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Warum müssen Stoffe günstig sein ?


Isebill

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Wenn günstige Stoffe gesucht werden, impliziert das für mich, dass der/diejenige weiß, dass es evt. besser geeignete Stoffe für das Vorhaben gibt, oder qualitativ höher stehende, aber der/diejenige aus Gründen, die man einfach mal hinnehmen muss, nicht mehr Geld ausgeben möchte.

 

Durch die Wendung "günstige Stoffe" wird meiner Meinung nach ein Kompromiss gesucht.

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Ich schaue auch nach preiswerten Stoffen, einfach weil für mich mehr nicht drinnen ist. Mein Stofflager wäre für einige hier sicher nicht mal als Lager erwähnenswert, denn ich kaufe meine Stoffe meist Objektbezogen einfach aus Geld- und Platzmangel. Was nicht heisst das ich keine vom Stoffmarkt hätte, dem ist nicht so aber für jedes Stöffchen steht bereits ein Objekt auf der Liste, es happert nur an der Zeit. Nähen ist für mich ein Hobby wo ich aber hoffe, mir irgendwann meinen Kleiderschrank richtig aufwerden zu können (finde selten passende und schöne Kaufkleidung und nein, ich habe keine 100 Euronen oder mehr für eine Hose oder ein paar Schuhe und co.). Klar das diese Stoffe dann auch weit mehr als 15,-/m kosten dürfen, momentan geht dies aber nicht.

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Zu meinen Gegebenheiten:

1.) Nähen ist für mich kein Luxus-Hobby, eigentlich nicht mal nur ein Hobby, sondern auch Notwendigkeit. Natürlich macht es mir Riesenspaß, aber selbst, wenn es mich nerven würde, müsste ich es tun, wenn ich etwas Anständiges zum Anziehen haben möchte, weil es von der Stange so gut wie Nichts zu kaufen gibt, was bei mir gut sitzt und lang genug ist.

 

2.)Stoffberge lege ich nicht an. Ich kaufe grundsätzlich nur Projektbezogen. Wenn ich einen Stoff kaufe, kaufe ich eigentlich in Gedanken schon das fertige Kleidungsstück.

 

3.) Meine Finanziellen Gegebenheiten gehen niemanden etwas an. Nur soviel: ich nage weder am Hungertuch, noch mache ich Kreuzfahrten auf der Queen Mary II.

 

Bei mir ist die Entscheidung für einen Stoff immer eine Kombination aus Preis- und Qualitätsbeurteilung.

Das Wichtigste ist immer, dass der Stoff genau das ist, was ich mir für mein Projekt wünsche. Stoffe, die dieses Kriterium nicht erfüllen, fallen von vornherein raus.

Danach überlege ich aber sehr gut, was mich das fertige Kleidungsstück aus dem Stoff kosten würde und ob ich das vor mir und meinem Mann rechtfertigen könnte (ich bin nämlich glücklicherweise nicht allein auf der Welt). Dabei geht es nicht nur um das leisten können, sondern, ob die Ausgabe für dieses bestimmte Kleidungsstück sinnvoll ist und um das leisten wollen.

Ein sinnvoller Stoff für ein Projekt muss dabei nicht immer der teuerste sein. Und ein Stoff, der mir gefällt, muss nicht unbedingt teuer sein. Die meisten Stoffe, die ich kaufe, kosten zwischen 15€ und 20€, was für Isebill wahrscheinlich ein Billigstoff wäre, und ausnahmslos alle sind hochwertiger als die Stoffe, die man von der Konfektion so im Durchschnitt vorgesetzt bekommt (Egal, wie teuer die Konfektion ist. Es ist erschreckend, was da manchmal zu horrenden Preisen angeboten wird :rolleyes: )

Man darf nur keine Spontankäufe tätigen, sondern muss sich gründlich umsehen und gegebenenfalls noch mit dem Stoffkauf warten, wenn man nicht genau das findet, was man will.

Der schönste Stoff, den ich jemals verarbeitet habe, war ein traumhafter schwarzer Stoff aus reiner Schurwolle mit einem leichten edlen Glanz (durch die Webart) der nur 15€ gekostet hat. Ursprünglich sollte er mal 50€ kosten, aber ich war halt zur richtigen Zeit am richtigen Ort :D Der teuerste Stoff, den ich gekauft habe, war er nicht.

