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Anproben (Maßschneiderei)


eboli

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Zu dem Messen vom hinteren Halspunkt bis zum Brustpunkt: Wie wird dabei der Schulterhalspunkt ermittelt?

Bei einer Figur mit Rundrücken kann der doch viel näher am hinteren Halspunkt liegen, als bei einer sehr aufrechten Figur

Ja, ganz deiner Meinung, Ursula, und die Berechnung aus der Oberweite ist auch nicht so ohne.... (warum ist bei großem Busen derHals dicker??) Aber wenn ich viel Nahtzugabe lasse, kann das angehen. Nur beeinflußt der Halsspiegel (und die Schulterbreite) leider die Größe des Brustabnähers (wenigstens bei Müller).

Ich denke, jeder hat so seine Art, wie er am besten mit Passprobleme umgeht. Ich versuche in vornhinein so gut wie möglich die Figur und ihre Eigenheiten zu erfassen und die schon in dem Schnitt zu integrieren, ich habe bin nicht so begabt mit dem hier mal stecken und da mal heben.

Aber es liest sich sehr interessant und für mich faszinierend, Eboli. Mich interessieren die Ärmel!

lg

heidi

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Dieses Drapieren am Körper macht wohl am meisten Sinn, wenn man volumige Kleidungstücke für Frauen kreiert, oder? Da ja auch jeder Stoff anders fällt, kann man die Form sicher am besten direkt am Körper erzeugen.

 

Ja, bei fließenden oder drapierten Schnitten liegt das auf der Hand, aber es macht auch bei klassischen Schnitten Sinn. Es geht einfach am schnellsten und ist am präzisesten.

 

[quote=Muschka;2027354

Zu dem Messen vom hinteren Halspunkt bis zum Brustpunkt: Wie wird dabei der Schulterhalspunkt ermittelt?

Bei einer Figur mit Rundrücken kann der doch viel näher am hinteren Halspunkt liegen, als bei einer sehr aufrechten Figur.

 

Ich denke, da liegt ein Denkfehler vor. Der Abstand zwischen HW7 und dem Schulterhalspunkt ist nicht haltungsabhängig, weil sich beide noch direkt am Hals befinden. Rundrücken oder aufrechte Haltung spielen sich aber im Bereich der BWS ab (so zwischen BW3 und 8) und beeinflussen die Brust/Rückenbreite bzw. Vordere Länge/Rückenlänge. Das einzige, was die Halsbreite beeinflusst, ist entweder ein stark trainierter Trapezmuskel oder ein Fettpolster.

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anatomisch gesehen richtig.

Ich weiß auch nicht, wo mein Hals vermessen werden sollte, wo die Schulterbreite angesetzt wird, das da "oben" ist sehr vage.

Diese Beiträge haben mir aber auf die Sprünge geholfen.

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....beeinflußt der Halsspiegel (und die Schulterbreite) leider die Größe des Brustabnähers (wenigstens bei Müller).

.........

Mich interessieren die Ärmel!

 

Beim Brustabnäher ist meine Lehrerin fast frei Schnauze vorgegangen. Ich habe ihr erzählt, dass ich den Winkel zwischen meiner Brust-Schulter-Linie und der Senkrechten mit 45 Grad bestimmt hätte. Daraufhin hat sie den Abnäher mit 45 Grad gezeichnet, aber dann gemeint, das ist zuviel, und einfach weniger genommen. Und bei der Anprobe war nichts zu ändern.

 

Genauso hat sie den Ärmel konstruiert. Kugelhöhe nach Müller berechnet, Hilfslinien nach meinen Maßen gezeichnet und dann eine freihändige Kugel draufgesetzt. Ich bin fast in Ohnmacht gefallen, weil ich dachte, so eine hohe und breite Kugel krieg ich nie ins Armloch.

Dann der wesentliche Schritt: der Ärmel wurde erst bei der Anprobe angesteckt und damit "live" bestimmt, wie hoch er an der Schulter sitzt.

Schließlich kam alles, wie es kommen musste: nach dem Umsetzen aller Korrekturen passte der Ärmel wunderbar.

