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Ein Spaziergang im Jahr 1908 - Ausgehanzug mit Soutacheverzierung


Tarlwen

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Meine Bluse ist etwas "spitziger" geworden. :D

Dafür habe ich aber keine so schönen Streifen.

 

Ich habe für meine Bluse weißen Batist und Spitze verwendet.

Zuerst habe ich Vorder- und Rückenteil am Bruch der Riesen-Biese auseinander geschnitten und die jeweiligen Mittelteile mit Spitze belegt, So, dass die Bogenkante der Spitze auf die Kante der Teile stößt. Anschließend nähe ich die Teile wieder zusammen, schließe die Schulternähte und nähe die Falte fest.

 

Beim Anprobieren habe ich dann fest gestellt, dass das türkiese Band im Korsett durch den Batist schimmert und musste (weil ich keine separate Untertaille machen wollte) das Ganze doppeln. Damit waren dann wenigstens auch die Nahtzugaben verpackt. Für das Futter habe ich die Riesen-Biese weg gefaltet. Das ist eh schon recht dick durch die Spitze.

 

Anschließend habe ich den Vorderverschluß mit Knopfleiste gemacht. Allerdings ohne die verdeckte Knopfleiste, stattdessen habe ich die Blende vom Modell B gewählt und einfach auf das Vorderteil gesteppt. Die Blende ist glatt geblieben, um die Spitze zu unterbrechen.

 

Am Kragen musste ich etwas rumbasteln:

Es gibt entweder einen mit Verschluß in der Vorderen Mitte oder einen umgelegten. Den 1. konnte ich wegen der Blende nicht nehmen und den 2. wollte ich nicht.

Also habe ich den Kragen mit Vorderschluß verlängert und jetzt schließt der Kragen an der rechten Schulter und hat einen Untertritt bis zur vorderen Mitte.

 

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Der Kragen ist mit der Spitze belegt, die Bogenkante reicht unten über den Kragen hinaus.

 

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Was ich aber erst gemerkt habe, nachdem der Kragen komplett drin war, ist das das Muster hinten nicht passt. Ich Depp hab nur geguckt, dass das vorn genau passt. :banghead:

 

DSCF8200.jpg

 

Neu machen kann ich den Kragen nicht, weil ich kein Fitzelchen Spitzenkante mehr übrig habe. Große Lust habe ich ehrlich gesagt auch keine. :o

Die Frage ist eh, wieviel man davon mit der Jacke und Frisur drüber noch sieht, vielleicht mache ich auch so eine Deko drauf, wie hier beim Perlenkleid, wenn es mich doch zu sehr stört. ;)

 

Damit die überstehende Spitze sich nicht hoch rollt, musste ich die Spitze einschneiden und möglichst unsichtbar fest heften. Auf der rechten Seite, wo der Kragen lose ist, habe ich ein Stück Tüll unterlegt, damit die einzelnen Teile nicht rumflattern.

 

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Die Ärmel waren ziemlich einfach:

Die Manschetten mit dem allerallerletzten Rest Spitze belegen, den Ärmel unten einkräuseln und an die Manschette nähen, Futtermanschette annähen und oben einschlagen und mit der Hand annähen.

 

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Die Ärmelnaht schließe ich mit einer französischen Naht.

Oben an der Kugel wird der Ärmel ebenfalls eingekräuselt.

Beim Einsetzen habe ich den Ärmel nur mit dem Oberstoff vernäht und die Nahtzugabe des Taillenfutters eingeschlagen und mit der Hand angenäht. So sind alle Nahtzugaben sicher verpackt.

Normalerweise fasse ich die Nahtzugaben im Ärmelloch mit einem Schrägstreifen ein, aber die Verarbeitung bot sich hier an, weil das Futter eh auf rechts eingesetzt ist.;)

 

 

Im Rücken hat die Taille zwei Ösen bekommen, in die wird später der Rockbund mit zwei dicken Haken eingehängt, damit die hinten recht kurze) Bluse nicht aus dem Rock rutschen kann.

 

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Vorn ist die Bluse um einiges länger, damit die epochentypisch über den Rockbund pludern kann. Da die Bluse durch den mit Spitze belegten Batist nicht ganz so fluffig ist, habe ich mich für etwas weniger Taubenbrust entschieden. ;)

 

Besonders vorn wird das Gepluder durch ein Taillenband an Ort und Stelle gehalten. Laut Anleitung sollte das Taillenband mit Haken & Ösen geschlossen werden, aber bei mir kam das genau mit einem Knopf aus und so habe ich die Enden direkt an der Taille fest genäht.

