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Wieso verdreht sich ein Jersey-Shirt?


Nähbert

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Hallo,

 

Wenn ich T-Shirts kaufe (eigentlich fast egal, in welchem Laden und manchmal auch im höheren Preissegment) ärgert es mich immer wieder, dass es nach dem ersten Waschen (egal ob im Feinwaschgang oder bei 40 Grad) keine geraden Seitennähte mehr hat, also beim Zusammenlegen das Rückenteil nicht exakt unter dem Vorderteil liegt.

Woher kommt dieses Sich-Verdrehen?

 

Bei selbstgenähten Shirts aus Jersey habe ich dieses Problem eigentlich nicht.

Ich achte beim Zuschneiden darauf, dass der Fadenlauf des Schnittteils parallel zur Webekante liegt, manchmal ist dabei der Musterverlauf auf dem Stoff aber nicht gerade.

 

LG, Carola

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Jersey wird "rundgestrickt". Bauartbedingt laufen die Maschen also spiralförmig um die Bahn herum.

 

Wenn man jetzt, wie in der Konfektion wohl meistens der Fall, einfach so auf der Bahn zuschneidet, dann hat man den Maschenverlauf ebenso spiralförmig auf dem Schnittteil. Dann verdreht sich das nach der ersten Wäsche.

 

Du vermeidest das, indem Du darauf achtest, dass die Maschen gerade verlaufen. Die Konfektion macht das nicht.

 

Grüßlis,

 

frieda

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Jersey wird in der Herstellung in Runden gestrickt, als Schlauch. Am Ende einer Runde hat man einen minimalen Versatz, wie beim Sockenstricken.

Um schneller Jersey zu fertigen, wird die "Runde" an mehreren Stellen unterbrochen.

D.h. je schneller du Stoff produzierst, um so mehr Versätze hast du.

Und das führt zu einem schrägen Fadenlauf.

Im Prinzip kann man sagen, dass, wenn du Jersey mit einem sehr schrägen Fadenlauf hast, die Industrie ihn vermutlich sehr günstig hergestellt hat.

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Hallo Carola,

 

das geschieht wohl gern bei Shirts, die aus Schlauchware zugeschnitten und genäht werden. Wenn ich das richtig erinnere, ist Schlauchware günstiger (am Stoffmarkt erkennbar an den stark geklebten Rändern auf dem Ballen, das ist die Schnittkante, deren Einrollen mit der Klebung verhindert wird) und wird deshalb gern für Shirts genommen. Beim Waschen verdreht sich dann die Faser.

 

Das weiß aber sicher noch jemand genauer. Ich habe mir nur das mit den verklebten Rändern gemerkt, so einen Jersey kaufe ich deshalb nicht mehr.

 

Liebe Grüße, haniah

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Du kannst auch aus dem Jersey mit den "verklebten Rändern" sich nicht verkringelnde Shirts nähen. Du musst ihn nur maschengerade hinlegen zum Zuschneiden.

 

Wenn Du das mal richtig ordentlich gemacht hast, kannst Du auch sehr genau den beschriebenen Versatz am oberen und unteren Ende der Stoffbahn sehen. Die Kanten liegen dann dort nämlich überhaupt nicht mehr gerade aufeinander.

 

Grüßlis,

 

frieda

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Du musst ihn nur maschengerade hinlegen zum Zuschneiden.

 

Gerade das finde ich manchmal sehr schwierig, Frieda. Ich versuche schon immer, das mit Nadeln zu machen (damit ich die richtige Reihe treffe), aber entweder ist meine Beleuchtung echt mies oder ich bin blind wie ein Maulwurf :rolleyes: So richtig haut das einfach nicht hin.

 

Also da ist noch Platz für Entwicklung ;)

 

Liebe Grüße, haniah

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Ja manchmal ist das sehr mühsam.

Dann kann ein Faden helfen, der vorher einer senkrechten Maschenreihe entlanggeheftet wurde, damit man leichter im Maschenlauf bleibt. (hmm...versteht das noch wer?)

 

Ciao

Samba

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Der Sohn hatte T-Shirt`s eines "namhaften" Herstellers. Die waren stets nach der 1. Wäsche verdreht, also die Seitennähte unten ca. 6 cm "daneben"!:mad:

Ich habe dort mal hingeschrieben und bekam auch Antwort, man solle sie zurückschicken. Da waren sie jedoch schon so "abgetragen", teils geflickt und "ausgewaschen" (lappig), taugen somit eh` nur noch für Gartenarbeit!

