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"Falscher Siebdruck" mit Schneidplotter


Saugnapf

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Mi diesem WIP möchte ich vorstellen, wie ich mit Hilfe eines Schneidplotters eine Schablone erstelle, um ein Motiv mit Textilfarbe auf einen Stoff zu drucken.

 

Zum Beispiel so:

 

83869236_BlauesShirt.jpg.93b696f4f2d82af8ec7bc2b1ac98bcec.jpg

 

Bei diesem Shirt habe ich drei verschiedene Motive mit vier verschiedenen Farben übereinander gedruckt. Hier im WIP werde ich nur ein Motiv erstellen und mit einer Farbe drucken, rein zur Veranschaulichung.

Für alle diejenigen, die nicht wissen, was ein Schneideplotter ist (so wie ich, bevor ich Feuer und Flamme war), hier ein Link zum Stöbern:

Schneideplotter - HobbyPlotter

 

Ich hoffe, meine Ergüsse regen den Einen oder Anderen zu eigenen Kreationen an... :)

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Lizenz??? :D

Öhm.. *räusper*

schätze, ich bewege mich da sublegal... Meine Ausflüchte: *ich hatte nicht die Absicht...* und *hätte ich gewusst...* bis hin zu *ich konnte ja nicht ahnen, dass...*

 

Ich freu mich riesig, dass ihr zuschaut! :)

Das spornt an!

 

Also weiter im Text:

 

Ich habe also einen Stoff, den ich bedrucken will und einen Schneidplotter. Jetzt brauche ich ein Motiv, das zur Schablone werden soll.

 

Alle Schneidplotter arbeiten mit Vektorgrafiken. Typische Formate für Vektorgrafiken erkennt man an den Endungen. Z.B. „Bild.ai“, „Bild.svg“, „Bild.eps“ (Mehr fallen mir gerade nicht ein, sind auf jeden Fall die Einzigen, die mir über den Weg gelaufen sind)

 

Das heißt, um einen Schneidplotter mit einem Motiv zu füttern, benötigt man üblicherweise auch ein spezielles PC-Programm, das diese Formate lesen bzw. umwandeln kann. Einzige Ausnahme bildet meines Wissens nach der Schneidplotter Scan-n-Cut von Brother, der die Besonderheit hat, ausgedruckte Motive selbst einscannen und umwandeln zu können, weil eine Software im Gerät integriert ist. Dazu aber später mehr, jetzt wird es erstmal ein wenig technisch:

 

Mit folgenden Programmen gelangt man ans Ziel:

 

Adobe Illustrator

Corel Draw

Inkscape (kostenlos)

 

Ich arbeite mit dem Adobe Illustrator, andere Programme habe ich noch nicht getestet.

 

Eine Vektorgrafik sieht im Programm zum Beispiel so aus:

 

Vektorgrafik.jpg.72ed0a46258b60a9d1d3b1b28c5eae14.jpg

 

Die blauen Linien und Punkte markieren die Schnittlinie, an der der Schneidkopf des Plotters später entlangfährt, um das Motiv auszuschneiden. Leider muss ich feststellen, dass die blauen Linien auf dem Bild nicht wirklich erkennbar sind und ich es nicht geschafft habe, sie besser herauszustellen. Nur die Punkte fallen auf.

 

Egal. Alles was zählt, ist eine saubere Schnittlinie, die Farben des Motivs (hier in schwarz-Weiß) interessieren nicht, sie dienen nur dem besseren Vorstellungsvermögen. Die spätere Schnittlinie kann ich mir im Adobe Illustrator anzeigen lassen:

 

944452915_VektorgrafikSchnittlinie.jpg.8b7e74a6753bde8bfbdcf4a9c71ef70a.jpg

 

Jetzt stellt sich zunächst mal die spannende Frage, wie gelangt man (oder Frau) ans Bild. Wieder gibt es verschiedene Möglichkeiten:

 

1. Über Plotter einscannen (nur bei Brother Scan-n-Cut)

2. Kostenlose Vektorgrafik herunterladen

3. Passendes Bild (z.B. JPEG-Format) in Vektorgrafik umwandeln

 

Darüber hinaus kann man natürlich auch Vektorgrafiken kaufen oder selbst erstellen, aber dazu werde ich nichts schreiben. Ich werde auf die oben genannten Möglichkeiten im nächsten Post eingehen.

