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Cotte und Surcot-Frage


Emerelle

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Hallo Ihr Lieben,

 

wie ich ja auch schon in anderen Themenbeiträgen angedeutet habe, möchte ich mich an das Nähen meiner ersten Cotte machen. Zur Info: Nach einem Untergewand und einem Kissenbezug ist dies mein erster Nähversuch ;) .

 

Infos habe ich mir in verschiedenen Bücher oder auf diversen Websites geholt, für die Umsetzung fehlt es mir aber an Erfahrung und es treten einige Fragen auf. Den Schnitt für mein Untergewand habe ich selbst erstellt. Dazu habe ich eine einfache Saumbreite von 1m genommen und diesen Schnitt nach oben zur Hüfte verjüngt. Ab Hüfte habe ich dann mein Maß mit 10cm Spiel berücksichtigt. Da es sich um ein ärmelloses Kleid handelte, habe ich für den Armausschnitt ein ärmelloses Oberteil genommen und einfach mal drauflosgemessen.

 

Meine jetzige Umsetzung sollte nach Möglichkeit authentischer sein. Meine Idee war folgende: Ich nehme einfach die komplette mittelalterliche Webbreite von 70 cm und verjünge auch dies ab den Hüften nach meinen Maßen. Zwischen die Seitennähte möchte ich Gêren einsetzen (also auch so ab Hüfte), wobei ich noch keine Ahnung habe, wie ich das machen soll. Halsausschnitt möchte ich wie einen Schlüssellochausschnitt gestalten und jetzt die leidige Ärmelfrage: Soll ich einfach den Schnitt einer Armkugel aus einem beliebigen Burdaschnitt übertragen?

 

Läßt sich das alles so umsetzen, wie ich mir das vorstelle? Habt Ihr noch weitere Ideen?

 

Ratlose Grüße

 

Bianca, die übrigens ihre Darstellung so im Jahr 1200 ansiedelt :)

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Hallo Bianca,

vielleicht hilft Dir diese Seite weiter: http://bliautlady.50megs.com/pattwomn.htm

 

Ich würde rechteckige Rockteile nehmen, nicht verjüngen.

Die Weite kommt durch die Geren.

Für den Hals könntest Du einen "normalen" Ausschnitt wählen, so tief, wie Du möchtest, und in die vordere Mitte einen Schlitz schneiden. Entweder mit Beleg versäubern, oder mit Schrägband einfassen.

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Hallo Ute,

 

danke für Deine Antwort. Insbesondere die "Verjüngung" war ja auch meine Frage, weil auch ich einen geraden Schnitt für authentischer halte. Dann werde ich das mal so machen :) .

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Hallo,

 

ich bin zwar auch nicht so der "A"-Held, aber wenn du es wirklich authentisch haben willst, solltest du dich genau einlesen. Es gibt auch hier im Forum eine tolle Linksammlung zu dem Thema. Beachte Stoffauswahl, Farbe, Herstellung. Halte es so einfach wie möglich, wahnsinns Schnitte (z.B. Wiener Naht) kannten die da noch nicht, hihi. Nähe es von Hand. Das hört sich schlimm an, ist es aber eigentlich nicht - man sieht den Unterschied! Säume sehr einfach, KEIN Schrägband! Wie das mit Belegen ist, weiss ich nicht genau.

 

Ich habe die letzten Gewänder auch nicht "A" genäht, weil es schnell gehen musste. Bei dem nächsten Gewand wollte ich mir aber wie du mal mehr Mühe machen.;)

 

Wichtig wäre auch, mal zu wissen, welchen Stand du darstellen willst und aus welcher Zeit!

