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Gritzner GU Motor-Kondensator Einbau


win63

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Hallo Detlef und Technikus

 

Zunächst vielen dank für eure Beiträge, ich habe das Gefühl wir sind fast am Ziel :)

 

@Technikus: "Und zusätzlich würde mich interessieren, ob Rolf ein Multimeter hat und sich damit auskennt."

Ein Multimeter lässt sich auftreiben und prinzipiell sollte ich mich damit auskennen. An dieser Stelle würde ich aber nur sehr ungern verraten, das ich mich im Grundstudium durch E-Technik quälen musste und danach noch viele Artverwante Themen vorkamen.

Das ist aber schon lange her, wären es programmierbare Bausteine hätte ich weniger Probleme.

Aber ich kann prima nach Anleitung vorgehen :D

 

Ich bin mir nur nicht sicher, ob der zu heiss gewordene Kondensator noch was hergibt.

 

Danke für die Unterstützung!

 

Gruß

Rolf

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Okay, Schutzleiter ist schon mal gut, aber egal, wie ich es auch drehe und wende, für eine heutige fünfpolige Kondensator-Kombi fehlt eine Lüsterklemme. Ich versuche mal, den Stromlauf ohne Entstörung fürs Überlegen mit Worten zu beschreiben:

 

Von einem Netzpol geht es zum Motor, vom zweiten Motorpol zum Anlasser, vom zweiten Anlasserpol zum zweiten Netzpol. Der Motor und der Netzanschluss haben dann noch einen Schutzleiter und irgend woher wird noch mindestens einer aus der Metallmasse kommen - die bestückten dann die vierte Klemme.

 

Zum Motor hin könnte man ohne weiteres einen dreipoligen Dreifach-(XYY)-Kondensator verbinden, was früher rot war, ist dort heute halt gelb/grün. Zwischen die Pole des Anlassers käme evtl. ein zusätzlicher 0,04(7)uF (X1 oder 2) und zwischen die beiden Pole des Netzes könnte man auch noch einen solchen schalten. Aber im Prinzip liegt da ja schon die Reihenschaltung aus dem ersten und dem zweiten.

 

So hat man allerdings etwas mehr Gewurschtel in nur vier Polen der Lüsterklemme - und an die Netzklemmen muss ja sicher noch das Licht dran... (aber Zeichenpapier ist geduldig und bietet ja noch keine Platzprobleme). Hat man auch im realen Leben keine Enge und kann das sicher isolieren, kann man den "Dreier" auch aus einzelnen X- und Y-Kondensatoren aufbauen. Manchmal geht das sogar besser, weil die sich einzeln anordnen lassen.

 

Nähme man hingegen ein Fünfpol, so wären zwei Klemmen mehr nötig, die die zwei Motoranschlüsse (außer dem roten) ja exklusiv mit der Dreierseite des Fünfpols teilen. Die andere Seite des Fünfpols wäre zu beschalten wie oben die Motorpole direkt (Netz, Anlasser) - und schon fehlt eine Klemme. Das könnte man vielleicht lösen, wenn es in der Nähe eine Masseschraube gibt, auf die man alle roten und den gelb/grünen (des neuen Entstörfilters) verlegen kann. Oder man ließe für diese eine Zusatzklemme außerhalb der Verkabelungsbox zu.

 

Aber ich sehe den Nachteil der kurzen Stich- anstelle von Durchleitungen für den Kurzschluss der Störungen hier als weniger wichtig an. Gritzner hat das wohl im Zuge der elektrischen Modernisierung oder neuer Vorschriften veränderte Konzept in meinen Augen etwas unfair durch diese vielen Kabel am Kondensator gelöst, die die zusätzliche "Unterverteilung" übernehmen. (Die Drosseln habe ich jetzt nicht berücksichtigt - ich frage mich, ob die bei Rolf vielleicht direkt im Motor sitzen oder ob sie weggelassen wurden? Irgendwo muss es eine Begründung geben, warum die heute auch in keiner Kombi mehr zu bekommen sind... (Schaltnetzteile o. ä. haben aber stromkompensierte Ringkerndrosseln.)

