Grundlagenprojekt: Kopfkissenbezug mit Stehsaum und Knopfleiste

Ein klassischer Kopfkissenbezug aus hübschem Stoff ist eine schöne Möglichkeit langweilige Bettwäsche aufzuwerten. Vielleicht ist das auch noch eine nette "last minute" Geschenk- Idee für jemanden, den man gerne hat.

Ich zeige hier, wie man den Zuschnitt für ein individuelles Kopfkissen mit einem Rand als Stehsaum berechnet. Die angegebenen Werte sind nur ein Beispiel. Natürlich kann man sich immer selbst einen Plan für jede Kissengröße machen.

Dieses Kissen wird auf der Rückseite ganz altmodisch mit einer Knopfleiste geschlossen,

deswegen muss die Rückseite 2-teilig zugeschnitten werden. Für Überlappung und Knopfleiste brauchen wir entsprechende Zugaben. Die Knopfleisten sind am Ende 3-Lagig, so dass man keine weitere Verstärkung braucht.

Die Knopfleiste wird zuerst genäht. Dazu bügle ich jeweils eine lange Seite der beiden Rückseitenstücke 2 x 3 cm um...

... und nähe sie knapp 3 cm vom Rand fest.

Hier probiere ich welche und wieviele Knöpfe mir am besten gefallen. Ich entscheide mich für die Roten und einen Abstand von 8 cm.

Ich zeichne jeweils die Mitte des Knopfloches an. Ein Probeknopfloch hilft mir dann die Stelle zu markieren, an der die Maschine das Knopfloch beginnt.

Die Knopflochschiene setze ich mittig auf die Knopfleiste, so spare ich mir das Anzeichnen in dieser Richtung.

Zum Öffnen benutze ich den Nahttrenner. Die Stecknadel bremst meinen Schwung am Ende.

Nun stecke ich beide Rückenteile aufeinander, so dass ich die Positionen der Knöpfe anzeichnen kann.

Auf den Markierungen fixiere ich die Knöpfe mit Klebefilm,

so kann ich sie recht zügig in einem Rutsch annähen. Ich benutze hier Zwirn-Wäschknöpfe, die sind innen weich und haben keine festen Löcher. Das ist ideal um sie gefahrlos mit der Maschine anzunähen.

Nun knöpfe ich die beiden Rückteile zusammen und nähe die äußeren Ränder noch ein Stück zu. Dabei bringe ich noch ein Label (hier von meiner Großmutter) an.

Jetzt ist das Meiste schon geschafft. Zum Wenden müssen ein paar Knöpfe geöffnet werden. Rückseite und Vorderseite werden passend Rechts auf Rechts aufeinander gelegt und mit 1cm Nahtzugabe auf allen 4 Seiten geschlossen

Auf dem Bild sieht man, wie ich die Nahtzugaben an den Ecken bügle, damit sie nach dem Wenden nicht knubbelig werden.

Gewendet und gebügelt, jetzt fehlt nur noch eine Steppnaht im Abstand von 3cm (das Kantenlineal der Maschine hilft). Dadurch wird die Nahtzugabe eingeschlossen und braucht nicht vesäubert zu werden, außerdem sieht das nett aus.

fertig !

Und schon hat das neue Kissen einen Platz auf meinem Rosenbett gefunden

Benutzt habe ich:

Maschine:

eXcellence 760, aber der Kopfkissenbezug kann wirklich genau so gut mit jeder einfachen Nähmaschine gemacht werden.

Nähgarn:

Stick-Und Stopfgarn (100% Baumwolle)von Mettler, weil man damit schöne dichte Knopflöcher bekommt.

Stoffe:

Gütermann Ring a Roses, weil mir die schon immer gut gefallen haben und ich jetzt günstig 2 Reststücke kaufen konnte.

Knöpfe:

eigener Bestand

Nachtrag: es schlummert sich gut auf dem Kissen, der Stoff fühlt sich sehr angenehm an.