 

Da ich derzeit nicht an meinem eigenen PC hocke, kann ich dir die Links noch nicht posten. Das hole ich nach, versprochen^^

 

Vielleicht können wir uns ja zusmamen da was erarbeiten :D

 

LG,

Tanja

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Hallo Tanja,

 

Links habe ich auch schon etliche und gelesen habe ich schon so viel, daß mir der Kopf schwirrt :D . Mein Problem ist eigentlich hauptsächlich, daß ich Nähanfängerin bin und mich vor der Umsetzung fürchte. Aus diesem Grund habe ich meinen teuren Wollstoff jetzt auch erst einmal liegenlassen und mir das IKEA-Leinen geschnappt ;) .

 

Beim Stand bin ich mir noch unschlüssig. Adel ist mir zu hoch, Bauer zu nieder gestellt. Ich dachte eigentlich an das "obere Bürgertum", finde aber wenig Informationen zu diesen Menschen und wie genau sie gelebt haben. Vermutlich lese ich wieder in den falschen Büchern :rolleyes: . Zeitlich befinde ich mich im Jahr 1200.

 

LG

 

Bianca, die sich schon vor den Gêren fürchet:eek: .

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Meine jetzige Umsetzung sollte nach Möglichkeit authentischer sein. Meine Idee war folgende: Ich nehme einfach die komplette mittelalterliche Webbreite von 70 cm und verjünge auch dies ab den Hüften nach meinen Maßen. Zwischen die Seitennähte möchte ich Gêren einsetzen (also auch so ab Hüfte), wobei ich noch keine Ahnung habe, wie ich das machen soll. Halsausschnitt möchte ich wie einen Schlüssellochausschnitt gestalten und jetzt die leidige Ärmelfrage: Soll ich einfach den Schnitt einer Armkugel aus einem beliebigen Burdaschnitt übertragen?

 

Aaaalos - nachfolgendes ohne Gewähr, ich bin keine extreme MA-Expertin und diese Szene kann teilweise sehr heikel sein ;)

 

Zu Anfang dies:

Bei allem, was du nähst und für authentisch hältst: Es gibt für praktisch alles irgendwo irgend eine Ausnahme. Du wirst immer für alles jemanden finden, der anhand irgend eines Bildes oder Fundes "beweisen" kann, dass "es" doch nicht zwingend so war, wie du dachtest. Das ist aber bei allen historisch angehauchten Arbeiten so und man sollte sich davon nicht drausbringen lassen, finde ich.

Ich habe bei meinen MA-Kleidern auch ewige Recherche betrieben, was ich auch spannend finde. Aber irgendwann muss man einfach nähen und mit dem zufrieden sein, was man zur Zeit weiss und kann.

 

Letztendlich würde ich davon ausgehen: alles einfach halten. Einfache und stoffsparende Methoden anwenden. Die meisten Leute waren nicht in der Lage, hochpräzise zu arbeiten. Es gab wohl kaum superscharfe Scheren, man benutzte deutlich dickere Nadeln, Stoff war teuer etc.

 

 

Gehe mal davon aus, dass man im Mittelalter noch keine eigentlichen "Schnitte" kannte.

Meiner Meinung nach ist es ganz gut, erst mal einfach von einer Stoffbahn von 70cm Breite auszugehen.

Meist waren Stoffe wohl in etwa in dieser Breite gewebt.

 

Du kannst - natürlich nur wenn du magst - in etwas so vorgehen:

 

Du nimmst also deine 70cm breite Stoffbahn.

 

Länge: so lang wie 2x deine Grösse Knöchel (wenn das Kleid knöchellang werden soll) bis Schulter. In der Mittel ein "Loch" rein (oder - schöner - eben ein Schlüssellochausschnitt) - voila, das ist die Grundlage der MA-Kleider.

 

Am Oberkörper ist das Ganze dann natürlich zu weit. Deshalb misst du die Breite deiner Schultern - so breit muss der Stoff auf Schulterhöhe sein.

 

Beim Rumpf kommt es drauf an, wie du ihn arbeiten möchtest. Meist wird eine Schnürung, an der Seite oder vorn oder hinten eingearbeitet. Entsprechend kannst du den Stoff um die Taille herum zuschneiden. Was willst du für eine Schnürung?