 

Am liebsten würde ich mir jeden Filter auf einer Platine aufbauen, was aber wohl den Platz für ein zusätzliches Plastikgehäuse erfordern würde. Lüsterklemmen wären dann durch Löten oder Einzelklemmen auf diesen Platinen überflüssig. Aber vielleicht passen Kondensatoren wie diese hier ja auch unter den Deckel oder den Metallbügel:

 

https://www.pollin.de/p/entstoerkondensator-200423 (18 x 15 x 8 mm/100mm)

https://www.pollin.de/p/kondensator-200671 (18 x 12 x 6 mm/20 mm)

https://www.pollin.de/p/entstoerkondensator-200692 (13 x 13 x 5,5 mm/30 mm)

 

Klar, die Anschlüsse müssen isoliert werden. Eventuell steckt man auch noch jeden Kondensator in einen Schrumpfschlauch (gibt' s da auch als Sortiment oder in Stücken). (Der mittlere ist auch X2. Man beachte Drahtlänge und Abmessungen.)

 

Bei Conrad oder anderen ist die Auswahl größer und konstant, aber vielleicht will ja wer gleich ein Pfund davon kaufen - für die nächsten 100 Jahre... ;-)

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Sorry Rolf, hab das Posting nicht gesehen, da es gestern irgendwie nur dafür reichte, mein Vorgeschreibsel noch um die Links zu erweitern, die fraglichen Kondensatoren zu messen und alles hier rein zu kopieren...

 

Das Multimeter würde ich dafür nutzen, die internen "Durchverbindungen" dieses Multifunktions-Entststör-Verwirrers zu ermitteln. Davon weißt Du zwar auch noch nicht, wo der zweite große Kondensator genau liegt, aber kommst dem echten Schaltplan der Maschine wahrscheinlich näher. Klar, es könnte auch eine direkte Verbindung der Selbstzerstörung zum Opfer gefallen sein oder, viel eher zu beobachten, eine neue entstanden sein...

 

Dann hilft halt nur noch die Logik. Und die Messung der Leitungen/Verbindungen in der Maschine, die nicht so ganz offen optisch nachzuverfolgen sind. Dann kann man die Teilstücke gedanklich wieder so zusammensetzen, dass die Maschine ohne Entstörung liefe und danach die Kondensatoren an den üblichen Stellen positionieren. Das hab ich ja oben schon mal ins Blaue probiert.

 

P.S.:

 

Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass man Drosseln heute einfach weg lässt, außer bei Schaltnetzteilen und ähnlichem. Sind wahrscheinlich zu teuer und zu wenig universell (Belastbarkeit bis zur Sättigung), die stromkompensierten Ringkerne zu groß. An Fortschritten im Bau von Universalmotoren für Wechselstrom kann es kaum liegen, da deren Probleme prinzipbedingt sind und schon in grauer Vorzeit durch einen konstruktiven Mehraufwand verringert werden konnten, den man Kleinmotoren halt nicht zubilligte. Die laufen ja nicht im Dauerbetrieb.

Bearbeitet von Technikus
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Hallo Technicus und Detlef

 

Der Plan den alten Kondensator mit einem Multimeter durchzumessen, ist fehlgeschlagen.

Vermutlich bin ich da zu dumm zu.

Um die Sache abzukürzen, würde ich nun den Schaltplan von Detlef als Vorbild nehmen und nachbauen.

Kann mir einer von euch beiden sagen, wie die Drosseln zu dimensionieren sind?

Als Kondensator würde ich den

Entstör-Kondensator XY axial bedrahtet 0.1 µF 250 V/AC K022201050

verwenden, wie vorgeschlagen.

 

Mir läuft die Zeit weg und ich würde die Maschine gerne an meine Nachbarin weitergeben.

 

Danke und Gruß

Rolf

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Hallo Rolf,

 

traust Du Dir zu (bzw. den Platzverhältnissen), je zwei der von mir gemessenen Kondensatoren #2 und #3 mit Isolierschlauch um die Beinchen zu versehen und sie "ordentlich" unter der Lüsterklemme oder der Schutzkappe unterzubringen und dabei jeweils 2 Kabel/Drähte in jede Klemme einzulegen bzw. in zwei Fällen drei? (Wenn die 2cm Drahtlänge von #2 nicht ausreichen, nehmen wir #1)

 

Dann würde ich Dir die Kondensatoren schicken und einen Schaltplan malen, den Du je nach Kabelführung und Platzverhältnissen sozusagen klemmenweise vertauschen kannst. Du musst nur mit Sicherheit feststellen, welche Drähte von der Lampe und welche vom Pedal kommen (Motor und Netz hast Du ja) bzw. welche Verbindungen evtl. zwischen Pedal und Lampe schon anderswo bestehen (eine wäre durchaus plausibel). Dabei gehe ich davon aus, dass das Netzkabel selbst nirgendwo anders verbunden ist, als an der "Zentralklemme". Ist eigentlich ein Lichtschalter in der Maschine? Vermutlich vorne im Kopf, oder?

