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Hadern mit den eigenen Werken?


Luthien

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Hallo!

Hadert Ihr während des Nähprozesses auch immer mit den eigenen Werken und seid Euch nicht mehr sicher, ob es die richtige Entscheidung war dieses Kleidungsstück zu nähen?

 

Irgendwas ist bei mir immer. Zur Zeit nähe ich ein Etuikleid aus einem Stoff, den ich vor ca. 2 Jahren mal für eine Hose gekauft habe. Hosen kann ich aber absolut nicht mehr sehen und habe mich deshalb dafür entschieden, aus dem Stoff stattdessen ein Kleid zu nähen. Er reichte gerade so für ein Etuikleid.

Das Kleid ist jetzt kurz vor fertig, sitzt klasse, sieht vom Design her klasse aus und steht mir, aber gestern habe ich die Ärmel fertiggemacht (oder sie mich :D , die ließen sich saublöd einsetzen und beim Handsäumen hat jeder Stich richtig Kraft gekostet, weil der Stoff so dicht ist). Und beim Anprobieren habe ich festgestellt, dass die Ärmel sich fürchterlich hart anfühlen, was ich unangenehm fand (naja, ich hatte ja auch schmerzende Hände vom Säumen :rolleyes: und zusätzlich noch Kopfschmerzen, da kann man harte Kleidung nicht auch noch brauchen).

Jetzt hadere ich mit mir, ob es tatsächlich die richtige Entscheidung war, ein Kleid zu nähen.

Allerding hätte ich mich in der Hose auch nicht wohlgefühlt.

 

Tja, vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass ich jetzt erstmal denke, dass ich das Kleid hassen werde, es nach einer Eingewöhnungszeit aber vermutlich doch einigermaßen gern tragen werde.

Irgendwas habe ich während des Nähprozesses an jedem Kleidungsstück auszusetzen und später erweist es sich meist als nicht so schlimm oder doch sogar gut.

 

Wie geht es Euch, zweifelt Ihr auch immer wieder beim Nähen an Euren Entscheidungen?

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Hallo,

Ich persönlich glaube dass das nur wenig mit dem Nähen zu tun hat, sondern das solche Zeichen die ich an mir auch beim Nähen beobachte ( viel anfangen und dann keine Lust das fertig zu machen, erst super sorgfältig zu sein und dann irgendwann wenn die Lust nachlässt schluddern... Teil meiner Persönlichkeitstruktur sind, die sich eben in diesem Prozess zeigen.

Als Handarbeits und Werklehrerin beobachte ich solche Prozesse auch bei meinen Schülern und ich versuche mit Ihnen darüber zu reflektieren. Denn das Schöne ist, man hat dadurch ja auch die Chance sich selber besser und von einer anderen Seite kennen zu lernen.

Die Vorraussetzung ist aber, dass man das sich anschaut und bemerkt, sich aber nicht bewertet und beurteilt.

 

Liebe Grüsse

Christiane

Bearbeitet von slashcutter
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Ja, spannende Frage!

Bei mir ist das auch öfter so: Mittendrin ist irgendwas, dann hab ichkeine Lust mehr oder ärgere mich, oder etwas Schwieriges oder noch zu Besorgendes hält mich auf. Meist ist es aber hinterher dann ok und ich freu mich das Teil zu tragen (oder es sitzt nicht, fällt nicht, ist zu warm, was weiß ich...)

Grad hab ich so viele PW-Projekte, dass ich nicht zum Klamottennähen komme. Und mir fällt auf, wie alt die Teile schon sind, die ich trage (obwohl vor nichtsoooo langer Zeit waren sie doch alle mal neu^^).

Das aktuelle Kleidungsstück, das "in der Mache ist", daran hakt es besonders, ich trau mich nämlich nicht, es heraus zu holen. Denn beim Versäubern hatte ich einen Greiferschaden, der nur mit Mühe und etlichen Nerven, Wochen und Kosten behoben werden konnte. Ich hab erst 25% von dem weichen Strickstoff versäubert und soll den Rest mit Avalon machen, meinte der Händler. Naja, ich hab noch Patchwork und Quilting zu machen :cool:

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Hallo,

 

das ist einer der Gründe, warum ich keine Kleidung mehr nähe. Ich hab oft kurz vor Ende der Näharbeiten angefangen zu zweifeln. Und leider war es dann auch oft so, dass ich die Sachen hinterher nicht angezogen hab. Egal, was andere sagten, denn in der Regel fanden die die Sachen super. Aber ich wusste, dass mich irgendwas daran stört (auch wenn ich oft nicht sagen konnte, was genau mich da nun stört)

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Hallo Luthien,

 

wer kennt deine Probleme mit der Selbstschneiderei nicht. Mir sind sie sehr gut bekannt.