 

Armkugeln gab es im Mittelalter noch nicht (auch hier: es finden sich einzelne Ausnahmen). Der Stoff bleibt also "grad", wie z.B. bei Strickpullis.

Ärmel: hier kannst du von einem Rechteck ausgehen, das einmal längs gefaltet wird. Oben wird es ans Armloch angenäht oder nur angenestelt.

Aber grad bei den Ärmel gibt es bei MA-Kleidern viele tolle Varianten, Trompentenärmel die bekannteste. Wann was genau "in" war müsste man nachlesen. Grundsätzlich gilt hier wie überall: Je mehr jemand arbeiten musste, desto funktioneller und weniger "schön" der Ärmel.

 

Dann kannst du dir überlegen, wie weit das Kleid unten sein soll: Das ist die Saumweite. Durch die Stoffbahnen hast du schon mal 140cm.

Wenn du z.B. 250cm möchtest, dann fehlen noch 110cm.

Auch hier gilt: je reicher der Besitzer, desto weiter der Rock.

Am einfachsten ist es, links und rechts je eine Gere einzunähen: Du misst die Länge von dort an, wo die Geren anfangen sollen (Taille, Hüfte,...) bis zum Knöchel = Gerenlänge

Dann zeichnest du ein Dreieck auf. Die untere Linie ist die Hälfte der fehlenden Saumweite, also 55cm. Die Höhe ist die eben gemessene Gerenlänge.

 

Das Einnähen von zwei Geren ist sehr einfach: Webkante des vorderen Teil des Kleides mit einer Dreiecksseite der Gere zusammennähten, Webkante des hinteren Teils mit der anderen - fertig.

 

Willst du mehr als zwei Geren (v.a. bei sehr weiten Kleidern empfehlenswert), dann musst du das Kleid längs schlitzen und dort die Geren einnähen. Das ist etwas komplizierter (v.a. die Spitze).

 

 

Ist das verständlich??

Das soll nur ein einfaches "Strickmuster" sein. Es lassen sich bestimmt Punkte finden, die nicht perfekt *A* sind. Und natürlich kann man auf dieser Basis endlos verfeinern.

Die meisten Möglichkeiten für Zierde und Aufwand bieten meist die Schnürung, die Ärmel, die Borten. Hier sollte man immer im Auge behalten, was man darstellen will: mit Trompetenärmeln und Goldborte am Kochtopf ist einfach unpraktisch.

 

Ich hoffe, das hilft ein bisschen.

Ich würde dir auch empfehlen, die entsprechenden WIPs hier im Forum zu lesen. Und dann würde ich einfach mal anfangen und bei Bedarf nachfragen.

Nähtechnisch sind MA-Kleider zum Glück recht einfach.

Willst du mit der Maschine oder von Hand nähen?

 

Viel Spass beim Nähen!

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das mit dem Bürgertum ist so eine Sache. Gabe es den Bürger nicht erst, als es Städte gab?

 

Doch, aber Städte gabe es doch schon um 1200. Niederer Adel klingt auch gut *grübel*.

 

Wegen der Webbreite: Ich möchte das nicht einfach steif und fest behaupten, es ist mir nur während meiner Recherchen mehrfach mit den 70cm Webbreite über den Weg gelaufen (ich bin allerdings auch nicht bis zu den Kelten zurückgegangen). Die Entstehung Deiner Gewandung habe ich verfolgt und finde, daß alles richtig klasse geworden ist :-))).

 

@Rumpelstilz

Aber irgendwann muss man einfach nähen und mit dem zufrieden sein, was man zur Zeit weiss und kann.

 

Das denke ich mittlerweile auch!

 

Vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung, insbesondere bei den Ärmeln hast Du mir eine Last von den Schultern genommen. So wie Du das schreibst verliere ich sogar meine Gêren-Furch :D .

