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Grundtechniken des Schneiderns


Gast Lika

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Meine Hilfeschreie von vorneherein, wenn das Schnittmuster Manschetten, Knopflochblenden, Paspeltaschen...fordert möchte ich eigentlich mal zukünftig unterbinden. Wenn ich mich dann gar nicht traue, mal den Stoff zuzuschneiden hat das ja auch keinen Sinn. Und ich will schöne Sachen fertigen.

 

Kragenecken ordentlich zu nähen, Manschetten schöne Ecken zu geben, muss ich dann hundertemale einsame Kragen nähen, Manschettenecken abschneiden und umstülpen, Paspeltaschen am Stück Stoff in zigfacher Ausfertigung üben?

Oder Absteppen, schön gleichmässig Stich für Stich im richtigen Abstand zueinander?

Handgriffe werden ja meistens stupid eingeübt, dass sie in Stresssituationen "gedankenlos" sitzen oder auch wie Czernys "Schule der Geläufigkeit" immer und immer wieder geübt, bis man nachts im Halbschlaf und Dunkeln das runterrattern könnte, wenn man wollte oder müsste.

 

Wie genau erlernt man das Schneiderhandwerk?

Wie wird das Handwerk gelehrt?Doch sicher nicht mit ,

das wäre doch sehr schade um die schönen Stoffe. :rolleyes:

 

Meine Frage:

Übt Ihr noch oder näht Ihr schon?

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Anleitung (bevorzugt in Form eines Nähbuchs) hernehmen und dann: Üben, üben, üben. Ist das nicht learning by doing? Oder wie machen das die Leute in der Handwerksausbildung? Außer, dass sie noch einen Lehrer dabei haben.

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Je länger Du nähst, desto weniger wirst Du üben müssen. Alle neuen Techniken kannst Du nur durch Üben lernen, sonst wäre der Nürnberger Trichter schon längst Standard.

In jeder Ausbildung läuft das nur so. Erst wenn Du viel weißt und kannst, bist Du in der Lage, dieses Wissen und Können eventuell auf neue Dinge anzuwenden, ohne vorher zu üben.

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Ich stimme Stichling vollkommen zu. Zusätzlich finde ich Kurse bei einer richtig guten Schneiderin eine gute Ergänzung. Erstens kann man sich da diverse Kniffe abgucken und zweitens schaut die Kursleiterin dir auch über die Schulter und zeigt dir, was du wie besser machen kannst. Manchmal stellt man sich halt einfach dämlich an oder hat eine Denkblockade.

Vieles kann man nicht so gut in Büchern nachlesen. Tja, und bei Passformproblemen ist eine erfahrene Schneiderin einfach unschlagbar.

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Das "Schneiderhandwerk" an sich erlernt man - wie schon Gypsy-Sun schrieb - üblicherweise im Rahmen einer Lehre.

 

Ich habe alles, was Du genannt hast, vor ca. 30 Jahren (als ich also noch gaaaanz jung war) in VHS-Nähkursen bei einer Schneidermeisterin gelernt. Nähkurse sind aber auch Glückssache - ich hatte Glück, sogar sehr viel Glück.

 

Vor ca. 4 Jahren habe ich wieder angefangen zu nähen. Dabei habe ich mir zur "Auffrischung" ein gutes Nähbuch zugelegt und dann - wie auch schon geschrieben - geübt, geübt, geübt - dazwischen hier im im Forum gelandet, mir hier ganz viele Tipps geholt, hier ganz liebe und v.a. kompetente Hobbyschneiderinnen kennengelernt, diese dann auch persönlich kennengelernt:hug:, zu Nähtreffs gefahren :D und wieder geübt, geübt, geübt.

 

Auch beim Nähen - oder besser gesagt beim Schneidern gilt: Ohne Schweiß keinen Preis.

 

Aber jeder von uns hat mal "klein" angefangen, sprich mit einfachen Projekten. Und eines gilt auch: Man wächst mit den Aufgaben. Bei mir war das das Abiturkleid meiner Tochter - *KLICK*. Seitdem schreckt mich kein Projekt mehr ;).