 

Ein "Durchleitungs"-Kondensator mag eine etwas bessere Entstörung bewirken, aber dann brauchst Du eine Klemme mehr, da ja zwei schwarze exklusiv zum Motor gehen. Wie schon geschrieben, würde das die Verlegung der Schutzerde (PE) nach außerhalb des Kastens erforderlich machen, was natürlich denkbar ist. Die muss dann ja nicht mal isoliert sein. Die Drosseln würde ich weglassen - waren bei Dir den Bildern nach zu urteilen ja eh keine drin.

 

Ich habe gerade mal einen kurzen Test mit einem SONY ICF-SW100 gemacht. Nennenswerte Störungen konnte ich nur bei LW ausmachen (Empfänger direkt am Netzkabel), bei MW musste ich schon genauer hinhören (Pfaff 93 mit entfernter Drossel im Pedal). Da störte die tipmatic meiner Frau mit elektronischem Anlasser erwartungsgemäß mehr, sogar auf höherer Kurzwelle (da kam von der 93 nichts bemerkbares). Die danebenstehende Lampe mit zwei LED-"Halos" von Müller Licht (über ALDI) noch mehr

 

Bei UKW war nur bei zu schwachem Sender etwas festzustellen, aber auch nur mit der Tastantenne direkt am Kabel zum Anlasser. Die ehemals verbaute Drossel hätte da nichts gebracht, war nicht deren Wirkungsbereich. Dabei kommt UKW bei uns wegen beschichteter Fenster und dicker Mauern sehr schlecht herein. Amplitudenmoduliertes in dem Bereich, das tatsächlich viel störanfälliger war (altes Antennenfernsehen) gibt es nicht mehr.

 

Die Kondensatoren von Pollin sind NOS (new old stock, alte Lagerware) und entsprechend teilweise noch für 250V zertifiziert. Ich gehe davon aus, dass sie ordentlich gelagert wurden, also nicht feucht.

 

Diese Vorgehensweise scheint mir wegen der Lüsterklemme praktisch direkt am Motor und der vorhandenen Schutzerde die plausibelste zu sein - zumal: bei modernen Maschinen gibt es solche Kombinationskondensatoren auch nicht mehr. Da sitzen einzelne auf einer Platine unmittelbar vorm Motor und das hätten wir hier ja auch. Wenn die Nachbarin irgendwelche Kachelstörungen bei DVB-T(2) bemerkt (Zimmerantenne, schlechte Empfangslage), wird sie das schon sagen.

 

Ich bin überzeugt, dass diese traurigen Entstörfilter nur deshalb existieren, weil dunnemals ein Platinchen mit Einzelbauteilen teurer und sogar größer gewesen wäre. Eine Verdrahtung auf einer Lötösenleiste wie im damaligen Radiobau erst recht. Und wie man sieht, wurden damit sogar Unterverteilungen realisiert, die zusätzliche Klemmen erfordert hätten. Eine theoretische Begründung gibt es da sicher nicht.

 

Wenn Du willst, schicke ich Dir meine Mail-Addy per PN zu von wegen Deiner Postadresse. Es wäre natürlich gut, wenn Du die Hilfe eines Elektronikers oder Elektrikers in Anspruch nehmen könntest (Repaircafé?) - vielleicht könnte der die Sache mit Aderendhülsen anstelle der Verzinnung verbessern. Verzinnte Litzen geben nämlich nach und lassen keine absolut verlässliche Schraubverbindung zu. Das hat man früher komischerweise hingenommen.

