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Bittere Medizin? - Krankenschwester-Uniform um 1900


Tarlwen

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Danke, Sisue für Deinen Zuspruch, den kann ich grade echt brauchen. :hug:

Wie immer wenn man es eilig hat, läuft's nicht glatt. Gestern Abend habe ich noch den Kragen eingesetzt und ich könnte in die Tischkante beissen! :mad::(

Die ganze Schulterpartie sitzt nicht.:( Die Falten vorne ziehen sich schief Richtung Armloch auf, im Nacken habe ich eine Beule und die Schulternaht sitzt gute 3 cm zu weit Vorne.

Über der Brust sitzt die Bluse auch zu straff, offenbar ist sie im ganzen zu klein. :(

Ich dachte erst, der Hals ist zu eng und deshalb zieht es sich, aber der Kragen fühlt sich von der Weite her gut an. Es ist ein Elend.

Ich habe das Teil also in die Ecke geknallt und zähneknirschend neuen Stoff bestellt.

Um an der vorhandenen Bluse rumzuändern habe ich grade weder Zeit noch Nerven und selbst wenn ich die Schrägzüge und die Beule raus bekomme, bleibt immer noch die nach vorne verlagerte Schulternaht und die stört mich mit Abstand am meisten. :rolleyes:

 

Also werde ich die Tage mit dem Rock anfangen und danach eine neue Bluse (nach einem TV-Schnitt aber wahrscheinlich mit den Ärmeln der ersten Bluse) machen.

 

Man, hab ich Frust grade. :mad:

Bearbeitet von Tarlwen
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Würde es etwas helfen, die Falten im VT weniger tief zu legen, um mehr Weite zu bekommen und "nur" die Schulterpasse neu zuzuschneiden?

So könntest Du mit ein wenig Auftremnen auch die Kante für die Knöpfe und Knopflöcher beibehalten...

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Ohje, wie ärgerlich. Um dir einen Ratschlag geben zu können habe ich zu wenig Ahnung. Der Rock wird bestimmt ganz einfach funktionieren und davon ist die Bluse dann so beeindruckt, dass sie sich im zweiten Anlauf wie von selbst nähen wird!

Vielen Dank für den Link zu dem LARP. Das klingt mega spannend. Ich selbst bräuchte wohl ein Armbändchen, das 'nicht interagieren' sagt, weil ich ein so großer Angsthase bin :D (Ich erinnere mich an ein Harry Potter LARP mit einem nächtlichen Abstecher in den Verbotenen Wald. Gruselig!) Dennoch, super spannend. Lehre der Bluse das Fürchten ;)

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Ich habe das Teil also in die Ecke geknallt und zähneknirschend neuen Stoff bestellt.

Das ist ja saudoof! Wenn du jetzt erst noch auf den Stoff warten mußt, kannst du es ja wenigstens erst einmal mit Mißachtung strafen. :D

 

Was das Stoffbestellen angeht, ich habe so blauweißen Streifenstoff bislang gut in der Stoffabteilung das örtlichen Warenhauses kaufen können. Ich habe ihn nicht nur wiederholt für Babydecken benutzt, sondern da liegt noch ein schwer mißachtetes Natural Form Kleid Projekt mit solch einem Stoff in der Ecke. *hust* :o

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Danke für Eure Aufmunterung! :hug:

 

Würde es etwas helfen, die Falten im VT weniger tief zu legen, um mehr Weite zu bekommen und "nur" die Schulterpasse neu zuzuschneiden?

So könntest Du mit ein wenig Auftremnen auch die Kante für die Knöpfe und Knopflöcher beibehalten...

 

Nein, denn das bringt ja die Schulternaht nicht weiter auf die Schulter.

Und wenn ich die Schulter an der Passe länger mache, passt ja das Vorderteil nicht mehr und ich müsste Armloch und Halsausschnitt neu schneiden, damit die Schulter vom Vorderteil länger wird und weiter auf die Schulter wandert.

Glaub ich... :confused:

Das ist mir zu viel Stress.

 

Aber ich werde das Vorderteil auftrennen und schauen, ob ich das neue Vorderteil daraus zuschneiden und die Knopfleiste rüber retten kann. Knopflöcher sind zum Glück ja noch nicht drin.

 

Um mal eine gute Nachricht zu vermelden: StoffAmStück und DHL waren mir gnädig: Donnerstag Abend war mein nachbestellter Stoff schon da! :freu:

Der ist schon gewaschen und wartet auf seinen Einsatz.

