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Wolle überfärben


Seidensuse

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Hallo:)

 

Ich hab da ein Problem und bin auf Eure Vorschläge gespannt:

 

Beige Wollspitze (so würd ich es mal nennen, es ist ein fein gewebter Wollstoff, der aus zart miteinander verbundenen Blüten besteht) wollte ich heute mit Ashford-Farbe braun färben.

 

Zuerst habe ich den Stoff im Waschbecken mit warmem Wasser und ein bischen Neutralseife ausgewaschen, um die Appretur zu entfernen. Da könnte vielleicht schon der erste Fehler passiert sein, da ich vielleicht nicht gründlich und lange genug gewaschen habe, so circa 4-5 Minuten.

 

Dann habe ich den Stoff in einen Kochtopf, Wasser reingefüllt, bis der Stoff bedeckt war. Stoff wieder raus, Färbepulver und Essig dazu, gerührt, bis ich keine Körnchen mehr gesehen habe und Wolle wieder rein. Dann erwärmt und das ganze 30 Minuten simmern lassen (es hat nicht sichtbar geblubbert, Siedetemperatur dürfte ich aber erreicht haben (ne, das Wasser natürlich).

 

Dann habe ich die Wolle ausgespült und was ich jetzt habe, ist gelinde gesagt ein leichter Batik-Effekt.

 

Jetzt endlich meine Frage:

 

Wenn ich den Stoff nochmals in Essigwasser einweiche (1h) , also praktisch die Faser anbeize und dann erneut färbe, nimmt die Wolle an den helleren Stellen noch Farbe an oder ist der chemische Prozess schon abgeschlossen?

 

Ich bin auf Eure Erfahrungen sehr gespanntI

 

Claudia:)

 

P.S.

Ich habe noch mal Farbe bestellt (doppelt so viel, weil viel hilft hoffentlich viel) und schlimmer kanns ja nicht werden. Notfalls ist der Batikeffekt eben gewünscht:o

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  • Seidensuse

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Das kann noch werden, aber ob du die gleiche Farbe wieder hinkriegst?

Dann habe ich den Stoff in einen Kochtopf, Wasser reingefüllt, bis der Stoff bedeckt war. Stoff wieder raus, Färbepulver und Essig dazu, gerührt, bis ich keine Körnchen mehr gesehen habe und Wolle wieder rein.

Versuch es das nächstemal so:

Deine Spitze gut einweichen mit ein wenig Spülmittel, musst nicht doll auswaschen wenn es nicht schäumt. Appretur und ev.Wollfett müssten durchs Sieden ja schon weg sein.

Spülmittel ist ph-neutral, ich hab es extra nachgemessen (das von Frosch).

 

Farbpulver in einer ganz kleinen Menge mit ganz heissem Wasser anrühren und auflösen, sozusagen ein Farbteigerl :), Essig dazu. Rühren, rühren, rühren. Mit mehr heissem Wasser aufgiessen. Nochmal rühren. Eventuell noch ein paar mal hinundhergiessen.

Du musst wirklich sicher sein, dass alles aufgelöst ist, das kleinste Körnchen ist ungemein farbintensiv. Im Topf siehst du es gar nicht so.

 

Die Farbaufnahme geht ja ziemlich schnell, deshalb muss deine Spitze es ganz gleichmässig annehmen. Wenn ein Teil der Spitze die Farbflotte schneller aufsaugt, hat der Rest der Flotte weniger Farbeintensität und der Rest der Spitze wird pastelliger.

 

Deshalb hab ich auch ein wenig Wasserenthärter in den Topf gegeben und noch ein bissl Spülmittel.

Wenn es für Wolle notwendig ist, abkühlen lassen (meine Erfahrung ist mit Seide, die kann auch ins heisse Wasser).

 

 

...Wenn ich den Stoff nochmals in Essigwasser einweiche (1h) , also praktisch die Faser anbeize und dann erneut färbe, nimmt die Wolle an den helleren Stellen noch Farbe an oder ist der chemische Prozess schon abgeschlossen?

Dass der Essig die Farbe anbeizt, das glaub ich nicht. Meine Erfahrung ist, dass es kein Problem ist, nochmal zu färben. Dreimal darfst du raten, warum das notwendig war. ;)

 

... und schlimmer kanns ja nicht werden. Notfalls ist der Batikeffekt eben gewünscht:o

Da muss man flexibel sein. :lol:

 

Ele

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Das ging ja schnell, danke Ele!

 

wenn ich alles richtig verstanden habe, dann

-war Appretur nicht das Problem, wird durchs heiße Wasser entfernt

-habe ich wahrscheinlich die Farbe nicht richtig aufgelöst, d.h. beim nächsten Mal einen Vorteig:) anrühren.

-pH neutral einweichen bringt mehr als sauer, da die Säure den Farbstoff fixiert und die Faser schließt

 

Der Stoff ist zum Glück nicht geschrumpft/verfilzt (hab schon damit gerechnet, dann hätte es nur für Ärmel gereicht), da ich auch vorsichtig immer mal mit dem Löffel nachgestupst habe und die Fasern nicht so strapazieren wollte.

Hätte ich den Stoff doch mehr rühren müssen?

 

Wie verhindere ich denn die ungleiche Farbaufnahme? Alles gleichzeitig ins Färbebad geht ja nicht (1,5 m dünnen Stoff in 5 l-Topf)...

 

Wenn ich nach einer halben Stunde immer noch ungleiche Stellen entdecke, kann ich da über die Einwirkzeit noch etwas erreichen?