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Hallo,

die Maschine ist jetzt ca. 60 Jahre alt, da muss man etwas Geduld haben. Beim Nähmaschinenmechaniker dauert es auch oft mehrere Wochen. ;)

 

Ich würde die Drosseln weglassen, den 0,1 yF X+Y Entstörfilter parallel zum Motor schalten und für die Anlasserkontakte einen 10 - 22 nF X1 nehmen.

 

Gruß

Detlef,

der gerade keine Lust hat, im Schmatzfon nach dem My Zeichen zu suchen.

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Wie bringst Du das in fünf Klemmen unter? Überseh ich da was?

 

P.S.:

Was ist eigentlich im Anlasser verbaut? Der wurde doch nur beiläufig erwähnt...

 

P.P.S.:

Rolf, ich hab mal zurück gescrollt - sind die einzelnen Kondensatoren, die Du am Anfang erwähnst, X- bzw Y-Typen mit längeren Drähten?

Bearbeitet von Technikus
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Wie bringst Du das in fünf Klemmen unter? Überseh ich da was?

 

P.S.:

Was ist eigentlich im Anlasser verbaut? Der wurde doch nur beiläufig erwähnt..

Keine Ahnung, ich hatte auch schon überlegt, den Kondensator ins Fußpedal zu verlagern.

 

Der X-Y Entstörfilter ist zumindest in meiner GU leichter in der Variante mit drei Anschlüssen unterzubringen.

 

Gruß

Detlef

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Der Kondensator im Anlasser wirkt wohl auch dem Abbrand der Graphitplättchen (wenn es ein solcher Typ ist) etwas entgegen, ähnlich wie der X gegen den der Kohlen und des Kollektors im Motor. Im Prinzip geht es da also nicht nur um Funk-Dämpfung, sondern auch um Funken(erosions)dämpfung...

 

Ich würde eher auf den zweiten in der Maschine verzichten, als auf den im Anlasser (bei diesen Kohledruck-Typen). Ist mir bisher auch bei allen neueren Maschinen so begegnet: X/2Y (um genau zu sein) am Motor, X im Anlasser. Im Anlasser dann 1,5 bis 2Megohm parallel, damit sich das Ding im Eventualfall entläd, bevor man die Stifte des Netzsteckers berühren kann. Die eventuelle Ladung könnte sonst noch nach Stunden spürbar sein.

 

Der X-Y Entstörfilter ist zumindest in meiner GU leichter in der Variante mit drei Anschlüssen unterzubringen.

 

Kein Wunder, bei Dir kommen ja noch die Drosseln hinzu. Das klappt eh nur, weil die PE- Anschlüsse offenbar woanders gesammelt werden. Der des Motors scheint sogar nur an den Kondensator zu gehen (gelötet).

Bearbeitet von Technikus
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  • 3 Wochen später...

So, sorry, endlich geht's weiter:

 

Rolf hat mir den defekten "Kondensator" geschickt und hat noch einen neuen Plan gezeichnet, den ich ebenfalls anhänge, sonst ist die Schaltung nämlich wirklich nicht nachzuvollziehen. Dazu kam dann noch eine fortgesetzte Unaufmerksamkeit meinerseits - mein Hirn wollte einfach nicht wahrnehmen, dass da zwei X/2Y-Kombinationen in diesem kleinen Filter verbaut sind. Erstaunlich bei seiner Größe...

 

Immerhin konnte ich noch nachmessen, dass meine gedankliche (Durch-) Schaltung weitgehend stimmt, aber irgendwelche auch nur halbwegs plausible Kapazitäten in dem Ding waren nicht mehr zu ermitteln. Da ist wohl zuviel Metallschicht verdampft und zuviel Papier inklusive derer verbrannt, worauf auch ein messbarer Widerstand im einstelligen Kiloohm-Bereich hindeutet, der ja in der Beschriftung nicht erwähnt wird (und auch keinen Sinn ergäbe). Vermutlich eben verkohltes Papier, das irgendwann mal heftiger zu glimmen hätte beginnen können und dann womöglich auch ohne Strom weiter verkokelt wäre. (Unschöne Vorstellung...)