 

Was das Stoffbestellen angeht, ich habe so blauweißen Streifenstoff bislang gut in der Stoffabteilung das örtlichen Warenhauses kaufen können.

 

Das ist ja im Grunde ein klassischer Hemden- und Blusenstoff. Den gibt’s bei uns sicher auch. Aber bevor ich rum renne und genau den nicht finde, bestell ich lieber nach. ;)

 

Vielen Dank für den Link zu dem LARP. Das klingt mega spannend. Ich selbst bräuchte wohl ein Armbändchen, das 'nicht interagieren' sagt, weil ich ein so großer Angsthase bin (Ich erinnere mich an ein Harry Potter LARP mit einem nächtlichen Abstecher in den Verbotenen Wald. Gruselig!) Dennoch, super spannend. Lehre der Bluse das Fürchten

 

Es wird sicher gruselig werden, aber ich kenne die SL sehr gut und die sehen mit den NSC schon zu, dass jeder Spieler auf seine Kosten kommt und nicht OT in Angst und Schrecken versetzt wird.

Das Potter-Larp war aber nicht die JWA (Johann Weyer Akademie), oder?

 

 

So, ich werde mal sehen, ob ich nicht am Dienstag welche von meinen vielen Überstunden abbauen kann und so endlich zum nähen komme. ;)

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Oh weh - das ist echt resignierend, ich sitze grade an einer edwardianischen Bluse und hab fast das gleiche Problem, nur ich hatte glücklicherweise sehr viel Stoff...dieses Nachbestellen und Warten ist ja das Schlimmste :p

 

Ich drück die Daumen, dass das diesmal wird. Wenn sie diesmal zu groß würde, dann kannst du ja immernoch Biesen zum Verkleinern nähen oder seitlich etwas enger gehen...:hug: das wird schon! Und ja bitte rette die Knopfleiste, die sieht so super ordentlich bei dir aus!:rolleyes:

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Ich weiss, dass deine Planung steht, aber ich bin gerade bei youtube Über dieses Video gestolpert:

 

Vielleicht ist das ja von Interesse!

 

Ansonsten lese ich hier (wie meistens) nr still mit, bin aber sehr beeindruckt von deinen Nähkünsten!

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Moin moin Zusammen,

 

Miss Parlic, ich drück Dir die Daumen mit Deiner Bluse. :hug:

Wenn ich von dem Stoff was über behalte, ist das nicht schlimm, dann mache ich was anderes draus. Aber wenn am Ende Stoff fehlt und keine Zeit zum Nachbestellen ist, ist halt doof.

 

 

Den Feiertag gestern habe ich genutzt und auch ganz gut was geschafft. :)

 

Am Sonntag Abend habe ich noch den Oberstoff vom Rock zugeschnitten.

Der Rockschnitt besteht aus drei Teilen (Vorderteil, ein Seitenteil pro Seite). Das Seitenteil muss bei der Verwendung von Streifenstoff durchgeschnitten werden. Weil mir der Streifenverlauf dabei immer noch zu schräg wird, habe ich das Seitenteil zwei mal geteilt und habe jetzt zum Vorderteil ein vorderes und hinteres Seitenteil sowie ein Rückenteil.

Blöderweise habe ich an die von mir gemachten Teilungen vergessen, eine Nahtzugabe dran zu schneiden :mad:, muss ich gucken, wie ich das mit einer möglichst schmalen Nahtzugabe hin bekomme.

 

Die Oberstoff-Teile lege ich auf mein weißes Baumwollfutter und schneide das genau danach zu. Hier vorderes und hinteres Seitenteil:

 

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Damit ich nichts verwechsele, stecke ich die Teile direkt aneinander und nähe anschließend die hinteren Rockbahnen aneinander.

 

Beim Vorderteil schlage ich die zwei Abnäher durch und markiere den Anfang des Taschenschlitzes. Ich mache in jede vordere Seitennaht eine Tasche. Stauraum kann man beim LARP nie genug haben. ;)

 

Zuerst setze ich die Taschenbeutel an der Markierung an Vorderteil und Seitenteil und streiche die Nahtzugaben mit der Scherenkante auseinander.

Anschließend stecke ich die Seitenteile zusammen und nähe Seitennähte und Taschenbeutel in einem Rutsch zusammen.