Runtergesetzt habe ich auch schon sehr hochwertige Baumwollstoffe für 6€/m gekauft. Sie sehen sehr gepflegt aus, knittern wenig und haben schöne Farben. Ist das für Euch Billigramsch?

 

Und zu dieser Aussage, die man oft liest, mit nähen könnte man kein Geld sparen: Natürlich spart man mit nähen Geld. Wenn man sich Konfektionsware in der selben Qualität ansieht, kostet ein selbstgenähtes Stück immer weniger. Man wird zwar gekauft immer etwas Billigeres finden, aber das ist dann halt auch von der Qualität her billiger. Und Äpfel mit Birnen vergleichen kann man nicht.

Versucht mal, eine Konfektionshose für unter 25€ zu bekommen. Was es zu den Preisen gibt, kommt aber lange nicht mit meinen Hosen mit.

 

Fazit: Ein Stoff muss genau das sein, was ich will, sowohl von der Qualität, als auch von der Farbe und vom Preis her. Meine Vernunft setzt nicht aus, wenn ich einen Traumstoff sehe (aber träumen kann man ja mal :D ).

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Wenn der Thread jetzt wieder zur Ausgangsfrage zurückkehrt, mag ich auch meinen Senf dazu geben: Ohne ernsthaft sparen zu müssen, gebe ich offen zu, daß das Nähen für mich einen besonderen "Kick" hat, wenn ich mich nicht nur erfolgreich kreativ austobe, sondern das auch noch mit dem Zusatzgewinn, daß das genähte Objekt deutlich günstiger ist, als wenn ich es gekauft hätte.

 

Ich war noch nie auf einem Stoffmarkt, kann zu den Stoffen dort nichts sagen. Aber ich schaue gerne im Schlußverkauf oder im Schnäppchenmarkt, und wenn ich dann ein Stück Wollstoff für 10.-/m (statt 35 oder mehr regulär) ergattere, ein Kinderkleid daraus nähe (für das auch ein halber Meter reicht) und ich dann ein Kleid für 8, 9 Euro Gesamtkosten fertig habe, das im (schickeren, weil gutes Material anbietenden) Kindergeschäft mindesten 80 Euro kosten würde, dann freut mich das! Entsprechend der Rock für mich für 10 Euro aus ähnlichem Material, den ich sonst auch viel teurer kaufen müßte, oder, oder... Zusatznutzen ist natürlich auch, daß es nicht gleich eine Katastrophe ist, wenn ein Schnitt mal nicht sitzt wie er soll.

 

Gerade bei Kinderkleidung finde ich Nähen auch eine lohnende Angelenheit, weil ich nie bereit wäre, für nur eine Saison getragene Kleidung viel Geld auszugeben, ich meine Kinder aber gerne in ordentlichen Klamotten sehe, nicht nur in Shirts und Jogginghose. Aber eher klassische Kinderkleider kosten meist viel Geld, weil es sie nur in schicken Läden gibt (oder sie sind aus den geliebten Polytierchen). Und da die Sachen natürlich schnell zerschlissen werden, muß ich dafür nicht einen riesigen Aufwand an Materialkosten treiben - wobei gute Stoffe eben doch länger halten und dann auch noch auf die Geschwister und Cousinen weitervererbt werden können.

 

Für manche Projekte gebe ich aber auch mehr aus (ein Abendkleid aus Seide ist halt nicht für 10 Euro zu haben) - aber auch da schaue ich auch, wenn irgend möglich, daß ich eher reduzierte Stoffe finde. Ich pflege kein großes Stofflager, aber ich habe einen recht ausgeprägten Geschmack, und so gefallen mir meine Stoffe auch einige Jahre später immer noch, wenn ich mal etwas auf Vorrat kaufe (aber mit klarer Vorstellung, was das werden soll) und nicht gleich verarbeite.

 

Und wenn ich weiß, daß die Qualität und Herstellungsbedingungen stimmen, dann gebe ich auch mehr aus (z.B. Westfalenstoffe - ich glaube zumindest, daß es da korrekt zu geht, bis mich jemand eines Besseren belehrt). Aber so genau weiß man das ja leider bei den wenigsten Ballen, die einem im Stoffhandel begegnen. Das ist aber nochmal ein anderes Thema, wenn auch eng verwandt mit der Frage nach billig und günstig.