 

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Damit man von rechts nicht unter die Blende schauen kann, habe ich noch ein paar kleine Drucknnöpfe angenäht. :)

 

 

Die Bluse ist Fertig! :freu:

 

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ich komm mal wieder aus dem Staunen nicht raus

 

das warn noch Zeiten im Sonntagsstaat

 

 

 

(darf gar nicht dran denken wie man heute spazieren geht)

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Weiter geht es mit dem Gürtel:

 

Zu den Rock-Bluse-Kombinationen wurde gern ein Gürtel getragen. Meiner wird auf jeden Fall aus schwarzem Samt (passend zum Jackenrevers), ich kann mich aber nicht recht entscheiden, wie ich den mache:

 

Variante 1:

 

Spitz zulaufend und plan, hinten wie hier View A

 

DSCF8196.jpg

 

 

Variante 2:

Schmaler Samtgürtel mit goldener Schnalle

 

DSCF8191.jpg

 

 

Variante 3:

Breiterer Gürtel mit antrazitfarbener Schnalle, an den Seiten schmaler werdend

 

DSCF8193.jpg

 

 

Was meint Ihr?

Bearbeitet von Tarlwen
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ich bin für den von TV. Den kann man so schön dekorieren und der trägt unter einer Jacke nicht auf.

Bearbeitet von gelibeh
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Tolle Arbeiten, Lanora und Tarlwen -

Die Spitzenbluse ist genau das wörtlich-

Und gürtelmäßig stimme ich für Variante A

Und in Rangfolge A, C, B -

Variante C und B machen für mich so den Eindruck

"missglückter Highlander-Stil"

(auch wenn sie toll sind, passen die irgendwo nicht zum Kostüm)

:)

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Ich finde die Bluse mit der Spitze wirklich ganz klasse, dahinten am Kragen wird niemand außer dir wahrnehmen, daß das Muster nicht ganz paßt.

 

 

Ansonsten: Nicht Variante 2, die empfinde ich irgendwie unausgewogen. Etwas mehr Breite verträgt der Gürtelbereich ganz gut.

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Die Bluse ist toll geworden. Ich denke nicht, dass hinten jemand so genau hinsieht.

Was den Gürtel betrifft, auch ich stimme für A, Variante C wirkt zu trachtig.

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Vielen Dank für Euer Lob für die Bluse und die Einschätzungen zum Gürtel. :hug:

 

Die Wahl ist (dank Euch und einer Nacht drüber schlafen) auf Variante 1 gefallen. :)

Zuerst mache ich mir ein Schnittmuster aus Papier. Der Gürtel läuft hinten wie vorn spitz zu, der Verschluß kommt in die rechte Seitennaht. Den Schnitt drapiere ich mit Papier auf die Puppe.

 

DSCF8216_Bildgr_e_ndern.JPG

 

Zuerst schneide ich den Gürtel aus Leinen als Zwischenlage ohne Nahtzugabe zu. Hinten hat der Gürtel eine Naht, um sich besser an die Taille anzupassen.

Der Oberstoff des Gürtels wird aus Samt; hier schneide ich Vorder- und Rückenteile separat zu, um den Fadenlauf einzuhalten.

Den Samt schlage ich um die Kante vom Leinen und steppe ihn knappkantig fest. Auf die Kanten setze ich noch eine schöne Posamentenborte. Damit man da keine Nähte sieht mit der Hand.

Für den Verschluss nähe ich drei Haken-und-Ösen-Paare an.

 

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Als Futter nehme ich dünnen, schwarzen Baumwollstoff. Am hinteren rechten Teil setze ich ein kleines, doppeltes Stückchen BW auf, das wird mein Untertritt für den Verschluss. Das Futter wird jetzt einfach aufgesetzt und deckt dabei die Ösen und Haken teilweise ab.

 

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Ein schneller, schicker Gürtel ist fertig. :)

 

 

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schick. Genau so ähnlich hatte ich mir das vorgestellt. Ich habe den Schnitt schon für einen Gürtel für mein Steampunk-Badekostüm verwendet.

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Danke :)

Den Schnitt hab ich jetzt selbst gemacht, der von TV war mir mit 12€ für zwei oder drei Gürtel ein bisschen zu teuer.