 

An meinen vorherigen Überlegungen stimmte offenbar nicht, dass die beiden roten Kabel miteinander verbunden seien. Das passt zu meinem Kenntnisstand, dass ein Schutzleiter nur in einer einzigen Variante durch ein Bauteil "unterbrochen" sein darf: durch eine speziell zertifizierte Schutzleiterdrossel. Also sollte der Motor eigentlich selbst isoliert eingebaut sein, was ich Rolf noch zu überprüfen bat. Mag sein, dass so die Entstörung besser funktioniert. Mir erschlösse sich jedenfalls nicht, dass ausgerechnet diese Verbindung im Filter kaputt gegangen sein sollte, wo doch alle anderen (gerade die stromführenden!) noch bestehen.

 

Nach einigen Überlegungen scheint es doch am einfachsten zu sein, das möglichst original mit zwei heutigen Störschutz-Kombinationen nachzubauen. Da muss Rolf mal schauen, wie er das unterkriegt. Da ich es kapazitiv nicht messen konnte, gehe ich von einer Schaltung wie bei der Pfaff 93 et al. aus, nur dass Pfaff den zweiten Filter im Anlasser eingebaut hat, wozu aber bei Gritzner der Platz nicht reicht. Da findet sich ja nur die trickreiche RC-Kombination zum Schutz des ein- und ausschaltenden Kontaktes.*

 

Also lokalisiere ich einen Filter an den drei Motoranschlüssen und den zweiten an den gelben (direkt) und dem roten (indirekt) zum Anlasser. Gleiche eingekringelte Ziffern bezeichnen im Foto die direkten inneren Verbindungen - also vom Netz zum Anlasser, von dessen zweitem Draht zum Motor und von da wieder zum Netz (ich war zu faul, das nochmal neu zu malen - also 2-3-1). Bei beiden Maschinen stammt die Elektroausrüstung von ELTE - auch das stützt m. E. diese Überlegungen.

 

Sobald ich von Rolf das Okay bezüglich des isolierten Motors habe, kann ich den Einbauplan für die neuen Kondis malen und das Care-Paket packen. Möglich, dass ich im persönlichen Angesicht der Platzverhältnisse selbst eher mit Einzelkondensatoren gearbeitet und anstelle des Anlasser-Filters nur einen Kondensator eingebaut hätte. Aber Rolf hat da Bedenken - er kennt ja im Gegensatz zu mir das 3D-Original.

_______________

 

* Nun noch schnell zu dem einzelnen Kondensator im Gritzner-Pedal oder dem zweiten im Pfaff-Blechanlasser: Mit RC-Kombination meine ich nicht diesen grünen Kondensator mit eingebautem hochohmigem Entladewiderstand an sich, sondern die Tatsache, dass der nicht etwa direkt den ersten Kontakt der Kaskade überbrückt, sondern die beiden ersten Stufen. Insofern liegt im Schaltmoment ein Teil des Anlasserwiderstandes in Reihe mit dem Kondensator.

 

So wird der Kondensator, wenn er denn zufällig gerade von der ständig anliegenden Netzspannung aufgeladen ist, sich nie kurzschlussartig entladen (der zweite Kontaktsatz schließt ja erst später) - was seiner Lebensdauer und der der Kontakte entgegen kommt. Er soll ja gerade Schaltfunken zu vermeiden helfen und nicht noch welche dazu produzieren. Deshalb werden als Kontaktschutz-Kondensatoren welche mit zusätzlichem Reihenwiderstand verbaut, eben RC-Kombinationen, wie man sie auch heute noch finden kann. Das hat ELTE hier pragmatisch-sparsam gelöst. Den hochohmigen Entladewiderstand für den Berührschutz am herausgezogenen Netzstecker muss man heute allerdings zusätzlich einlöten.

_______________

 

So, hoffentlich habe ich hier niemanden gelangweilt... Aber ich hasse selber Threads, die im Nirwana enden oder die Lösungswege teilweise im Unklaren lassen. Dann kann es keiner nachvollziehen und keiner Kritik üben.

 

Es sei deshalb auch noch angemerkt, dass das Besondere an der GU ist, dass sie einen Schutzleiter sowohl am Pedal als auch an der Maschine hat. Bei Pfaff hat man da leider (wie ich finde) der Schutzisolierung den Vorzug gegeben. Da wäre ich mit dem nicht zusätzlich isolierten Einbau heutiger Kondensatoren nicht einverstanden. Die legen nämlich bei ihrem eventuellen, oft explosionsartigen Ableben ggf. spannungsführende Teile frei und die könnten dann aufgrund der flexiblen Kabel durchaus metallische Konstruktionsteile berühren!

