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Wie schneide ich Stoffe am besten zu? - Tipps für Auschneid-Legastehniker


Arkascha

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Hallo liebe Foris,

 

ich bin noch ziemlich neu hier und Nähanfänger.

Falls es das Thema schon mal gab, dann bitte ich die Frage zu entschuldigen, habe aber in der Suche nix passendes gefunden (vielleicht war ich auch einfach zu doof dafür).

 

Ich kopiere meine Fragestellung mal aus einem anderen (fachfremden) Forum hier rein:

 

Habe gestern Abend die Teile für ein weiteres Shirt zugeschnitten und zugegeben vielleicht hätte ich es einfach lassen sollen, weil ich schon etwas müde war...
Aber jetzt mal ne Frage an die Zuschnittprofis.
Ich bin eigentlich tatsächlich ein Scheren-Legastheniker und ausschneiden war noch nie meine Stärke, dafür bekomm ich das jetzt sogar ziemlich gut hin *find*, aber wie macht ihr das z.B. bei Bündchen, oder so, wo man ziemliche lange, gerade Strecken hat. Mit der Schere funktioniert das nur semi-gut und mit dem Rollschneider steh ich auf Kriegsfuß, da komm ich immer von der Linie ab.
Stell ich mich so an? Habt ihr irgendwelche Tipps und Tricks für mich? Macht Vorbügeln einen großen Unterschied im Handling?

Ach ja, ich habe es so gemacht, dass ich das Schnittmuster mit Nadeln auf dem Stoff festgesteckt habe und dann drum herum ausgeschnitten habe.

 

Liebe Grüße.

 

 

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Ich zeichne mir die Nahtzugabe an das Schnittmuster, bevor ich es ausschneide.
Das lege ich dann auf den Stoff (Fadenlauf beachten!) und zeichne ringsherum (auf dunklen Stoffen mit Kreide, auf weiß meistens mit einem weichen Bleistift), dabei Passzeichen nicht vergessen.
Dann nehme ich das Schnittmuster weg und schneide mit der Schere aus.

Rollschneider benutze ich nur bei geraden Streifen, und dann mit Lineal ...

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Schnittmuster mit Nadeln feststecken ist meiner Ansicht nach die schlechteste Methode. Nicht nur, dass es super fummelig ist: Die Nadeln erzeugen eine ungleichmäßige Wölbung und der Stoff verzieht sich. Mag sein, dass manche Profis das super hinbekommen; ich würde Anfängern niemals diese Methode empfehlen.

 

Viel besser finde ich Stoffgewichte. Man braucht dazu nicht mal spezielle Gewichte (ich nehme in Stoff eingenähte Unterlegscheiben), sondern man kann alles nehmen, was man zu Hause so rumstehen hat, von Trinkgläsern über Konservendosen bis zu Scheren (davon habe ich einfach jede Menge und sie sind gut für schmale Teile ;)). Ich bevorzuge aber flache, unzerbrechliche, nicht zu schwere Gegenstände, die keine Abdrücke auf dem Stoff hinterlassen und die man nicht umwirft.

 

Bei heiklen Stellen oder schmalen Teilen zeichne ich die Teile auf den Stoff ab, weil man dann besser ohne aufliegendes Schnittmuster zuschneiden kann. Für Anfänger ist es einfacher, Nahtlinie und Nahtzugabe aufzuzeichnen, aber das ist natürlich viel Arbeit und dauert lange. Ich bin so geübt, dass ich die Nahtzugabe freihand ausschneide (mein Augenmaß trifft die üblichen Nahtzugabengrößen inzwischen gut genug); nur an kritischen Stellen zeichne ich die Nahtlinie auf oder messe die Nahtzugabe genau aus.

 

Viele mögen Rollschneider gerne, ich komme damit nicht gut klar und nutze ihn nur für Patchwork.

 

Alles in allem ist es aber: Üben, üben, üben. Wie alles beim Nähen. Niemand wird als Profi geboren, alle müssen es erst lernen. Das dauert eine Weile und Abkürzungen gibt es nicht.

Edited by Giftzwergin
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vor 23 Minuten schrieb PiNord:

Ich zeichne mir die Nahtzugabe an das Schnittmuster, bevor ich es ausschneide.
Das lege ich dann auf den Stoff (Fadenlauf beachten!)

Bis hierher mache ich das ebenso, aber dann stecke ich es mit Stecknadeln fest und schneide ich (mit einer Schneiderschere!) am Papierschnitt entlang.