 

Willst du mit der Maschine oder von Hand nähen?

 

Mit der Maschine. Ich werde auch keinen Leinenfaden benutzen, sondern Polyestergarn. Und mein Stoff ist von IKEA und nicht selbstgefärbt. Das sind so die Dinge, auf die ich keinen Wert lege, auch wenn viele A-ler dies tun (ich möchte aber nicht ausschließen, daß das auch noch passieren kann ;) ). In erster Linie geht es mir darum, daß das Gewand den richtigen "Schnitt" und Stoff hat und daß die Kopfbedeckung passend ist. Auch ich sehe es so, daß es für jede Regel eine Ausnahme gibt und man nie 100% authentisch sein kann, auch wenn man das vielleicht möchte.

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Vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung, insbesondere bei den Ärmeln hast Du mir eine Last von den Schultern genommen. So wie Du das schreibst verliere ich sogar meine Gêren-Furch :D .

 

Ich hasse normalerweise Ärmeleinsetzen, aber beim MA-Kleid ist das echt kein Problem!

Und wenn du nur zwei Geren machst, dann ist das überhaupt kein Problem, das sieht eigentlich auch immer gut aus. Erst wenn man anfängt, den Stoff zu schlitzen und mehr als zwei Geren einzunähen, dann kann es u.U. kompliziert werden und ev. auch nicht mehr so toll aussehen, finde ich.

 

Und von wegen *A*: Mit Leinen würde ich höchstens von Hand nähen, mit Maschine immer mit Poly oder Baumwolle, da hast du völlig recht. Und auch mit dem Färben: Ich habe selber gefärbt, aber mit "böser" Chemie in der Waschmaschine :eek: Aber schliesslich möchte ich das Kleid auch einfach in der Maschine waschen können, ohne dass nachher das Futter die Farbe des Oberstoffs hat etc. ;)

Und um "richtig" *A* zu sein, müsste man auch das Bioschaf selber scheren, Handspinnen, weben und dann mit Handgeschmiedeten Nadeln im Fensterglaslosen Gebäude am Feuer sitzen und nähen ... brrr...

 

 

Toll für das 12.Jh (wenn ich mich nicht irre) finde ich Brettchenweben, um schöne Broten zu bekommen. Falls dich das interessiert und du etwas Zeit hast, dann würde ich es mal probieren. Es ist kurzweilig und bringt sehr schöne Resultate! Eine gute Anleitung findest du bei Flinkhand!

 

@Doro

Danke für s Kompliment!

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Und um "richtig" *A* zu sein, müsste man auch das Bioschaf selber scheren, Handspinnen, weben und dann mit Handgeschmiedeten Nadeln im Fensterglaslosen Gebäude am Feuer sitzen und nähen ... brrr...

 

Eben. Das alles führt für mich persönlich zu weit ;) .

 

Toll für das 12.Jh (wenn ich mich nicht irre) finde ich Brettchenweben, um schöne Broten zu bekommen. Falls dich das interessiert und du etwas Zeit hast, dann würde ich es mal probieren. Es ist kurzweilig und bringt sehr schöne Resultate! Eine gute Anleitung findest du bei Flinkhand!

 

Da arbeite ich gerade dran. Die Beschreibung von Flinkhand habe ich schon gelesen und werde demnächst meine ersten Versuche machen (allerdings innerhalb einer Gruppe). Ich hoffe sehr, daß meine Künste reichen werden, um meine Kleidung zu verzieren :D .

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Gerade ist mir noch eingefallen:

Es wurde ja auch hier schon gesagt, daß es im Mittelalter keine Schrägstreifen gab - wie haben die das denn gemacht? Einfach wie einen Saum umgenäht :confused: ?

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Gerade ist mir noch eingefallen:

Es wurde ja auch hier schon gesagt, daß es im Mittelalter keine Schrägstreifen gab - wie haben die das denn gemacht? Einfach wie einen Saum umgenäht :confused: ?

