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Nähmaschine mieten - ein subjektiver Erfahrungsbericht


Lykke

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Hallo in die Runde, 

 

ich möchte hiermit Quälgeists Bitte nachkommen, über meine Erfahrungen hinsichtlich der Möglichkeit, Näh/Stickmaschinen oder Overlocker und Covermaschinen zu mieten, zu berichten. 

 

Für mich war, wie schon an anderer Stelle geschrieben, an der Idee spannend, auf diese Weise eine NäMa ausprobieren zu können, die ich ansonsten mehr oder weniger auf Verdacht beim Händler hätte kaufen müssen, denn auch nach zwei oder drei Stunden testen vor Ort gibt es doch oft noch einiges, das man erst zuhause und wenn man die doch substantielle Investition bereits getätigt hat, fest stellen kann, so zumindest meine bisherige Erfahrung. 

 

Ich war schon seit längerem neugierig auf Bernina Maschinen. So häufig las ich, wie toll diese sein sollen - nun bot sich eine Möglichkeit, ein bisschen auf Tuchfühlung zu gehen, ohne gleich ein paar Tausender locker machen zu müssen. Für mich interessant waren die neuen Berninas ab der 5er Reihe, daher entschied ich mich bei der Mietmaschine für eine 570 QE. Die hatte auf dem Papier eigentlich alles, was ich mir an einer Maschine wünsche. Also los! 

 

Die Abwicklung beim Anbieter war denkbar simpel: Gewünschte Maschine auswählen,  Mietlänge - möglich sind Zeiträume von 3 - 12 Monaten - fest und das Paket in den Warenkorb legen, registrieren, zahlen, fertig. Kurz danach erhält man eine Email einer Firma Crefopay, bei der man ein zweites Mal das Abo nebst Zahlungsmodalitäten bestätigen muss, das fand ich zunächst etwas irritierend. Ein kurzer Anruf bei einem sehr freundlichen Mitarbeiter von Nähmaschine4you ergab jedoch, dass das seine Richtigkeit hat.

 

Gespannt wartete ich im Anschluss auf die Nachricht, wann die Maschine auf dem Weg sein würde.

 

Vier Werktage später war es dann soweit: Die Maschine wurde via DHL geliefert. Versand ist übrigens kostenfrei, ebenso wie die Retoure. Die Bernina kam sorgsam verpackt im Originalkarton unbeschadet bei mir an. Ausgepackt - aufgestellt - und ab dem Nachmittag hatte ich dann Zeit, mich mit ihr auseinander zu setzen. 

 

Für mich etwas überraschend und auch ernüchternd zügig stellte sich jedoch die Empfindung ein: Bernina und ich, das wird nichts. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Aber tatsächlich - ich war irritierend wenig begeistert von der Maschine. Das ging schon bei der Haptik los - den Anschiebetisch beispielsweise fand ich - pardon - ziemlich popelig, das kenne ich von Herstellern wie Husqvarna Viking, Janome und brother doch überzeugender und wertiger. Auch der viel gepriesene Zubehör-Schrank, den man an die Maschine klicken kann, weckte keine Begeisterung, ich fand ihn ehrlich gesagt eher unhandlich. 

 

Das erste Projekt brachte dann für mich die ultimative Klarheit: Wir passen nicht zueinander. So etwas ist natürlich eine rein intuitive, höchst subjektive und individuelle Angelegenheit - für MICH (!) passt es nicht. Damit möchte ich keineswegs all den Bernina-Fans da draussen zu nahe treten. Ich bin durchaus technik-affin und normalerweise sehr fasziniert davon, eine neue Maschine kennen zu lernen. Ich greife mir das Handbuch und arbeite es akribisch durch. Bei der Bernina wollte jedoch keine rechte Freude in mir aufkommen. Sie machte mich, ohne dass ich das genau erklären könnte, nicht neugierig - es ist das erste Mal, dass ich angesichts einer neuen Maschine so etwas erlebte. Mir war schnell klar: das wird auch nichts mehr, ich fremdelte einfach andauernd. 