Wichtig: gute Stecknadeln (spitz, glatt, ausreichend lang).

Die Nahtlinie brauche ich nicht, ich orientiere mich beim Steppen an der Schnittkante.

 

Nur bei BHs mit den kleinen Teilen und den flutschig-dehnbaren Materialien verwende ich Gewichte und Rollschneider. Auch hier zeichne ich mir aber die Nahtzugaben exakt an den Papierschnitt, bevor ich ihn ausschneide.

 

vor 30 Minuten schrieb Arkascha:

wie macht ihr das z.B. bei Bündchen, oder so, wo man ziemliche lange, gerade Strecken hat. Mit der Schere funktioniert das nur semi-gut und mit dem Rollschneider steh ich auf Kriegsfuß, da komm ich immer von der Linie ab.

 

Ein langes Lineal verwenden - entweder mit einem weichen Bleistift anzeichnen und mit der Schere auf der Linie schneiden oder mit dem Rollschneider am Lineal entlang.

Das geht am besten mit einem etwas dickeren Lineal, ich nehme einen grossen Stahlwinkel dafür.

Edited by lea
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Vielen lieben Dank für euere Antworten!😊

 

Ich nehme für mich vorerst mit: Üben, üben, üben. Und ein schwereres Lineal für den Rollschneider.

 

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Mit einer guten, scharfen Schneiderschere funktionieren auch lange Strecken gut. Gerade schneiden geht besser, je länger die Schere ist. Außerdem das Handgelenk dabei gerade halten, die Schere ist die Verlängerung des Arms, damit schneidet man automatisch ziemlich gerade.

 

Klassisch (von Oma gelernt) ist das Schnitteil aufstecken (ja, das geht auch, ohne dass sich der Stoff unziemlich wölbt, man greift ja nur so viel Stoff wie nötig), dann mit Schneiderkreide (oder anderem Markierstift) die Nahtzugabe anzeichnen und dann eben an der Linie entlang ausschneiden. Damit ist zum einen gut Abstand zwischen der letzten Stecknadel (die ja auf dem Papierschnitt steckt) und der Schnittlinie, um gerade schneiden zu können, zum anderen halt Ausschneiden an der Linie entlag... wie im Kindergarten. 😉

 

Ich selber arbeite gerne mit Nahtzugabe am Schnitteil und schneide dann mit der Schere an der Kante vom Schnitteil entlang. Aber sonst genauso. (Da beim Schneiden der Stoff durch das untere Scherenblatt immer etwas angehoben wird, bekomme ich das mit Stoffgewichten nicht so hin, dass sich das Schnittteil nicht letztlich doch etwas verschiebt. Zumal ich oft auch Projekte habe, wo der Stoff länger als die maximale Zuschneidefläche ist und ich daher erst mal Schnittmustertangram spielen muß, dabei den Stoff aber immer wieder einfalten, um auf dem restlichen Stoff weiter machen zu können. Da halten nur Nadeln die Schnittteile auf dem Stoff fest. Aber erlaubt ist, was funmktioniert.)

 

Gute Schneiderschere ist aber die halbe Miete. Und ggf. auch mal wieder schleifen lassen.

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wie schneidest du?

Ich sehe oft, dass gerade Anfänger*innen freifliegend in der Luft schneiden - die untere Klinge der Schere soll aber auf der Unterlage geführt werden.

Die Motorik beim Rollschneider ist Übungssache - bei einem Lineal braucht es etwas Technik; das will festgehalten werden.

 

Auch gerne unterschätzt: Die Qualität der Werkzeuge. Es braucht schon eine gute Schere bzw Klingen.

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Vieles zutreffendes wurde schon geschrieben.

 

Zur Schere: Ich dachte auch, warum werden gerade Schnitte immer etwas zackelig beim Weiterschieben der Schere. Bis ich mir vor ein paar Monaten  eine neue Schneiderschere von Fiskars holte: Plötzlich war gerade  schneiden kein Problem mehr und ich habe auch gerade Strecken mit der Schere geschnitten und nicht mit dem Rollschneider, weil es gut ging.

 

Ich such mal den Link zu den Scheren und füge den an.

 

Zum Rollschneider: Wichtig ist ein Lineal, deren Kanten senkrecht sind. Ich nehme da ein Quiltlineal 15x60, das ist auch für viele Messungen toll. Das beschwere ich mit 2-3 Gewichten, damit es nicht verrutscht. Viele normale Lineale zum Zeichnen o. Werkstatt haben unter der Kante eine Aussparung oder eine zu dünne Kante, da kippt die Klinge  vom Rollschneider leicht weg und der Schnitt wird ungenau.