 

Am Saum meinst du, also unten?

Entweder einfach umnähen, also einen "klassischen" Saum.

Wenn du aber sowieso grad beim Brettchenweben bist, kannst du das Kleid unten einfach versäubern (Zickzacken) und dann eine Webborte annähen, welche den Zickzack überdeckt. Das ist eine sehr schöne Lösung, aber je nach Saumweite braucht man eine recht lange Borte!

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Ich habe bei einem Kleid (15.Jh) das Oberteil gefüttert und somit verstürzt. Ich weiss aber nicht, ob das echt MA ist... Mindestens im 19.Jh hat man kaum verstürzt gearbeitet.

Bei den anderen habe ich Brettchenwebborten an den Halsausschnitt genäht. Die legen sich wirklich prima "in die Kurven", auch bei einem Schlüssellochausschnit!. Dabei habe ich den Rand erst nur versäubert und nicht umgeklappt.

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´Tschuldigung, wenn ich jetzt mal was sage...

 

Hier wird immer um das "A" diskutiert und mir fällt auf, dass alle immer gerne "A" sein wollen. Aber doch bitte nicht zu sehr, es soll ja schön aussehen und einfach sein, und bequem und irgendwie ja auch modern...

 

Das passt doch alles nicht zusammen!

 

Und überhaupt gar nicht zur Diskussion stehen sollte eine NÄHMASCHINE!!!

Ganz ehrlich: was zum T... soll das dann mit dem "A"!?!

Näh von Hand! Egal, ob du meinst, deine Nähkünste reichen dafür nicht aus. Es dauert zwar etwas, aber es rechnet sich. Was nützt es dir, wenn du annähnernd 100%ig "A" bist, aber man sieht, dass dein Gewand mit der Maschine gehnäht ist. Es fällt auf, mehr als ob du mit dem Schnitt, der Farbauswahl oder dem Material "A" bist. Du läufst Gefahr, ausgelacht zu werden... Tut mir leid, aber das ist so!

 

Das ist wie mit den Larpern auf einem Mittelaltermarkt. Sie achten wer weiss wie auf authentische Gewandung, rennen aber stolz wie Oskar mit einem Gummischwert, -axt oder gar Hammer durch die Gegend. Und das ist zum Lachen! ;)

 

Überlege, wen du darstellen willst und überlege dabei auch, wie die Leute deines Standes damals gehandelt hätten. Konnten sie es sich leisten, teure Stoffe oder sogar einen Schneider zu bezahlen? Oft sind Gewänder über Generationen vererbt und nur abgeändert worden, aufgewertet oder nachgearbeitet. Selten wurde wie heute, einfach mal was neu gekauft...

 

Hm, ich merke, ich hole zu weit aus...

 

Lass dir das alles noch einmal durch den Kopf gehen.

Viel Spass beim Nähen! Scheu dich nicht, du kannst mehr, als du glaubst^^

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Hallo Fela,

 

zuerst einmal danke für die Links - einige davon kannte ich tatsächlich noch nicht.

 

Ich fürchte, daß sich an der berühmten "A"-Frage immer die Geister scheiden werden ;), weil jeder und jede Gruppe einen eigenen Anspruch an Authenzität hat. Für mich steht im Vordergrund, immer mehr über das Mittelalter zu erfahren und zu lernen und dabei stehe ich mit einjähriger Teilnahme noch ziemlich am Anfang. Gruppen, die allerdings, in meinen Augen, stur und auf Biegen und Brechen Mittelalter darstellen wollen sind einfach nichts für mich. Da denke ich mir, daß wir als heutige Menschen das sowieso nicht können, weil wir einfach nicht im Mittelalter leben. Unsere Denkweise ist anders, unsere Bildung ebenfalls und und unsere Gesundheitsversorgung sowieso. So mancher würde hier schon gar nicht mehr hier sitzen und nähen, weil ihn ein Blinddarmdurchbruch umgebracht hätte ;) .

