Welcher Figurtyp bin ich?

Hallo zusammen,

seit Jahren bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass ich ein A-Typ bin, weil ich untenrum 1-2 Kleidergrößen mehr habe als obenrum.

Vor kurzem hab ich hier aber einen Thread entdeckt, bei dem die TE empfohlen hat, von sich ein Ganzkörperfoto zu machen und die Konturen nachzumalen (Leider finde ich den Thread nicht mehr). Gesagt, getan. Ich habe meine Konturen nachgefahren und einige Vergleichslinien eingezeichnet (siehe Bild unten).

Hmmm, jetzt bin ich verwirrt. Meine Hüften sind so breit wie meine Schultern, das spricht also eher für einen X-Typ, oder?

Kann es sein, dass die größere Größe nur wegen der dicken Oberschenkel zustande kommt? Dass sie dick sind, wusste ich ja schon immer, aber das so schonungslos schwarz auf weiß zu sehen....

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Welcher Typ bin ich denn nun?

Gruß

Silvana

Hallo,

ich würde sagen, X-Typ kommt schon so hin, auch mit der schmalen Taille.

Allerdings finde ich Deine Oberschenkel gar nicht dick

Dein Gesäßbereich ist ausgeprägt, auch in der Länge - hast Du versucht die Proportionen auszumessen? Ich meine das Verhältnis zwischen den Körperpartien in der Länge, lt. einem Bodygraph.

So habe ich das mal gemacht und festgestellt, dass dieser Gesäßbereich bei mir auch recht ausgeprägt ist und ich da sozusagen eine Überlänge habe, und mein Oberkörper im Gegensatz dazu etwas zu kurz ist für meine Körpergröße.

Ich bin glaube ich auch eher ein X jedoch ist meine Taille nicht so schmal wie ich sie gerne hätte

Lg

Ulrike

Hm,

ich seh da auch keine dicken Oberschenkel, die sind doch ganz normal - weiblich halt, und kein Size Zero - aber ich denke, ich weiß, was du meinst.

Mein Eindruck dazu: Wenn ich ganz kurz auf das Bild gucke, würde ich deinen optischen Schwerpunkt einen Tick tiefer verorten als die Linie, die du eingezeichnet hast, eher auf der Höhe der Handballen. Auf der Zeichnung sieht es auch so aus, als ob der auf dem Bild rechte Oberschenkel die stärkste Stelle noch ein Stück unterhalb der linken Seite hat - ich hab das mal eingezeichnet (die Breite der Linien ist freihand! Soll nicht die tatsächliche Breite sein!). Kann natürlich auch an der Perspektive liegen, also dem Winkel, wie du vor der Kamera gestanden hast, und hier täuschen.

Ich würde daher sagen, mit deiner schönen, ausgeprägten Taille bist du ein Mischtyp, und hast eine stärkere Bandbreite an Stilen zur Verfügung, könntest also X- und A-Formen mischen: Also Sachen mit betonter Taille und Ausschnitt (welche Körbchengröße hast du?), aber ich würde allgemein schon darauf achten, dass die Details im oberen Bereich liegen, und keine Taschen auf Hüft-/Oberschenkelhöhe außen anbringen oder so...

Hm, ich hatte hier auch mal einen Link zu einer schönen Seite gefunden, wo es noch viel mehr Figurtypen gab, nicht nur die üblichen A/V/X/H/O; das war viel differenzierter und wirklichkeitsnäher... Ich guck mal, ob ich den wiederfinde...

Liebe Grüße

Kerstin

Hallo ihr beiden,

ich danke euch für eure Einschätzung und die Tipps.

Wenn ich ganz kurz auf das Bild gucke, würde ich deinen optischen Schwerpunkt einen Tick tiefer verorten als die Linie, die du eingezeichnet hast, eher auf der Höhe der Handballen....Kann natürlich auch an der Perspektive liegen, also dem Winkel, wie du vor der Kamera gestanden hast, und hier täuschen.

Ich hatte die Linie der Hüfte eingezeichnet. Es ist tatsächlich so, dass meine Oberschenkel breiter sind (leichte Reiterhosen?) Aber wenn ich mir das Bild ansehe hast du Recht, mein Mann hat wohl leicht von oben fotografiert.

