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Gefachtes Garn zwirnen/twisten


Eva-Maria

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Einen schönen 2. Advent allen,

 

ich brauche mal Euren Rat. Seit einiger Zeit schon wickele ich mir Garn zum Stricken selbst aus dünnen Fäden von dicken Konen. Leider kommt dabei "gefachtes" Garn heraus - die Fäden liegen also mehr oder weniger nebeneinander. Zum Stricken wäre aber eine zumindest lockere Zwirnung angenehmer, und auch die Mischung verschiedener Farben käme dabei anders heraus.

 

Fertig zu kaufende Twister sind meist irrsinnig teuer, Bastellösungen sind auch nicht der Hit, aber in meinem Keller steht ein Spinnrad, das mein Vater vor Jahrzehnten selbst gemacht und auch genutzt hat und das ich nicht wegwerfen mochte. (Sogar einen Webstuhl mit vier Tritten hat er damals gebaut! Auch der existiert noch.)

 

Ich habe nur minimale Ahnung vom Spinnen, und die Youtube-Videos, die ich gefunden habe, zeigen alle das Zwirnen von zwei Fäden, während ich ein schon vorhandenes Garn aus drei oder mehr Fäden nur noch verdrehen möchte.

 

Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

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Beim Zwirnen von zwei Garnen müssen die gegeneinander gedreht sein, eines in Z-Drehung und eines in S-Drehung. Die Garne müssen mit verschiedener Drehung des Spinnrades gesponnen worden sein. Nur dann können sie miteinander verZWIRNT werden.

 

Dein Fall ist anders: Du möchtest einzelne dünne Garne, die (wahrscheinlich) alle die gleiche Drehung haben, miteinander zu einem dicken Strang drehen. Das ist genau das, was man beim Spinnen macht (sag' ich mal laienhaft). Ich denke, Deine Garne haben wohl eher eine lockere Drehung, also müssen sie IN ihrer Drehrichtung "gesponnen" werden. Sonst könnte die Drehung der Einzelgarne zu locker werden.

 

Also, die Spindel dreht sich linksrum, wenn Du S-Garne zusammen drehst. (Ohne Gewähr! Hab' vor Jahrzehnten mal das Spinnen probiert!) Wenn's falsch war, drehst Du das Rad beim nächsten Versuch anders rum ;)

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Hallo!

 

Ich mag zwar kaum Erfahrung mit dem Handspinnen, bzw. -zwirnen haben, jedoch mit dem maschinellen Zwirnen kenne ich mich ein wenig aus.

Vielleicht kann Dir das auch weiterhelfen :)

 

Wenn man professionell Zwirnen will, geht man tatsächlich genauso vor, man facht zuerst alle Einzelgarne und zwirnt anschließend von der gefachten Spule runter.

Die Drehrichtung der Einzelgarne kann sowohl gleich ([ss,zz] häufiger), als auch unterschiedlich ([zs] seltener) sein. Dann kann entweder S oder Z verzwirnt werden und je nach Kombination aus Einzeldrehung und Zwirndrehung erhalte ich dann unterschiedliche Zwirne, die sich weicher oder härter verhalten.

Der Prozess des Zwirnens ist so ähnlich, wie beim Ringspinnen.

Du hast den Kops, auf den das gezwirnte Garn kommen soll mittig und außen laufen im Strang die gefachten Garne zu.

Jetzt kannst Du entweder die Spule zum Drehen bringen, so dass das Garn über Kopf gehalten wird, also nicht aufgewickelt wird, sondern verdreht wird.

So sieht das maschinell aus: http://www.ruoss-kistler.ch/images/zwirnerei/Lexikon/dd-prinz.jpg

(Ich hoffe, der Link ist hier erlaubt?!)

Mit der Hand geht das zB mit einem Spinn- oder Spulrad.

Vergleichbar mit dem Funktionsprinzip der Spinning Jenny, der ersten Spinnmaschine, vielleicht findest Du dazu einen Film, das kann man von der Funktion her auf jeden Fall leicht selbst nachkonstruieren.

 

Oder die Spule bleibt stehen und Du bringst die Garne rundherum in Bewegung, zum Beispiel mit einem locker gelagerten Fahrradreifen, das ist zu Hauser aber deutlich schwerer umsetzbar.

 

Viel Erfolg dabei!

LG Canary

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ich wiederum spinne gerne und viel mit Spinnrad und Spindel, habe aber keine Ahnung vom industriellen Spinnen ;-)

Mein Tipp wäre folgender: Du kannst ausprobieren deine Einzelfäden mit wenig Drall am Spinnrad zu verzwirnen- also nicht lange festhalten bevor du sie durchs Einzugsloch vom Spinnrad laufen lässt, sondern das Spinnrad eher mit den Fäden "füttern". Das Ergebnis ist dann ein dicker Faden, der ein wenig (!) mit sich selbst verdreht ist. Wenn er sich zu stark mit sich selbst verdreht, hast du (zu) viel Drall drin. Dann wird sich den Strickstück verziehen (bei glatt rechts gestricktem. Lochmuster oder kraus rechts gestricktes funktionieren). Das Ziel wäre so viel zu zwirnen, dass das Stricken angenehmer wird, aber so wenig, dass sich das Strickstück nicht verzieht.

Ob diese Methode für dich schon funktioniert, musst du ausprobieren.

 

Wenn das nicht klappt, probier folgendes: Du musst die einzelnen Fäden erst alle in die eine Richtung auf die Spulen "spinnen" (normalerweise rechtsrum) und dann hinterher in die andere Richtung miteinander verzwirnen. Dabei sollten sich der Drall in S- und in Z- Richtung im Endergebnis wieder neutralisieren, so dass du im Ergebnis ein ausgeglichenes Garn hast. Das ist aber schon relativ viel Aufwand- ich persönlich würde dann gleich RICHTIG spinnen ;-)

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Moin,

 

ich bedanke mich schon mal für Eure Beiträge! Das Ausprobieren muß abr noch etwas warten - zum einen wegen der Weihnachtsvorbereitungen, zum anderen muß ich das Spinnrad erst vom Staub befreien und überhaupt üben - ich habe noch nie damit gearbeitet!

 

Euch einen schönen Tag und eine gute Woche!

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  • 6 Jahre später...

Hallo @Eva-Maria

 

Hast du das mittlerweile ausprobiert? Wie klappt das?

 

Ich beabsichtige auch, mir günstig ein altes Spinnrad zuzulegen,  um damit Fäden zu verdrehen

.

Dankeschön.

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Das mit dem eigenen Spinnrad hat geklappt - ich habe heute nachmittag in die Kleinanzeigen geschaut und habe eins gratis hier in der Gegend gefunden. Aus einem Nachlass.

 

Ob es funktioniert,  ist unklar. Immerhin bewegt es sich. Wir werden nächsten Tage mal testen. Und ich muss mir noch näheres zur Bedienung anlesen.

 

So sieht es aus:

20240219_191900.thumb.jpg.7d9537cbc617e0b29411b0eddd302531.jpg

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