Bis hierhin Fragen?

Bearbeitet von Saugnapf
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Ich nutze den Scan-n-Cut von Brother, weil es mir wichtig war, den Plotter nicht an meinen PC anschließen zu müssen. Wenn ich Vektorgrafiken am PC erstelle, nutze ich einen USB-Stick, um sie dem Plotter einzuflößen.

 

Viele Hobbynutzer haben den „Cameo“ von der Firma Silhouette. Es gibt auch viele andere (meist Profi-)Geräte, über die ich nicht viel sagen kann.

Was ich weiß, ist, dass der Cameo an den PC angeschlossen sein muss und seine Bilder ausschließlich digital erhalten kann. Silhouette stellt hierfür eine eigene Software parat, die mit dem Plotter und anderen nützlichen Utensilien im Bundle erhältlich ist. Mit welcher Software der Cameo ansonsten kompatibel ist, weiß ich nicht, da ich mich damit nicht näher beschäftigt habe. Vorteil des Cameo: Er ist deutlich günstiger zu haben als der Scan-n-Cut und steht in Punkto Qualität vermutlich in nichts nach. Vorteil des Scan-nCut ist die PC-freie Anwendung und die Scan-Funktion. Die möchte ich jetzt genauer vorstellen. Also:

 

1. Bild über Plotter einscannen (nur bei Brother Scan-n-Cut)

 

Bei beiden Geräten ist eine selbstklebende Schneidematte enthalten. Sie dient dazu, plotterbare Folien, Papier, Karton oder Stoff sicher zu fixieren, damit das Material nicht verrutscht, wenn der Schneidkopf kreuz und quer darüberfährt.

 

Beim Scan-n-Cut lässt sich diese Schneidematte auch dazu verwenden, ein Motiv, das man zuvor auf Papier ausgedruckt hat oder vielleicht sowieso im Fundus hatte, vom Plotter einscannen zu lassen. Wichtig ist, dass klare Farbunterschiede vorhanden sind und die Flächen sauber geschlossene Konturen haben. Am Besten funktioniert ein Schwarz-Weiß-Bild:

 

1609461085_BildBlumenmusteraufPapier.jpg.6c41002344755a49589da3cfeb5a45e2.jpg

 

Da die Meisten Hobbyanwender wohl nur über einen A4-Drucker verfügen werden, der Scan-n-Cut und der Cameo aber größer als A3-Format plotten können, ist diese Methode nicht unbedingt das non plus ultra. Für kleinere und unkomplizierte Motive aber führt sie schnell zum Ziel, da es egal ist, ob das Motiv selbst gezeichnet wurde, vorher ein JPEG oder was auch immer war oder womöglich aus einer Zeitschrift stammt. Eine spezielle Software für den PC wird hier also nicht gebraucht.

 

In der integrierten Software vom Scan-n-Cut lässt sich nach dem Einscannen auswählen, wie das Bild umgewandelt werden soll. Alles zu erklären, würde hier vermutlich den Rahmen sprengen und ich muss das Rad ja auch nicht neu erfinden, daher hier einfach ein Link zu einem Video, das diesen Schritt ausführlich erklärt:

 

 

Hm… Jetzt habe ich so viel Text zum Einscannen geschrieben. Damit´s nicht unübersichtlich wird, beschreibe ich die beiden anderen Möglichkeiten, zum Bild zu kommen, doch lieber in getrennten Posts.

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Menno :o

den Scan and Cut von Brother hatte ich mit schon mal im www angesehen, aber dann tapfer wieder weg geklickt.......