 

Die Selbstzweifel haben sich dann reduziert, als ich begonnen habe, die gekauften Kleidungsstücke mit der gleichen Brille anzuschauen - krumme Nähte, unschön versäubert, kein guter Schnitt, Farbzusammenstllung naja ......, das ganze Programm, was mich immer bei meinem Selbstgenähten in Selbstzweifel gebracht hat, war dort auch und sogar so, dass sich keiner darüber stört, es wird ja gekauft.

 

Man schaut bei gekauften Kleidern nicht mit diesem kritischen Blick, weil gekauft = gut ist und man schaut immer nur das fertige Kleidungsstück an - Passform, steht mir die Farbe ... man schaut nie auf die Näharbeiten. Beim Selbstschneidern schaut man aber genau darauf.

 

Diese Beobachtung/Erfahrung kann ich nur jedem anraten.

 

Ein weiteres Thema bei mir war, ist mein Selbstgenähtes aktuell - passt es in das gekaufte Modeerscheinungsbild?

 

Inzwischen gehe ich selbstbewußt damit um. Einen Stoff kaufe ich, weil er mir gefällt und ich gestalte ihn so, weil es meinem Geschmack und meinem Stil entspricht. Das Ergebnis lässt sich sehen und was noch viel besser ist, ich sage, dass es selbstgenäht ist und bekomme Komplimente rückgemeldet, die ich heute auch annehmen kann.

 

Eine spezielle Erfahrung war auch, dass ich mit meinem Foto Windows-Shoppen gegangen bin und mir so auch Gestaltungsideen für meinen Grundschnitt 'Rock' geholt habe.

 

Heute gehe ich ohne Foto durch eine Einkaufsstadt, habe manchmal einen Notizblock und mache mir eine kurze Skizze. Ansonsten wird es in einem Näharbeitsgedächtnis gespeichert und beim nächsten Nähprojekt in Angriff genommen.

 

Lässt man Kreativität zu, stört auch der unschön genähte Saum nicht mehr. Es kommt viel mehr auf das gesamte Werk an, was mit sehr vielen eigenen Ideen entstanden ist.

 

Ich kann dem Beitrag von Slashcutter nur zustimmen. Das hat alles sehr mit Selbstbewertung und Selbstwertgefühl zu tun - genüge ich den Anforderungen/Erwartungen an mein Umfeld.

 

Ein sehr schönes Hobby haben wir. Mut zum Individuellen!

 

Das haben wir, ansonsten würden wir auch langweilige Kleidundstücke von der Stange kaufen, die in Massen produziert werden und nichts mehr mit individuellem Geschmack zu tun haben.

 

Ich möchte dich mit meinem Beitrag zum Durchhalten motivieren. Durch diese Erfahrungen gehen alle.

Bearbeitet von Lotusbluete1
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Nö, hab' ich nicht. Aber ich nähe auch eher aus Spaß am Nähen selbst als aus Interesse am Endergebnis. Auch am missratensten Stück hab' ich letzten Endes wieder irgendwas gelernt.

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Das ist nicht nur bei Kleidung so. das geht mir mit meinen anderen Hobbys genauso. Das ist der Anspruch, den ich an mich selbst stelle. Und leider finde ich immer was, was ich hätte besser machen können.

 

Heilung von den Selbstzweifeln (bei Kleidung) ist möglich. Ich gehe einkaufen - vielmehr ich versuche was Passendes zu kaufen. Gut geschnitten, gut genäht, in meinen Farben und aus gutem Naturstoffen - der Preis bezahlbar und passen soll es auch noch.

Bekomme ich nicht - unmöglich.

Dann bin ich mit Selbstgenähten wieder sehr zufrieden.

lg

heidi

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Lässt man Kreativität zu, stört auch der unschön genähte Saum nicht mehr. Es kommt viel mehr auf das gesamte Werk an, was mit sehr vielen eigenen Ideen entstanden ist.