 

LG Junipau

Bearbeitet von Junipau
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Grundfrage:

Warum sollen Stoffe günstig sein?

 

Zum Ersten:

Es kommt ganz darauf an, was daraus werden soll - wenn es was ganz Besonderes sein soll (z. B. ein Geschenk zur Hochzeit: vielleicht ein besondere Tischdecke mit passenden Servietten), dann darf es durchaus "etwas mehr" sein. Aber wenn es nur zu einem Anlass getragen wird (z. B. ein Theater-Auftritt in der Schule oder eine Karnevalsfete) und eh nicht gut damit umgegangen wird und es anschließend entsorgt wird, wozu dann teuer?!

 

Zum Zweiten:

Als Leiterin einer Näh-AG muss ich immer auch etwas Stoff im Fundus haben, da es immer wieder vorkommt, dass Kinder nichts mitbringen - und nichts stört den Fluss in der Näh-AG so sehr, wie gelangweilte Kinder. Da ich aber nur einen geringen Obulus für diese Stunden bekomme, möchte ich natürlich nicht alles für Stoffe ausgeben - ich mache es ja nun nicht nur aus Spaß an der Freud´. Und zurückbezahlt wird nie was!

Auch für die Kinder (und ihre Eltern) steht häufig im Vordergrund, dass das Nähen in der AG nicht noch extra viel kosten soll - also muss ich den Kindern nahe bringen, was guter aber günstiger Stoff ist - deshalb steht auch immer ein Ausflug auf den Stoffmarkt (Sonntags = unbezahlt! = Freizeit) auf dem Programm, wo wir die preislichen und stofflichen Unterschiede regelrecht erfühlen. Schön finde ich, dass häufig auch Mütter mitkommen, mitfühlen und dann schon mal das ein oder andere "besondere" Stück Stoff eingekauft wird, weil sie dann einfach den Unterschied erkennen können.

 

Ich kann gut nachvollziehen, dass man, wenn man wenig hat, viel hortet - jetzt kann man es sich leisten, später vielleicht nicht mehr. Und Stoff etc. verschwindet nicht, d. h. man kann auch in der ärmsten Zeit dann was machen. (Und mal ganz ehrlich, das Geld wäre auch weg, wenn man keine "festen Werte" dafür angeschafft hätte!)

Meine Großmutter z. B. hatte nur eine kleine Rente, konnte aber, da sie konsequent auf Schnäppchen geachtet hat, bis an ihr Lebensende handarbeiten. Ohne dies hätte sie keine wirkliche gute Ablenkung von ihrer Krankheit gehabt - sie musste viele Krankenhausaufenthalte durchstehen.

Ich habe noch einiges geerbt (teilweise nur kleinste Reste, aber qualitativ gut) - und an meinen Kindern sehe ich, dass so durchaus auch die Kreativität gefördert werden kann (Stichwort: "was kann darauf noch werden?"). Bei jedem Kleidungsstück, das entsorgt wird, wird bei uns allmählich überlegt, was daraus noch werden kann.

 

LG Marion

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Wie brisant das Thema ist, merkt man leicht an der Anzahl der Posts.

 

Ich weiss nicht, wie oft ich noch betonen soll, dass ich auch günstige Stoffe schätze. Sonst würde ich wohl kaum durch die Gegend fahren und mich in zugigen Fabrikhallen nach Meterware umsehen.

 

Allerdings ist der günstige Preis ein Nebeneffekt, nicht die Hauptmotivation, die sind die Aktualität und das Angebot.

 

Ist der Stoff recht teuer, lege ich mir halt nicht so viel auf Halde sondern kaufe gezielter (und das wäre manchmal wünschenswert....)

 

 

Der ökonomische Nutzen nimmt nämlich mit der für einen Betrag X "zu ergatternden" Menge an "Stöffchen" nicht zu.

 

Isebill

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...aber es ist doch offensichtlich ganz einfach:

 

bei dem einen MÜSSEN Stoffe günstig bis billig sein, weil es sonst gar nicht geht, beim nächsten fällt billig weg, günstig wird gerne genommen, und bei noch wieder anderen isses wurscht, hauptsache, es gefällt...

 

...eigentlich ist jede Diskussion darüber müßig :rolleyes:...

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Liebe Devils Dance, die Diskussionen hier sind ALLE müssig. Es geht und ebenso banale wie überflüssige Dinge.

