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Dieser Taschengriff: welche Zeit, welcher Stil?


Dunkelmunkel

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Diesen Taschengriff habe ich von einem Flohmarkt in Frankreich.

 

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Es ist ein früher Kunststoff. Die Bügel sind aus dünnen Teilen zusammengeklebt, die Verschlüsse in Form gebogen, die Kanten gerundet, die Scharniere präzise genietet. In beiden Bügeln sind 19 Löcher.

Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, Monsieur wollte mir was von "Schildpatt" erzählen, ein flüchtiger Betrachter könnte das sogar glauben.

 

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Ich habe mit allerhand Suchbegriffen nach einer derartigen Tasche gesucht und keinen auch nur ähnlichen Griff gefunden.

 

Mein Gefühl deutet zu den späten 20er Jahren hin, es könnte aber auch ein Produkt der späten 50er sein; danach wurden andere Kunststoffe verwendet und einfacher verarbeitet.

 

Und wie sah die Tasche aus? Wie könnte die Tasche ausgesehen haben?

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Ich weiß nicht, ob das weiter hilft, aber ich würde sagen, die Tasche hatte nicht nur diesen Griff, sondern man konnte auch einen Schulterriemen befestigen.

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Hmm, Schildpatt , ich weiß nicht . könnte auch Horn sein. Und die zeit Epoche würde ich als 40 iger jahre deuten. Die Tasche wird sicher nicht sehr groß gewesen sein. So eher wie ein Unterarmtäschchen. Heute würde man Clutch sagen.

 

lg mika2608

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Ja, die Tasche hatte einen Schulterriemen.

Auf den Bildern schlecht zu erkennen: An den Bügeln sind "Ohren", in denen je ein dreieckiger Ring steckt (im unteren Bild neben cm 8 bis 10 am Gütermann-Maß). Dessen Innenmaß ist 15 mm. Es gab also einen Träger mit mindestens 15 mm Breite.

 

Nein, es ist weder Schildpatt noch Horn. Es ist Kunststoff, wirkt aber tatsächlich sehr organisch.

 

40er... @mika: Warum 40er? Welches Detail bringt Dich zu dieser Vermutung?

 

Die Tasche kann nicht groß gewesen sein. Der Bügel ist außen 24,5 cm breit und so fragil, dass mit Sicherheit kein Einkaufsbeutel drangehangen hat :D

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Ich habe absolut Null Ahnung, aber mein Bauchgefühl sagt: Deutlich jünger. Irgendwas zwischen späte Sechziger und frühe Achtziger.

 

Ich würde auch auf die 70er tippen. Auch ganz ohne genaue Kenntnisse, sondern

deshalb, weil ich den 70er-Stil miterleben durfte...

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Ich würde ihn stil- und (optisch) materialmäßig in die späten Art-Deko- bzw. Jugendstilausläufer einsortieren, die in den etwas späteren 70ern ja sehr gern wieder aufgegriffen wurden.

Da ich ihn nicht wirklich anfassen und fühlen kann, er mir aber noch nicht wirklich 'so glatt' erscheint, glaube ich, er ist sogar wirklich original-alt, also keine Repro.

 

Für einen 70er erscheint er mir etwas zu wenig 'Vollplastik', ich kann mich aber auch täuschen. Außerdem, und da kann ich mich genauso täuschen, passt mir irgendwie die Vorstellung einer kleinen Tasche nicht in das typische Bild der modischen 70er, jedenfalls nicht in Verbindung zum Thema 'Natur' und 'geschmückt', was dieser Taschengriff mir aber irgendwie einzuflüstern scheint.

 

Nur meine Meinung, muss nix heißen........

 

M.:winke:

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Aber fürs Jugendstil paßt die Form eigentlich gar nicht und für Art Deco ist es irgendwie auch zu schlicht, oder? (gut, der Verschluss würde vielleicht passen.)

 

Ich würde es aus dem Bauch raus auch eher neuer schätzen, aber wie Martin schon sagte... nur nach Photo ist das schon schwierig.

 

Hm... und die Verschlusskonstruktion spricht vielleicht eher für älter...

Bearbeitet von nowak
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Hm... und die Verschlusskonstruktion spricht vielleicht eher für älter...

 

Eben!

 

Und: Jugendstil in der Dekosprache (Meine jetzt NICHT die Ingeniuersbauweise!!! Also NICHT die damalige Architektur-Statik-Neuheit!!!)

ist für Verzierer doch sehr gern floral: Siehe Pariser Metro-Auf-und Abgänge, siehe Plakate, siehe Etiketten auf Weinflaschen,siehe rankende, florale Stickereien auf unprätenziösen, schlichten Schnitten, siehe Siber-und Goldbätter und -blüten beim Schmuck .......

Dass man da mit den ersten Kunststoffen Natur nachgemacht hätte, würde meines Erachtens nach doch auch passen, oder bin ich auf dem Plastikweg?

 

M.

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Ich kann darin weder Art Deco noch Jugendstil (dafür ist er mir viel zu wenig verspielt)

und auch keine nachgeahmte Natur erkennen - oder beziehst Du Dich hier rein auf

das Material? :nix:

Bearbeitet von Rosenrabbatz
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Naja, sowohl auf das Material als auch auf die Henkelchen, die zum Befestigen des Trageriemens dienen. Ebenso den Verschluss hätten 70er-Designer doch eher weniger 'plump' (also damit meine ich NICHT 'nicht schön', ganz im Gegenteil!) oder einfach gestaltet, oder?

Vielleicht vertue ich mch auch gewaltig........