 

Also: Keine Angst, einfach anfangen, nicht unter Druck setzen lassen und sich am Nähen erfreuen!!! Das Tempo bestimmst Du.

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Ja, man muss üben, viel üben. Natürlich kann man unzählige Musterübungsteile herstellen, ohne dass man je ein Kleidungsstück näht. Macht aber wenig Spass. Deswegen finde ich: Ein Projekt suchen, das einem interessiert, und dann machen. Also Learning by doing. Die allermeisten Arbeitsschritte kommen immer wieder vor. Anfangs schaut es nur einigermassen aus, mit der Zeit immer perfekter.

Nähkurse sind eine gute Sache, Anleitungen aller Art auch. Aber üben muss man selber. Immer wieder, oft sehr lange. Und dabei muss man auch akzeptieren, dass anfangs vieles nicht perfekt ist.

 

Hilfreich finde ich es, bestimmte Dinge mehrfach zu nähen (natürlich nur, wenn man sie mehrfach brauchen kann). So habe ich z.B. um meine Overlock in Griff zu bekommen, erst mal etwa 10 weisse T-Shirts genäht. Mein Mann braucht die als Unterhemden, also müssen sie nicht absolut perfekt sein.

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Ich habe es in meinem Nähkurs an Probeteilen gelernt. Also wir haben für das Thema "Nähte und ihre Versäuberungen" vier Vormittage gebraucht, obwohl wir alle schon seit Jahren genäht haben. Mir ist unterwegs mehr als ein Kronleuchter aufgegangen, warum ich an bestimmte Stellen immer wieder gescheitert bin. Jetzt ist es überhaupt kein Problem mehr, auch schwierige geschweifte Nähte oder komplizierte Materialien in den Griff zu bekommen.

 

Also ohne einen solchen Kurs rate ich zum Lernen nach Buch. Das Standardwerk ist "Alles selbst genäht" aus dem Readers Digest Verlag. Ich würde mich abends hinsetzen und mit Probestoffen aus Baumwollen, Wolle und Seide mal alle Handstiche üben und dann alle Maschinenstiche. Das dauert dann zwar vielleicht vier Wochen, bis man durch dieses Kapitel ist, aber eines ist sicher, man wird nicht dümmer davon. Und das geht wirklich gründlich vor.

 

Ist doch ein schönes Programm. Täglich eine Technik, dann ist man bis Ostern fit für die erste Zwischenprüfung.

 

Isebill

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Meine Frage:

Übt Ihr noch oder näht Ihr schon?

 

Ganz klar, ich übe noch... Ich lerne bei jedem Teil, das ich mache, immer noch was dazu. Oft kommt was tragbares raus, aber nicht immer. :rolleyes:

 

Als ich angefangen habe zu nähen, bin ich auch in einen Nähkurs gegangen. Ich hatte die irrige Vorstellung, dass wir gesagt bekommen, was zu tun ist, und erstmal alles geübt wird, ehe man "richtig" näht. Dem war nicht so; jeder machte einfach, was er wollte, und die Kursleiterin half, wenn jemand Fragen hatte. Mir wäre es anders aber fast lieber gewesen... :o

 

Ich hab mir damals das Burda-Buch Nähen leicht gemacht komplett durchgelesen, deswegen schrecken mich auch die Burda-Anleitungen nicht, weil ich von allem schon mindestens einmal gelesen habe, wie es gemacht wird, und ich die ganzen Fachbegriffe kenne. Als Nachschlage- und "Wörterbuch" zum Nähen finde ich das unschlagbar.

 

Aber meistens fängt man vermutlich eher mit einem konkreten Teil als Wunsch an, und möchte das direkt machen. Ich bezweifele, dass viele dazu bereit wären, in einem Nähkurs erstmal zehn Stunden lang nur Trockenübungen zu machen, ehe man dann was "richtiges" machen darf. :o

 

Beim Stricken versuche ich das gerade systematischer anzugehen. Obwohl ich schon einen Pullover und eine Jacke in meinem Leben gestrickt habe, fange ich gerade nochmal ganz von vorne an mit Hilfe eines Buches, wo man an verschiedenen Projekten Schritt für Schritt neue Sachen lernt, angefangen bei rechten Maschen über Strickspiel bis zum Blattmuster. Es kommt aber auch da bei jedem Lernschritt ein fertiges, verwendbares Produkt dabei raus, man macht nicht nur Musterstücke.

