaleren Strecken reicht es, wenn es mit dem Futter zusammen in den Nähten WIE EINE LAGE mitgefasst wird. Untersteppen würde ich es nur, wenn die Gefahr besteht, daß es durchhängen könnte. Alternativ zum komplett Steppen könnte man es auch punktuell befestigen. (Wie diese Knöpfe bei alten englischen Leder-Clubsofas:)) Das wird bei Deinem Mantel aber eher nicht notwendig sein.

Achte nur wirklich darauf, daß Deine Zusatzwattierung nicht zu dick ausfällt, das würde den Fall und die Weite des Mantels beeinträchtigen. Sicher reicht ein Wattieren im Oberkörperbereich aus, dann fällt der Mantel im 'Rockteil' ganz natürlich.

M.

Danke für diese Tipps. Inzwischen habe ich hier im Forum einige Beiträge zum Verarbeiten von Watteline gefunden. Das dürfte meine Nähfähigkeiten nicht übersteigen, denke ich. Ich dachte auch daran, dieses zusätzliche Futter nur etwa bis über die Hüfte zu nehmen.