 

Ich lerne daraus, dass ich viel intuitiver vorgehen und meinem Auge ruhig noch mehr vertrauen kann.

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In einem Artikel in der Threads habe ich mal gelesen: "Sewing needs judgment". Das kann man nicht so ganz leicht übersetzen. "Nähen braucht Beurteilung" oder "...Entscheidung" trifft es nicht so ganz.

 

Erst wenn man Person UND Stoff UND Modell sieht, kann man beurteilen und entscheiden:

 

welche Vlieseline

wie breit die Steppnaht,

wohin genau die Taschen

wie tief die Abnäher, einer oder zwei

welcher Knopf

welcher Kragen

 

und vieles mehr.

 

Das braucht ein trainiertes Auge, aber das kann man üben.

 

I.

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Ein tolles Thema.

 

Dürfen Maßschneider eigentlich auch tastend den Körper der Kunden erkunden? Ist das verpönt oder an neutralen Zonen (Schulterblatt...) auch erlaubt?

 

Sind Profis nur auf Messergebnisse, optische Wahrnehmung, Anatomiewissen

angewiesen?

 

Tastend kann man ja auch nicht so prominente Einbuchtungen, Wölbungen, Asymmetrien etc. sehr gut aufspüren und dann berücksichtigen.

Beispiel: Durch Messen ist mir nicht aufgefallen, dass meine Oberschenkel gewölbt sind (waren sie früher auch nicht :o, ja der Zahn der Zeit...;))

Erst Tasten machte mir plausibel, dass und wo ich am Schnitt etwas zugeben musste.

 

Schönen Tag

Samba

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Ein tolles Thema.

 

Dürfen Maßschneider eigentlich auch tastend den Körper der Kunden erkunden? Ist das verpönt oder an neutralen Zonen (Schulterblatt...) auch erlaubt?

Nicht nur an erlaubten Zonen. Ich war mal mit meinem Mann zu einer feinen Masschneiderei in London. Beim Ausmessen wurde ... schon ein Griff erlaubt:rolleyes:;). Das ist aber richtig so, und trägt am Ende dazu bei die Hose in empfindlichen Bereichen auch bequem zu gestalten. Ich hatte ihn übrigends schon vorverwarnt :D

 

MfG

CG

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Hallo.

 

Interessanter Thread.

 

Ich persönlich halte es für sinnvoll, Figurabweichungen bis zu einem gewissen Grad in den Schnitt einzubauen. Hohe Schultern, Rundrücken etc.

Besonders, wenn man keine Nesselanprobe macht.

Es ist sehr unschön, in der Anprobe an den Brustabnäher gehen zu müssen, je nachdem, wo man ihn hingedreht hat.

 

Außerdem kann ein Schnitt für dieselben Maße sehr unterschiedlich aussehen, z.B. wenn man weiß, ob der Hüftumfang von starkem Gesäß oder breiter Hüfte herrührt.

Für den Brustabnäher ist es z.B. auch interessant zu wissen, ob die Kundin vor dem Arm eher rund oder eingefallen ist. In erstem Falle würde ich das Armloch etwas auflockern.

 

Ich komme zwar im Ausbildungsweg vom Drapieren her und habe immer sehr viel in der Anprobe gelöst. Das halte ich immer noch für einen sehr effizienten Weg und auch für einen, bei dem man optisch dem Körper der Kundin viel Gutes tun kann (Naht doch nochmal anders verlaufen lassen etc.). Allerdings würde ich dafür immer eine Nesselanprobe (oder aus ähnlich fallendem, günstigen Stoff) bevorzugen, da man hier auch mitten im Teil kneifen, einschneiden, herumzeichnen kann. Zweite Anprobe dann aus geheftetem Oberstoff.

Für meinen aktuellen Job jedoch (wir machen auch Maßkleidung), habe ich kaum die Möglichkeit, mir in Anproben all diese Zeit zu nehmen. Von daher ist eine möglichst präzise Schnittkonstruktion unabdingbar.