 

Es tut mir leid, wenn sich Leute immer wieder angegriffen vorkommen, aber das lässt sich nur noch dadurch vermeiden, dass ich garnichts mehr schreibe.

Andererseits sehe ich auch nicht ein, dass ich mich vertreiben lasse. Obwohl, mehr Näh-statt Hs-Zeit hätte was für sich.

 

Im Ergebnis hast Du es aber ganz richtig zusammengefasst. So sehe ich es auch.

 

Isebill

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ich find' den thread klasse!

 

in einem etwas anderen Zusammenhang (es ging um Kleidung zum Kaufen), hab ich gerade eine schöne Formulierung gefunden:

 

immer so gute Qualität kaufen, wie man es sich gerade noch leisten kann.

 

ich finde, das kann man doch ohne weiteres auf Stoffe übertragen. die bestmöglich erreichbare Qualität - und wenn es hervorragende Qualität zum Schnäppchenpreis ist, umso besser.

 

liebe Montags-vormittag-grüße,

Doro

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Ich hab mich ja schon als Schnäppchenjägerin geoutet und dennoch gesagt, dass Stoffe für mich nicht günstig sein müssen.

 

Weitere Begründung:

Ein Stoffgeschäft in meiner Stadt ist relativ teuer, hat aber auch außergewöhnliche Stoffe, die mich schwach werden lassen. Leider find ich selten aber doch manche Stoffe billiger im Internet.

Trotzdem kaufe ich regelmäßig den nicht so günstigen Stoff, weil ich dadurch den Erhalt des Stoffgeschäftes zu sichern glaube. Die Stoffhändlerin kauft ja ihre geringen Mengen zu anderen Konditionen, kann den niedrigeren Preis gar nicht halten, aber sie ermöglicht mir Stoffkauf mit Befühlen, Anblick in natura... mit 10 Minuten Fahrtzeit.

Das ist mir Geld wert, außerdem gibt sie als Schneidermeisterin mit eigenem Atelier in einer anderen Stadt tolle Tipps und begutachtet manches von mir Genähte mit auf meinen Wunsch kritischem Blick.

Auch dass ich mit ihr oder ihrer Mitarbeiterin übers Nähen palavern kann, relativiert für mich den Preis.

Viscosejersey kauf ich aber trotzdem lieber woanders.

 

Noch etwas gegen zu billig: Irgendwer, glaube ich, zahlt dann drauf. Wenn etwas zu wenig kostet, krieg ich Assoziationen wie Ausbeutung von Mensch und Umwelt etc. Es hat halt alles seinen Preis, wenn nicht, ist das für mich verdächtig.

Das kann natürlich bei höherpreisig auch sein, ist aber dennoch so ein subjektives Gefühl.

 

Samba

Bearbeitet von samba
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Zitat von annette61be

Ich kaufe lieber preiswert als teuer, aber lieber teurer als billig.

 

Der Spruch ist gut. Den kann ich so unterschreiben

 

Ich auch!!

LG Junipau

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Seit wann sagt denn der Preis VERLÄßLICH etwas über die Qualität aus?

 

Es fängt bei Jeans aus Pakistan an, die NACH der Produktion mit den jeweiligen Labeln von KIK oder Levi´s oder was immer versehen werden, und hört bei Stoffen noch lange nicht auf.

 

Ich habe eine vergleichbar lange Näherfahrung, wie Isebill und im Laufe der Jahre schon alles in den Fingern gehabt:

- hochpreisige Stoffe, die nach dem ersten Waschen nur noch für Putzlappen geeignet waren,

- hochpreisige Stoffen, bei denen jeder cent gerechtfertigt war.

- Stoffe die in dem einen Laden das doppelte kosten, wie in dem anderen

- Stoffe aus dem 1,- DM/m-Segment stammen und richtig, richtig gut waren/sind.

- Stoffe aus dem 1,- €/m bereicht, die nach dem ersten Waschen aussahen, wie aus der Altkleider-Sammlung.

 

Ich stelle mir beim Kauf eines hochpreisigen Stoffes immer die Frage, ist seine Qualität wirklich SO viel besser, wie er teurer ist, als etwas vergleichbares? Wenn ich die Frage mit "ja" beantworten kann, dann wird auch trotz des hohen Preises gekauft. Wenn nicht (wie meistens, aber nicht immer) bleibt er liegen.