....und jetzt kommst du daher..... (deine Ausreden gelten nicht, "haben will" ist noch da bzw. wird stärker)!

 

Lange Rede, kurzer Sinn: ich verfolge deinen wip sehr neugierig, bisher hast du das super erklärt!

 

Neugierige Grüße,

nähfrau

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Ich finds spannend! I h hab "nur" den Portrait, aber bin gespannt wie du das mit dem Siebdruck machst. Ich hab bisher Schablonen aus Freezerpaper ausgeschnitten aber so ein tolles großflächiges Motiv wie im ersten gezeigten Bild habe ich noch nicht gemacht...

 

Den Scan'n'cut hol ich mir wenn er Stickdateien für Applikationen erkennen kann;) dachte er könne das weil ja auch von Brother wie meine Stickmaschine, aber den Bedarf haben sie wohl noch nicht erkannt:rolleyes:

Bearbeitet von Sini
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Ach, ihr seid klasse! So viel Zuspruch... :hug:

 

Also ohne Umschweife zum nächsten Punkt:

 

 

2. Kostenlose Vektorgrafik herunterladen

 

Im Internet gibt es mittlerweile unzählige Seiten, auf denen Vektorgrafiken zum Downloaden angeboten werden. Aber längst nicht alle sind frei nutzbar.

Ich nutze gerne folgende Sites, um sogenannte Freebees zu erhalten:

 

Free vector for free download

Free Vectors - EPS, AI and SVG Vector for free

Free Vector Art & Graphics

Free Vector Art, Images Graphics for Free Download

 

Vorsicht! Man kann viel Zeit beim Stöbern vertrödeln… :D

Wer dann noch nicht genug Input hat, kann auch einfach mal Google mit dem Stichwort „free vector“ bemühen…

 

Bei fast allen Seiten sind mehr oder weniger geschickt Links eingefügt, die zu kostenpflichtigen Vektorseiten führen, aber keine Angst, so leicht wird man sein Geld nicht los. Ohne Registrierung läuft man auch nicht Gefahr, Motive teuer zu kaufen. Und die ist für die kostenlosen Grafiken nicht notwendig.

 

Am Einfachsten macht man es sich, wenn man direkt einfarbige Grafiken herunterlädt, also Silhouetten. Um mehrfarbige Motive zu nutzen, braucht es schon ein wenig Einarbeitung in das Programm, da der Schneideplotter ja lediglich ausschneidet. Also muss man vorher auswählen, welche Flächen man in gleicher Farbe haben möchte und diese gesondert von andersfarbigen Flächen abspeichern, damit in einem Schneidvorgang nur das ausgeschnitten wird, was eben diese eine Farbe haben soll. Je mehr Farben das Gesamtmotiv hat, desto mehr einzelne Lagen müssen erstellt werden. Natürlich kann man im Programm auch mehrfarbige Motive in ein einfarbiges Gesamtmotiv umwandeln.

 

Zurück zu den kostenlosen Vektorgrafiken:

 

Ich nutze also als Programm den Adobe Illustrator. Mit diesem kann ich alle Vektorgrafikformate öffnen, verändern und in andere Formate umwandeln. Ob andere Vektorprogramme ebenfalls diese Vielfalt bieten, fremde Vektorformate zu lesen, weiß ich nicht mit Sicherheit. Allerdings können die oben vorgestellten Programme mit Sicherheit SVG-Format lesen und speichern. Und dieses Format ist für Silhouette-Plotter direkt nutzbar, für den Brother-Plotter immerhin über die kostenlose Online-Software (ScanNCutCanvas) lesbar, um sie ins eigene FCM-Format umzuwandeln.