 

Ach ja. Halsspiegelbreite zu messen, finde ich sehr gut. Ich messe vom Rückenwirbel über die Vorderlänge, nehme aber zusätzlich zur Brust- und Unterbrusttiefe noch meine Halsspitze auf. Die entspricht dann der verlegten Schulternaht. Davon also 1cm weniger (für die Nahtverlegung) und 0.5cm weniger (für die Erhöhung im Kurvenverlauf) ergeben meinen HS mit dem ich zeichne.

Gut ist auch vom Wirbel an der Brust vorbei zur seitlichen Taille zu messen. Gibt einem Aufschluss darüber, ob der Brustabnäher so ungefähr hinkommt.

 

So. Lange genug den Thread blockiert.

Nichts für ungut.

 

David

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So. Lange genug den Thread blockiert.

Nichts für ungut.

 

Nix für ungut? Du scherzt! Ich fühle mich geehrt wegen Deines Beitrags. (Für alle, die David nicht kennen: geht mal diesen Thread durch.)

 

Ich hätte aber ein paar Fragen: was meinst Du mit Armloch auflockern, wenn die Kundin davor rund ist? Denkst Du da an eine Kundin mit üppigerer Oberweite? Da muss man ja den Brustzwickel stärker öffnen, was zu einem stärker gekrümmten Armloch führt. Wenn Du das auflockerst, liegt es nicht mehr am Körper an.

 

Bezüglich Nesselprobe: meine Lehrerin ist kein Fan von richtigem Nessel und dem Ikea-Bomull. Sie sagt, der verzieht sich zu leicht. Das wiederum hat mich erleichtert, weil ich genau das schon erlebt und dann ordentliche Selbstzweifel gekriegt habe.... Bei experimentelleren Schnitten macht ein Probemodell in jedem Fall Sinn, aber wir arbeiten an einer klassischen Hemdbluse, wo die wirklichen Entscheidungen nur den Winkel des Brustabnähers und den Grad der Taillierung betreffen.

In meinem eigenen Geschäft (Maßdessous) mache ich die Probemodelle übrigens immer aus dem Originalstoff, weil ich nur so das Zusammenspiel von Dehnverhalten des Stoffs und Anatomie der Kundin richig feinabstimmen kann. Speziell bei BHs kommt es ja auf Millimeter an.

 

Das Argument mit dem HS und der Nahtverlegung verstehe ich, aber wieso gibt der Abstand vom Halswirbel zur seitlichen Taille einen Aufschluss über den Brustabnäher? Ich dachte, das misst man um zu ermitteln, wie schief sich die Kundin hält.

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ich habe bei Unicut eine interessante Möglichkeit gelesen, den Hs zu messen.

Man legt am 7.Halswirbel an und zieht das Maßband auf den Schulterpunkt. Dort hält man das Band fest und dreht dann das Band so, das es auf dem Schulterkamm liegt. Mit der freien Hand streicht man am Schulterkamm entlang bis man in die "Ecke" Hals -Schulter triftt. Dort abgelesen ist das Maß des Halsspiegels. Jetzt ist die Strecke Wirbel - Schulterpunkt etwas schräg , so daß es schon um 2-3 mm falsch sein kann, aber besser als nur aus dem Bu errechnet.

lg

heidi

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Also Bomull finde ich auch zu lappig für ein sinnvolles Nesselmodel, aber Nessel gibt es in sehr unterschiedlichen Qualitäten, da sind auch welche dabei, die verziehen sich nicht. :D

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ich habe bei Unicut eine interessante Möglichkeit gelesen, den Hs zu messen.

Man legt am 7.Halswirbel an und zieht das Maßband auf den Schulterpunkt. Dort hält man das Band fest und dreht dann das Band so, das es auf dem Schulterkamm liegt. Mit der freien Hand streicht man am Schulterkamm entlang bis man in die "Ecke" Hals -Schulter triftt. Dort abgelesen ist das Maß des Halsspiegels. Jetzt ist die Strecke Wirbel - Schulterpunkt etwas schräg , so daß es schon um 2-3 mm falsch sein kann, aber besser als nur aus dem Bu errechnet.

lg

heidi

 

Ohhh, ich besitze Unicut und habe das übersehen.....!