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Ich kaufe fast ausschliesslich günstige Stoffe. Oft dann wenn herunter gesetzt wird. Nie besonders viel, da ich kein Lager habe und auch keines will, aber ich schaue dann durchaus ob ich nicht im nächsten Winter eine neue Jacke brauchen könnte oder kaufe halt zum Sommerschluß eben die runter gesetzte Ware.

 

Und ich spare sehr viel Geld mit meinem Hobby. Egal wie billig Kik und Co auch sein mögen, ich nähe mir meine Hosen billiger. Die sitzt dann aber auch anständig, passt mir wie angegossen und die Qualität des Stoffes ist nicht schlechter weil er runter gesetzt worden ist.

 

Der beste Effekt ist natürlich: Die Hose die ich mir nähe entspricht mir und meinem Stil und ich bin nicht darauf angewiesen das zu kaufen das grade in ist und mir so gar nicht gefällt.

 

Ich kaufe Stoff nach Gefallen. Und mit einem kritischen Blick auf meinen Geldbeutel und dem was ich wirklich brauche.

 

Aber wenn mir, wie letzte Woche zur Neueröffnung ein bestickter Feincord in die Hände fällt zum Preis von einem Euro pro Meter dann kauf ich den auch echt mal einfach weil er mir gefällt. Da ist mir dann echt ziemlich wurscht ob da viel Polyester oder sonst was drin ist. Das ist dann einfach: Gesehen, Preis unschlagbar, gefallen, gekauft!

 

Da hab ich einfach den Rest vom Ballen gekauft. Waren fünf Meter.

 

Bei einem Euro kann ich gar nichts falsch machen. Ich werde davon einen Rock nähen und den fleissig tragen. Und wenn dem Rock nichts passiert dann wird aus dem Rest mein neuer Wintermantel. Für das nächste Jahr. Selbst wenn ich Einlage und Futter zum Normalpreis kaufe, so preiswert werde ich nie einen Mantel kaufen können der so Besonders wäre wie dieser Mantel dann sein wird.

 

Und da ich bisher nur ein einziges Mal wirklich mit einem günstigen Stoff reingefallen bin, in sechs Jahren, werde ich auch weiter so Stoff kaufen.

 

Denn aus Erfahrung weiß ich eben das Teuer nicht besser sein muß. Das einzige Markenteil das ich mir jemals gekauft habe war ein Shirt von Esprit. Ich hatte mich so in dieses Teil verliebt und damals siebzig Mark dafür hingeblättert. Und nach drei Wäschen war es so klein das ich Bauchfrei hätte gehen können.

 

Das war mir eine Lehre.

 

LG Amarinta

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Diejenigen, die noch in der Experimentierphase sind und Angst vor teuren Fehlschlägen haben - das gibt sich mit der Zeit.

 

Das höre ich gern.

Ich danke auch allen anderen, die sich zu diesem Aspekt geäußert haben. Sobald ich einen Rockschnitt habe, mit dem ich nicht nur zufrieden, sondern richtig glücklich bin, zerschneide ich mal einen für meine Verhältnisse teuren Stoff. :)

 

Und was diese Betrachtung angeht, dass das Geld für den Stoff ja schon weg ist: Klar, aber es geht nicht um's Geld, es geht um den Stoff. Der ist natürlich nicht nur teuer, sondern auch ganz besonders schön und überhaupt einfach toll. Sonst hätte ich ja nicht vergleichsweise viel Geld dafür bezahlt. Und aus einem besonderen Stoff soll eben auch was Besonderes werden. Einen hässlichen teuren Stoff zu verarbeiten, fiele mir nicht schwer. Aber sowas hab ich logischerweise nicht.

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Jeder neue Schnitt ist für mich eine neue Experimentierphase, weil ich ja keine Ahnung habe, wie er an mir aussehen wird. Es kann ein Traumkleidungsstück werden, dass ich sofort am liebsten aus den tollsten Stoffen nochmal haben möchte, oder ein Reinfall, bei dem ich dann froh bin, nicht gleich hunderte von Euro hineingesteckt zu haben.