 

Und technisch möchte ich erneut darauf hinweisen, dass die X-Kondensatoren am Motor zusätzlich die Kohlen und den Kollektor vor allzu schnellem Abbrand bewahren sollen und die an Kohledruckanlassern eben die Kohleplättchen. Man kann sie zum Testen weglassen, aber auf Dauer nicht mal dann, wenn man sich um Funkstörungen nicht schert, weil die allgegenwärtige Elektronik und neuzeitliche Beleuchtung das auch kaum tut - jedenfalls meist nicht auf ihre gesamte Lebensdauer.

Anschlussplan_neu.pdf

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Bearbeitet von Technikus
Bild gedreht
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So sieht das Set aus - ich hoffe, es passt in die Maschine hinein. Im Bild hab ich zwei lange blaue Kabel verknotet, die separat (außerhalb der Lüsterklemme) miteinander zu verbinden sind. Am ehesten würde ich einen Schrumpfschlauch über eine entsprechende Lötstelle ziehen - et voilà! - wir haben einen 8-poligen Doppelkäfer, leider deutlich größer als der alte, vor allem dicker (1,5 cm). Aber dafür hat er weitgehend längere Kabel.

 

(Diese Lötstelle wäre mir jedenfalls lieber und logischer, als die Variante in Detlefs Maschine, wo ein Kondensatoranschluss mit dem roten Motoranschluss verlötet ist um eine Klemme frei zu bekommen.)

 

Das blaue und das schwarze (kurze) Kabel unten ersetzen die beiden alten gelben, das gelb/grüne darüber das alte rote. Die beiden schwarzen hab ich wie die ursprünglichen Netz-Zuleitungskabel in den Isolierschlauch gesteckt. Die Dreierkombi oben kommt so an die Motorklemmen, wozu natürlich der Ring entfernt werden muss.

 

Es handelt sich um verlötete Litzen - ich schneide den Anfang immer ab und ersetze ihn durch Aderendhülsen. Verlöten war früher mal in, da aber das Lot mit der Zeit nachgibt, kann es zu Kontaktproblemen kommen. Deshalb sind heute stattdessen Aderendhülsen Vorschrift, um ein "Ausfransen" von Litzen zu vermeiden.

 

Der Kondensator daneben ist für den Anlasser gedacht und der Widerstand sollte ihn überbrücken. Wer schnell genug löten kann, kann ihn vor der Montage unmittelbar unter dem Kondensator anbringen, aber eben nicht "anbraten". Es wäre günstig, den eigentlichen Montageplatz im Anlasser so zu wählen, dass der Kondensator möglichst wenig direkte Hitze des Anlasserwiderstandes mitbekommt, aber letztlich wird das gesamte Blech ggf. sehr warm, dient ja wohl auch bewusst als Kühlfläche. Aber die Widerstandskaskade selbst dürfte heiss werden, nicht bloß sehr warm.

 

Der zweite Kondensator ist für den Fall gedacht, dass der zweite X/Y-Filter nicht unterzubringen wäre - dann würde ich dem Vorschlag von Detlef folgen und ihn stattdessen parallel zum Anlasser hängen - also anstelle der beiden ehemaligen gelben. Dann ist aber die Verdrahtung zu ändern - schaun wir erst mal...

 

Die etwas geänderten Werte sind m. E. unkritisch, da sie jeweils der nächste der E6 Reihe sind. Ebenso ist es egal, ob der Entladewiderstand 1,8 oder 1,5 Megohm hat. Hauptsache, es ist nicht einer der heutigen Winzlinge, denen ich lieber keine 250 V~ auf Dauer zumuten würde.

 

Ich versuche jetzt noch Aderendhülsen und Schrumpfschlauch zu beschaffen, womöglich auch weiten, um ihn zusätzlich über die Filter oder gleich den Zwilling zu ziehen.

 

Das rote Etwas, das aus der offenen Wunde des alten Filters herausragt, ist übrigend kein Rest des etwa durchgebrannten roten Kabels - es ist ein "Flitschgummi". Offensichtlich wurde damit der Metallpapier-Wickel vor dem Vergießen zusammengehalten...