 

Diese Vorgehensweise, also schon vorhandene Vektorgrafiken zu nutzen, ist meine Bevorzugte. Auch das hier vorgestellte Motiv kam auf diese Weise zustande. Gegenüber der Einscanfunktion bietet sie den Vorteil, ein Motiv komfortabel bearbeiten zu können, bis es so ist, wie ich es will. Die integrierte Software im Schneidplotter erscheint im Vergleich zu den sich damit bietenden Möglichkeiten der Bearbeitung wie im Steinzeitalter steckengeblieben.

 

Da ich aber dazu neige, ganz bestimmte Vorstellungen zu haben, wie ein Motiv aussehen soll, und mir die Auswahl an kostenlosen Vektorgrafiken immer noch zu eingeschränkt ist, wandle ich auch gerne JPEC´s in ein Vektorformat um. Dazu im folgenden Post mehr.

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3. Passendes Bild (z.B. JPEG-Format) in Vektorgrafik umwandeln

 

Die Google-Bildersuche ermöglicht so Manches! :D

 

Damit eine Umwandlung in ein Vektorformat gut gelingt, ist es aber wichtig, ein sehr großes Bild zu nehmen. Unter den Suchoptionen bei der Bildersuche lässt sich auswählen, dass nur großformatige Bilde angezeigt werden sollen. Desweiteren kann man sich beispielsweise ausschließlich Stichzeichnungen oder Cliparts ausgeben lassen.

 

Wer am PC fit ist, dem dürfte es leicht fallen, mithilfe eines entsprechenden Programms (z.B. Adobe Photoshop, Corel Draw) das Bild so zu bearbeiten, dass eine gute Qualität und klar abgetrennte Farben erzielt werden. Im zweiten Schritt kann dann über Adobe Illustrator oder ein Pendent daraus eine Vektorgrafik erstellt werden, die dann im SVG-Format abgespeichert wird.

Diese Vorgehensweise bringt mit sich, dass die Vektorlinien meistens nicht so sauber sind wie in einer Grafik, die als Vektor erstellt wurde. Aber mit ein bisschen Spielerei und Know-How lassen sich wirklich sehr gute Ergebnisse erzielen (Meine bessere Hälfte ist besser darin als ich, aber da er vom Plotter-Fieber angesteckt wurde, ist das kein Problem… ;))

 

Genug von den Grundlagen, wir haben ein Bild im passenden Format, das zur Schablone werden will.

Also ab zum Plotter, mehr davon im nächsten Post. (Leider nicht mehr heute, da ich jetzt vorarbeiten muss, um mit Fotos aufwarten zu können)

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Dein Shirt ist ja der Hammer! :eek:

Da kommt doch ganz spontan die Gier durch...

 

Und die Links mit den Vektorgrafiken sind auch spitze. Vielen Dank!

Die haben mich gerade einiges an Zeit gekostet.... :banghead:

 

Vorsicht! Man kann viel Zeit beim Stöbern vertrödeln… :D

 

Ok, ok, ich kann ja nicht behaupten, dass Du nicht gewarnt hast. :engel:

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Motiv schneiden und entgittern

 

Mit USB-Stick im Gepäck geht’s nun zu meinem heißgeliebten Scan-n-Cut. Zunächst mal drücke ich die Folie auf der Matte fest. Ich mache die Schablonen am liebsten mit Flexfolie, wie man sie auch für den T-Shirt-Druck verwendet. Hier mal ein Link, um einen Eindruck zu geben, was das ist:

Textilien selbst gestalten mit Flock- und Flexfolien - HobbyPlotter

 

Ich habe auch schon eine Schablone mit Auto-Beschriftungsfolie (z.B. Oracal 751c) gemacht, bisher hat sie gehalten, allerdings glaube ich, dass die Schablone mit der Flexfolie langlebiger sein wird.

Die Flexfolie besteht aus einer transparenten Trägerfolie, die später abgezogen wird, und aus der eigentlichen, farbigen Folie, die zur Schablone werden soll. Die glänzende Seite wird auf die Matte geklebt, die Trägerfolie befindet sich jetzt unten.