 

Als ich beschlossen habe, es mal mit langen Röcken zu versuchen, habe ich mir einen sehr günstigen, aber trotzdem traumhaften Wollstoff bei den "Kollektionsstoffen" (sind meist sehr preiswert) bei Oberpolliger besorgt. Das Experiment ist voll geglückt und jetzt wäre ich bereit, auch mehr für Rockstoff auszugeben. Aber beim ersten Teil nach einem neuen Schnitt habe ich immer Angst, dass es schiefgeht. So wird es sicher auch wieder sein, wenn ich mich an meinen Blusenschnitt mache. Die erste Bluse wird sicher nicht aus Seidensatin sein :D

Hinzu kommt ja auch, dass ich nicht, wie Leute, die nach Fertigschnitten nähen können, schon vorab mal Bilder des Kleidungsstückes sehen kann. Die Bilder meiner Entwürfe existieren nur in meinem Kopf, und wenn meine Phantasie dann mal nicht der Realität entspricht... Bei schmalen Röcken bin ich jedenfalls froh, dass ich für dieses Experiment kein Geld ausgeben musste ( es geht zwar, aber ich finde das Ergebnis schrecklich spiessig).

 

Wie Isebill mal in einem anderen Thread geschrieben hat:"Nähen ist immer ein modisches Risiko" (auch wenn Isebill das anders meinte, mit einer Bedeutung, die ich so nicht unterschreiben kann).

 

Sowohl teure als auch günstige Stoffe haben ihre Berechtigung.

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....

Noch etwas gegen zu billig: Irgendwer, glaube ich, zahlt dann drauf. Wenn etwas zu wenig kostet, krieg ich Assoziationen wie Ausbeutung von Mensch und Umwelt etc. Es hat halt alles seinen Preis, wenn nicht, ist das für mich verdächtig.

Das kann natürlich bei höherpreisig auch sein, ist aber dennoch so ein subjektives Gefühl.

 

Samba

 

Du schreibst ja, dass das bei teuren Sachen auch sein kann. Ich glaube, dass der Mehrpreis immer bei den Herstellern, Zwischenhändlern etc. bleibt.

Ich glaube nicht, dass die ArbeiterInnen auch nur einen Cent mehr bekommen, wenn Stoff hier in D für 20.-/m statt für 10.-/m verkauft wird.

 

Da gab es ja schon reichlich Berichte zu den Arbeitsbedingungen in der Produktion von Markenkleidung oder teurem Technikzeug, z.B. Apple + Esprit

 

Es gibt wohl auch nicht viele Mögllichkeiten sicher zu sein, dass ein Mehrpreis wirklich da ankommt, wo man ihn haben möchte. Fair Trade vielleicht, aber da ist das Angebot sehr gering, irgendwelche Zertifikate? Wenn nicht explizit garantiert wird, dass diese oder jene Produktionsbedingungen eingehalten werden, würde ich immer davon ausgehen, dass ein Mehrpreis Gewinn für Händler etc. ist.

 

Ich würde gerne einen Euro pro Meter (egal in welcher Preiskategorie)mehr zahlen, wenn das Geld an die Arbeiterinnen ginge.

Aber so habe ich bei teurem Stoff, bei dem der Preis nicht selbsterklärend ist (Material, Verarbeitungsweise), in erster Linie das Gefühl Shareholder/Ausbeuter/Heuschrecken zu mästen.

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Für ...

Die Kunst ist es, aus einfachen Stoffen etwas Umwerfendes zu produzieren. Mit teuren Stoffen kann das jeder.

 

DAS trifft es gut. So ist es eben auch mit dem Fleisch etc. Ich weiss noch, als ich eine Runde Freunde bei mir zu Gast hatte und sie stundenlang über "BIO" und man müsse halt mal weniger essen/einkaufen etc. schwadroniert haben. Dabei haben sie fast jeder DREI Portionen von meinem Lidl-Hühnchen (waren magere Zeiten bei uns) weggeputzt. So kanns gehen :-)

 

Ich seh auch zu, dass ich meinen Stoff günstig bekomme, sei es im Ebay, im Schlussverkauf oder auf dem Flohmarkt. Hochwertig sollte er sein. Und ich brauche VIEL, da ich viel verarbeite....

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Für dich gibt es also nur zwei Möglichkeiten: Stoff nach Belieben kaufen zu können oder gar nicht zu Nähen?

 

Ich gehe insoweit mit dir konform das man keine Stoffberge horten muss - egal wie die Haushaltskasse aussieht.

 

Bei mir ist die finanzielle Situation nicht so, aber ich denke, ich kanns in meinem Fall beantworten: weil ein Stoffberg Spass macht! Mir zumindest. :)

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