 

Ich persönlich möchte einfach viel Spaß am Ausprobieren haben und schließe auch nicht aus, daß ich einmal Kleidung mit der Hand nähen werde...momentan bin ich aber mit einer Kleidung ohne Kunstfaser und mit dem richtigen Schnitt zufrieden :) .

 

Für diese Diskussion sind wir aber hier wohl auf der falschen Plattform ;) . Für weitere Diskussionen bin ich per PN aber gerne zu haben.

 

Ganz liebe Grüße

 

Bianca

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Erstmal ein freundliches Hallo an Doro und Danke für den Konter ;)

Weiter gehe ich darauf mal nicht ein...

 

Liebe Emerelle, schön, dass du mich richtig verstanden hast. Und glaube mal, auch ich verstehe dich. Schön, dass du dich so intensiv einliest, ich bin gerade auch dabei und mitten drin - und immer für neue Hinweise und Quellen dankbar.

 

Ich hoffe, du findest für dich die perfekte "A"-Lösung: die "A"kzeptabelste :D

 

Der Spass sollte bei sowas NIE leiden, wir machen es ja des Spasses halber ;)

 

Ich verfolge deinen Post und eure Diskussionen weiter und bin auf das Ergebnis gespannt. Viel Erfolg^^

 

Tanja

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Huhu,

 

ja, ich oute mich als Gelegenheits-MA-LARPer, auch wenn in den letzten Jahren ich mich überwiegend dem Vampire Maskerade Live und seit neuestem auch dem Star Trek LARP widme.

Was die Authenzität angeht, so kann ich als NF-Mediaevistin die Bücher von Joachim Buhmke, etwa Höfische Kultur, sehr empfehlen. Hierin wird mittelalterliches Alltagsleben bei Hofe, Kunst- und Literaturverständnis, Bildung, Städtewesen, etc. wissenschaftlich fundiert beschrieben. Diese Bücher empfehlen wir etwa unseren Studis in der Einführungsveranstaltung. Weiterhin empfehlenswert ist natürlich in allen Fragen das Lexikon des Mittelalters in 10 Bänden, was man in den meisten UBs einsehen sollen könnte.

Bzgl. Kleidung kenne ich mich nicht so aus, fürs LARP hat das Buch der Gewandungen, von Ulrike Kramer aus demselben Verlag wie das Dragon Sys Regelwerk mir immer ausgereicht.

Im UB-Verzeichnis finde ich jedoch zwei interessante Werke:

* Alker, Anja

 

Kleiderordnungen im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit : didaktische Überlegungen zur Lehrplaneinheit "Kleidung und Mode" im Fach "Mensch und Umwelt" der Realschule / Anja Alker. - 1998. - 125 Bl. : Ill.; (dt.)

* Köb, Ansgar [Hrsg.]

 

Kleidung und Repräsentation in Antike und Mittelalter / Ansgar Köb ... (Hg.). - München : Fink. - 2005. - 139 S. : zahlr. Ill. ; 24 cm; (ger, eng, spa)

Reihe: (MittelalterStudien des Instituts zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens, Paderborn ; Bd. 7)

ISBN 3-7705-4036-0 kart. : EUR 29.90, sfr 52.20

ISBN 978-3-7705-4036

Beitr. teilw. dt., teilw. engl., teilw. span.

Inhaltsverzeichnis: http://www.bsz-bw.de/rekla/show.php?mode=source&eid=uni%5F0%5F111452155inh

text/pdf

Verlagsinformation:

http://www.bsz-bw.de/rekla/show.php?mode=source&eid=uni%5F0%5F111452155vlg

text/pdf

 

Bei dem ersten Buch, dass ja als Vorlage für den Unterricht hergenommen werden kann, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Schnittanleitungen enthalten sein könnten.