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Hallo Tarlwen,

super Arbeit -

und könntest Du bitte Deine hübsche kleine Mitarbeiterin die da rechts am Rand mit ihren spiegelnden Chromflächen zu sehen ist im Rahmen dieses Projekts auch kurz vorstellen und zeigen -

sie hat schließlich auch großen Anteil an Deiner tollen Kostüm-Arbeit - oder?

 

Danke:D

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Danke, Klaus-Carina. :)

 

Meine treue Mitarbeiterin ist eine Pfaff 31 in einem schönen Holztisch (dem ich mal wieder ein bisschen Möbelpolitur gönnen sollte :o)

Sie kann nur geradeaus nähen, das macht sie aber toll, sie wird für das schöne nostalgische Gefühl auch noch getreten und hat keinen "neumodischen" Motor. ;)

Das Bakelitlämpchen mag ich sehr, weil es den Nähbereich gut ausleuchtet und so ein schönes warmes Licht verbreitet. Da kommen mir auch nur echte Glühbirnen rein, kein LED o.ä.. :D

 

DSCF8233.jpg

 

Sie ist sicher nichts besonderes, weil sie in Masse hergestellt wurde und sich wahrscheinlich noch in zig Kellern und auf Dachböden findet, aber ich mag sie von der Optik und vom Nähgefühl sehr.

 

 

 

Hemdhose

 

Ich liebe ja meine schwarze Hemdhose heiß und innig. Die ist sehr bequem, sieht hübsch aus und was wichtigste; es rutscht nichts und alles bleibt da wo es hin gehört. Aber in schwarz funktioniert die natürlich nicht über einer weißen Bluse. ;) Also mache ich eine neue in weiß – passend zum Unterrock.

 

Der Schnitt ist der gleiche, den auch Lanora verwendet hat. Deswegen zeige ich Euch die Herstellung nicht im Detail, wäre ja langweilig, weil da unterscheidet sich unsere Vorgehensweise nicht.

 

Für die Dekoration habe ich noch einen Rest der Durchzugspitze vom Unterrock, der aber leider nur noch für die Ausschnittkante reicht und nicht mehr für die Beinabschlüsse. Dafür wird es hier die selbe Bogenkante geben wie am Unterrock sowie analog dazu Biesen.

 

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Für den Verschluß nehme ich kleine Perlmuttknöpfe.

Das Bändchen in der Durchzugspitze ist an den Ecken angenäht, so dass die Weite vom Ausschnitt mit der Schleife reguliert werden kann.

 

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Der Tunnelzug unter der Brust gehört eigentlich nicht dahin, sondern in die Taille. Auf dem Schnittmuster ist hier der Verlauf einer Einsatzspitze eingezeichnet gewesen, den ich als ich das Teil das erste mal genäht habe, als Tunnel fehlinterpretiert habe. (jaa, Schnitte richtig beschriften kann helfen... :o)

Das stellte sich aber eigentlich als Glücksfall heraus, weil sich dadurch zusammen mit dem gerafften Ausschnitt ein netter kleiner Push-up-Effekt ergibt. Der Tunnelzug in der Taille fiel dann dafür weg.

 

DSCF8219.jpg

 

 

Jetzt habe ich endlich mal ein harmonisch zusammenpassendes Set aus Leibwäsche, Unterrock und Korsett. :freu:

 

DSCF8226.jpg

 

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Demnächst kommen Unterrock und Hemdhose mal in die Bleiche um hoffentlich die Farbtöne von Stoff und Spitze noch ein wenig mehr aneinander anzupassen. ;)

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Sieht wunderschön aus ! Aber eine Frage drängt sich mir auf: Die Schleife und die Knöpfe sind UNTER dem Korsett ? Drückt das nicht ?

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:D nein....drückt nicht.

 

 

Ist sogar bequemer als Chemise und Unaussprechliche.

Denn da drückt das Bindeband der Unterhose tatsächlich auf der Hüfte :rolleyes:

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Danke :)

 

Mir drückt auch nichts.

Die Perlmuttknöpfe sind ziemlich dünn und liegen ja nicht auf der Haut, dazwischen ist ja noch die Knopfleiste und der Untertritt.

Ich fand getrennte Hose und Hemd wesentlich unbequemer, da hat mir auch das Band von der Hose gedrückt und - schlimmer noch - die Hose hing früher oder später in den Kniekehlen.

Bearbeitet von Tarlwen
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Hach ja, wirklich süß.

 

Einen Einteiler habe ich vor einer Weile schon bei einem Nähtreffen im Werden beäugt, aber dein Beitrag hier läßt mich das ganze noch interessierter sehen...

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