 

M.:winke:

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Tja, auch mit wenig Ahnung, aber einigen Erinnerungen:

Mich erinnert der Kunststoff mit den Braunschattierungen an die Haarkämme aus meiner Kindheit, die es zT in den frühen 60ern noch aus Horn (?) gab, dann auch aus Kunststoff, aber noch aufwändig hergestellt, nicht einfach gespritzt.

Die Griffform (der innere Ausschnitt) könnte ich mir auch in den frühen 60ern vorstellen, als Nachklang zum Nierentisch :confused:

Alle zusammen kommen wir noch drauf :rolleyes::D

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Hhttp://www.return2style.de/accessf.htm

Hallo , schaut auf diesen Link. Dort gibt es genau diesen Taschenbügel. Schaut bei den Taschen aus den 40 igern.

lg mika2608

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Super :D

 

@mika, in Deinem Link ist ein "h" zuviel. Aber der Link ist klasse, genau das, was ich nicht gefunden hatte!

 

Bei den 20ern ist so ein Modell dabei, auch bei den 40ern sind solche Taschenbügel. Und hier ist auch des Rätsels Lösung: Das war ein gekaufter Taschenbügel zum Tasche-selber-dranmachen. Daher die relativ großen und auffälligen Löcher. Und daher auch die Schwierigkeit, das Ding einem Stil zuzuordnen.

 

In den 70ern gab es entfernt ähnliche Taschenbügel, da kann ich mich noch sehr lebhaft selbst dran erinnern :o Meist hatten sie oben einen Knips-Verschluss (so nenne ich das, wann man zwei Kugeln aneinander vorbei "knipsen" muss) und waren aus Polystyrol, grob verarbeitet mit Pressnähten und viel zu grellfarbig, um wie Schildpatt auszusehen *grusel*

 

Dieses Ding ist aus einen Material, das heute für Brillengestelle verwendet wird und sonst glaube ich für nix mehr. Es ist wunderschön! Bakelit, übrigens, ist auch wunderschön, aber immer opak (nie durchscheinend) und uni oder höchstens meliert, und es ist ein Duroplast. Es wird in Form gepresst, nicht gebogen.

 

Danke an die Mit-Rater. Bei Tageslicht mache ich noch ein, zwei Detailbildchen. Der Bügel bleibt taschenlos, bis ich mal was Stilentsprechendes nähe... da keimt schon eine Idee...

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Celluloseacetat. Klingt gut. Sieht auch gut aus. Ja, das könnte es sein.

Auf dem Bild, das ich bei Manufaktum sehe, ist nicht zu erkennen, ob die Marmorierung aussieht wie an dem Taschengriff. Diese ganz feinen Farbschichten sind typisch für dieses Material, von dem ich leider nicht weiß, wie es heißt.

 

Die versprochenen Detailfotos... bei Tages(dämmer)licht.

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Ist das nicht ein wunderschönes Material? Ich frage mal beim Optiker, ob die das kennen.

251942124_Verschlusslinks.jpg.91fbc2537bd6e6c5e151b9b91bf8cae7.jpg

Bitte beachten: alle Kanten sind nachbearbeitet, das Öhrchen ist passgenau ausgesägt und dann angeklebt. Schade, dass solche Arbeiten heute kaum noch zu bekommen sind.

1691939200_Ohrlinks.jpg.6368336f433f0c62b202b63c05f93ed1.jpg

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Die Kämme sind relativ dunkel, das stimmt.

Aber irgendwo habe ich etwas von leichtem Einfärben gelesen, und dass CA als Ersatz für Schildpatt verwendet wurde, und eben für Brillengestelle.

 

Der Gang zum Optiker ist da sicher hilfreich!

 

Gruß AnneQ

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An irgend sowas (Stoff-Täschchen) -aus Omas Zeiten/meiner Kinderzeit- kann ich mich auch noch erinnern. Kann aber sein, daß es kaputt war und von meiner Mutter weggeworfen wurde?:confused:

Aber eine Haarspange in dieser Art könnte noch irgendwo sein. Und von Kämmen weiß ich auch noch.

 

Auf dem Jahrmarkt hat ein Händler die Ware angeboten mit den Worten: "Leute kauft Kämme, es kommen lausige Zeiten!":D

 

Grüße Annemarie

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Daß der Verschlussmechanismus selber aus Kunststoff ist würde mich eher auf die 1920er tippen lassen.

 

M.E. ist das nämlich nicht sehr stabil und man hat das dann durch andere, praktischere Mechanismen ersetzt. (Außerdem bin ich nicht sicher, ob im Krieg in Europa Kunststoffe für so was erhältlich waren...)

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Auf mich wirkt das Ding ein wenig wie nach einem Kreativititäts-Anfall geboren:

"Wir haben hier ein Material, das super aussieht, aber leider für nichts wirklich zu gebrauchen ist. Es ist dünn, leicht elastisch, nicht sehr stabil; aber man kann es bohren und kleben. Mach was draus!"

 

Aus einem fast wertlosen Material mit viel Aufwand und winzigen Mengen von (kriegswichtigem) Metall etwas Brauchbares zu machen, das passt gut in Kriegszeiten. Spräche für die 40er.

Ich könnte mir einen aus Bast gehäkelten Beutel an diesem Bügel denken. Noch so ein wertloses Material.

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Naja, Nylons gab es nicht, weil man den Kunststoff anderweitig brauchte.

 

Und Celluloid gab es schon ab Ende des 19.Jahrhunderts. Das war nun nicht neu und unerforscht. (Aber leicht entzündlich... Brennprobe? :rolleyes: :D )

Bearbeitet von nowak
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