Ich würde daher sagen, mit deiner schönen, ausgeprägten Taille bist du ein Mischtyp, und hast eine stärkere Bandbreite an Stilen zur Verfügung, könntest also X- und A-Formen mischen: Also Sachen mit betonter Taille und Ausschnitt (welche Körbchengröße hast du?), aber ich würde allgemein schon darauf achten, dass die Details im oberen Bereich liegen, und keine Taschen auf Hüft-/Oberschenkelhöhe außen anbringen oder so...

So versuche ich es auch zu halten, unten eher dezent/unauffällig, oben etwas mehr (Muster, Rüschen, Biesen, etc.) Das mogelt bei meinem B-Körbchen meistens noch etwas Volumen dazu

Ich hatte die Linie der Hüfte eingezeichnet. Es ist tatsächlich so, dass meine Oberschenkel breiter sind (leichte Reiterhosen?)

Naja, die 'Hüfte' ist allerdings im schneidertechnischen Sinne ein Maß, das an der 'breitesten Stelle' gemessen wird. Hat man Reiterhosen, dann wird dieses Maß genommen, wenn der Umfang dort am größten ist.

Zu Deinen senkrechten Linien von der Schulter abwärts:

Ich glaube auch dort hast Du einen kleinen Fehler eingebaut, denn Deine Begrenzung liegt meiner Meinung nach rechts und links zu weit außerhalb des eigentlichen Schulterpunktes.

Demnach würd ich Dich tatsäclich als A-Typ bezeichnen.

Grüße,

Martin

Naja, die 'Hüfte' ist allerdings im schneidertechnischen Sinne ein Maß, das an der 'breitesten Stelle' gemessen wird. Hat man Reiterhosen, dann wird dieses Maß genommen, wenn der Umfang dort am größten ist.

Hallo Martin,

jetzt hab ich wieder was gelernt. Bin immer davon ausgegangen, dass die Hüfte (wie Burda so schön schreibt) ca. 20cm unterhalb der Taille ist und der Rest (wie z.B. Reiterhosen o.ä.) dann als figurtypische Besonderheit gilt.

Wie ist das dann beim Konstruieren eines Schnittes? Nehme ich das Taillenmaß und (ich sag jetzt mal) das Oberschenkelmaß - da ja die breiteste Stelle - und verbinde das mit einer Kurve?

Gruß

Silvana

Hallo Martin,

 

jetzt hab ich wieder was gelernt. Bin immer davon ausgegangen, dass die Hüfte (wie Burda so schön schreibt) ca. 20cm unterhalb der Taille ist und der Rest (wie z.B. Reiterhosen o.ä.) dann als figurtypische Besonderheit gilt.

 

Wie ist das dann beim Konstruieren eines Schnittes? Nehme ich das Taillenmaß und (ich sag jetzt mal) das Oberschenkelmaß - da ja die breiteste Stelle - und verbinde das mit einer Kurve?

 

Gruß

Silvana

Ja, bei einem individuellen Schnitt unbedingt die eigenen Maße, also auch das für die eigene Hüfttiefe verwenden. Das ist ja genau der Grund, warum ein "Standardmaßschnitt" immer noch nicht perfekt passt, wenn man sich an solche allgemeinen Regeln wie "Hüfte ist 20 cm unter Taille" hält... Das kann natürlich nicht klappen mit dem Schnitt, wenn man selbst gar nicht so aussieht, wie das Ideal es vorsieht...

Das Problem ist nicht, dass die eigene Figur individuell ist, das sind sie ja logischerweise alle, sondern dass die Konstruktionen alles über einen Kamm scheren. Individuell ist kein Schimpfwort...

Wenn dich das Konstruieren interessiert, sieh dir vielleicht mal diese russische Methode an, über die hier im Forum auch berichtet wird. Die gängigen Methoden gehen nämlich erstmal nach Standardformeln vor, und ändern dann erst im Feintuning für bestimmte "Figurbesonderheiten", während bei Galija direkt sämtliche Eigenheiten in die Konstruktion einfließen. Ich hab es selbst noch nicht probiert, aber die Bilder auf der Website sehen schwerst beeindruckend aus...

Liebe Grüße

Kerstin