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vor 30 Minuten schrieb Großefüß:

Hier hilfreiches zur Scherenwahl

Ich habe hier nicht alles gelesen und habe gerade keine Zeit, möchte aber sagen, dass die Schere (die ich gezeigt habe) von KAI ist sehr gut.

Die von Robuso ist schwer, damit weniger geliebt von mir. ... und die von Robuso ist aus NICHT rostfreiem Stahl.

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Ich überlege gerade was ich am Anfang gemacht habe 😊 Das waren definitiv zu vorsichtige Schnitte. Dabei hat sich der Stoff verschoben, und ich habe Zacken reingeschnitten 🙈

Tatsächlich habe ich am Anfang immer die NZG und die Nahtlinie eingezeichnet. Beim Ausscheiden musste ich dann nicht soooo exakt sein. Das kam dann später erst. 

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Vielen Dank euch allen für eure Erfahrungen und Tipps.

Ihr helft mir total, ich war total verunsichert und bin jetzt schon etwas zuversichtlicher. 😊

Vor allem der Beitrag von @nowak hat mir sehr geholfen.

Werde alles mal ausprobieren was hier angesprochen wurde und habe mir für meinen Rollschneider erstmal noch Ersatzklingen bestellt. Mir ist nämlich eingefallen, dass ich beim ersten Zuschnitt (Lunchbag) ein Holzlineal verwendet habe und da ein paar Mal den Rollschneider so angesetzt habe, dass ich ins Holz geschnitten habe😖. War vermutlich auch nicht so gut und die Klinge hat wohl sehr gelitten.

Als Schneiderschere hab ich diese hier von Prym.

 

vor 11 Stunden schrieb SiRu:

Völlig OT

 

@Arkascha

Huhu! 

Schön, das Du hier bist.

(Ich hab im "fachfremden Forum":engel:  nur 'nen anderen Avatar... Mau!)

 Hallo SiRu!

Schön ein bekanntes Gesicht hier zu treffen! 😍👋

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vor 36 Minuten schrieb Arkascha:

ein paar Mal den Rollschneider so angesetzt habe, dass ich ins Holz geschnitten habe😖. War vermutlich auch nicht so gut und die Klinge hat wohl sehr gelitten.


Dazu noch folgenden Tipp: niieeemals die Stoffschere für etwas anderes als Stoff benutzen, wenn Du lange was davon haben willst. Gerade Holz mach die Klingen stumpf. Und woraus ist bspw Papier?… richtig… Holz…

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Ihr empfehlt so oft den Rollenschneider. Aber wie macht ihr das mit der Unterlagsmatte? Ich meine, sobald der Zuschnitt größer als die Unterlage ist (und das ist er wahrscheinlcih meistens) , muss man da ja erst recht wieder herumschieben. Das ist der Grund, warum ich den Rollenschneider quasi nie verwende.

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vor einer Stunde schrieb Antigone33:

Ihr empfehlt so oft den Rollenschneider

Eigentlich haben die meisten hier gesagt, dass sie eher mit der Schere schneiden :D

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Ich schneide ganz grob mit der Schere auf dem Boden vor, mein Tisch ist nicht so groß.

Auf dem Tisch habe ich eine Schneidematte und schneide alles mit Rollschneider und Lineal, auch die Rundungen.  Abstand zur Nahtlinie nach Augenmaß. Da die Teile dann relativ klein sind, kann ich auch problemlos weiter schieben.

Geht sehr schnell und sehr sauber.

LG

Margali

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vor 18 Stunden schrieb Gallifrey:

wie schneidest du?

Ich sehe oft, dass gerade Anfänger*innen freifliegend in der Luft schneiden - die untere Klinge der Schere soll aber auf der Unterlage geführt werden.

Hinzu kommt, dass die Schere nie ganz geschlossen wird, sondern vor dem "Schnipps" wieder ganz geöffnet und weiter geschoben wird.

So werden Absätze ("Zacken") beim Zuschnitt vermieden ;)

 

Zuschneiden mit dem Rollschneider macht nur mit einer großen Schneidemattenfläche wirklich Spaß...

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Ich kann mit Schere eh sauberer schneiden als mit Rollschneider.

