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Pannesamt wie am besten verarbeiten


grandmaines

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Guten Tag Euch allen,

 

ich habe demnächst mehr als 10 Plastikkisten der Maße 40x30x10 mit Pannesamt zu benähen. Es soll so sein, dass der Boden unten ein Teil sein soll, dann der Rand, lang genug mit Gummi am Rand, dass er um die Kiste aussen rum zum Boden geht und dann drauf steht. Der Effekt soll sein, dass die Kiste gut aussieht und die Sachen dadrin schön aussehen.

 

Nun zu meiner Frage: ich habe noch keinen Pannesamt verarbeitet, wenn ich den Samt in die Hand nehme, ist er flutschig und ich denke, ich werde Probleme damit haben.

 

1. wie kann ich solch einen flutschigen Stoff am besten zuschneiden, dass ich nicht jedes Teil einzeln machen muss? Der "haut" mir doch ständig ab? (Deutsch: rutscht weg)

 

2. wie gehe ich beim Nähen am besten vor, damit ich zügig vorankomme (ich neige dazu, beim Nähen zu Träumen und zu trödeln :D - das ist auch in Ordnung so. aber in diesem Fall sollten die Teile baldmöglichst fertig sein und eine Technik zum raschen fertigstellen eine Wohltat für mich (ich weiss nicht wirklich, wie ich da richtig dran gehen könnte)

 

ausser Rollschneider und Matte habe ich eine Elna und eine Overlock zur Verfügung.

 

Es wäre für mich eine grosse Hilfe, wenn jemand Tips für mich hätte, damit ich diese Aufgabe lösen kann.

 

Einen schönen Tag wünsche ich Euch noch

grandma

Bearbeitet von grandmaines
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Hm, ein ganz schönes Projekt!

Also hier haben wir schon oft Tipps zu Pannesamt gesucht, guck mal über die Suche.

Ich denke, Punkt eins ist eine Superstretchnadel. Und gutes dünnes Garn, 100er oder 120er.

Dann würde ich den Stoff ein bisschen großzügig zuschneiden, für den Fall, dass er rutscht

und evt. ein Laken untendrunter legen gegen das Wegrutschen?

 

Dann würde ich ein Probeteil machen, so lange, bis es mir gefällt.

 

Danach dann rationell arbeiten, also alle gleichen Arbeitsschritte hintereinander (oder bei 10 vielleicht die Hälfte in einem Rutsch, dann die andere, sonst wirds ja ätzend)

Schneiden,

Stecken,

Nähen.

Bearbeitet von stoffmadame
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Unbedingt Stretchnadel von Schmetz oder Superstretchnadel von Organ verwenden. Als Nähgarn ist einfachen Trojagarn durchaus gut geeignet.

Bezüglich Wegrutschen würde ich z.B. eine dickere Decke drunterlegen und aufpassen, dass ich nur den Pannesamt zuschneide.:D

 

Gutes Gelingen

 

lg Nähbaerchen

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Ich würde die Teile zuerst nicht alle einzeln zuschneiden sondern sie zu Bahnen zusammenfassen, nähen und dann erst schneiden.

Beispielsweise machst Du für Seitenteile und Boden Streifen mit der benötigen Breite aber der vielfachen Länge, nähst die Bahnen zusammen und schneidest sie dann auf die benötigte Länge. Vorder- und Rückseite annähen - fertig (die Oberkanten würde ich auch so machen).

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Und achte auf die Strichrichtung, bzw. die Dehnbarkeit des Stoffes.

Außerdem solltest Du dir den Staubsauger in der Nähe plazieren :-).

Pannesamt rollt höllisch; evtl. kann dir da Sprühstärke helfen.

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Ja, da schreibst du was, Claudia, besonders noch bei den Mengen.

Ich hab mir auch noch ein Stofftuch über Mund und Nase gezogen, weil ich ziemliche Halsschmerzen davon bekam beim vorletzten Mal. :eek:

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Ja, da schreibst du was, Claudia, besonders noch bei den Mengen.

Ich hab mir auch noch ein Stofftuch über Mund und Nase gezogen, weil ich ziemliche Halsschmerzen davon bekam beim vorletzten Mal. :eek:

 

Und lange Ärmel etc wären auch nicht schlecht :rolleyes:....