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Bei meiner Methode wird die Halslochbreite über den Halsumfang berechnet.

 

Die Formel dazu lautet Halsansatzumfang /6 + 1 cm = Halslochbreite.

aus Bekleidung- Schnittkonstruktion für Damenmode von Europa Lehrmittel. Da wird übrigens auch Vorder- und Hinterlänge ab dem 7. Halswirbel gemessen, aber der Vorderlänge wird die Halslochbreite abgezogen um dann den Wert bis zur Schulternaht zu erhalten.

 

zumindest bei mir kommt das gar nicht schlecht hin, die Breite des Halslochs stimmt recht gut. Nur die vordere Tiefe muss ich immer noch tiefer ausschneiden als das Buch vorgibt.

 

Ich persönlich mag Schnitte die ich bereits nach meinen Massen erstellt habe. Wenn der Schnitt schon einigermassen hinkommt wirds anpassen viel leichter. Die Formeln die zur Schnitterstellung benutzt werden haben schon ihren Sinn. Ich habe z.B. einen sehr grossen Brustumfang der nach oben genanntem Buch in 3 Masse unterteilt wird:

Brustbreite, Armlochbreite und Rückenbreite.

 

Jetzt hatte sich bei mir die Seitennaht aber immer schräg zur Brust hin gekrümmt, das hat mir nicht gefallen, heisst ja auch dass das Vorderteil zu wenig breit ausgefallen war. Aber ein Verändern der berechneten Masse war alles andere als optimal... alles was ich schlussendlich tun musste um die schräge naht zu korrigieren war die Seitennaht im Armloch zu verschieben. Gibt ein wenig eine andere Armlochform als gewohnt, kommt aber wirklich schön für mich hin.

 

Möglichst schon passende Schnitte sind ein Segen, aber sie ersetzen niemals eine Anprobe. Ich bewundere Leute die das hindrapieren können, ich kann an mir selbst leider nicht drapieren darum brauche ich den Papierschnitt als Vorlage.

Der wird grösstenteils mit den vorgegebenen Formeln erstellt, an gewissen Stellen weiche ich von den vorgerechneten Werten ab und nehme meine Erfahrungswerte. Aber um die Erfahrungswerte zu haben braucht man halt Erfahrung, und zwar beim Anpassen an sich und auch mit genau dem Körper an den mans anpassen will. Das klappt wenn ich immer wieder für mich selbst nähe, aber für andere? Ich glaub da tut man gut daran die berechneten Werte zu nehmen und anschliessend bei der Anprobe die körperlichen Eigenheiten anzupassen.

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Danke für diesen interesanten thread. Wirst du auch von den weiteren Schritten bei Deiner Bluse berichten? Ich bin auch grad beim Busennähen und überlege, wie ich Couture-Techniken anwenden kann. Habe da nur bescheidene Kenntnisse.

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Ich bin auch grad beim Busennähen ...

 

Groooooehl!! Das musst Du mal näher erklären - so für jede Gelegenheit den passenden Busen....

 

Sabine

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Danke für diesen interesanten thread. Wirst du auch von den weiteren Schritten bei Deiner Bluse berichten? Ich bin auch grad beim Busennähen und überlege, wie ich Couture-Techniken anwenden kann. Habe da nur bescheidene Kenntnisse.

 

Ja, natürlich werde ich weiter berichten. Wird aber dauern.

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Nix für ungut? Du scherzt! Ich fühle mich geehrt wegen Deines Beitrags. (Für alle, die David nicht kennen: geht mal diesen Thread durch.)

 

Ich hätte aber ein paar Fragen: was meinst Du mit Armloch auflockern, wenn die Kundin davor rund ist? Denkst Du da an eine Kundin mit üppigerer Oberweite? Da muss man ja den Brustzwickel stärker öffnen, was zu einem stärker gekrümmten Armloch führt. Wenn Du das auflockerst, liegt es nicht mehr am Körper an.