In der Literatur des MA finden sich ebenfalls etliche Beschreibungen von Kleidung. Spontan fallen mir da die ganzen hôchziten, also Feste, Schwertleiten, Krönungsfeiern, Vermählungen ein, die in verschiedensten Romanen, etwa Erec, Iwein, Parzival, etc. pp. immer wieder in größter detailverliebtheit beschrieben werden. Allerdings sind die hierin beannten Kleidungen eher literarisch zu sehen, denn realistisch. Jedoch zeigt sich hieran, dass die Menschen im MA solche "Klamottenepisoden" wohl äußerst spannend fanden *g, um es gänzlich unwissenschaftlich auszudrücken.

 

Wenn ich das Kleid nähen würde, würde ich ganz klar die NäMa verwenden. Ich wäre viel zu ungeduldig und ungeschickt, um das mit der Hand zu machen.

Und was die Authenzität angeht, so hielte ich es für sinnvoller, sich in die Denke etwas einzuleben, statt die äußere Hülle so authentisch wie nur irgend möglich zu gestalten. Als Rollenspieler bin ich der Meinung, dass das Äußere nur die halbe Miete ist, der Rest, das Darstellerische sollte auch dazu passen. Und für letzteres brauchts, imho kein handgenähtes, selbstgewebtes Kleid.

 

Salvete!

Iseth

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Was nützt es dir, wenn du annähnernd 100%ig "A" bist, aber man sieht, dass dein Gewand mit der Maschine gehnäht ist. Es fällt auf, mehr als ob du mit dem Schnitt, der Farbauswahl oder dem Material "A" bist. Du läufst Gefahr, ausgelacht zu werden... Tut mir leid, aber das ist so!

 

Tja, das habe ich gemeint, als ich geschrieben habe, die "Szene" sei zum Teil etwas heikel...

 

Fela, wie definierst du für dich ein "annähernd authentisches Mittelalterkleid"?

Vielleicht etwa so: Das Material und die "Schnitte" waren im Mittelalter bekannt und üblich. Die angewandten Nähtechniken wurden auch schon im MA verwendet.

 

Ich habe für mein eigenes MA-Kleid folgende Kriterien zugrunde gelegt: Schnitt und Material sind von diversen bildlichen Darstellungen und Überlieferungen aus dem MA bekannt. Die angewandten Nähtechniken wurden auch schon im MA verwendet.

Ich verwende modernes Nähmaterial und moderne Stoffe (=maschinengesponnene Fäden, maschinengewebte Stoffe). Ich färbe meine Stoffe mit Chemiefarben in der Waschmaschine.

 

Mittelaltergruppe xy legt für ihre Kleidung folgende Richtlinien fest:

Im MA bekannte Materialien, Schnitte und Nähtechniken.

Handgewebte Stoffe.

Handgeschmiedete Nadeln.

Genäht wird nur während der MA-Darstellung in authentischer Umgebung.

 

Larp-Gruppe zz legt für ihre Kleidung folgende Richtlinien fest:

Schnitte sollten der dargestellten Zeit entsprechen, die Materialien soweit es das Konto zulässt, auch.

 

 

So, jetzt überlegen wir uns eine Reihenfolge der Authentizität:

1. Mittelaltergruppe xy

2. Fela, wenn sie von Hand färbt

3. ich

4. Larp-Gruppe zz

 

Wo ist nun aber die Grenze zwischen "geht noch" und "total daneben"? Weswegen wird man wo ausgelacht? Wer legt hier die Regeln fest?

 

Warum ist es in deinen Augen offenbar total falsch, mit der Maschine zu nähen, aber durchaus in Ordnung, maschinengewebte Stoffe zu verwenden? Das sieht man nämlich auch, und wie!

Und warum findest du es "schlimmer", mit der Maschine zu nähen als "unkorrektes" Material, Schnitte oder Farben zu verwenden? Ist also ein handgenähtes Polyesterteil in Glitzerlila besser als ein Maschinengenähtes Leinenteil?