 

Zum Nähen lernen gibt es auch Bücher in diesem Stil, zum Beispiel:

  • Burda Grundkurs Nähen (zum Lernen gut, aber die Modelle sind modisch nicht gerade auf der Höhe der Zeit)

  • Nähen lernen im Handumdrehen

  • Nähen lernen: Das 23-Projekte-Einsteigerprogramm

  • Nähen für Dummies

 

Im Handwerk heißt es ja nicht umsonst, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ohne üben, üben, üben wird man nicht gut. Und beim Üben geht auch mal was schief, klar. Und aus Fehlern lernt man auch immer noch am besten. Wie habe ich hier im Forum in einer Signatur gelesen: Good judgement comes from experience, and experience comes from bad judgement. ;)

 

Also, richte dich drauf ein, dass auch mal was schiefgeht. Es ist "nur" Stoff, es ist alles nicht lebenswichtig... ;)

 

Liebe Grüße

Kerstin

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Natürlich hat da jede ihre eigene Methode und das ist auch gut so. Aber ich finde, wenn auch erfahrene Schneiderinnen bei jedem neuen Material erst einmal wieder probearbeiten, dann hat das auch für die Amateure seine Berechtigung. Ich nutze meine Schnittabfälle dafür, probeweise VLs aufzubügeln, ich mache Probeknopflöcher, Probenähte und auch Probeversäuberungen. Das braucht eine Vorarbeit von höchstens einer Stunde pro Teil und ich erspare mir - technische - Pannen und TFTS. So macht es laut meiner Frau Meisterin auch der Profi im Atelier und ganz bestimmt die Konfektion. Allerdings sind die schneller als nach einer Stunde fertig.

 

Die richtige Kombination von Schnitt und Stoff muss man auch lernen, und auch da gibt es viele Fallstricke. Ich habe ja gerade den Mantel aus der EASY fertig, und die nähen ihn aus einem wesentlich festeren und dünnerem Material. Damit mir das nicht noch mal passiert, dass ich meine, eine Klappe aus Wollkaschmirgemisch einfach so absteppen zu können, verwahre ich mir einen Rest des Stoffes in einem Notizbuch und schreibe mir das Problem auf. Auch das war eine Anweisung unserer Frau Meisterin, die mir schon manchen Ärger erspart hat.

 

Man will doch was lernen und wenns einem nur um die fertigen Teile geht, das Arbeiten an sich also keinen Spaß macht, dann gute Nacht - das geht schief. Kann man sich doch auch an Probeteile setzen, müssen ja keine meterlangen Säume sein. Dummerweis habe ich noch nie eine richtig gute Bügelanleitung gelesen, ausser in einem Ravensburger Buch, das vergriffen ist.

 

Von links, unter einem Tuch, erst zu Probe, erst mit Dampf, dann wieder trocken - dann auskühlen lassen - das ist ernst gemeint. Ich bügle immer länger als ich steppe.

 

Isebill

 

Isebill

Bearbeitet von Isebill
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... wenns einem nur um die fertigen Teile geht, das Arbeiten an sich also keinen Spaß macht, dann gute Nacht - das geht schief.

 

Definitiv! In meinem aktuellen Nähkurs ist eine Teilnehmerin, die vor jeder Stunde schon ankündigt, wozu sie keine Lust hat. Also: Versäubern, nochmal auftrennen, ein Unterkleid nähen, Nahtzugabe umbügeln. Ich habe mich zunächst gefragt, aus welchem Grund sie den Kurs besucht :confused:. Sie möchte preiswerte, tolle Kleidung haben, merkte ich, als sie von einer Kauf-Seidenjacke für 300 Euro sprach, die sie gerne nachnähen würde. Nachdem ihr genähtes Sommerkleid ein Fall für die Tonne ist, sollte sie definitiv auf die Jacke sparen :D!