 

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Nachdem ich alles noch mal gebügelt habe, stecke ich Oberstoff und Futter zueinander zusammen und hefte beide Lagen an der Oberkante zusammen.

Im Anschluß nähe ich die beiden Abnäher im Vorderteil.

Die hintere Mittelnaht bleibt erst mal offen.

 

Die beiden rückwärtigen Bahnen lege ich zur Probe in Falten und stecke sie fest. Wenn die Weite des Rockes beim Anprobieren passt (ich gebe noch 2 Zentimeter Weite für die Bluse dazu), muss ich jetzt erst mal die Länge anpassen.

 

 

Die Pleiten-Pech-und-Pannen-Serie geht weiter: :(

Der Rock ist an zwei Stellen zu kurz, als dass ich den Saum wie geplant zwei mal umschlagen kann.

Also werde ich Wohl oder Übel innen einen Beleg mit Schrägband machen müssen. Ist jetzt nicht sooo tragisch, aber halt etwas mehr Arbeit. Aber immerhin "A". ;)

 

Der Rock hat jetzt insgesamt eine gleichmäßige Länge, nur eben 3,4, cm zu kurz. :rolleyes:

 

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Jetzt schneide ich zuerst das Futter um einen Zentimeter (die Saumzugabe am Oberstoff) zurück.

 

Der Saum braucht noch einen Beleg aus Leinen, um den Rock noch etwas zu versteifen.

Ausgehend vom Futter markiere ich mir die Saumline direkt auf meinem Leinen und mache für jede Rockbahn einen eigenen, 13 cm hohen Beleg.

 

Die Teile setzte ich aneinander, schneide die Nahtzugabe der oberen Kante schmal um und bügel sie fest. Dann setze ich den Beleg innen auf das Rockfutter und steppe ihn an beiden Kanten schmal fest.

 

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Nun muss ich mir erst mal gute 5 Meter Schrägband für den Saum des Oberstoffes anfertigen.

Ich schneide das Band mit dem Rollschneider zu und bügel mir das Band mit dem größten Schrägbandformer zurecht, den ich habe.

Das Band stecke ich auf die rechte Oberstoff-Seite.

 

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Heute habe ich noch einen freien Tag und es geht gleich mit dem Saum weiter.

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Nach dem Annähen schneide ich kleine Dreiecke aus der Nahtzugabe, bügel das Schrägband um die Kante und nähe die lose Kante des Schrägbandes mit der Maschine an.

 

Jaa, faul, ich weis, aber nicht so schlimm. ;) Im späten 19. Jahrhundert sind sichtbare Maschinennähte oft zu sehen, grade am Saum. Ausserdem machen wir ja hier grade Arbeitskleidung und keine Haute Couture. :D

 

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Das sieht sehr schön aus mit dem schräg gestreiften Belegstreifen finde ich. :) Schade, dass es wieder mal keiner sieht.

 

 

Jetzt kann ich die hintere Mittelnaht bis auf 25 cm für den Schlitz schließen. Weil es nicht mehr anders geht (weil der Saum schon zu ist) habe ich die Nahtzugabe offen im Rock liegen.

Damit trotzdem nichts ausfranst, schlage ich die beiden Lagen der Nahtzugaben knapp gegeneinander und nähe sie überwendlich fest.

 

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Der Schlitz muss noch schön werden:

Die linke Seite bekommt einen Stoffstreifen in die Naht mitgefasst, der einen Untertritt bildet, bei der rechten Seite schlage ich die Nahtzugaben so gegeneinander, dass der gestreifte Stoff 2 mm übersteht und die weiße Baumwolle nicht rausblitzen kann.

 

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Der Rock bekommt jetzt noch den Bund:

Der Bund hat vorne eine Spitze. Um den Bund noch etwas mehr zu betonen, habe ich mich für einen schrägen Streifenverlauf entschieden, der sich in der vorderen Mitte spiegelt.

Damit sich der Stoff im schrägen Fadenlauf nicht verzieht, bügel ich hier "böse" Vliseline auf. Anschließend schneide ich linkes und rechtes Bundteil im schrägen Streifenverlauf zu und nähe beide Teile in der vorderen Mitte zusammen.

 

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Zusätzlich brauche ich noch einen Streifen Leineneinlage und den inneren Bund ohne Spitze.