Toll, danke für die ausführliche Anleitung!

Danke liebe Ulla,

da ich beim letzten Projekt auch Knopflöcher genäht u. Knöpfe angenäht habe, ist das eine gute Übung nicht aus der Übung zu kommen.

Nochmals danke, dass Du uns immer wieder an Deinem Näh-Talent teilhaben lässt.

Wirklich toll und die Anleitung für mich, als noch nicht sehr gute Näherin, super! Vielen Dank dafür

Letzte Woche habe ich genau so ein Kopfkissen für meine Tochter genäht, deine Anleitung ist klasse! Danke dafür!

Ich hatte allerdings ein kleines Problem mit dem Nahttrenner: Bei dem Versuch, die Knopflöcher damit zu öffnen, habe ich zum ersten Mal versehentlich die ganze Rechte Raupe eines Knopflochs "zerschnitten".

Gibt's einen Trick, wie man das verhindern kann?

Letzte Woche habe ich genau so ein Kopfkissen für meine Tochter genäht, deine Anleitung ist klasse! Danke dafür!

 

Ich hatte allerdings ein kleines Problem mit dem Nahttrenner: Bei dem Versuch, die Knopflöcher damit zu öffnen, habe ich zum ersten Mal versehentlich die ganze Rechte Raupe eines Knopflochs "zerschnitten".

 

Gibt's einen Trick, wie man das verhindern kann?

Ich mache mit dem nahttrenner nur ein kleines Loch und nehme für den Rest eine kleine Schere. Mit dem nahttrenner hab ich mir schon Knopflöcher zerstört, seit ich die Schere nehme ist nix mehr passiert.

Ulla, diese kissenform erinnert mich an die Paradekissen, die früher zu jedem Bett gehörten. Selbst meine Mutter hatte die noch.

Eine Alternative wäre die Knopflochschere oder der Knopflochstecher

Inzwischen gibt es auch einige Maschinen, bei denen man den Knopfloch-Schlitz verbreitern kann.

Trotzdem passiert mir es auch noch manchmal, dass ich die Raupe beim Aufschneiden verletze, dann stelle ich mir einen Zick-Zackstich passend ein und flicke den Unfall.

Bernina hat genau dafür auch die Möglichkeit, die einzelnen Knopflochelemente einzeln aufzurufen.

Trotzdem passiert mir es auch noch manchmal, dass ich die Raupe beim Aufschneiden verletze, dann stelle ich mir einen Zick-Zackstich passend ein und flicke den Unfall.

Bernina hat genau dafür auch die Möglichkeit, die einzelnen Knopflochelemente einzeln aufzurufen.

So habe ich das dann auch repariert, danke!

Nächstes Mal verwende ich dann wohl doch wieder die Stickschere, da ist mir das noch nie passiert...

Außerdem werde ich meiner Tochter deine Anleitung ausdrucken und mit einer Nähmaschine zu Weihnachten schenken, dann muss ich nicht mehr ran, wenn sie neue Kissen braucht!

Mein Vater hat mir neuwertige Damast-Bettwäsche von Anno Tobak geschenkt, leider hatte er die Kopfkissenbezüge nicht mehr. Die wollte ich mir aus den Laken nähen.

Hab das ganze Internet umgegraben nach eben so einer Anleitung für Kopfkissenbezüge, die kommt mir wie gerufen.

Freu mich, danke.

 

Hab das ganze Internet umgegraben nach eben so einer Anleitung für Kopfkissenbezüge, die kommt mir wie gerufen.

 

Freu mich, danke.

Das hatte ich mir schon fast so vorgestellt

Erst hatte ich Bedenken, ob so eine Anleitung für ein Basisprojekt überhaupt interessant ist. Seit ich in meinen Kursen viele Nähanfänger betreue, weiß ich, daß auch die einfachen Dinge immer interessant sind.