 

Fragen über Fragen, ich weiß.....

 

Claudia:)

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Hallo Claudia,

 

nicht ärgern über diese Frage, aber:

 

bist Du sicher, dass der Stoff aus reiner Wolle besteht und nicht vielleicht ein Mischgewebe ist?

 

Viele Grüße,

 

Ulrike:)

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Hallo Ulme:)

 

 

...das hab ich auch schon gedacht. Aber dann hätte ich ich ja eine homogenere Farbgebung. Ich hab aber richtige dunkelbraune Flecken auf mittelbraunem Stoff:o, jetzt wo der Stoff trocken ist, sind sie noch deutlicher:mad:

 

Es scheint also an der mangelnden Auflösung des Farbstoffs gelegen zu haben.

Ich hoffe , dass die 2. Färbung alles gleichmäßig anfärbt.

 

Und ich ärgere mich nicht über Fragen, als her damit:)

 

Claudia

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wenn ich alles richtig verstanden habe, dann

-war Appretur nicht das Problem, wird durchs heiße Wasser entfernt

Ich denke, das gilt nur für das 2. Mal, denn bis das Wasser heiss war und Appreturreste entfernt hat, war der Färbevorgang schon nahezu abgeschlossen.

 

-habe ich wahrscheinlich die Farbe nicht richtig aufgelöst, d.h. beim nächsten Mal einen Vorteig:) anrühren.

Das denke ich, aber ich steck ja auch nicht drin :lol:

-pH neutral einweichen bringt mehr als sauer, da die Säure den Farbstoff fixiert und die Faser schließt

Ja, ich denke der Essig bringt beim Einweichen nix.

Der Stoff ist zum Glück nicht geschrumpft/verfilzt (hab schon damit gerechnet, dann hätte es nur für Ärmel gereicht), da ich auch vorsichtig immer mal mit dem Löffel nachgestupst habe und die Fasern nicht so strapazieren wollte.

Hätte ich den Stoff doch mehr rühren müssen?

Glaub ich nicht, weil Hitze + Bewegung = Filz , Hitze ohne Bewegung geht gut, vielleicht auch Bewegung ohne Hitze? :nix:

 

Wie verhindere ich denn die ungleiche Farbaufnahme? Alles gleichzeitig ins Färbebad geht ja nicht (1,5 m dünnen Stoff in 5 l-Topf)...

Nun stell dir mein Problem vor mit 2m dickem Stoff :o

 

Wenn ich nach einer halben Stunde immer noch ungleiche Stellen entdecke, kann ich da über die Einwirkzeit noch etwas erreichen?

Soweit ich das bisher gesehen und erfahren habe, nimmt der Stoff/die Wolle die Farbe recht schnell auf. Die Hitze fixiert das Ganze nur.

Bei der Dosierung wie angegeben wird die ganze Farbe aus der Färbeflotte gezogen und das Wasser ist klar wie Wasser.;)

 

Ich bin ja auch noch nicht ganz beim erwünschten Ergebnis, nur bei kleinen Mengen dünner Seide ist es recht gut. Bei dicker, und auf die kommt es mir eigentlich an, muss ich noch weiterforschen. In Planung: Das Ganze in die Wama und schauen was passiert. Die andere Möglichkeit ist, sehr viel mehr Farbe zu verwenden, wobei ich glaube, in der Wama muss ich sowieso klotzen, das wird teuer.

Oder, den Stoff und Farbflotte erst in die Plastikwanne und anschliessend in den Topf zwängen... ich denk grad nur laut. Für dich und deine Wolle wohl nicht so gut, :nix:, aber für mich vielleicht.

 

Zum fixieren kannst du auch den Backofen auf 90Grad stellen (geht gut) oder die Microwelle anschmeissen (hab ich nicht ).

 

Kurzum, recht viel weiterhelfen kann ich dir auch nicht.

 

Ele

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  • 3 Monate später...

Hallo,

 

ist schon eine Weile her, aber jetzt habe ich endlich weitergefärbt und schon ein bischen genäht.

 

1. Färbung mit 10g Stoff sehr ungleich gefärbt (keine homogene Farblösung!)

 

soweit hatte ich berichtet, dann gings weiter mit:

 

2. Färbung mit 10g schon besser, aber immer noch fleckig!

3. Färbung mit 30g:o , Stoff jetzt dunkelstes Braun, aber gleichmäßig

 

Was habe ich gelernt?

-Farbe muss extrem gut gelöst sein!

-schwache Farbstufen werde ich in Zukunft meiden (ich wollte eigentlich ein helleres Braun)

-mein Stoff war für einen Anfänger im Wollefärben zu anspruchsvoll, wie ich es absolut gleichmäßig hinbekommen hätte, ist mir immer noch ein Rätsel, das richtige Handling des Stoffes(Topfgröße/Farbstoffmenge/Färbelösung/Bewegen des Stoffes) muss man schon besser planen bzw. genau wissen, wie es richtig geht:(

 

 

Der Stoff war in ungefärbtem Zustand filigraner, das Spitzenmuster ist etwas dichter geworden und ich habe mich für eine Bolero (Knip 2/06) entschieden. Erst wollte ich ihn komplett mit orangener oder wollweißer Seide füttern.

Jetzt werde ich wahrscheinlich nur die Kanten mit Borte (heute bestellt:) ) einfassen. Aber erst mal schauen, wenn die Borte dran ist...

 

..und dann kommt er in die Galerie:)

 

Claudia

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