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Ich glaube, beim Handwerken ist man nie perfekt-alle üben wir noch, einige auf einem höheren Niveau als andere.

Als ich vor 4 Jahren durch traurige Umstände gezwungen wurde, eine komplette

Schneiderwerkstatt mit entsprechenden Stoffbergen aufzulösen, stand ich vor der Frage-wie näht man ( außer einer geraden Naht ging bei mir nichts, hatte auch keine Handarbeitsambitionen)

Doch die Stoffe waren einfach zu schön und zu wertvoll, um sie zu verschenken.

Und so suchte ich mir einen Nähkurs, nachdem mein Erstlingswerk wirklich ein Teil für die Tonne war.War damals hier in Niederbayern gar nicht zu finden, ich mußte 150 km fahren. aber es hat sich gelohnt, es folgte ein Dirndlkurs, dann ein Blusenkurs,jetzt bekommt mein Mann ein Hemd, und ich habe noch einige Pläne.

Es gibt einem ein Gefühl der Sicherheit, wenn man begleitet wird,denn es kommen immer wieder Probleme auf, die somit schnell behoben werden können.Da darf es dann auch schon mal ein etwas teurer Stoff sein. Und wenn ich etwas allein nähe, eine Jacke oder ein kniffliges Kleid, dann wird gnadenlos ein Nesselmodell gefertigt.( ich kann inzwischen eine Nesselmodellmodenschau machen!) und auf jedem Teil wird aufgemalt, wo die Schwierigkeiten lagen, so daß ich beim nächsten Mal gleich Bescheid weiß. Braucht Zwar Zeit, ein Modell 2x zu nähen, aber der Erfolg gibt mir Recht, und seitdem habe ich wesentlich weniger TfT Teile. Außerdem kommt in den Schnitt ein Stück Stoff von dem Teil mit einer Art Arbeitsbogen, denn in einem Notizbuch muß ich immer erst suchen, so habe ich die Sache gleich komplett. Eins ist sicher, in einem Handwerksbetrieb und das sind wir ja eigentlich auch, wenn auch auf der untersten Stufe, ist Ordnung und Dokumentation sehr hilfreich.

Der berühmte Spruch... das Genie überblickt das Chaos....ist beim Schneidern nicht wirklich anzuwenden.

Bearbeitet von bmüller
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Hilfreich dürfte auch sein, nicht bei einem Teil gleich mal 25 neue Techniken zu benötigen, die man vorher noch nie verwendet hat. Sprich - sich langsam steigern - und nicht der Meinung sein - ich hab jetzt einen Kissenbezug genäht - mein nächstes Teil ist dann ein Couture-mäßig gearbeiteter Blazer mit handpikierter Einlage, Paspelknopflöchern, Paspeltaschen, Reverskragen und x anderen neuen Techniken....

 

Sabine

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... Sprich - sich langsam steigern - und nicht der Meinung sein - ich hab jetzt einen Kissenbezug genäht - mein nächstes Teil ist dann ein Couture-mäßig gearbeiteter Blazer mit handpikierter Einlage, Paspelknopflöchern, Paspeltaschen, Reverskragen und x anderen neuen Techniken....

 

Ja, das mache ich genauso. Und wenn ich etwas ganz selbständig nähe, also ohne Kurs, in dem ich die Schneidermeisterin um Rat fragen kann, überlege ich mir vorher

- welcher Schnitt ist schick aber handwerklich im Rahmen meiner Fähigkeiten,

- wo liegen die besonderen Schwierigkeiten dieses Schnittes. Kann ich sie in der gegebenen Zeit bewältigen,

- welcher Stoff lässt mich die schwierigen Stellen wahrscheinlich gut meistern, zum Beispiel Ärmel einsetzen?

 

Mit Akuratesse, Spaß am Handwerklichen und genügend Zeit für ein Nähprojekt bekommt man viele Dinge auch ohne Hilfe hin.

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