 

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Wenn die Matte eingezogen ist, am Display einfach Motiv auswählen und evtl. noch die Größe verändern.

Achtung! Wichtig: Das Motiv muss bei Flexfolie spiegelverkehrt geschnitten werden. Wenn also noch nicht am PC geschehen, muss das Motiv jetzt gespiegelt werden (geht nur beim Scan-n-Cut, bei anderen Schneidplottern am PC)

 

Jetzt wird der Schneidvorgang gestartet.

 

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Wenn die Schnitttiefe richtig eingestellt ist, wird die Flexfolie jetzt sauber durchtrennt, die Trägerfolie aber höchstens ganz leicht angeritzt, sodass später, beim sogenannten Entgittern, die überflüssige Folie leicht entfernt werden kann, während das gewollte Motiv auf der Trägerfolie haften bleibt.

Hier ein Bild, wie ich entgittere. Sie Stellen des Motivs, an die später keine Textilfarbe geraten soll, bleiben auf der Trägerfolie haften. Ergo: Ich erstelle ein Negativ.

 

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Im nächsten Schritt werde ich die Schablone fertigstellen.

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Ach so, fast hätte ich´s vergessen:

 

Der Vorteil, eine Schablone mit z.B. einer Auto-Beschriftungsfolie zu erstellen, liegt darin, dass sie selbstklebend ist und keiner Hitzefixierung bedarf.

Also, wenn man nur ein Bügeleisen zur Verfügung hat, könnte das deutlich effizienter sein.

 

Allerdings ist die Herangehensweise dann etwas anders:

Das Motiv wird nicht spiegelverkehrt geschnitten. Zur Übertragung des Motivs auf das Gewebe benötigt man ein Übertragungstape. Das ist eine ähnliche Folie wie die, die bei der Flexfolie bereits als Trägerfolie dabei ist.

Das Übertragungstape wird auf das Motiv geklebt. Dann kann das Trägerpapier auf der Rückseite des Motivs abgezogen werden, sodass die klebende Seite frei liegt. Jetzt wird das Motiv mit dem Übertragungstape auf das Siebdruckgewebe gelegt und mit Hilfe eines Rakels glattgestrichen und angepresst.

Danach wird das Übertragungstape so vorsichtig abgezogen, dass die Autobeschriftungsfolie auf dem Siebdruckgewebe haften bleibt. Das setzt natürlich voraus, dass die Klebkraft der Folie größer ist als die des Übertragungstapes.

Bearbeitet von Saugnapf
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Kleiner Exkurs: Siebdruckgewebe vs. Organza

 

Siebdruckgewebe wird in verschiedenen Stärken vertrieben. Für den Siebdruck mit wasserbasierenden deckenden Farben, wie ich sie gerne verwende, eignen sich Stärken von 47T bis 55T am besten. Das "T" beschreibt die Anzahl der einzelnen Fäden pro Zentimeter. Je dichter die Fäden gewebt sind, desto weniger Farbe lassen sie durch.

Ein dünner Farbauftrag deckt schlechter, ein dickerer Farbauftrag lässt den Druck wie beschichtet wirken. Ergo: Je weniger Farbe durch das Sieb dringt, desto textiler ist der Griff, aber helle Farbe auf dunklem Untergrund kommt nicht mehr so gut raus. Wenn mehr Farbe auf dem Stoff ist, weil das Sieb mehr davon durchgelassen hat, könnte der Druck leicht folienartig wirken.

Damit lassen sich eine Vielzahl von Effekten erzielen.

 

Polyester-Organza bietet siese Vielfalt nicht. Wie dicht die Fäden gewebt sind, wird nicht angegeben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Fäden lockerer gewebt sind als bei einem 55T-Gewebe. Dennoch kann der Farbauftrag variiert werden: Je wässriger die Textilfarbe ist, desto weniger Farbe trägt man mit einem Strich auf. Auch der Winkel, wie man den Rakel hält, sowie die Schnelligkeit und der Druck des Zugs entscheidet darüber, wie viel Farbe auf den Stoff gerät.