 

Rollschneider nehme ich eigentlich nur für gerade Teile, Bänder oder so was. Wenn sie kurz genug sind.

 

BH mit Rollschneider habe ich mal versucht, weil da die Teile klein genug wären, wird aber bei mir ungenauer als mit Schere. (Da ich mit gleichbreiten Nahtzugaben arbeite und die Nahtlinie nicht markiere, ist es bei mir natürlich wichtig, dass die dann auch stimmt. Wer die Nahtlinien einzeichnet muß natürlich die Nahtzugaben nicht so exakt haben. Und je nach Kleidungsstück ist Präzision eh mehr oder weniger wichtig.)

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vor 19 Stunden schrieb Gallifrey:

wie schneidest du?

Ich sehe oft, dass gerade Anfänger*innen freifliegend in der Luft schneiden - die untere Klinge der Schere soll aber auf der Unterlage geführt werden.

Die Motorik beim Rollschneider ist Übungssache - bei einem Lineal braucht es etwas Technik; das will festgehalten werden.

 

Auch gerne unterschätzt: Die Qualität der Werkzeuge. Es braucht schon eine gute Schere bzw Klingen.

Deine Frage hatte ich überlesen, entschuldige.

Ich versuche schon möglichst flach, also nah am Tisch zu schneiden, aber ich achte mal darauf die Schere dann auch auch tatsächlich auf der Unterlage zu führen.

 

 

vor 1 Stunde schrieb Nixe28:

Hinzu kommt, dass die Schere nie ganz geschlossen wird, sondern vor dem "Schnipps" wieder ganz geöffnet und weiter geschoben wird.

So werden Absätze ("Zacken") beim Zuschnitt vermieden ;)

 

Zuschneiden mit dem Rollschneider macht nur mit einer großen Schneidemattenfläche wirklich Spaß...

Die Schneidematte ist tatsächlich nicht das Problem, nur das Handling.

 

Ich werde mal drauf achten, wie das mit der Schere ist, ob ich die bei besagten Stellen tatsächlich komplett geschlossen hatte. Wenn ich so darüber nachdenke, könnte das ein Ansatz für die Zacken sein in den Armrundungen...

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Habe gerade auch noch mal darauf geachtet: Die Genauigkeit hat auch sehr viel mit dem Stoff zu tun. Ein gewebter BW-Stoff oder Wolle lassen sich ziemlich problemlos schneiden.

Hatte aber eben eine Viskose dazwischen - da hilft nur, unendlich viel mehr feststecken, damit sich nichts verschiebt... (Ich arbeite auch mit der Schere, Rollschneider nutze ich nur bei geraden Linien mit Lineal oder beim Dessounähen).

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@ArkaschaUnd wenn du jetzt denken solltest „Eigentlich habe ich genug Infos, mir schwirrt schon der Kopf 😂 Wir tauschen uns eben gerne aus, und nutzen solche Frage-Threads dann genau dafür. Mag sein, dass deine Fragen für den Moment beantwortet sind, aber jemand anderes zieht aus der einen oder anderen Antwort auch noch was 😊

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Ich glaube, ich hatte es hier noch nicht gelesen, aber was ich persönlich beim Zuschneiden ganz wichtig finde, ist der gleiche Tipp wie beim Auto o.ä. fahren:

Man guckt dahin, wo man hinwill, nicht dahin, wo man gerade ist!

 

Beim Fahren gucke ich nicht drei Meter vor mir auf die Straße, weil ich sonst Schlangenlinien fahren würde. Ich richte den Blick gerade nach vorne, so weit wie möglich, eher so 50 Meter (innerorts). Die Hand folgt automatisch dem Auge und wenn ich stracks geradeaus gucke, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Hand auch das Lenkrad ruhig hält und man geradeaus fährt.

 

Beim Zuschneiden gilt das gleiche - ich gucke nicht auf die Klingen der Schere, sondern ich richte den Blick weiter nach vorne auf der Strecke, dahin, wo die Klinge erst noch hingeführt werden soll. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, und man wird merken, dass der Blick immer wieder an die falsche, zu nahe, Stelle abschweift. Nicht schlimm; einfach den Blick wieder gerade rücken und weiter gehts. Übung macht die Meisterin. :)

 

Viele kenne das vielleicht auch aus dem Sport: Ballspiele mit einem Tor/Korb, Bogenschießen etc. Man guckt immer auf das Ziel, nicht auf das Gerät in der Hand. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. :)

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