 

Bezüglich Nesselprobe: meine Lehrerin ist kein Fan von richtigem Nessel und dem Ikea-Bomull. Sie sagt, der verzieht sich zu leicht. Das wiederum hat mich erleichtert, weil ich genau das schon erlebt und dann ordentliche Selbstzweifel gekriegt habe.... Bei experimentelleren Schnitten macht ein Probemodell in jedem Fall Sinn, aber wir arbeiten an einer klassischen Hemdbluse, wo die wirklichen Entscheidungen nur den Winkel des Brustabnähers und den Grad der Taillierung betreffen.

In meinem eigenen Geschäft (Maßdessous) mache ich die Probemodelle übrigens immer aus dem Originalstoff, weil ich nur so das Zusammenspiel von Dehnverhalten des Stoffs und Anatomie der Kundin richig feinabstimmen kann. Speziell bei BHs kommt es ja auf Millimeter an.

 

Das Argument mit dem HS und der Nahtverlegung verstehe ich, aber wieso gibt der Abstand vom Halswirbel zur seitlichen Taille einen Aufschluss über den Brustabnäher? Ich dachte, das misst man um zu ermitteln, wie schief sich die Kundin hält.

 

 

Meine Güte. Danke.

 

Erstmal zur Nesselprobe.

Ich habe in Frankreich studiert bzw. meine Ausbildung erhalten. Dort wird Nessel auch in der Haute Couture benutzt, um eine erste Anprobe durchzuführen. Mein (Lieblings)Nessellieferant sitzt in Paris und hat einen Katalog mit etwa 20 verschiedenen Nesselqualitäten, die dazu dienen, die unterschiedlichsten Stoffe zu simulieren. Von Schleiernessel zu aufgerauhtem für etwa Mäntel. Das Ganze heißt auf Französisch "Toile à patron", also Schnittmusternessel, und ist speziell dafür hergestellt, appretiert, der Stoff wieder schön in den rechten Winkel gebügelt etc. Da gibt es keine Probleme in der Verwendung.

 

Bei Bomull verstehe ich den Einwand vollkommen.

Würde ich auch nicht nehmen wollen.

 

 

Dann zum seitlichen Vorderlängenmaß.

Wenn Du Deinen Brustabnäher zulegst, kannst Du das Maß einfach am Schnitt abmessen, von der hinteren Halsmitte bis zur seitlichen Taillenlinie. Es wird immer etwas ungenau sein, aber es gibt Dir grob Aufschluss darüber, ob Dein Brustabnäher etwa die richtige Größe hat.

 

 

Und jetzt zur Armlochauflockerung.

Mit "rund vor dem Armloch" meine ich nicht die Brust an und für sich.

Ich denke, es ist eine Frage des Bindegewebes.

Eine "pralle" Frau wird recht runde Schultern und auch vor dem Arm recht viel Fleisch haben. "Vor dem Arm", damit meine ich nicht den Arm, sondern das Röllchen direkt davor. Hier sitzt auch die Brust tendenziell eher hoch oder zumindest ist das Brustgewebe schon ab Armansatz spürbar.

Eine Frau mit eher lascherem Bindegewebe und großer Oberweite wird eher eine tiefersitzende Brust haben und zwischen Armansatz und Brust eher eingefallen sein.

In ersterem Falle kann ich im Armloch nicht so nah an den Körper herangehen, da hier das Speckröllchen den Übergang zwischen Arm und Brustbereich eher ausgleicht. Der Übergang ist fließend.

In letzterem Fall kann ich ein sehr kleines vorderes Armloch haben, da hier kein/kaum Fett vorhanden ist. Manchmal (so einen Schnitt habe ich heute gemacht) auch wesentlich kleiner als das theoretisch erstellte.

Bei derselben Armlochtiefe (und nehmen wir mal an auch derselben Oberweite) muss bei der einen Kundin das vordere Armloch kürzer sein als bei der anderen.

Das hat auch viel damit zu tun, ob die Schulter nach vorne gezogen ist, oder sie eher nach hinten geschoben wird. Das ist nochmal etwas anderes als das das Balancemaß beeinflussende aufrecht oder geneigt stehen und kann nicht nur über eine Schulternahtverlegung gelöst werden.