Kreativität und sauberes Arbeiten schliessen einander ja mitnichten aus :cool:

 

Wie geht es Euch, zweifelt Ihr auch immer wieder beim Nähen an Euren Entscheidungen?

Eigentlich nicht. Ich überlege mir vorher alles genau (und oft sehr lange).

 

Das heisst nicht, dass ich am Ergebnis nichts verbesserungswürdig fände...

90% Zufriedenheit finde ich schon eine ganz gute Quote.

 

Lea

Bearbeitet von lea
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Bei mir hängt das oft damit zusammen, dass sich einige Schwierigkeiten ergeben während des Nähens - das Schnittmuster erklärt die Schritte schlecht und ich muss dann nach Gutdünken arbeiten, oder der Stoff ist störrisch etc., sodass ich das Teil mit deutlich nachlassender Begeisterung fertigstelle. Sofort anziehen geht dann nicht, weil ich all die Problemzonen noch im Kopf habe und mich wegen all dieser "Fehler" dann nicht darin wohlfühlen würde in der Meinung, dass das doch gleich jeder sieht, dass da was nicht richtig oder unordentlich ist.

 

Das Kleidungsstück wandert dann in den Schrank, und wenn ich es einige Wochen später, innerlich schon weit vomNähprozess entfernt, herausnehme, relativiert sich meist alles, die Fehler sind tatsächlich überhaupt nicht schlimm und ich mag es nun gerne tragen.

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Sofort anziehen geht dann nicht, weil ich all die Problemzonen noch im Kopf habe und mich wegen all dieser "Fehler" dann nicht darin wohlfühlen würde in der Meinung, dass das doch gleich jeder sieht, dass da was nicht richtig oder unordentlich ist.

 

Meiner Erfahrung nach gibt es nicht besonders viele Menschen, die für sowas ein Auge haben :D

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Das Kleidungsstück wandert dann in den Schrank, und wenn ich es einige Wochen später, innerlich schon weit vomNähprozess entfernt, herausnehme, relativiert sich meist alles, die Fehler sind tatsächlich überhaupt nicht schlimm und ich mag es nun gerne tragen.

 

Genau so geht es mir auch oft. Anfangs sehe ich nur die Fehler und die Stellen, mit denen ich unzufrieden bin. Nach einer Weile relativiert sich das dann.

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Das ist nicht nur bei Kleidung so. das geht mir mit meinen anderen Hobbys genauso. Das ist der Anspruch, den ich an mich selbst stelle. Und leider finde ich immer was, was ich hätte besser machen können.

 

Heilung von den Selbstzweifeln (bei Kleidung) ist möglich. Ich gehe einkaufen - vielmehr ich versuche was Passendes zu kaufen. Gut geschnitten, gut genäht, in meinen Farben und aus gutem Naturstoffen - der Preis bezahlbar und passen soll es auch noch.

Bekomme ich nicht - unmöglich.

Dann bin ich mit Selbstgenähten wieder sehr zufrieden.

 

Das hast Du schön gesagt!

 

Ich bin aber aktuell auch bereit viel Zeit ins Trennen zu investieren, wenn ich von Details nicht überzeugt bin. So hatte ich z.B. ein Modell mit einer Paspel genäht. Schon bei der ersten ANńprobe fand ich es nur "naja". Um am Kragen was zu schaue habe ich es dann inside out angezogen - und fand es besser. Daher trenne ich seit gestern, um die Paspel wieder loszuwerden. Früher hätte ich es in die Ecke verfrachtet und mich geärgert ...

 

LG Rita

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Tja, trennen oder ändern würde bei meinem Kleid Nichts nützen. Es sitzt prima, ich habe nur den falschen Stoff gewählt, der ist quasi schußsicher :D. Die haben mir bestimmt heimlich Kevlar statt Baumwolle verkauft :D Sowas kommt davon, wenn man Projekte tauscht :rolleyes:

Ihr seid nett, dass Ihr mich zum Weitermachen motiviert. Es tut gut, zu hören, dass es vielen so geht.

 

@Farbenfreak: Wenn ich keine Kleidung mehr nähen würde, müßte ich auf Friedas Lendenschurz zurückgreifen :D oder Millonärin werden (dann könnte ich ausschließlich zum Maßschneider gehen). Von der Stange passt mir Nichts.