 

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Am äußeren Bund markiere ich mir am unteren Ende (dem mit der Spitze) erst mal die Nahtlinie und bügel die Nahtzugabe sauber nach innen um. An der leicht geschwungenen Spitze schneide ich die Nahtzugabe ein.

 

Jetzt messe ich die obere Kante am Rock noch mal aus und lege die hintere Rockbahn in Falten, bis die Weite passt.

 

Jetzt kommen Rock und Bund zusammen:

Bis zu der Stelle, an der die Unterkante des Bundes von der Geraden in die geschwungene Spitze über geht, stecke ich die rechte und linke Bundseite rechts auf rechts an den Rock und nähe beide Teile aneinander.

 

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Um die Spitze zu befestigen, lege ich den Rock glatt aus und stecke die Spitze fest.

Mit den Nahtzugaben in den Bund gelegt steppe ich knapp an der unteren Bundkante entlang. So wird auch gleich die Spitze mit dem Rock verbunden.

 

Den inneren Bund (ohne Spitze) nähe ich rechts auf rechts an die obere grade Aussenbundkante. Auf die Nahtzugabe setze ich anschließend den Leinenstreifen.

 

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Jetzt nähe ich die beiden kurzen Enden des Bundes zu, drehe den Bund auf rechts und nähe als letztes die noch offene Kante des Innenbundes eingeschlagen fest.

 

Der Rock schließt mit zwei Haken und Ösen.

 

 

Puuh, wenigstens etwas fertig.

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Geht gleich weiter mit der Bluse:

 

Ich versuche mein Glück aufs neue mit Truly Victorians 1893 Blouse Waist.

Die habe ich schon mal genäht, da gibt es keine bösen Überraschungen.

 

Die Bluse hat - typisch für die früheren Blusetaillen - ein festeres, eng und glatt anliegendes Futter, auf dem der mitunter bauschige Oberstoff montiert wird.

 

Hier seht ihr den Zuschnitt von Oberstoff (Streifen) und Futter (weiß).

 

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Zum Glück konnte ich die Vorderteile von der alten Bluse auftrennen und die schöne Knopfeiste retten. :)

 

Zuerst nähe ich das Futter zusammen:

Das Vorderteil hat pro Seite zwei Abnäher, die ich zuerst zunähe und ausbügel, dann setze ich Seitenteil und Rückenteil an. Die Schulternähte bleiben erst mal offen.

 

Beim Oberstoff werden Schulternaht und Taillenlinie sowie die Taillenlinie im Rückenteil gerafft.

 

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Im Anschluß setze ich auch hier Vorder-, Seiten-, und Rückenteil zusammen.

Die Vordere Kante/Knopfleiste wird eigentlich verstürzt, hier habe ich aber die Knopfleiste recycelt und das Futter mit der Vorderkante an der Webkante zugeschnitten, so dass ich hier beide Lagen einfach zusammen nähen kann.

 

Um die noch offenen Schulternähte zu schießen, schließe ich die Naht durch alle Lagen. Um die Nahtzugabe verschwinden zu lassen, schneide ich drei der vier Stoffladen zurück, schlage die übrig gebliebene Nahtzugabe um die zurückgeschnittenen und nähe sie mit der Hand fest. Eine falsche Kappnaht sozusagen.

 

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Den Kragen mache ich aus weißem Köper, er ist niedrig und an ihn wird später noch ein hoher, umgelegter Kragen angeknöpft.

 

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Der Kragen wird angenäht und das Kragenfutter innen von Hand anstaffiert.

 

 

Da die Ärmel, die zu der Bluse gehören mir in dem Fall hier zu riesig sind, nehme ich die Ärmel, die ich schon für die alte Bluse vorbereitet hatte. Allerdings baue ich hier doch noch ein Baumwollfutter ein, damit sie besser stehen und ein bisschen wärmer sind.

 

Beim Ärmelschlitz muss ich da etwas tricksen und die Kanten vom Futter mit der Hand anstaffieren.

 

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Die große Äremelkugel wird auf Armlochweite eingekräuselt und der Ärmel ins Loch gesetzt. Idiotensicher, sogar für mich, die ich ja mit Ärmeln immer wieder so meine Probleme habe. ;)

Die zurückgeschnittene Nahtzugabe wird mit einem Schrägband aus Streifenstoff eingefasst.