 

Ich denke, das wird später besser klar, wenn ich anhand von Bildern zeige, wie´s geht.

Bearbeitet von Saugnapf
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Siebdruck-Schablone erstellen

 

Beim Siebdruck wird normalerweise ein spezielles Siebdruckgewebe mit Fotoemulsion getränkt, dann teilweise belichtet, sodass diese Emulsion an den gewünschten Stellen aushärtet und damit die Durchlässigkeit des Gewebes verschließt. Im Nachgang werden dann alle Stellen, die später Textilfarbe durchlassen sollen, ausgewaschen.

 

Das ist mir zu kompliziert, daher soll diesen Zweck jetzt die Flexfolie erfüllen.

Ich brauche also ein Siebdruckgewebe, das ausgeschnittene, entgitterte Motiv und im Idealfall eine Transferpresse. Alternativ kann das Siebdruckgewebe, dass pro lfd. Meter ca. 12 € kostet, durch stinknormalen Polyester-Organza (deutlich billiger!) ersetzt werden, die Transferpresse durch ein handelsübliches Bügeleisen.

 

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Das Siebdruckgewebe schneide ich erstmal größer zu als das Motiv, es erleichtert später das Abziehen des Trägermaterials.

 

Um die Silikonplatte der Transferpresse zu schützen, lege ich einen Bogen Backpapier aus (Ich liebe die praktischen Zuschnitte). Denn durch die Hitzeeinwirkung schmilzt die Heißklebeschicht der Flexfolie und verbindet sich dauerhaft mit dem Gewebe darunter. Da das Siebdruckgewebe aber ein feines Netz ist, könnte ein Teil des Klebers in die Bodenplatte sickern.

 

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Auf das Backpapier lege ich das Siebdruckgewebe, darauf dann das Motiv. Die glänzende Seite (also die Trägerfolie) muss oben sein.

 

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Darüber lege ich zur Sicherheit wieder eine Lage Backpapier, um die Heizplatte der Transferpresse zu schützen. Das sollte überflüssig sein, weil die Flexfolie durch das Trägermaterial geschützt ist und das Siebdruckgewebe aus Polyester besteht. Polyester ist bis 190°C dauerhaft hitzebeständig. Da ich nur mit 160°C für 15 Sekunden presse, sollte es also nicht schmelzen können. Aber ich trau dem Braten nicht ganz und Vorsicht ist schließlich die Mutter der Porzellankiste.

 

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Besonders denjenigen, die ein Bügeleisen für diesen Schritt bemühen, rate ich ausdrücklich dazu. Denn hier könnt ihr schlecht die Temperatur präzise einstellen. Auf Stufe 2 ohne Dampf sollte es gehen. Wichtig dabei: Ein Bügelbrett als Untergrund ist zu weich. Besser die Küchenablage nehmen oder noch besser: Ein Reststück Küchenarbeitsplatte im Baumarkt erstehen, auf den Boden legen und mit vollem Gewicht auf das Bügeleisen lehnen (das ahmt den Druck der Transferpresse nach).

Beim Pressen mit Bügeleisen werden auch 15 Sekunden pro gepresster Stelle nicht reichen. Es sollten eher 20-30 Sekunden sein. Dadurch kann es äußerst nervig werden, größere Motive aufzupressen, was in meinem Fall der Grund für die Anschaffung der Transferpresse war.

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Bearbeitet von Saugnapf
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Also, Motiv ist auf Gewebe gepresst, jetzt kann die Trägerfolie abgezogen werden.