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Guten Abend,

 

vielen vielen Dank für die Tips schon mal. Da kann ich mich ja gut vorbereiten. Jetzt muss ich nur noch den Stoff und die Kisten bekommen, damit ich loslegen kann.

 

@ Jenny, ich verstehe nicht so ganz, was du damit meinst mit dem Bahnen nähen. Kann es allerdings mangels Stoff und Kisten grade nicht ausprobieren, ob ich noch drauf komme, was gemeint ist.

 

Ich hoffe, ich kann berichten, wenn ich dran bin.

 

schönen Abend noch

grandma

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  • 2 Wochen später...

Hallo Jenny,

 

nein, ich bin noch nicht weiter, da ich den Stoff noch nicht erhalten habe. Ich dachte, es wäre eilig mit der Verarbeitung und wollte vorher schon wissen, wie ich damit umgehen kann. War wohl nicht soooo eilig.

 

Aber wenn es dann so weit ist, weiss ich ja jetzt Bescheid, was zu beachten ist.

 

grandma

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*Dumme Frage zwischenschieb* Ihr schreibt die Antworten so als ob Pannesamt gleich dehnbar ist. Muss das immer so sein? Die Bezeichnung wäre doch auch für nicht dehnbaren Samt zutreffend?

 

MfG

CG

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Rein theoretisch hast du recht, weil Pannesamt eigentlich die Bezeichung für Samt ist, bei dem der Floor flach gepresst ist.

 

Praktisch ist es so, daß man zumindest in Deutschland unter der Bezeichung Pannesamt mit 99,99prozentiger Wahrscheinlichkeit jenen billigen Kunstfasersamt bekommt. Und der ist auf einer gestrickten Basis, wie Jersey.

 

Pannesamt aus Seide würde in der Regel als Seidensamt verkauft.

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Aha, danke dafür. Deshalb haben mich die Antworten etwas verwirrt. Ich habe neulich Pannesamt aus Baumwolle verarbeitet, für Theaterbedarf, aber aus Seide kenne ich ihn eher.

 

MfG

CG

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Ach guck, aus Baumwolle ist mir nun wieder noch keiner untergekommen. Ich dachte immer, der sei entweder Seide bzw. Seide/Viscose oder eben das Polyzeug.

 

Man lernt immer wieder dazu.

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Ich bin auch der Annahme diese Stoffe seien niemals as Baumwolle. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Paneesamt die Bezeichnung für diese schimmernde Samtart ist. Ich habe auch glatten Samt verarbeitet, der war aber nicht mit Panee ausgezeichnet. Oder "Nicki"stoff - Dieser ist rutschig.

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  • 2 Wochen später...

Pannesamt kann genauso wie der übliche Samt aus vielen Fibertypen hergestellt werden, etwa aus Leinen, Mohair oder anderer Wolle, und wie schon bekannt aus Seide oder Baumwolle. Pannesamt aus Baumwolle ist historisch und heute noch erhältlich. Pannesamt wird hergestellt in dem man den Samt stark in einer Richtung drückt (oder hämmert) um dadurch einen sehr starken Glanz zu erzeugen. Leider wird dieser Begriff anscheinend heute auch für andere Arten von Samt benutzt, zB diese crashigen Typen (oft in synthetischen Materialien) mit Flor in allen Richtungen gepresst. Das ist aber per Definition kein Pannesamt. Echter Pannesamt wirkt wie ein Spiegel. Wer einmal richtigen, glänzenden Pannesamt gesehen hat, wird den Unterschied sofort erkennen. Der Seidene ist oft, aber nicht immer glänzender als der aus Baumwolle. Es gibt noch sehr hochwertigen Pannesamt aus Baumwolle, obwohl er vielleicht selten in den Kaufhäusern zu finden ist. Dort findet sich ja wohl nicht der Kundkreis eines solchen recht kostspieligen Materials. Spiegelsamt wird oft der etwas weicher fliessende genannt.

 

Hier eine englishsprachige Erwähnung der Herstellungsmaterialien:

What Is Panne Velvet Material? | eHow.com

 

Nach ein Wenig Recherchieren habe ich festgestellt, das die Bezeichnung Pannesamt für einen dehnbaren Stoff nicht korrekt sein kann. Dehnbar wäre es dann Velour.