 

Nach der Anprobe musste ich die Ärmel noch mal um 6 cm kürzen. :(

Von meinem schönen Schlitz ist nicht mehr so viel übrig, aber da der Schlitz jetzt genau so lang ist wie die Manschetten, sieht es nicht blöd aus finde ich.

 

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Der Rest vom Schrägband kommt am Blusensaum zum Einsatz:

damit kann ich die Kante schön flach einfassen. Der Stoff, der durch die Raffungen zu viel ist, lege ich in Falten, bis er flach auf dem Futter liegt.

 

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Zu guter Letzt stecke ich noch die Knopflöcher und nähe meine Perlmuttknöpfe an.

 

 

Fertig. :freu:

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So, das Kleid ist schon mal fertig: :freu::freu::freu:

 

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Trotz aller Rückschläge bin ich sehr zufrieden mit der Passform und der Linie, die das Kleid erzeugt. Die Bewegungsfreiheit ist auch gut.

Ein kleines Pokissen zusätzlich wäre glaub ich nicht schlecht gewesen, aber wir sind ja hier bei der Arbeit und nicht beim Afternoon-Tea. Also immer schön praktisch bleiben. ;)

 

Jetzt muss ich diese Woche über noch den Kragen, die Schürze und die Haube auf die Reihe kriegen.

 

Donnerstag abend ist Schicht um Schacht, da muss ich fürs Shooting packen.

Also drückt mir die Daumen. :)

Bearbeitet von Tarlwen
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Das sieht schon sehr nach Krankenschwester aus, klasse! Ich habe keine Zweifel, dass du den Rest auch noch schaffst, drücke dir aber trotzdem gerne die Daumen. ;)

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So ein schöner Schlitz, schade, daß du kürzen mußtest. Aber gesamt auch ganz toll. Danke, daß du dir die Zeit genommen hast, die Teilschritte zu dokumentieren. :)

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Wow, das sieht richtig klasse aus Tarlwen! :klatschen:

 

Und diese akkurate Verarbeitung mit den ganzen Streifen - Ich bin total begeistert! Das würde ich NIE so hinbekommen.

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Grosses Lob, super gelungen.

Aber da weiss ich gar nicht, was mich mehr fasziniert, das super gut genähte Kleid oder die Nähmaschine. Da stellt sich wieder einmal die Frage, ob man wirklich eine super moderne computer gesteuerte Maschine braucht, wenn man mit einem so schönen alten Schätzchen doch genau so gut nähen kann

 

Irmi

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Grosses Lob, super gelungen.

Aber da weiss ich gar nicht, was mich mehr fasziniert, das super gut genähte Kleid oder die Nähmaschine. Da stellt sich wieder einmal die Frage, ob man wirklich eine super moderne computer gesteuerte Maschine braucht, wenn man mit einem so schönen alten Schätzchen doch genau so gut nähen kann

 

Irmi

 

"Kann" ist das Stichwort:D Das gilt dann auch im Umkehrschluß - wenn man es nicht kann, hilft auch nicht die tollste, teuerste Maschine...

 

Ich finde das Kleid auch sehr schön und bin von Deiner Verarbeitung und dem Tempo schwer beeindruckt! Hoffentlich klappt alles gut für die ausstehenden Reste - wenn Du wieder auftauchst, freuen wir uns dann alle über die Bilder:D

 

LG Junipau

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Kompliment, sooo schön geworden.

 

Deine Nähmaschine erinnert mich daran, dass wir in den 70 er Jahren nach dem Tod meiner Großmutter ein ähnliches Schätzchen zum Sperrmüll auf die Straße gestellt haben. :freak:

 

Ich könnte mir heute noch dafür ein Monogramm in den Hintern beißen. :mad:

 

Ein Trost, das Teil hatte schon nach fünf Minuten einen neuen Besitzer gefunden.

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Ich bin tief beeindruckt! Ganz großes Lob!

 

Für das Kleid - aber auch dafür, dass du nicht aufgegeben hast, als es gar nicht glatt laufen wollte!

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Soo, da ich bin wieder aus der Versenkung aufgetaucht.

 

Erst mal ein dickes Dankeschön für Euer Lob und Eure Motivation! Das habe ich echt gut gebraucht! :hug:

Den "Kleinkram" wie Schürze und Haube fertig zu bekommen war wirklich ein Wettrennen gegen die Zeit und ziemlich stressig für mich.

 

Wie war das Shooting?