 

@Stofftante: Du hast ja so recht. An Kaufkleidung hätte ich mit Sicherheit noch viel mehr auszusetzen als harte Ärmel. Ich werde es mal mit einem Seidenunterhemd versuchen (die Idee hatte mein Mann gerade), vielleicht hilft das ja. Oder mit der nächsten Aprobe warten bis mir Nichts mehr weh tut, vielleicht bin ich dann ja weniger empfindlich.

Hach, was freue ich mich auf mein nächstes Projekt: weicher, geschmeidiger Wollstoff *stoffstreichel* :)

 

@Lea: Eigentlich war der Kauf meines Stoffes auch sehr gut überlegt. Ich hatte genau geplant, was ich an Hosen brauchen würde. Dann ist aber das Leben an meinen Plänen vorbeigezogen: Erstens habe ich noch zwei Abstauberhosen (kostenlos aus Hosenstoff für meinen Mann mit rausgekriegt) bekommen und brauche die Hose jetzt nicht mehr und zweitens habe ich Möglichkeiten gefunden, wie ich als Megafrostbeule jetzt trotzdem Röcke tragen kann und dass war dann das endgültige Aus für Hosennähen. Im Rock/Kleid finde ich ich mich nämlich viel schöner. So ist das mit Plänen: Es kommt immer Alles anders als man denkt.

Bearbeitet von Luthien
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Heilung von den Selbstzweifeln (bei Kleidung) ist möglich. Ich gehe einkaufen - vielmehr ich versuche was Passendes zu kaufen. Gut geschnitten, gut genäht, in meinen Farben und aus gutem Naturstoffen - der Preis bezahlbar und passen soll es auch noch.

Bekomme ich nicht - unmöglich.

Dann bin ich mit Selbstgenähten wieder sehr zufrieden.

 

Hallo, mir geht es genau so... einkaufen gehen und was passendes finden...

Es gibt sicherlich auch bei mir genähtes, welches am Ende doch nicht mit meinen Anfangsvorstellungen übereinstimmen. Aber tragbar ist fast alles. Und es gibt Lieblingsteile, welche man ja auch in anderen Variationen nähen kann.

Selbstbewertung und Zweifel an seiner Arbeit bringen eine weiter.

Könntest du die Ärmel aus deinem Kleid nicht ganz weglassen. Ein Etuikleid ohne Ärmel könnte man vielleicht mit einem dünnen (Roll)Pulli drunter kombinieren.

Lg Silke

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Leider würde das zum Stil des Kleides nicht passen und ohne Ärmel tragen wäre mir erstens zu kalt und steht mir zweitens nicht. Ausserdem habe ich keinen Rolli, und mir extra einen kaufen, um ein ungeliebtes Kleid tragbar zu machen, ginge mir gegen den Strich. Der müßte ja auch selbstgenäht sein, weil ein gekaufter langärmeliger höchtens 3/4-Ärmel hätte. Dann würde ich mir lieber Stoff für ein weiteres Kleid kaufen. Aber ich kann ja nicht dauernd neuen Stoff kaufen.

Ich habe schon darüber nachgedacht, die Ärmel kürzer als Ellenbogenlänge zu machen, aber ich wollte eigentlich unbedingt ein langärmeliges Kleid. 30°C-Kleidung habe ich genug, sooft haben wir in Deutschland ja gar nicht über 30°C :(

 

Kennt jemand vielleicht einen Trick, wie man steifen Stoff geschmeidiger bekommt?

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Wirklich hadern... ich glaube nicht.

 

Ich habe natürlich das Glück, daß ich recht jung mit nähen angefangen habe und da auch viel kritikloser Sachen getragen habe. Meine dicksten Fehler also zu einem Zeitpunkt stattfanden, wo sie mir nicht auffielen und meiner Umwelt wahrscheinlich auch nicht, denn das Schlabberzeug was wir in den 80er als Teenies an hatten... das hat viel verziehen. :cool:

Außerdem sah fast alles selbstgenähte besser aus, als der (bezahlbare) Kram aus dem lokalen Handel, da konnte man nichts falsch machen. :D

 