Dann bestellte er sich welche von einem Arbeitskleidungs-Versand, Die Stoffqualität ist schon mal um einiges kräftiger - und diese bleiben gerade!!!:)

 

Ich nähte zwar selbst noch kein T-Shirt, aber ich würde auf jeden Fall den (neuen) Stoff vorwaschen und dann zuschneiden!

 

Gruß Annemarie

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Gerade das [fadengerade Hinlegen] finde ich manchmal sehr schwierig, Frieda. Ich versuche schon immer, das mit Nadeln zu machen (damit ich die richtige Reihe treffe), aber entweder ist meine Beleuchtung echt mies oder ich bin blind wie ein Maulwurf :rolleyes: So richtig haut das einfach nicht hin.

 

Wenn es Dich tröstet, ich brech mir dabei auch immer ordentlich einen ab. Es ist aber auf jeden Fall hilfreich dabei, wenn man weiß, dass man nur die Schnittkante vom Öffnen der rundgestrickten Bahn aufeinanderliegen haben darf, keineswegs aber die anderen Schnittkanten oben und unten. Wenn man da den Versatz einfach akzeptiert, dann wird das mit dem Hinlegen wirklich einfacher.

 

Grüßlis,

 

frieda

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Wenn Du das mal richtig ordentlich gemacht hast, kannst Du auch sehr genau den beschriebenen Versatz am oberen und unteren Ende der Stoffbahn sehen. Die Kanten liegen dann dort nämlich überhaupt nicht mehr gerade aufeinander.

 

 

Ja, das hab ich auch gemerkt und mich dann schon oft geärgert, dass bei den vermeintlich günstigen 50 cm Coupons beim Zuschneiden schon mal je 4 cm oben und unten an der Abschneidekante fehlen und das bei einem Shirt in Gr. 104 echt knapp werden konnte.

Auch das Problem mit den Ringeln hatte ich schon, die trafen dann nämlich an der Naht in der VM und HM nicht mehr zusammen, obwohl ich den Stoff fadengerade gelegt hatte. Der Ringelstoff war aber ein teurerer Stoff gewesen.

 

Nun denn, da weiss ich jetzt Bescheid, danke für Eure schnellen und ausführlichen Antworten!

 

LG, Carola

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Danke für die Erklärung! Ich hatte das letztens bei Trigema Coupons, dass ich partout die Karos nicht aufeinander bekam. Da es sich um ein Nightshirt gehandelt hatte, war mir der geraden Fadenlauf wichtiger, als Audeinandertreffende karos :D

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Hallo,

 

bei der Produktion von T-Shirts, werden mehrere Stofflagen aufeinandergelegt und glatt gestrichen. Wenn nicht genau darauf geachtet wird, daß die Maschen nicht fadengerade aufeinander gelegt sind, werden die Teile stapelweise für eine Größe schräg und schief zugeschnitten und auch so zusammengenäht.

Beim Waschen zu Hause springt der Stoff in seine Form zurück und das T-Shirt ist verzogen.

 

Grüße

Beate

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das geschieht wohl gern bei Shirts, die aus Schlauchware zugeschnitten und genäht werden. Wenn ich das richtig erinnere, ist Schlauchware günstiger (am Stoffmarkt erkennbar an den stark geklebten Rändern auf dem Ballen, das ist die Schnittkante, deren Einrollen mit der Klebung verhindert wird) und wird deshalb gern für Shirts genommen. Beim Waschen verdreht sich dann die Faser.

 

Meines Wissens wird Jersey immer rundgestrickt. Wie stark die Ränder geklebt werden, hängt davon ab, wie stark sich der Jersey sonst rollen würde. Flachgestrickt werden - wenn überhaupt - nur gröbere Sachen, die schon eher in die Handstrickoptik gehen. Zumindest habe ich in sämtlichen Produktionsbetrieben und auf sämtlichen Textilmaschinenausstellungen nie etwas anderes gesehen.

 

Dass der Maschenlauf schräg geht, liegt daran, dass mehrere Schlitten gleichzeitig laufen und somit nicht wie beim Handstrick 1 Faden spiralförmig hochläuft, sondern eben sehr viele Fäden gleichzeitig hochlaufen und so der vertikale Versatz grösser ist, den 1 Faden pro Reihe hat.

 

Erschwerend kommt noch dazu, dass nicht immer exakt im Maschenlauf geschnitten ist. Dann stimmt der Fadenlauf innerhalb des Shirts nicht, weil der Zuschnitt sich an der "Webkante" (hier eigentlich Schnittkante) orientiert.