 

Mit einem Wort: Großartig! :freu: :freu:

Davon erzähle ich Euch später, ich will der Vollständigkeit halber erst noch den Rest nachtragen:

 

Für die Schürze habe ich mir das Schnittmuster selbst gezeichnet.

Wie alten Fotos zu entnehmen ist, waren die Schürzen nicht genormt, es gab sehr viele verschiedene, genau wie die Uniform-Kleider.

 

Weil ich es nicht ganz so langweilig haben wollte, habe ich mich entschieden, die Träger aus dem Taillenband auf den Rücken laufen zu lassen und den Latz dazwischen zu setzen.

Hier meine Annäherung in Papier:

 

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Weil die Streifen des Kleides leicht durch den Köper für die Schürze scheinen, habe ich beschlossen, die Schürze komplett mit Baumwollstoff zu füttern.

 

Zuerst habe ich die Träger und den Latz zusammen gesetzt und das gesamte Teil aus dem Baumwollfutter zugeschnitten. Auf das Baumwollfutter habe ich innen eine kleine Tasche aufgesetzt. Beide Lagen habe ich rechts auf rechts aufeinander gesteckt und zusammen genäht. Nachdem ich die Nahtzugaben zurückgeschnitten und an Ecken und Rundungen eingeschnitten habe, habe ich den Latz durch die untere Öffnung (wo später das Taillenband dran kommt) gewendet, gebügelt und die Kanten schmal abgesteppt.

 

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Der Rockteil besteht aus einem glatt angesetzten Mittelteil und je einem am Taillenband in Falten gelegten Seitenteil. Bei beiden Lagen setze ich die drei Teile aneinander. Beim Oberstoff bügel ich Nahtzugaben zur Seite und steppe von rechts knapp neben der Naht lang.

Beide Lagen nähe ich jetzt rechts auf rechts zusammen und lasse die obere Kante zum Wenden und Annähen ans Taillenband offen.

 

Damit die untere Schürzenkante trotz einer weiter vom Rand entfernten Steppnaht schöner liegen bleibt, steppe ich die Nahtzugabe nach dem Wenden am Futter unter.

Um optisch einen Saum zu simulieren, steppe ich die Kante 3 cm breit ab.

 

Jetzt lege ich die Seitenteile oben in Falten und setze Rockteil und Latzteil an ein Taillenband.

 

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Das Taillenband entspricht nicht ganz meiner Taillenweite. Da ich das Taillenband füttern muss, damit die Streifen auch hier nicht durchschlagen, mache ich das nur so breit wie die Schürze und setze die Bindebänder an.

Die Bindebänder mache ich einlagig und säume sie schmal mit dem Säumerfuß. Die Enden gestalte ich spitz.

 

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Zu guter Letzt steche ich die Knopflöcher und in die Träger und nähe die dazu gehörigen Knöpfe innen ans Taillenband.

 

Die Schürze bekommt noch zwei einfache Taschen aufgesetzt:

 

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Hier die Tasche im (runtergeklappten) Latz:

 

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Fertig:

 

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Wie Ihr auf den Fotos sehen könnt, hat die Bluse noch einen angeknöpften hohen Kragen bekommen.

 

Den Schnitt habe ich halb von Truly Victorian (Steg) und halb von meinen ursprünglichen Schnitt (Kragen) genommen.

Beide Teile habe ich mit Vliseline verstärkt, weil sich mein bräunliches Steifleinen durchgeschlagen hätte.

 

Der Steg hat unten zwei Kopflöcher, durch die wird der Kragen am Blusenkragen angeknöpft. Dafür hat der Kragen auch im Nacken ein Knopfloch.

 

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Bearbeitet von Tarlwen
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Das ist sooooo toll!

 

Du machst das wirklich ganz klasse.

 

Und die viele Arbeit für ein Teil, das Du nun wirklich nicht jeden Tag trägst - bewundernswert!

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Dann fehlte noch mein heimliches Sorgenkind; die Haube.

 

Die Haube ist für das Outfit essentiell und musste deswegen perfekt werden.

Ich wusste nicht so richtig, wie ich das angehen soll und wie die Hauben genau aussehen und gemacht wurden - auf jeden Fall war es mehr als die typischen Faschings-Krankenschwestern- Stirnband-Hauben.