Ganz grobe Fehlgriffe passieren mir nur noch extrem selten, weil ich einfach die Passung von Stoff und Schnitt inzwischen ganz gut abschätzen kann und auch ein ganz gutes "Wissensrepertoire" habe, wie ich einen unpassenden Stoff passend machen kann. (Für irgendwas müssen die Regalmeter Fachliteratur ja gut sein. :cool: )

 

(Ich habe in den letzten Jahren genau eine Jacke genäht, die seither ungetragen im Schrank liegt. Da habe ich mit einem vorgegebenen Stoff gearbeitet und weniger Zeit gehabt, als ich gerne gehabt hätte. Da werde ich wohl demnächst die Knöpfe abtrennen und dann ab ins textile Recycling. Ganz nutzlos war es allerdings nicht, denn ich weiß jetzt, daß ich die Kragenform mag, den restlichen Schnitt der Jacke aber nicht so ganz. Von daher kann ich es unter "aufwendiges Muslin" abhaken.)

 

Ansonsten kaufe ich möglichst keine Stoffe auf Vorrat, weil ich auch gerne vom Leben überrannt werde und ggf. vertausche, verkaufe oder verschenke ich auch mal Stoffe, wenn ich feststelle, daß sie zur aktuellen Lebensplanung nicht mehr taugen und ich auch keine sinnvolle Alternativverwendung weiß.

 

Natürlich haben meine Sachen Fehler, aber da hilft ein Gang durchs Kaufhaus dem Selbstbewußtsein wieder auf die Sprünge. Und die Paßform ist allemal besser.

 

Ich habe also keinen Grund zu hadern. Es ist eher so, daß ich meine Werke liebe, wenn ich fertig bin, denn dann habe ich mich schon sehr intensiv mit ihnen befaßt. :D

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Ich kaufe eigentlich auch keine Stoffe auf Vorrat, nur für konkrete Projekte. Der Stoff war ja auch für ein konkretes Projekt, nur halt für ein anderes. Dann ging es mir eine Weile nicht so gut und ich bin nicht hinterhergekommen mit dem Nähen und deshalb ist der Stoff dann erstmal liegen geblieben, aber immer noch mit dem Plan, irgendwann eine Hose daraus zu machen. Dann habe ich gelernt, wie man Kleiderschnitte konstruiert und bin so begeistert von dem Ergebnis, dass ich mich zu Hosen nicht mehr überwinden kann. Einen Rock aus einem ähnlichen Stoff in ähnlicher Farbe hatte ich schon, sonst wäre es vielleicht ein Rock geworden. So ist es zu dieser Entscheidung gekommen. Aus einem anderen, etwas steiferen Baumwollhosenstoff ist schon mein erstes Kleid geworden, das ich auch gern trage. Deshalb dachte ich, dieser Stoff wäre auch geeignet.

Na ja, tragbar wird es schon sein, aber leider nicht dieses Geht-immer-Kleid, das ich mir eigentlich erhofft hatte. Wenigstens sieht es gut aus :D

 

Der Gang durchs Kaufhaus wurde ja schon von Vielen empfohlen, und Ihr habt ja Alle so recht. Bei uns ist es sicher oft jammern auf hohen Niveau.

Bearbeitet von Luthien
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Ich kaufe eigentlich auch keine Stoffe auf Vorrat, nur für konkrete Projekte.

 

Stöppchen... wenn es für mehr als ein Projekt ist, dann ist es im Grunde genommen schon "auf Vorrat".

 

Denn du kannst nicht gleichzeitig mehr als eine Naht machen. Also nur ein Projekt gleichzeitig nähen. ;)

 

(Disclaimer: Je nach Nähtempo und Erreichbarkeit des nächsten Stoffgeschäfts kann ein kleiner Vorrat sinnvoll sein, aber ab dem Moment, wo man mehr Stoff im Haus hat, egal ob projektbezogen oder nicht, als man im eigenen Nähtempo innerhalb von einer Woche realistischerweise vernähen würde... ab dem Moment ist es "Vorrat". ;) )

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OK, dann kaufe ich also immer auf Vorrat, weil ich noch nie ein Kleidungsstück in einer Woche fertig bekommen habe :rolleyes:

Vorrat kaufen ist für mich, sich einen Stoff hinzulegen, den man nicht sofort vernähen will, sondern erst später. Wenn einem etwas dazwischen kommt, ist das Pech und kein Vorrat.