 

Watt nu? Ich nahm Kontakt zum Vermieter auf und schilderte mein Problem. Die Reaktion war extrem positiv und hilfreich. Innerlich hatte ich mich bereits darauf eingestellt, den vollen Mietzeitraum bezahlen zu müssen, wurde aber überrascht, denn man hatte Verständnis für meine Fremdel-Empfindung. Wir einigten uns darauf, dass ich die Maschine umgehend wieder einpacke und retourniere. 

 

Das ist Ende letzter Woche geschehen und war denkbar einfach. Ich hatte beim Auspacken sämtliche Schritte fotografiert und alle Umverpackungen mit kleinen Merkzetteln versehen, so dass ich alles wieder korrekt einpacken konnte und musste den Karton nur frisch verschliessen, den Retourenschein ausdrucken, aufkleben und das Paket zur Post bringen.

 

Heute bereits erhielt ich die Gutschrift seitens des Anbieters. 

 

Ich kann an dieser Stelle nur ein großes Lob aussprechen - die Abwicklung erfolgte insgesamt hoch professionell, zügig und für mich als Kundin unkompliziert. Jedes Telefonat, das ich führte, war kundenorientiert, freundlich und nett. Ich halte das Ganze nach wie vor für eine tolle Idee, deren Umsetzung zumindest in meinem Fall einwandfrei und ohne große organisatorische und administrative Hürden gelang. 

 

Ich bin sehr dankbar, nach dieser Erfahrung nun vom Bernina-Virus geheilt zu sein, denn jetzt kann ich mich ohne "hmm... aber vielleicht ginge das ja NOCH besser..??" Gedanken, insbesondere, wenn ich Testberichte von begeisterten Bernina-Fans lese :classic_biggrin:, den Herstellern / Maschinen zuwenden, bei denen ich dieses "Zuhause" Gefühl habe, das sicherlich viele hier aus eigener Erfahrung kennen. 

 

Lykke

 

 

 

 

Bearbeitet von Lykke
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Danke für den fairen Bericht und Deine Erkenntnisse zu der Maschine @Lykke

 

 

In Deiner Beschreibung zur Begegnung mit Bernina habe ich mich wiedererkannt.

Mir geht es fast 1:1 wie Dir. ;)

 

Daher bin ich bei Janome/Elna/ Juki hängen geblieben.

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Danke Lykke für den Erfahrungsbericht über das Mieten einer Nähmaschine.

 

Es ist sehr interessant zu lesen, daß es wohl doch so einfach ist, mit dem Leasing:D

 

Wenn die Chemie zwischen Dir und der Maschine nicht stimmt, dann hat es keinen Sinn Diese weiter zu testen. Entweder es funkt, oder nicht.:bussi:

Mir ging es einmal mit einer hochgelobten Juki so. Wir Zwei konnten einfach nicht.

 

Aber gut zu wissen, daß man dann wirklich einfach, die Maschine wieder zurück schicken kann. Denn damit geht man kein Risiko ein, viel Geld ausgegeben zu haben, wenn es nicht harmoniert.

 

 

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Das finde ich auch super spannend - danke für deinen Bericht!

Auch toll finde ich das mit der unkomplizierten Abwicklung.

Aber dieses Gefühl von Fremdeln mit einer Näma kenne ich mehrfach:

Ich lese ja regelmäßig im Bernina Blog und weiß also, dass das tolle Nämas sind ;), und habe mir vor 10 Jahren mal bei den Patchworktagen für einen Kurs dort eine 440 ausleihen dürfen. Die ist zwar super, die Näma, aber auch nicht für mich. Nö. Ich liebe sie einfach nicht. Genauso die Janome 6600, die 2 Freundinnen von mir haben. Nö. Die 5200, die eine Freundin auch hat, ist da schon ein anderes Kaliber (rein subjektiv natürlich)  :classic_ninja:

So ist es eben.

 

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vor 4 Stunden schrieb Quälgeist:

Danke für den fairen Bericht und Deine Erkenntnisse zu der Maschine @Lykke

 

 

In Deiner Beschreibung zur Begegnung mit Bernina habe ich mich wiedererkannt.

Mir geht es fast 1:1 wie Dir. ;)

 

Daher bin ich bei Janome/Elna/ Juki hängen geblieben.

 

Ach, das ist ja spannend, Quälgeist! 

 

Was für ein Glück, dass es verschiedene Hersteller gibt - so kann jeder sein Maschinchen finden und sich daran erfreuen! 

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