 

In Wikipedia kann man auch schlauer werden, aber bei Herstellerwebpages gibt es mehr Information hierzu. ZB war in Deutschland die Firma Lindener für ihre Samtherstellung weltbekannt, darunter auch Pannesamt in Baumwolle die anscheinend von der Firma bevorzugt wurde. Andere Links darf ich auf dieser Stelle nicht einstellen, sind aber leicht zu finden. Die Suche auf "Panne velvet" oder "cotton panne velvet" einstellen, dann lassen sich viele Angebote und Bilder finden.

 

MfG

CG

Bearbeitet von kleingemustert
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Hi,

ich hätte einen Nähtipp:

Auch wenn du mit einer Ovi mit Differential nähst, können sich bei Nahtanfang die Kanten florbedingt verschieben.

Sogar Handheften reicht manchmal nicht zur Fixierung.

Es empfiehlt sich beim Nähen eines samtähnlichen Stoffes die Nahtanfänge mit der Nähma mit wenigen Stichen zu fixieren und dann erst mit der Ovi zu nähen.

Klappt super.

 

Gutes Gelingen!

Samba

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Nach ein Wenig Recherchieren habe ich festgestellt, das die Bezeichnung Pannesamt für einen dehnbaren Stoff nicht korrekt sein kann. Dehnbar wäre es dann Velour.

 

Und wieder einmal sollte man sich davor hüten, zu glauben, daß der Englische Sprachgebrauch die gleiche Bedeutung hat wie der deutsche. :o

 

Wenn ich aus dem Hofer "Illustriertes Textil- und Modelexikon" zitieren darf (3. Auflage, also etwas veraltet, aber immerhin in deutscher Sprache)

 

Velours:

1. Samt (...)

2. Allgemeinbezeichung für eine gerauhte Warenoberfläche (...)

3. Wintermantelstoff mit kurzer, aufgerichteter Haardecke (...) oder mit einer in Strick gelegten Faserlage (...)

 

Panne:

französische Bezeichnung für Seidensamt, speziell für weiche Kleidersamte, deren Flor durch Pressen oder Bügeln niedergelegt wird (...) Neuerdings auch gewirkt; (...)

 

Ein häufiges Problem: gleiche Worte, unterschiedliche Bedeutungen in verschiedenen Sprachen. :o

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Und wieder einmal sollte man sich davor hüten, zu glauben, daß der Englische Sprachgebrauch die gleiche Bedeutung hat wie der deutsche. :o

...

Ein häufiges Problem: gleiche Worte, unterschiedliche Bedeutungen in verschiedenen Sprachen. :o

 

Stimmt, deshalb hatte ich vorhin nochmal nachgeschaut in einschlägigen Deutschen, historischen und modernen, textilmechanischen Fabriks- und Herstellerquellen.

 

Eine sprachliche Unterscheidung gibt es aber eigentlich nicht, die Begriffe sind ähnlich und überdeckend. Vielleicht sollten wir uns die Wandlung des Begriffs lieber in der Perspektive der Zeit ansehen?

 

Da hat der Hofer sich nicht sehr präzise ausgedrückt. So wie ich das sehe, hat er die Bezeichnung einfach ausgelassen. "Dehnbar wäre es Velour" habe ich geschrieben. Hier meinte ich Velour als heute brauchbaren Sammelbegriff. Velluto di Genova, also Velour auf französich, war im 15:en Jahrhundert ein Sammelbegriff von vielen, sehr kostbaren Stoffen der Herrscherklassen. Darunter viele die weder dem heutigen "Samt" noch "Velour" entsprechen. Beispiel mit prachtvollen "Velourstoff" von Rubens gemalt (Velluto di Genova):

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/01/Maria_Serra_Pallavicino.jpg

 

Heute (etwa nach der industriellen Revolution) hat sich der begriff allerdings sehr geändert. Es gibt unzählige Quellen die Velour als die Wirkwaren-variante oder gestrickte Version vom Samt angeben (was allerdings auch nicht 100% präzise ausgedrückt ist, siehe Beiträge weiter unten). Die nicht dehnbare kam natürlich zuerst und ist seit Jahrtausenden belegt. Bei der modernen dehnbaren Variante (die Wirkware kann nur maschinell hergestellt werden!) gibt es unzählige Populärbezeichnungen, die aber oft nichts mit der korrekten Bezeichnung zu tun haben. Ein Solches Beispiel wäre der oft missbrauchte Ausdruck "Nickistoff". In professionellen Zusammenhängen sollte man sich aber darum bemühen, sich korrekter auszudrücken. Und ausserdem: Nur weil es in einem Buch (nicht) steht, ist es nicht unbedingt 100%-ig vollständig. Auch in guten Büchern kommen noch nach Korrekturen Detailfehler oder Unvollständigkeiten vor. Um noch ein Beispiel zu nennen: Das Wort wird auf französich so geschrieben: Panné. Dort hat der Hofer also noch eine Panne (!) gemacht.