 

Weiterhin dürfte wegen der Symmetrie klar sein, dass man die langen und die kurzen Kabel eines Filters jeweils ohne Probleme miteinander vertauschen kann - sie sind jeweils durchverbunden. Ebenso kann man die blauen und schwarzen gegeneinander tauschen - auch die beiden zum Netz gegen die beiden zu verbindenden. Wie es halt besser passt. Ich würde nur keinen blauen mit einem schwarzen verbinden wollen, weil ich das verwirrend fände, wenn man die Schaltung nachvollziehen will.

 

Da eine Nähmaschine, wie ich woanders las, "ein Vibrator ist, der auf Dauer jede Drahtverbindung abzubrechen trachtet" (sinngemäß), empfiehlt es sich natürlich, die beiden Filter irgendwie zu befestigen. Da bietet sich sicher Kabelbinder an, der um die Montagebrücke geschlungen wird, egal, ob die Dinger nun noch darunter passen oder nur daneben.

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Bearbeitet von Technikus
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  • 4 Wochen später...

Ich möchte vorläufig noch anhängen, dass Rolf mir mitgeteilt hat, die grauen Entstördinger (1,5cm Durchmesser!) noch unter den Deckel bekommen zu haben. Gut, dass die Maschine schutzgeerdet ist und somit keine weitere Isolation nötig war. Bei einer Pfaff 93 (schutzisoliert) hat mir das Kopfschmerzen bereitet und ich habe zwei Lagen Schrumpfschlauch gegen eventuelles Auseinanderfliegen dieses Filters vorgesehen, trotz der Montage auf dem ja isoliert aufgehängten Motor - aber notgedrungen außerhalb des Plastikdeckels.

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Hallo zusammen

 

Meine Rückmeldung kommt ein bisschen spät, sorry dafür.

Die gute, alte Gritzner näht wieder wie am ersten Tag.

Dank der tollen Unterstützung von Achim konnte der alte, verbrannte Käfer gegen zwei neue Kondensatoren ersetzt werden.

 

Wie oben von Achim beschrieben wurden die Kondensatoren angeschlossen.

-> "Im Bild hab ich zwei lange blaue Kabel verknotet, die separat (außerhalb der Lüsterklemme) miteinander zu verbinden sind. Am ehesten würde ich einen Schrumpfschlauch über eine entsprechende Lötstelle ziehen ... Das blaue und das schwarze (kurze) Kabel unten ersetzen die beiden alten gelben, das gelb/grüne darüber das alte rote. Die beiden schwarzen hab ich wie die ursprünglichen Netz-Zuleitungskabel in den Isolierschlauch gesteckt. Die Dreierkombi oben kommt so an die Motorklemmen, wozu natürlich der Ring entfernt werden muss."

 

Die beiden Kondensatoren habe ich in einen Schrumpfschlauch gepackt, damit sind sie schön kompakt und passen unter das Winkelblech mit der Lüsterklemme. Wenn man sich dann ein wenig Zeit nimmt und die Kabel sorgsam sortiert, passt sogar der Deckel wieder drauf.

Leider machen die ganzen Bilder die ich gemacht habe keinen Sinn, man erkennt nicht wirklich was.

Daher habe ich nochmal einen Anschlussplan der ganzen Aktion gemacht und hänge ihn an.

 

Allen die mir geholfen haben, ein herzliches Dankeschön.

Die Maschine ist vor dem "Alteisen" bewahrt worden, mir hat es viel Spaß gemacht und meine Nachbarin freut sich!

 

Und das so kurz vor Weihnachten ;)

 

In diesem Sinne, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

Danke und Gruß

Rolf

Gritzner2.zip

Anschlussplan_repariert.pdf

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  • 5 Monate später...

Hallo zusammen,

Ich danke euch schonmal für die tolle Vorarbeit. Ich habe genau den Kondensator in Einzelteilen unter meiner ansonsten gut erhaltenen Gu-L entfernt.

 

Wenn mir noch jemand genau sagen könnte welche Kondensatoren ich kaufen muss kann ich mit Hilfe meines Mannes das gut Stück wieder zum Leben erwecken!

 

Danke:hug:

Bearbeitet von reddevil4781
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Und auf dem Anschlussplan repariert vermerken welcher Kondensator wo hin kommt wenn es 2 unterschiedliche sind!

 

Vielen herzlichen Dank!:winke:

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