 

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Der Hersteller der Flexfolie rät dazu, ohne die Trägerfolie für ca. 2 Sekunden nachzupressen. Deshalb lege ich wieder das Backpapier auf die Bodenplatte der Presse, darauf die Folie mit dem Gewebe und drüber, jetzt GANZ WICHTIG!!!, wieder Backpapier. Das vergisst man nur einmal, danach nie wieder. Es ist nicht schön, die Folie von der Heizplatte zu kratzen…

 

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Jetzt schneide ich nur noch die überstehenden Geweberänder ab und die Schablone ist fertig.

 

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Hier die Vorderseite:

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Und hier die Rückseite:

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Als nächstes geht´s in den Druck.

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Kurze Zwischenfrage (ist sehr spannend, was Du bisher gezeigt hast :D, da kommen einem ganz neue Ideen):

Würde es auch gehen, wenn man Schablonenmaterial (von Silhouette oder anderen Herstellern) mit dem Plotter schneidet und das auf das Siebdruckmaterial aufklebt? oder verbindet sich das nicht ausreichend und es läuft drunter?

Dann könnte man sich den Arbeitsgang mit dem Pressen sparen.

 

Viele Grüße

 

Nina

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Ich habe Schablonenmaterial noch nicht verwendet, daher kann ich die Frage nicht mit Sicherheit beantworten.

 

Ich vermute aber, dass eine damit erstellte Schablone eher von kurzer Dauer ist. Das Schablonenmaterial ist ja dafür geschaffen, vom Stoff (oder von anderen Materialien) wieder ablösbar zu sein. Daher könnte es mit Organza oder Siebdruckgewebe vermutlich keine dauerhafte Verbindung eingehen.

 

Dass Farbe darunter läuft, ist dann weniger das Problem. Vielmehr befürchte ich, dass sich das gesamte Motiv vom Gewebe löst, wenn man mehrfach mit einem Rakel darüber streicht, um Farbe durch das Sieb zu pressen. Besonders an filigranen Stellen könnte das sehr leicht geschehen.

 

Ein Vorteil wäre diese Variante allerdings, wenn man die Schablone nur wenige Male verwenden will und das Siebdruckgewebe danach für eine andere Schablone weiter nutzen möchte. Dann ließe sich das Schablonenmaterial einfach abziehen und das Gewebe mit Neuem bekleben.

 

Einen Versuch wär´s doch wert... :D

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Sag mal, wie groß ist Deine Transferpresse?

Sie steht bei Dir auf dem Boden und macht einen größeren Eindruck wie die, die ich mir bisher angesehen habe.

 

 

Meine Überlegung war bisher, ich kann fast alles mit einer Bügelpresse machen, aber Du schreibst, daß Du für die Schablonenerstellung einen festen, geraden Untergrund benötigst, damit wäre die Bügelpresse raus.

auf der anderen Seite, bis zu welcher max. Größe kann ich dort Teile reinlegen?

Da ich Schablonen eher selten herstellen würde, aber sicher viel öfters Vlieselilne aufbügeln/ pressen würde.

:o

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Meine Transferpresse hat eine Plattengröße von 38cm x 38cm.

Um Flexfolie, Flockfolie oder auch Bügelbilder auf T-Shirts bzw. andere Textilien aufzubringen, ist eine Bügelpresse tatsächlich nicht die beste Waffe. Vielleicht kann man sich aber behelfen, indem man einen flachen, festen Untergrund auf die Bügelpresse legt? Einen Glasregalboden oder so? Ich weiß nicht, ob das funktioniert...

 

Für Vliesline geht eine Bügelpresse aber bestimmt super.

 

Ich habe auch schon größere Motive zu Schablonen verarbeitet, sodass ich bei der Transferpresse 2x pressen musste. Das geht ohne Probleme. Und besser 2x als gefühlte 1000x beim Bügeleisen... :rolleyes:

 

Ach so, jetzt versteh ichs: Du fragst, ob Du auch Vlieseline mit einer Transferpresse draufbügeln könntest, oder? Ganz bestimmt. Teilstück drauflegen, pressen, Schnitteil weiter ziehen, wieder pressen und so fort...

Bearbeitet von Saugnapf
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