 

Die Bezeichnung Panné ist nicht nur in Frankreich gängig. Diese Bezeichnung gibt es seit Kolonialzeiten in Afrika, China, Südamerika und in ganz Europa, ziemlich unverwechselbar. Ursprünglich hat dieser Gewebetyp schätzungsweise ägyptisch-römische Herkunft. Es ist dokumentiert worden, das die Califen in Bagdad solche Waren als Geschenke an König Karl der Große sandten. ursprünglich stammten sie aber aus Kaschmir, Mecca und anderen Grosshandelsstädten, wohin sie von ihren Herstellungsorten importiert wurden (Samt allgemein, nicht nur Panné). Der Wortstamm kommt von Geld oder Silber, und im überführten Sinne "Spiegel" oder "Spiegelglanz". Homofon ist "pannée" = panieren, hat aber nichts mit Pannesamt zu tun.

 

Hier ist ein interessantes Video (Deutsche Info; Tufting von Velourgewebe):

Cut Pile Tufting

 

Da die Diskussion jetzt auf ein anderes Thema ausartet, führe ich sie in einem anderen Beitrag weiter damit die Moderation sie falls nötig gehalten, teilen kann.

 

/ CG

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Samtige Gewebe dieser Art wurden ursprünglich (historisch) durch Tuften oder Tufting hergestellt, in speziellen dafür konzipierten "doppelten" Webrahmen/Webstühlen (oder auch in einfacher Lage per Hand = Häkeln). (Englisch: to tuft = mit Büscheln versehen) Solche sind seit dem 3 Jahrhundert nach Chr. bekannt. Ab etwa 1895 (Catherine Evans, USA) teilten sich die Herstellungsverfahren in eine Version mit Schlingen und eine geschnittene, um dann rund 1920 sowie um 1950 durch veränderte Maschinen industriell noch verbessert zu werden. Hiermit wurde begonnen, diese Gewebeart in "einfacher Lage" herzustellen, statt in doppelter, wobei man nunmehr eine Stoffrolle gleichzeitig pro Webmaschine produzierte. Nach diesem Zeitpunkt konnte man ausserdem eine Version mit Schlingen, eine geschnittene und kombinierte Versionen herstellen. Das Neue dabei war, das man hier eine Dehnbarkeit einbaute. Eine Art maschinelles Häkeln? Es entstand eine entweder nur diagonal oder sogar zweiwegig dehnbare Stoffart. Die geschnittene Version ist seitdem die Veloursware. Samt, Velour und Plüsch unterscheiden sich im allgemeinen Sprachgebrauch auch durch die Florlänge, wobei Samt die kürzere hat. Heute wird Velour sogar mit Spandex usw. hergestellt, um die Dehnbarkeit noch zu erhöhen. Bei Teppichen hat man das Herstellungsverfahren allerdings wiederum anders vorgezogen, und die Dehnbarkeit wieder eingedämmt: früher mit auf der Unterseite befestigten unterschiedlichen Unterlagen (auch damit es sich nicht auflöst), heute einfach durch die Webart.

 

Das Wort Velour hat französichen Ursprung , wahrsch. aus dem 15:en Jahrhundert. Villosus = behaart. Im Deutschen Sprachgebrauch unterscheidet man heute zwischen den gewebten (leinen- oder köperbindiges Grundgewebe mit Schlingenflor) und den gewirkten Samtartigen-stoffen. Samt oder Sammet ist immernoch die übergreifende Bezeichnung, aber unter "Velour" versteht man auch Samt und Plüsch, der aus Wirkware bestehen kann = dehnbar.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f7/Tricot.png/220px-Tricot.png

Auf diese Art kann Plüsch, Nicki, usw hergestellt werden.