 

Ausserdem würde ich es nie im Leben schaffen innerhalb einer Woche irgendwo hinzufahren und Stoff zu kaufen (das kostet nämlich Zeit, ich habe kein Stoffgeschäft im Ort und kein Auto zur Verfügung) und gleichzeitig noch ein Kleidungsstück zu nähen.

 

Vorräte sind bei den meisten sicher auch nicht konkret Projektbezogen. Man liest ja hier oft, dass manche erst überlegen müssen, was sie aus einem Stoff machen wollen.

 

Wir haben offensichtlich eine unterschiedliche Definition von Vorrat.

 

Wenn ich weiß, ich will mir z.B. demnächst zwei Röcke und eine Hose nähen (will ich nicht, ist nur ein Beispiel), dann kaufe ich natürlich die Stoffe für alle drei Kleidungsstücke gleichzeitig, wenn ich schonmal ein Stoffgeschäft greifbar habe, alles Andere wäre Zeit-und Geldverschwendung.

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Also mein Vorrat besteht mit wenigen Ausnahmen (Jersey in meiner Lieblingsfarbe oder so) ausschließlich aus theoretisch projektbezogenen Stoffkäufen. Nur kann ich wesentlich schneller träumen als nähen. Ich habe derweil gelernt, daß wenn da etwas liegen bleibt, das nicht einfach nur Pech ist, sondern vielmehr Folge einer Fehleinschätzung.

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Ja, ich hadere öfter mit Selbstgenähtem.

Wenn ich beispielsweise die Wintersachen hervorhole, möchte ich manchmal zum Trenner greifen.

Der Weg vom Stoff zum wirklichen Topmodell ist für mich lang und steinig. So einfach ist Selberschneidern echt nicht- im Gegensatz zum Zusammentackern.

 

Meine Ansprüche steigen, auch bei gekauften Sachen. Wenn ich früher ein Prada-oder Moschino-Etikettchen erblickte, war ich schon in Kauflaune.

Am meisten ärgere ich mich aber über teure Käufe der Vergangenheit, die eigentlich Pfuschereien waren. Das Lesen von guter Nähliteratur, das ich durch dieses Forum begonnen hatte, ließ mich kritischer werden.

Ich hab z. B ein Uralt-Kostümchen von Dolce und Gabbana, für das ich mich, wenn ich es genäht hätte, schämen würde.

 

Wenn ich mit meinem Selbstgenähten hadere, so versuch ich mich anzuspornen, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Beispielsweise mehr zu heften, oder weniger Stoff-Kompromisse einzugehen, und generell mir mehr Zeit zu nehmen.

 

Das Schöne am Nähen ist ja auch, dass man sich immer weiterentwickeln kann.

So gesehen ist das Hadern eigentlich ja auch positiv, weil es motivierend und anspornend sein kann, wenn man die neg. in positive Energie transformiert.

Wenn ich mit mir und meinen Werken immer zufrieden wäre, würde mir bald mal fad werden.

 

Liebe Grüße

Samba

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Wenn ich weiß, ich will mir z.B. demnächst zwei Röcke und eine Hose nähen (will ich nicht, ist nur ein Beispiel), dann kaufe ich natürlich die Stoffe für alle drei Kleidungsstücke gleichzeitig, wenn ich schonmal ein Stoffgeschäft greifbar habe, alles Andere wäre Zeit-und Geldverschwendung.

 

Also bei meinem Nähtempo wäre das realistischerweise Material für vier bis sechs Monate. (Drei Monate, wenn es gut läuft und ich die Sachen wirklich dringend brauche.)

 

In sechs Monaten ist nicht mehr "sofort", also ist das Vorrat.

 

(Und ich sagte ja, Vorrat kann sinnvoll sein.)

 

Andere Leute nähen das an einem Wochenende, dann würde ich das nicht als "Vorrat" bezeichnen, sondern einfach als "Material fürs nächste Projekt".

 

Wenn ich mir einen 10 kg Sack Basmati Reis kaufe, ist das auch Vorrat, weil wir das nicht im nächsten Monat futtern. Das ist aber völlig unabhängig davon, ob ich den "einfach da haben" will oder ob ich schon eine fertige Rezeptliste habe, die die 10kg bis auf das letzte Korn verplant.

