Bernina 570 QE neues Modell, Probleme und schlechter erster Eindruck

Hallo zusammen,

 

ich habe mir vor kurzem eine Bernina 570 (Modell 2018) gekauft. Heute habe ich sie wieder an den Händler zurückgeschickt, weil ich mit der Maschine von Anfang an auf Kriegsfuß stand. Der Händler will sie überprüfen, aber ich überlege nun von meinem Widerrufsrecht Gebrauch zu machen.

Vielleicht hat hier der ein oder andere einen Tipp für mich.

 

Zuvor habe ich über 20 Jahre sehr zufrieden auf einer Pfaff Tiptronic 2040 genäht. Leider schwächelt sie nun.

 

Das Stichbild der Bernina war zu Beginn äußerst schlecht. Außerdem hat/hatte sie Funktionsfehler.

 

Da ich wusste, dass im März ein Software-Update (V. 37.43.12) veröffentlicht worden war, habe ich die Software-Version überprüft. Tatsächlich war noch die alte Version (V. 37.43.10) installiert. Leider behebt das Update aber nicht alle Funktionsfehler, jedenfalls nicht bei dieser Maschine (Bsp. Start-Stopp-Taste noch immer nur grünes, kein rotes Licht/ BSR-Modus-Problem habe ich nicht getestet).

 

Nach dem Update habe ich noch eine Weile herumprobiert, und weil die Maschine auch seltsam klackerte, dachte ich, dass Reinigen und Ölen Abhilfe schaffen würde.

 

Tatsächlich war die Greiferbahn total verschmutzt: eine Mischung aus Fusseln, schwarzem Metallabrieb und Öl. Also gründlich gereinigt, ein Tropfen Öl und tatsächlich war das Stichbild danach besser.

 

Als die Maschine ankam hatte sie fast 8000 Stiche. Der Händler sagte, dies wäre normal, da Bernina alle Nähmaschinen intensiv testen würde. Ehrlich gesagt, glaube ich das nicht und was wäre das für eine Qualitätskontrolle, wenn solch eine Maschine durchgewunken wird?

 

Ich habe das Gefühl, dass die Unterfaden-Spannung viel zu hoch eingestellt ist. Bei einem normalen Baumwollstoff habe ich die Oberfaden-Spannung auf 8 erhöht, um die sichtbare Verschlingung auf der Unterseite wegzubekommen. Die Unterfaden-Spannung selbst wollte ich nicht verstellen, obwohl mein Händler sagte, es sei möglich.

Der Zick-Zack-Stich, na ja…., der Händler meinte, für diesen Stich auf Baumwollstoff sei Stickvlies zu verwenden. Meine altersschwache Pfaff kriegt das auch ohne Vlies noch einwandfrei hin. Liegt das wirklich nur an der 9 mm Stichplatte?

 

Die Verwendung des versenkbaren (also vertikalen) Garnrollenhalters empfiehlt sich auf keinen Fall, wenn man die Fadenschere benutzen will. Drückt man diesen Knopf, muss der Faden vor dem Schnitt ja ein Stück „runtergezogen“ werden. Leider macht das diese Maschine hier so stark und ruckartig, dass die Garnrolle Pirouetten dreht, und nach jedem Schnitt wieder 20 cm Garn auf die Rolle gewickelt werden müssen. Der Händler sagt, das machen alle Berninas so. Stimmt das, und wenn ja, warum stört es keinen?

 

Schlimm finde ich auch die Programmierung der Dekor-Stiche. Dekor-Stiche habe ich bei meiner Pfaff nur selten benutzt, und wenn, dann musste ich die Balance nie oder nur minimal bemühen.