Und unabhängig davon, dass das eine Armloch mehr abknicken wird als das andere werden sie auch einen unterschiedlichen Kurvenverlauf haben müssen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich hoffe, das war ein wenig klarer.

Wenn nicht, nachfragen.

 

Gute Nacht :)

 

David

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Danke, das mit dem Armloch ist jetzt klar.

 

Zum Nessel: ich kenn als Touristin nur Hamon, der den Nessel in 4 Gewichten anbietet. +editiert+ Mich frisst der Neid! In Wien kriegt man gerade mal 2 Stärken.

 

Brustabnäher: ich kapiers noch nicht. Wenn ich den Vorderteil konstruiere, dann ziehe ich für den Burstabnäher zuerst eine Parallele zur Vorderen Mitte im halben Abstand der Brustpunkte. Dann schneide ich die mit der Brusttiefe (Zirkelschlag von der Schulter) und kriege so die Abnäherspitze. Die Öffnung des Abnähers an der Schulter entspricht der halben Differenz von Oberweite minus Oberbrustweite. Da habe ich bisher noch nie die Vordere Länge bis zur Taille gebraucht.

Aber sprichst Du überhaupt von diesem Maß?

image.jpg.5712daf3f379674d5ea52778dfb329be.jpg

Wenn ja: inwiefern ist das eine Hilfe beim Brustabnäher?

Bearbeitet von nowak
Die Frage muß leider in den Markt. Danke, die Moderation.
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Danke, das mit dem Armloch ist jetzt klar.

 

Zum Nessel: ich kenn als Touristin nur Hamon, der den Nessel in 4 Gewichten anbietet. Wer, um Himmels willen, hat 20 verschiedene Qualitäten auf Lager? Mich frisst der Neid! In Wien kriegt man gerade mal 2 Stärken.

 

Brustabnäher: ich kapiers noch nicht. Wenn ich den Vorderteil konstruiere, dann ziehe ich für den Burstabnäher zuerst eine Parallele zur Vorderen Mitte im halben Abstand der Brustpunkte. Dann schneide ich die mit der Brusttiefe (Zirkelschlag von der Schulter) und kriege so die Abnäherspitze. Die Öffnung des Abnähers an der Schulter entspricht der halben Differenz von Oberweite minus Oberbrustweite. Da habe ich bisher noch nie die Vordere Länge bis zur Taille gebraucht.

Aber sprichst Du überhaupt von diesem Maß?

[ATTACH]152428[/ATTACH]

Wenn ja: inwiefern ist das eine Hilfe beim Brustabnäher?

 

+editiert+

 

Zur Maßfrage: nein, das Maß meine ich nicht. Ich messe von der hinteren Mitte AN DER BRUST VORBEI (also quasi vor dem Armloch) bis zur Taille runter. Keine Ahnung, wie man das nennt. Vielleicht seitliche Vorderlänge. Dabei spart man die Mehrlänge, die der Busen benötigt, im Maß aus. Dieses Maß gibt Dir, wie die Körbchen-Größe (also der Unterbrust-Umfang) Aufschluss darüber, wodurch die Vorderlänge zustande kommt.

Bearbeitet von nowak
Händlerhinweise auch im Ausland bitte nur in Markt und Händlerbesprechung oder der Linkliste. Danke. Die Moderation.
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(Eine Vorstellung eines Händlers, der 20 Sorten Nessel im Angebot hat dürfte sicher einige interessieren, nur bitte in der Händlerbesprechung. Und gerne mit Informationen über das Angebot und ob auch für Endkunden oder nicht. :o )

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Zur Maßfrage: nein, das Maß meine ich nicht. Ich messe von der hinteren Mitte AN DER BRUST VORBEI (also quasi vor dem Armloch) bis zur Taille runter. Keine Ahnung, wie man das nennt. Vielleicht seitliche Vorderlänge. Dabei spart man die Mehrlänge, die der Busen benötigt, im Maß aus. Dieses Maß gibt Dir, wie die Körbchen-Größe (also der Unterbrust-Umfang) Aufschluss darüber, wodurch die Vorderlänge zustande kommt.

 

Ahaaaaa, das erklärt alles. Sehr interessantes Maß! Vielen Dank!

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