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Meine "Werke" werden nie so perfekt, wie ich mir das wünsche - aber ich lerne, immer besser damit umzugehen. Manchmal gewinnt man ein Teil, das man zuerst oberkritisch beäugt und angezweifelt hat durch häufiges Tragen dann doch ganz lieb - und wo sich dieser Effekt nicht einstellt, wird bei mir ohne mit der Wimper zu zucken weiterverschenkt oder im Altkleidersack versenkt. Viele Parameter habe ich noch nicht im Griff - am häufigsten kommen Irrtümer beim Verhältnis Material zu Schnitt vor. Öfters einmal verhält sich beides dann doch anders, als man es sich gewünscht/vorgestellt hat.

Aber es ist ja auch schön - ich strebe nach Verbesserung und einiges gelernt habe ich schon im Lauf der Jahre. :)

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Mir sind unvorhergesehene Dinge dazwischengekommen, die man unmöglich planen kann und auch nicht möchte. Aber eine Fehleinschätzung war es natürlich auch. Ich hatte mir quasi im Kopf eine Art Swap zurechgelegt, einen geplanten Kleiderschrank. Mit den Vorraussetzungen, von denen ich ausgegangen bin, waren Hosen dort in der Überzahl. Inzwischen habe ich aber Möglichkeiten gefunden, wie ich häufiger Röcke tragen kann und Hosen sind zur Funktionskleidung degradiert. Seinen eigenen Stil zu finden ist nicht leicht, aber inzwischen denke ich, ich weiß wo ich hin will.

 

Mein Kleid ist inzwischen fertig, und meinem Mann gefällt es sehr gut. Ich hoffe, dass ich es beim Tragen noch etwas weichknuddeln kann. Eines habe ich aus der Sache gelernt: Wenn ich Stoff für Oberteile/Kleider kaufe, sollte ich darauf achten, dass er weich und geschmeidig ist. Mit Jeanskleidern könnte man mich wahrscheinlich foltern :D Die Erfahrung ist auch etwas wert.

Mit Oberteilen und Kleidern habe ich bisher wenig Erfahrung. Das war jetzt erst das zweite Kleid meines Lebens. Dafür ist es dann doch wieder gut geworden.

 

P. S. : :D Weiterverschenken, die Person möchte ich sehen, der meine Maßgeschneiderten Sachen passen. Das wäre lustig :D

Wenn ich mir mal eine Bluse beim Maßkonfektionär machen lasse, sieht die bei der Abholung auf dem Bügel aus, als hätten die Näherinnen schlechten Shit geraucht, passt aber perfekt :D

 

P. P. S. : @Nowak: Ich dachte, Du vernähst jeden Stoff in maximal einer Woche? Das wären bei drei Stoffen drei Wochen Nähzeit :confused: Das war dann wohl mal wieder ein Missverständnis zwischen uns.

Bearbeitet von Luthien
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P. P. S. : @Nowak: Ich dachte, Du vernähst jeden Stoff in maximal einer Woche? Das wären bei drei Stoffen drei Wochen Nähzeit :confused: Das war dann wohl mal wieder ein Missverständnis zwischen uns.

 

*haha* Das ist echt ein lustiger Gedanke.

 

Deswegen hat mein Trenchcoat zum Motivationsmonat auch nur zwei (oder waren es drei?) Jahre gedauert und mein aktuelles Projekt trägt den Titel "Frühjahr 2011" :rolleyes: Da sind immerhin Hose und Jacke fertig und es fehlen nur noch die zwei Oberteile.

 

Wie lange dauerte der HosenWIP? Sechs Wochen oder so?

 

Und mein Blog wäre deutlich voller, wenn ich jede Woche was fertig hätte.

 

Ich glaube aber, ich weiß, auf was du dich beziehst. Wenn ich Stoff für ein aktuelles Projekt kaufe, dann vernähe ich den in der Woche danach, aber das heißt, ich fange mit dem Projekt an (und alle anderen davor sind fertig).

Fertig vernäht ist der aber nach einer Woche nicht. (Oder vielleicht mal bei einem Shirt, das ich sehr dringend brauche...)

 

Das ist in der Tat etwas missverständlich.

 

P.S.: Und für das zweite Kleid ist eine falsche Stoffwahl nun wirklich mehr als verzeihlich und auch kein Grund, zu hadern!

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