 

Die Funktionsweise unterschiedlicher Tuftingmaschinen, Tufting-Fachbegriffe und Tabellen werden hier beschrieben: Tufting

In diesen Texten werden allerdings Schnittflor mit Velour gleichgesetzt. Ich nehme an, hier hat man sich, genau wie Hofer, wieder nicht 100% präzise ausgedrückt, obwohl die Quelle sehr gut das moderne Tufting-Verfahren beschreibt. Im Text findet man auch den Satz "Mit "Tufting" wird ein Verfahren der Teppicherstellung bezeichnet" obwohl diese Webart nicht nur für Teppiche aktuell ist. Man darf hier also nicht annehmen, das diese Webart nur für Teppiche gilt, oder das es sich ausschliesslich um nicht-dehnbare Gewebe handelt. Aber wir wissen ja bereits, das es dehnbaren Velour gibt, oder nicht?

 

Man muss sich also die möglichst vielen Quellen genauer ansehen, bevor man sich zu einer endgültigen Definition entscheidet.

 

Oder vielleicht ist es auch so, das sich die Begriffe im Wandel der Zeit halt ändern und wir alten Hasen sie ständig neu erlernen müssen. :)

 

MfG

CG

Bearbeitet von kleingemustert
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Liebe Kleingemustert,

ich finde dein Recherchieren großartig.

 

Ja, ich bin auch schon über einige sprachliche Missverständnisse gestolpert, und dabei halte ich auch die Berücksichtigung von historischen, kulturellen etc. Hintergründen sehr hilfreich.

Auch diesen Aspekt des Nähens liebe ich, diese Tiefgründigkeit, dieses quasi "Nie Ausgelernthaben"(keine Ahnung, wie man sowas korrekt schreibt - bitte um Nachsicht :o)

Es gibt ja soviel zu entdecken!

Von wegen "nur nähen", wie überall kommt es halt darauf an, welchen Anspruch man hat.

 

Wenn ich aber schnell eine Klärung brauch, schaue ich gerne ins Stofflexikon.

Dort wird unterschieden Samt/Spiegelsamt...

 

Ciao

Samba

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@ kleingemustert:

 

Das ist ganz sicher interessant, aber da Sprache generell etwas lebendiges ist, was sich verändert, ist es manchmal ein wenig schwierig, zu entscheiden was heute "korrekt" ist.

 

Sprich... wenn die Mehrzahl von Leuten innerhalb einer Branche das komische Wirkzeug mit Flor als "Panne-Samt" bezeichnet... wer darf entscheiden, daß der Begriff "falsch" ist? Nur weil er vor 200, 100 oder sogar 10 Jahren anders verwendet oder definiert wurde?

 

Wer darf entscheiden, daß "Mantelvelours" nicht so heißen darf, weil er keine eingeknüpften Schlingen hat? Wenn ihn aber dummerweise heute alle so nennen. :o

 

Sprache hat ja nicht unwesentlich den Sinn des Informationsaustausches. Und ein Begriff ist in diesem Sinn dann "richtig", wenn die meisten Menschen ihn so verwenden. Auch wenn man ihn sprachwissenschaftlich auf andere Bedeutungen zurückführen kann.

(Was die sprachwissenschaftlichen Betrachtungen nicht weniger spannend macht. Nur manchmal in der Praxis weniger relevant.)

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Interessant.

Ich möchte hier mal den Begriff "Soziolekt" in den Thread werfen.

griech. –lektos >Redeweise< auch: Gruppensprache

 

Wird etwas wirklich "richtiger", wenn es mehr Leute von sich geben?

Ich meine, dass das Demokratieprinzip nicht immer anwendbar ist.

Ich höre da lieber auf gebildete Profis, die über den Tellerrand schauen können und es auch tun.

 

Wiewohl die Bezeichnung dann aber eh egal ist, wenn jeder das gleiche meint; ein Foto oder Stoffprobe kann ja auch Entspannung in eine Kommunikationssituation bringen. :D

 

Schönes Thema, leider ziemlich OT, sorry!

 

Ciao

Samba

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Wird etwas wirklich "richtiger", wenn es mehr Leute von sich geben?

 

Was den Gebrauch von Sprache betrifft, muß man sich manchmal damit abfinden, daß man verloren hat.

 

Daß ist nicht immer schön, aber wenn man darauf beharrt, daß diese oder jenes so sein "muß" weil es schon immer so wahr, dann kann man irgendwann nur noch Selbstgespräche führen. :o

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