 

Wie kommst du darauf, dass du dir anmassen kannst, was hier besser und was schlechter ist?

 

Ich persönlich finde es nur daneben, wenn

- jemand behauptet, er trüge ein "Kleid aus dem xx Jahrhundert" und es hat nur in Spuren damit zu tun

- man sich nicht an von Veranstaltern gewünschte Regeln hält (z.B. "wir wünschen Kleider aus MA-typischen Materialien, handgenäht)

 

 

Übrigens: Handnähen ist - mindestens bei normalen, bei MA-Kleidern normalerweise verwendeten Nähtechniken - wesentlich einfacher als maschinennähen. Nicht umsonst lernt man es im Handarbeitsunterricht lange vor dem Maschinennähen! Es dauert einfach viel, viel länger! Es hat also wohl in den meisten Fällen nicht etwas mit "es sich zutrauen" zu tun, sondern mit dem Zeitaufwand. Es gibt Leute, die haben auch noch andere Hobbies oder sogar noch sonst etwas zu tun...

 

Dies hier ist kein "wir wollen mittelalterlich Leben"-Forum, sondern ein Nähforum! (Darf man für ein *A*Kleid eigentlich Hilfe aus dem Internet nutzen? ;) )

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Gut, alles hat ein Ende, auch meine Mitgliedschaft in diesem Forum!

 

Ich habe niemanden persönlich angegriffen, wer genau hinschaut, sieht das.

 

Ich maße mir Dinge an?

Das habe nicht ich gesagt!

 

Ich wünsche allen noch viel Spass in diesem Forum und bei ihrer Näherei.

 

Liebe Grüße

Fela/Tanja

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Noch eine kleine Anmerkung an Emerell (da man hier ja leider nicht editieren kann):

 

Entschuldige, dass dein Post in eine ganz andere Richtung gegangen ist, als du es dir gedacht hast und nun mit Off-Top belastet wird, war nicht meine Absicht!

 

Viel Spass und Erfolg noch bei denen weiteren Vorhaben,

alles Gute,

Fela/Tanja

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Hallo Fela,

 

:eek: :eek: was ist denn jetzt los? Eine kleine Diskussion ist doch wirklich kein Grund, sich gleich aus einem Forum zu verabschieden :( . Wenn ich das bei anderen Foren schon gemacht hätte, wäre ich vermutlich nirgends mehr Mitglied ;) . Bekanntlich reinigen kleine Gewitter die Luft :D .

 

Ich finde übrigens reifliche Recherchen mittlerweile nur verwirrender, weil vieles widersprüchlich ist oder manche Dinge örtlich sehr verschieden (Kleiderordnung etc.) sind.

 

Warum ist es in deinen Augen offenbar total falsch, mit der Maschine zu nähen, aber durchaus in Ordnung, maschinengewebte Stoffe zu verwenden? Das sieht man nämlich auch, und wie!

Und warum findest du es "schlimmer", mit der Maschine zu nähen als "unkorrektes" Material, Schnitte oder Farben zu verwenden? Ist also ein handgenähtes Polyesterteil in Glitzerlila besser als ein Maschinengenähtes Leinenteil?

 

Das würde mich ja auch interessieren, vollkommen ohne provokant wirken zu wollen.

 

Ich hoffe, du findest für dich die perfekte "A"-Lösung: die "A"kzeptabelste

 

Der Spass sollte bei sowas NIE leiden, wir machen es ja des Spasses halber

 

Vollkommene Zustimmung :D .

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Ich behaupte aus mehreren Gründen, daß die Variante Umschlagen und Brettchenwebborte, als Versäuberung und Haltbarkeitsgründen nichrt nur A ist, sondern auch für mich am Ende die schnellste und effektivste war.

 

Danke für den Tip :) .

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