 

Zum Glück gibt es in Hamburg ein Medizinhistorisches Museum (sehr empfehlenswert, wenn man sich für Medizingeschichte interessiert) und dort war eine Haube ausgestellt. Wenn sie auch nicht genau so aussieht, wie ich mir meine vorstelle, hat mir das schon mal sehr weiter geholfen.

 

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Im Grunde besteht die Haube aus einer umgeklappte Krempe, an die ein angekräuselter "Schleier"Teil angesetzt ist, der den Hinterkopf bedeckt.

Der wird gefaltet und von einer Nadel in Form gehalten, aber das können wir vernachlässigen.

Die Krempe hier ragt mir zu steil auf, bei meiner Charité-Vorlage steht fast waagerecht vom Hinterkopf ab, die Haube sitzt sehr weit am Hinterkopf.

 

Nach einigen hin und her-probieren in ich bei einem simplen Streifen für die Krempe gelandet, der zu den Seiten hin schmal zuläuft.

Etwas friemeliger war der Schleierteil, da habe ich mit Papier herum experimentiert.

 

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Am Ende stellte sich das Schnittmuster für den Schleierteil als quer halbiertes Oval heraus. An der geraden Kante wird der Teil an die Krempe gesetzt und dabei eingeräuselt, damit der Hinterkopf und die Haare (flacher Knoten) genug Platz haben.

 

Hier also mein Schnittmuster:

 

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Oben der Schleierteil, unten die Krempe.

 

Die Krempe schneide ich doppelt aus Köper zu und bebügel sie mit fester Vliseline (wieder kein "A"-Steifleinen wegen der Farbe ;)).

Auf dem Foto seht Ihr eine horizontale Aussparung, an der die Krempe später umgeschlagen wird. An den schmaleren (hier oberen) Teil wird nachher der Schleierteil angesetzt. Er ist schmaler, damit der Ansatz des Schleierteils später unter der Krempe verschwindet.

 

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Die beiden Krempenteile nähe ich rechts auf rechts zusammen, die Kante, an die der Schleierteil angesetzt wird bleibt offen. In die Naht habe ich jeweils an der linken und rechten schmalen Kante ein Stück Köperband mit gefasst, damit wird die Haube später im Nacken zugebunden.

Die Nahtzugaben schneide ich zurück, wende das Teil, forme die Ecken schön aus und lege es beiseite.

 

Den Schleierteil schneide ich einmal aus Köper und einmal aus Baumwolleinwand zu, nähe beide Lagen an der gerundeten Seite zusammen, schneide kleine Dreiecke aus der Nahtzugabe, wende das Teil und steppe die Kante schmal ab.

 

Die obere, grade Kante kräusel ich in der Mitte auf Weite meiner Krempe ein...

 

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... und setze den Teil an die Krempe, klappe die Nahtzugabe in die Krempe hinein und bügel die Nahtzugabe der anderen Lage der Krempe um. Anschließend steppe ich die Kante fest, verschließe damit die Öffnung und die Haube ist fast fertig.

 

Jetzt wird die ganze Haube erst mal kräftig gestärkt.

 

Damit die Falten im Schleierteil so schön exakt liegen bleiben und sich nicht bewegen, müssen sie noch befestigt werden. Gleichzeitig muss die Befestigung zum waschen, bügeln und stärken zu öffnen sein.

Die Haube aus dem Museum hat es da leicht, da lässt sich die Faltung leicht öffnen. Wenn man bei den Charité-Serien-Hauben genau hinschaut, sieht man ein Bändchen im inneren und ich bin sicher, das hält die Falten am Platz, wenn ich auch nicht genau raus bekommen habe wie.

Ich habe mir eine andere Lösung überlegt und in jedes Faltental auf der Innenseite eine kleine Schlaufe genäht, durch die ein Bändchen gezogen wird. Die Schlaufen sind eng genug, dass sie nicht groß auf dem Bändchen hin und her gleiten. Die Enden des Bändchens haben auch eine Schlaufe und werden in je ein Häkchen eingehängt.

 

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So kann man die Haube zum transportieren, bügeln und stärken einfach ausbreiten:

 

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Der innen an der Krempe angenähte Kamm hält die Haube auf dem Kopf.

Eigentlich werden dafür Schiebeklemmchen genommen, aber die halten bei mir einfach nicht.

 

Wenn man das Bändchen zusammenzieht und in die Häkchen einhängt und

die Schleife schließt, bekommt die Haube ihre Form:

 

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