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  • 1 Jahr später...

:confused:Damit schlage ich mich im Moment herum, worauf bezieht ihr euch denn, auf die Ringel, beim Ringeljersey, die sieht, wenn sie schief laufen jeder, oder auf den Fadenlauf, den sieht nur das geübte Näherinnenauge?

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Ich orientiere mich dann strikt an den Streifen und nehme den schrägen Maschenlauf in Kauf.

Das kommt übrigens nicht nur bei Billig-Jerseys vor :cool:

Lea

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Jersey wird "rundgestrickt". Bauartbedingt laufen die Maschen also spiralförmig um die Bahn herum.

Wenn man jetzt, wie in der Konfektion wohl meistens der Fall, einfach so auf der Bahn zuschneidet, dann hat man den Maschenverlauf ebenso spiralförmig auf dem Schnittteil. Dann verdreht sich das nach der ersten Wäsche.

 

Du vermeidest das, indem Du darauf achtest, dass die Maschen gerade verlaufen. Die Konfektion macht das nicht.

 

Grüßlis, frieda

 

sd15.gif

 

diese Maschinen haben aber nicht nur einen Schlitten, der im Kreis herumgeht, sondern mehrere

gestrickt wird also mit 2, 3 oder gar vier Fäden

entsprechend "verzogen" ist dann auch der Maschenverlauf

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@ ja, Josef, das erklärt dann den recht großen Versatz meines Ringeljerseys, der übrigens gar nicht billig war!:)

 

Ich mache das wie du, Lea, und richte mich nach den Streifen, sieht einfach besser aus!

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diese Maschinen haben aber nicht nur einen Schlitten, der im Kreis herumgeht, sondern mehrere

gestrickt wird also mit 2, 3 oder gar vier Fäden

 

Huhu,

 

ich denke eine Rundstrickmaschine hat gar keinen Schlitten, den haben aber Flachstrickmaschinen. Im Schlitten befinden sich die Schlösser, die für die vertikale Bewegung der Nadeln zuständig sind.

 

In der Rundstrickmaschine sind die Schlösser fest angebracht und nur der Zylinder, mit dem Nadelbett und den Nadeln darin, bewegt sich im Kreis. Meistens haben "normale" Rundstrickmaschinen so 40 bis 100 Fadenzuführungen, es wird also auch mit so vielen Fäden gleichzeitig gestrickt.

 

Wenn der entstandene Schlauch aufgeschnitten werden soll, wird meistens bei wenigen Maschen über die gesamte Schlauchlänge z.B eine Flottung gestrickt, so sieht man ganz genau, wo aufgeschnitten werden muss.

 

lg Chione

Bearbeitet von Chione
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ok ich will auch nicht ausschließen, daß das so ist

 

mein letzter besuch in einer "Wirkerei" ist auch schon ein "paar tage" her

 

wenn du ein Foto oder Video von so einer 40- bis 100-Fadenmaschine hast, wäre es gut hier mal sowas zu zeigen

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wenn du ein Foto oder Video von so einer 40- bis 100-Fadenmaschine hast, wäre es gut hier mal sowas zu zeigen

 

...setz hier mal den Link für ein Foto einer Rundstrickmaschine rein, wenn das erlaubt ist :confused:

http://www.mayerandcie.com/uploads/tx_blackseaproductfinder/original/596_MK6_0711.jpg

Man sieht da gut, wie die Fäden von den Garnspulen -über der Maschine- zugeführt werden.

Übrigens ist der Unterschied zwischen Strickmaschinen und Wirkmaschinen im industriellen Sinn, dass bei Strickmaschinen jede Stricknadel eine andere Bewegung ausführen kann als die anderen, bei Wirkmaschinen befinden sich alle Nadeln auf einem Nadelblock, d.h. alle Nadeln führen gleichzeitig immer die selbe (vertikale) Bewegung aus.

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So unterschiedlich sind die Erfahrungen. Ich trage seit etwa 25 Jahren mit Vorliebe T-Shirts, aus allen Preisklassen. Mir ist in der ganzen langen Zeit nur einmal ein einziges untergekommen mit "Drehnähten". Da saß nach der ersten Wäsche die Seitennaht kurz neben dem Bauchnabel. Aus dieser Charge hatten etliche Kollegen zeitgleich Shirts bekommen und alle hatten das gleiche Problem. Die Firma hat sie zurückgenommen, sich entschuldigt und seit dem hab ich nie wieder Probs gehabt (und auch von anderer Seite nicht mehr davon gehört).

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