 

Was für ein Desaster hier: Ich habe ca. 20 Dekorstiche zufällig ausgewählt. 10 waren in Ordnung, einige andere kriegt man wahrscheinlich mit der Balance >20 hin, der Rest waren IMHO echte Fehlstiche. Die „Stichdichte“ variiert im Muster, s. Foto:

 

- ein Stich (also ein Faden sichtbar) blauer Pfeil

- zwei Stiche (zwei Fäden sichtbar) roter Pfeil

- drei Stiche (drei Fäden sichtbar) grüner Pfeil

 

„Stichgenaues Rückwärts-Nähen“ funktioniert auch nicht zufriedenstellend (s. Sternen-Stich).

 

Ich habe eine Email an Bernina gesandt und all meine Probleme geschildert. Die Antwort bestand aus Textbausteinen und der Empfehlung, mich an meinen Händler zu wenden.

 

Was haltet Ihr von diesen Problemen?

 

Gibt es Besitzerinnen der neuen 570,

- die diese Probleme nicht haben oder

- die diese Probleme hatten, die aber vom Händler behoben werden konnten?

 

Ich bin für jeden Input dankbar!

 

Liebe Grüße,

Kristin

Also unter normalen Umständen würde ich sagen... wechsel den Händler.

 

Aber vermutlich hast du keinen Händler bei dir in der Nähe, wo du vor dem Kauf die Maschine anfassen und Probenähen kannst?

Und der selber eine Werkstatt hat und die Maschine ordentlich einstellen kann.

Ich habe das Gefühl, dass die Unterfaden-Spannung viel zu hoch eingestellt ist.

Das war bei meiner 580 auch der Fall, der Händler hat es schnell gerichtet.

Die Verwendung des versenkbaren (also vertikalen) Garnrollenhalters empfiehlt sich auf keinen Fall, wenn man die Fadenschere benutzen will. Drückt man diesen Knopf, muss der Faden vor dem Schnitt ja ein Stück „runtergezogen“ werden. Leider macht das diese Maschine hier so stark und ruckartig, dass die Garnrolle Pirouetten dreht, und nach jedem Schnitt wieder 20 cm Garn auf die Rolle gewickelt werden müssen. Der Händler sagt, das machen alle Berninas so. Stimmt das, und wenn ja, warum stört es keinen?

Dafür, oder besser gesagt dagegen, gibt es ja den Schaumstoffunterlegteller.

Ein Filzplättchen, das "Pirouretten" der Garnspule verhindern soll, gehörte schon vor Jahrzehnten ins Zubehörkästchen "vernünftiger" Maschinen (nicht nur Bernina).

Bearbeitet 11. November 2018 von sikibo

Schwarzen Metallabrieb hab ich noch aus keiner Bernina (hab zweie) gewischt, nur die jeweiligen bunten Flusen des vorherigen Projektes.

Den Putzlappen schwärzen eigentlich nur die einfachen Varianten CB Greifer.

Dem würde ich nachgehen / nachgehen lassen.

 

Dein Händler ist da zunächst in der Pflicht, vorliegende Fehler zu beheben.

 

Ich hab meine beiden Berninas zu jeweiligen Zeitpunkt (20 Jahre Abstand) beim jeweiligen Händler nach Einweisung an der Maschine mitgenommen.

 

Auf jeden Fall würd ich dran bleiben und nicht locker lassen, es wäre schade wenn Du da unglücklich bleibst

 

für den senkrechten Garnrollenstift der B580 (alte) hab ich mir ein Filzplättchen gemacht, bei der 1230 (die beide Stifte senkrecht hat) waren (und sind) die dabei.

Habe meine B590 nun auch zum Händler zurückgeschickt und bekam heute die Nachricht, dass sie sie an Bernina weitergeschickt haben. Was ich gut finde , auch wenn es länger dauert. Bei den ersten Auslieferungen gibt es häufig Probleme, wie ich inzwischen weiß. Ich gehe aber davon aus, dass Bernina das behebt und ich bald die Maschine habe, die ich mir gewünscht habe.

 

Also wende dich an den Händler, denn der ist dein Vertragspartner und gib ihm all die Informationen weiter, die du uns hier gegeben hast. Ich denke, das wird!